Final
Boston Celtics 1963 vs. Los Angeles Lakers 2000
Bill Russell #6 |
Center |
Shaquile O'Neal #34 |
Tom Heinsohn #15 |
Power Forward |
AC Green #45 |
Thomas Sanders #16 |
Small Forward |
Glen Rice #41 |
Sam Jones #24 |
Shooting Guard |
Kobe Bryant #8 |
Bob Cousy #14 |
Point Guard |
Ron Harper #4 |
Die 63er Boston Celtics im Final zu sehen, ist durchaus eine kleine Überraschung. Zwar ist das Team um Center Bill Russell das mit Abstand erfolgreichste Team (11 Meisterschaften) der NBA Geschichte, dennoch hätte ich nicht gedeckt, dass die Celtics bis ins Endspiel kommen. Die 2000er LA Lakers sind da schon eher erwartet worden. Mit einem der besten Center/Guard Duos aller Zeiten, haben sie sich recht souverän bis ins Final gespielt.
Vor allem gespannt darf man auf das Center-Duel O'Neal gegen Russell sein. Zum einen Russell, der 2,08m grosse, 111kg schwere Defensivkünstler. Auf der anderen Seite O'Neal, mit 2,16m und über 140kg, der wahrscheinlich physisch stärkste Spieler aller Zeiten. Rein körperlich hat Russell auf dem Papier wenig gegen O'Neal auszusetzen, doch Russell ist ein extrem zäher und wachsamer Verteidiger, der auch gegen einen Wilt Chamberlain, vom Spielertyp ähnlich wie O'Neal, zu bestehen wusste. Russell ist zudem, der bessere Teamspieler, der durch sein Spiel unter dem Brett, auch immer versucht seine Mitspieler einzusetzen. O'Neal ist eher ein Individualist, der viele Bälle braucht und danach meist selbst den Abschluss sucht. Beide Spieler sind exzellente Rebounder, Russell eher durch sein Stellungsspiel und seine Reaktionsfähigkeit, O'Neal eher durch seine Kraft und Masse.
Unterstützt werden diese beiden Center durch einen Backcourt, der nur so von All-Star wimmelt. Vor allem bei den Celtics ist jede Position sehr stark besetzt. Bei den Lakers sticht natürlich Kobe Bryant hervor, der durch seine Schnelligkeit der Boston Verteidigung einiges Kopfzerbrechen bereiten wird. Auf der anderen Seite steht da Bob Cousy, der wieselflinke und wirbelige Spielmacher der Celtics. Unterstütz von Guard Sam Jones und Small Forward Thomas Sanders, stehen Boston im Backcourt mehrere Optionen offen.
Schlussendlich stellt sich die Frage, ob sich die individuelle Klasse der Lakers oder die mannschaftliche Geschlossenheit der Celtics durchsetzen wird.
Lakers 2000 |
vs. |
Celtics "63 |
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Offensive |
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Defensive |
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Rebound |
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Gesamt |
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BOSTON CELTICS 1963 |
81 |
Los Angeles Lakers 2000 |
69 |
MVP: Bill Russel (14 Punkte / 16 Rebounbs / 13 Blocks)
Der Spielbereicht:
Das Spiel begann recht verhalten. Beide Mannschaften testeten sich anfänglich an und konzentrierten sich auf die Defensive. Immer wieder kam es zum Duell zwischen O'Neal und Russell, welches Russell aber meist für sich entschied.
O'Neal fand während dem ganzen Spiel kaum eine Waffe am verbissen kämpfenden Russell vorbeizukommen. Russell spielte ausserordentlich stark am defensiven Brett und sammelte zahlreiche Rebounds und Blocks. Doch auch in der Offensive konnte er Akzente setzen und punktet einige Male mit schönen Korblegern.
Bei Los Angeles war es vor allem Rice, der in der Offensive zu überzeugen vermochte. Alles in allem waren die Lakers im ersten Viertel treffsicherer und führten zur ersten Viertelspause 24-18.
Im zweiten Viertel kam Edel-Reservist John Havelicek für Sanders aufs Feld. Jedoch, konnte er nicht wirklich überzeugen und hatte mehrere Fehlwürfe. Weiterhin vorzüglich spielte Russell, der ein Block nach dem andern verzeichnete.
LA vermochte die Führung nicht lange halten und Boston kam immer besser ins Spiel. Angetrieben von Bob Cousy, der immer wieder mit schnellen Antritten und klugen Pässen die Lakers Verteidigung zu überlisten wusste, schmolz der Vorsprung auf unter zwei Punkte dahin. Einzig und allein Kobe Bryant, der durch seine Schnelligkeit immer wieder seinem Gegenspieler entwischen konnte und mit schönen Sprungwürfen aus der Mitteldistanz punktete und die Führung der Lakers zu bewahren vermochte.
Zur Halbzeitpause stand es 39-36 für das Team aus Los Angeles. Zu den auffälligsten Spielern gehörten Russell bei Boston (10 Punkte, 8 Rebounds) und Kobe Bryant (8 Punkte bei 70% Trefferquote). In der zweiten Halbzeit kamen die zuvor ausgewechselten Russell und O'Neal auf Spielfeld zurück und lieferten sich weitere hart umkämpfte Duelle, die meist mit Russell als Sieger endeten. Der anfänglich etwas mit Schwierigkeiten spielende Cousy, kam gegen Ende des dritten Viertel immer besser ins Spiel und setzte seine Mitspiel mit präzisen Pässen in Szene.
Bald schon hatte Boston den Rückstand aufgeholt und setze sich langsam aber sicher mit bis zu 10 Punkten Vorsprung von den Lakers ab. Vor Beginn des letzten Viertel führten die Celtics 56-48. Das vierte Viertel startete furios und O'Neal konnte sich endlich gegen Russell durchsetzen und verkleinerte den Rückstand mit einem spektakulären Dunk auf nur noch 4 Punkte.
Alle dachten, dass jetzt endlich die grosse Stunde von O'Neal gekommen war, und während Russell kurz auf der Bank war, konnte Shaq weitere 4 Punkte sammeln. Doch, dank 6 Punkten von Tom Heinsohn bestand der Vorsprung weiterhin bei 8 Punkten.
3 Minuten vor Schluss lag Boston durch einen Dreier von Sam Jones 75-64 in Führung. Fortan versuchte Los Angeles vor allem mit Dreipunktewürfen durch Glen Rice wieder an Boston heranzukommen. Allerdings traf Rice nur einen seiner drei Versuche und die Celtics Verteidigung stand sicher und holte sich jeweils die wichtigen Rebounds. 1:05 vor Spielende nahm LA eine Auszeit und versuchte kurz darauf mit einem Dreier von Kobe Bryant nochmals auf 5 Punkte heranzukommen. Der Ball prallte aber vom Ring ab und im darauffolgenden Gegenangriff punkte wiederum Heinsohn mit einem schönen Sprungwurf aus zwei Meter Entfernung. Somit war der Lakers Widerstand endgültig gebrochen und die Boston Celtics gaben den Sieg nicht mehr aus der Hand.