Ausgangslage
Trotz formal gleicher Bildungschancen für Mädchen und Jungen scheinen noch immer geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der
Aneignung mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu bestehen. Dies gilt auch für
den bereich der Neuen Technologien.
Untersuchungen - insbesondere zum Verhältnis von Mädchen zu Mathematik und Technik - belegen nahezu übereinstimmend, daß
- die negative Einstellung vieler Mädchen gegenüber den mathematisch
-naturwissenschaftlich-technischen Fächern durch Erziehung, Umgang und Erfahrung in Familie, Kindergarten und Schule geprägt wird,
- bei der Berufswahl nach wie vor von geschlechtsspezifischen Interessen, Begabung und Eignungen ausgegangen wird,
- Lehrkräfte ihre eigenen Erfahrungen und Vorstellungen im Unterricht häufig unreflektiert weitergeben und bei Mädchen
andere Interessen und Einstellungen voraussetzen als bei Jungen,
- Lehrkräfte nicht immer zum Abbau von rollenspezifischen Lern- und Leistungszielen bei Jungen und Mädchen beitragen.
Im Unterricht der mathematisch- naturwissenschaftlich- technischen Fächer ist vielfach eine Dominanz der Jungen hinsichlich Motivation, Unterrichtsbeteiligung und Fächerwahl festzustellen. Fragen und Lerninteresse von Mädchen werden offenbar nicht angemessen berücksichtigt. Überdies ist es im Unterricht der allgemeinbildenen Schulen bisher ausreichend gelungen, die Einstellungen von Mädchen gegenüber mathematisch- naturwissenschaftlich- technischen Bildungswegen zu verändern.
So ist in diesem Zusammenhang auch im Hinblick auf die Entwicklung der informations- und kommunikationstechnischen Bildung darauf zu achten, daß vorhandene Rollenklischees in der Schule nicht übernommen oder gar gefestigt werden. Insbesondere sollte den Mädchen auch nicht ein Defizit an Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unterstellt werden.
Vielmehr ist die Erfahrungstatsache zu berücksichtigen, daß Mädchen unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen Interesse am Themenkreis „Neue Technologien“ entwickeln. Nach bisherigen Erkenntnissen erscheint es angemessener, nicht von einer generellen Distanz von Mädchen, sondern von deren besonderen Zugangsweisen zu Neuen Technologien zu sprechen, denen die Zugangsmöglichkeiten, welche die Schule bietet, entsprechen müssen.
Auf der Grundlage dieser und weiterer Erkenntnisse müssen methodisch- didaktische Ansätze für eine informations- und kommunikationstechnische Bildung entwickelt werden, die auch den Erfahrungen, Einstellungen und Interessen der Mädchen Rechnung tragen.
Eine Befragung von 446 SchülerInnen der 7. Schuljahrgänge aus den Versuchsschulen zum Modellversuch „Rahmenkonzept zur Behandlung
der Neuen Technologien“ ergab, daß die Anzahl der Mädchen, die „noch nie“ oder „ab und zu“ einen Computer benutzt haben, sehr hoch
ist: Sie liegt bei insgesamt 82% - verglichen mit 44% bei Jungen.
Demgegenüber haben 55% der Jungen „häufig“ oder „sehr oft“ einen Computer benutzt, während der entsprechende Anteil bei den
Mädchen nur 16% ausmacht.
Ps.:
Somit sind die Mädchen, aber auch die Frauen nur mäßig im Internet unterwegs!
(Eigene Homepage ect.)
Mit einem mail an mich, kannst Du / könnt ihr Fragen oder Anregungen loswerden.
Go to the SunsetStrip Geocities | 30.08.1996 |