Meiern (Mäxchen)

Meiern ist, vor allem anderen, ein Saufspiel. Am Anfang ist es vielleicht noch ein Trinkspiel, aber nach ein paar Runden wird es schon zum saufen. Und deshalb bringt es auch so viel Spass.

Erstmals braucht man dazu zwei Würfel, ein undurchsichtiges Glas, irgendwas um das Glas abzudecken (CD-Hülle, Buch, Bierdeckel), was zum Trinken und zwei Spieler, wenn möglich aber drei oder mehr. Je grösser die Runde, desto besser. Das Glas muss gross genug sein, dass sich die Würfel frei darin bewegen können. Und der Alc muss in ordentlicher Menge vorhanden sein!

Der erste Spieler nimmt das Glas mit den Würfeln und dem Deckel, schüttelt ein bisschen und legt das Glas auf den Deckel. Vorsichtig hebt er ab (so dass niemand ausser ihm es sieht!) und liest die oberen Zahlen ab. Die grössere Zahl bildet dann die Zehner und die kleinere, die Einheiten. Zum Beispiel:

3+1=31; 3+2=32; 4+1=41; 4+2=42; ...; 6+5=65; 1+1=1er-Pasch; 2+2=2er-Pasch; ...; 6+6=6er-Pasch; 2+1=Meier. Die Werte der Zahlen gehen nach dieser Reihenfolge, also ist 31 das kleinste und Meier das grösste. Das kann man auch an der folgenden Tabelle sehen (die oberen Zahlen ergeben die Zehner und die linken, die Einheiten. Striche bedeuten, dass es die Zahl nicht gibt, weil die Einheiten dann grösser als die Zehner wären.):

 

1

2

3

4

5

6

_1

Pasch (#15)

Meier (#21)

31 (#1)

41 (#3)

51 (#6)

61 (#10)

_2

-

Pasch (#16)

32 (#2)

42 (#4)

52 (#7)

62 (#11)

_3

-

-

Pasch (#17)

43 (#5)

53 (#8)

63 (#12)

_4

-

-

-

Pasch (#18)

54 (#9)

64 (#13)

_5

-

-

-

-

Pasch (#19)

65 (#14)

_6

-

-

-

-

-

Pasch (#20)

Interessant ist es zu bemerken, dass der Meier (21) , die 21ste Zahl der Folge ist.

Von 31 bis zum 6er-Pasch steigern sich die Werte normal, und der nächste Spieler muss dann einen höheren Wert würfeln. Die Ausnahme liegt beim Meier, da darf man dann auch einen haben. Und was passiert wenn man keinen höheren Wert schafft? Dann muss man lügen, und zwar so, dass der nächste es einem glaubt. Der nächste kann es dann entweder glauben, dann muss er neu würfeln, ohne die letzten Zahlen anzuschauen. Oder er glaubt es nicht und deckt auf ohne die Würfel zu verändern. Wenn der Vorgänger dann gelogen hat, muss der trinken. Hat er recht gehabt und einen höheren Wert geschafft, muss der letzte trinken. Verändert er beim aufdecken die Würfel, sei es absichtlich oder aus versehen, muss er trinken.

Ein Beispiel:

Christian würfelt eine 43. Er sagt Gabor 43 und gibt das Glas auf dem Deckel weiter. Gabor glaubt es ihm und würfelt auch. Er hat aber nur 31. Nun sagt er zu Philipp, 53. Philipp glaubt es ihm auch, würfelt und schafft einen 1er-Pasch. Christian nimmt es auf sich und würfelt einen 4er-Pasch. Gabor glaubt es ihm nicht, deckt auf und... darf nun trinken. Er fängt eine neue Runde an, würfelt eine 64. Er gibt Philipp das Glas, sagt 64 und Philipp glaubt es. Nun würfelt Philipp aber nur eine 51, sagt Christian wieder 1er-Pasch. Christian glaubt es ihm nicht, deckt auf und sieht die 51. Also muss Philipp nun trinken. Da Philipp getrunken hat, fängt er auch die neue Runde an. Und so geht es weiter.

Das war jetzt nur mal das Grundsätzliche. Sagen wir mal, Gabor ist schon stockbesoffen und sagt 46 statt 64. Wenn es irgendjemand merkt, muss er trinken. Wenn niemand es bis zum nächsten würfeln merkt, weil alle anderen genauso sternhagelblau sind, hat er Glück gehabt. Das gilt immer wenn jemand was falsches sagt. Pasch ist Pasch. Sagt jemand 66 statt 6er-Pasch, gibt´s saufen. Das gleiche gilt für Meier.

Wenn nun irgendjemand aufdeckt, merkt er hat weniger und lässt es sich irgendwie anmerken (z. B. "Scheisse!"...), dann darf er nochmal würfeln, muss aber blind, d.h. ohne unters Glas zu schauen, weitergeben. Dass nun der nächste Spieler fast gezwungen ist, abzudecken, muss man ja nicht erst erwähnen...

Der nächste Schritt ist dann Wind. Wind bedeutet, man kann, um den nächsten zu schützen, das Würfeln auf den übernächsten verschieben. Man würfelt also eine Zahl (z.B. 64), zieht eins ab und gibt es als "63 mit Wind" weiter. Der nächste gibt das Glas dann, ohne zu Würfeln, weiter. Er zählt dann wieder eins dazu (also wieder 64). Wenn man den nächsten und den übernächsten schützen will, gibt man dann mit viel Wind weiter, und zieht also zwei ab. Der nächste gibt wieder eins dazu und gibt dann einen normalen Wind weiter. Wer gemerkt hat, dass viel Wind sich nur bei mehr als drei Spielern lohnt, hat das System verstanden. Man kann auch noch mehr Wind dazugeben, dann hat man Sturm, Orkan, usw...

Was und wieviel getrunken wird, muss vorher festgelegt werden. Mit Bier zu Meiern hat wenig Sinn, weil man hat dann ein Bierfass im Bauch und kaum Alc im Blut. Der Spass fängt ab einem kleinen Glas Schnaps exen an. Das Beste ist, wenn man das Glas immer nachdem getrunken wurde soweit füllt, wie ausgemacht, und dann weiterspielt. So kann niemand wissen wer als nächster trinkt und schummeln. Wenn man auf ex ausmacht, und irgendjemand nicht ext (in einem Schluck austrinken), hat er die 'Ehre', noch ein Glas hinterherzuexen.

Wer aufgeben will (oder muss...) hat das zwei Runden vorher anzusagen, oder ungefähr das doppelte trinken und dann kann man weggehen. Auf Toilette gehen zählt auch zu aufhören, obwohl man danach zurückkommen kann. Aber das ist warscheinlich die einzige Regel, die äusserst selten eingehalten wird, weil es öfter passiert dass jemand nicht mehr kann. Und vor Alkoholvergiftung kommt immer noch Freundschaft.

G.H.

Letzte Änderung auf dieser Seite: 2/11/97

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