DER WEG INS CHAOS

oder: Ideen sind Träume und Träume sind Schäume

 

Nachdem wir zu Beginn der chaotischen Zeit von zwei auf einen Kurs geschrumpft waren und uns im ersten Halbjahr (12/1) die elementaren Kenntnisse der Programmiersprache Pascal angeeignet hatten, wendeten wir uns komplexeren und damit chaotischeren Aufgabestellungen zu.

Als erstes beschäftigten wir uns mit dem immer wieder aktuellen Thema des Datenschutzes. Unsere Idee (und sie blieb nur ein Traum) bestand vereinfacht darin, ein Spiel zu schreiben, in dem der Spieler mit Hilfe einer Pistole aus dem Supermarkt (!) bei einer Bank einen Bankraub verübt und jeweils soviele Daten hinterläßt, daß später eine Ringfahndung möglich wird. Da dieses Programm sehr umfangreich zu werden schien, beschlossen wir, die einzelnen Teilprogramme unter uns aufzuteilen. Nach wochenlanger Programmierarbeit versuchten wir dann, diese zu einem lauffähigen Gesamtprogramm zusammenzufügen, was leider scheiterte.

Im nächsten Halbjahr holte uns dann der Holzhammer Schule in Form von physikalischen Problemstellungen wieder ein. In Anlehnung an den Bau der Sternwarte an der GSF, fand Herr Richter (und auch nur er) es sehr, gut sich mit Satellitenbewegungen um die Erde und Planetenbewegungen um die Sonne zu beschäftigen.

Nun (wie sollte es anders sein) tauchten wieder zum Teil unerklärliche Fehler auf, vor allem dann, wenn wir Herrn Richters Ideen verwirklichen wollten. Außerdem hatte meistens der Computer keine Lust und meldete sich mit der Entschuldigung "Floating Point Overflow" krank oder er explodierte einfach.

An dieser Stelle gilt zu bemerken, daß sich Herr Richter bei allen unseren Projekten äußerst kompetent zeigte.

Er hatte immer (neben einigen nützlichen Informationen) schwer zu verwirklichende Ideen parat und forderte von uns die absolute Benutzerfreundlichkeit in einem unmöglich einzuhaltenden Zeitlimit. Dies förderte jedoch die kollegiale Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, die in unserem Kurs wirklich vorbildlich war:

 

Herr Richter: "Das solltet Ihr Euch für die Klausur merken."

Schüler : "Ach, keine Lust wollen wir nicht lieber Tetris

spielen ?"

Herr Richter: "Blödes Volk !"

 

Nachdem wir nun also Chaos in Praxis zur Genüge kennengelernt hatten, beschloß Herr Richter dieses Problem nun frei nach dem Motto 'Angriff ist die beste Verteidigung' auch theoretisch zu untersuchen.

So beschäftigten wir uns in 13/2 schließlich mit den Wissenschaftlern Mandelbrot und Feigenbaum.

 

Fazit: In den vier Halbjahren lernten wir nicht nur die Tücken der modernen Technik kennen, sondern wir lernten auch fürs Leben:

Nicht alle Ideen lassen sich verwirklichen und so sind wir nun besonders gut geeignet, mit Chaos und Mißerfolgen umzugehen.

 

Dem Kursleiter H. Richter wünschen wir noch viele erfolgreiche Jahre im Dienste der GSF und der Volkshochschule.

Lassen Sie sich nicht entmutigen - Träume sind (meistens) Schäume.

 

Vielen Dank, Ihr Informatik Gk

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