>>> 04.01.2058 Plan A bei Sheraton,ZR <<< (aus Carmens Sicht, von Rebekka)
Colonel Parker (Söldner) rief mich an und fragte, ob ich Zeit hätte, um nebenbei etwas zu verdienen. Da ich noch nicht lange in der Szene bin, habe ich mich bereit erklärt, mal wieder mit zu runnen, um neue Kontakte zu knüpfen. Als ich beim Treffpunkt im Düsseldorfer Hafen erschien, wurde mir Thinkman als unsere Schieberin vorgestellt (der Auftraggeber war natürlich geheim). Desweiteren waren Sperber (Warlock), Jack Frost (Samurai), Campari (Magier), Kovac (Rigger) und natürlich Colonel Parker dabei. Unser Auftrag lautete: Extrahieren von Daten über die Repräsentation eines neuen Projektes von Zion Robotics (ZR); Zielperson: Dr. Pete Sheraton (ZR´s Hauptforscher); Zielort: Frankfurt; Lohn: ECU 20.000, worauf Sperber meinte nicht unter ECU 40.000 gegen ZR zu arbeiten. Alle anderen sahen das genau so, so daß der neue Preis festgesetzt wurde.

Wir fuhren mit dem gestellten Wagen nach Frankfurt, nur Sperber flog mit dem Flugzeug.

In Frankfurt angekommen fuhren wir zu dem Hotel, in dem Dr. Sheraton abgestiegen war und Thinkman uns auch eingemietet hatte. Nachdem die Zimmer bezogen waren, trafen wir uns erst mal gemütlich zum Essen im Hotelrestaurant. Nach einiger Zeit kam auch Sheraton mit zwei Leibwächtern an und setzte sich etwas abseits in eine Ecke (eigentlich ein ganz sympathischer Mann). Er hatte einen Aktenkoffer dabei, in dem wir die Unterlagen für die Repräsentation vermuteten. Von allen unauffällig beobachtet (Magier astral, Rest visionär) fielen uns noch zwei weitere Herren in Anzügen auf, wahrscheinlich Italiener, die auch Dr. Sheraton ins Visier genommen hatten.

Die beiden Italiener haben wir später noch interviewt, scheinbar sind sie für denselben Job angeheuert worden. Was Thinkman nach Rücksprache mit unserem Auftraggeber leider nur bestätigen konnte.

Von nun an wurde Dr. Sheraton jederzeit beobachtet. Wir fanden heraus, daß er die Vorträge nicht hier im Hotel, sondern in einem Konzerngebäude in der Nähe abhielt. Als er dort war machten sich Sperber, Campari und ich astral auf den Weg um das Gebäude zu erkunden, da das gesamte Gebäude videoüberwacht war. Im Vortragsraum waren mehrere Leute, unter anderem Dr. Sheraton und seine Begleiter, außerdem Elementare.

Nachdem wir die Pläne des Gebäudes erhalten und mit unseren Eindrücken verglichen hatten stellten wir fest, daß die Pläne auch nicht im Entferntesten mit dem Gebäude übereinstimmten. Also kamen wir hier nicht weiter.

Aus Scherz (zumindest hielt ich es zu dem Zeitpunkt noch für einen) sagte Campari: „Laßt uns doch Plan A nehmen: Wir lassen Carmen die ganze Arbeit machen. Sie schmeißt sich an Sheraton heran, stiehlt seine Unterlagen, und wir setzen uns gemütlich an den Pool im Hotel und warten darauf, daß sie fertig wird".

Nach mehreren Versuchen, irgendwie an Sheraton oder an einen seiner Leibwächter heranzukommen, blieb leider keine andere Möglichkeit als Plan A. Nach einem 6-stündigen Einkauf in der Frankfurter Geschäftsgegend kam ich mit zwei Abendkleidern Marke „Kleines Schwarzes" und guter Laune zurück, während die Herren noch weitere vergebliche Versuche unternahmen. Ach ja ein neues Telefon habe ich wie alle anderen jetzt auch, da Jack Frost am Abend zuvor wohl in einer etwas skurrilen Kneipe unterwegs war und sich anschließend hatte ausrauben lassen. Wobei er sich auch sein Telefon mit allen gespeicherten Nummern hatte stehlen lassen. Alle Mitrunner waren ihm sehr „dankbar" für die vielen Umstände, die er uns machte.

Nachdem ich mich in meinem Hotelzimmer umgezogen und gestylt hatte, ging ich runter in die Bar, setzte mich dort auf einen Barhocker an die Theke und mußte, nicht ohne ein Grinsen, meine Mitrunner beim „Augen aus dem Kopf fallen" beobachten, nur Sperber ging ohne sichtliche Regung aus der Bar.

Die Zielperson kam erst einige Sekte später, setzte sich zu zwei uns fremden Herren an einen Tisch und war sichtlich irritiert, daß ich es wohl auf ihn abgesehen hatte. Nachdem die beiden anderen gegangen waren, kam Sheraton, trotz sichtbaren Unbehagens seitens seines Leibwächters, zu mir und lud mich auf einen Drink ein. Ein paar Minuten und etwas Smalltalk später, gingen wir in die Disco des Hotels. Dort tanzten wir und setzten uns später in eine lauschige Ecke. Nun war das Eis angeknackst. Langsam fing Pete an zu erzählen, über seine Arbeit, seinen Aufenthalt und sein Forschungsprojekt. Ich glaube, sein Leibwächter hätte mich am liebsten umgebracht. Als der Abend langsam zum frühen Morgen wurde, tauschten wir die Zimmernummern aus und verabredeten uns zu einem Stadtbummel am nächsten Tag. (Ich sagte ihm, ich könne mir ja Zeit für ihn nehmen, worauf er stockte und scheinbar sämtliche Termine des nächsten Tages über den Haufen warf.)

Gesagt getan. Am nächsten Tag, gegen 11:00 Uhr klingelte mein Zimmertelefon. Sheraton ließ fragen, wann ich denn zu einem Stadtbummel bereit sei. Wir verabredeten uns für 15:00 Uhr an meiner Zimmertür.

Der Stadtbummel war sehr nett und erfolgreich (wieder ein neues Kleid, das nicht auf meine Kosten geht). Nettes Plaudern über alles Mögliche, immer den Bodyguard im Nacken, und eine Verabredung für denselben Abend zum Essen gegen 19:30 Uhr.

Im meinem Zimmer mußte ich zu meinem Erstaunen feststellen, daß wohl irgendwer neugierig war und es durchsucht hatte (na warte Sheraton, das besprechen wir noch).

Als um 19:00 Uhr allerdings das Telefon klingelte, wurde ich stutzig. Ich ließ es ca. 12 mal klingeln, bevor ich etwas außer Atem dran ging. Natürlich war es Sheraton. Als ich mich mit „Oh, hallo Pete, entschuldige, daß es so lange gedauert hat, bis ich am Telefon war, aber ich war gerade duschen" meldete, sagte er nur noch „Bis um 19:30 Uhr. Ich hol Dich ab." (Komischer Kauz, warum rief er noch mal vorher an?)

Pünktlich um 19:30 Uhr klopfte es an meiner Zimmertür (natürlich war ich noch nicht fertig). Ich bat Pete rein, versuchte allerdings seinen Bodyguard auszusperren (was mir leider nicht gelang, da er doch etwas kräftiger war als ich).

In Dr. Sheraton´s Limousine unterwegs, mitsamt dem Aktenkoffer, ließ Sheraton die Maske fallen. Er fragte auf´s geradewohl hinaus, wer ich sei, was ich hier mache und warum ich mich ausgerechnet mit ihm treffen würde. Worauf ich beleidigt fragte, ob einer seiner Leibwächter mein Zimmer durchsucht hätte. Was er natürlich verneinte. Nach dem ich mir noch andere Vorwürfe anhören mußte, war ich natürlich noch beleidigter und sagte nur er möge bitte anhalten, da ich aussteigen wolle, denn ich hätte so eine Behandlung nicht nötig. Eigentlich war ich ja an ihm als Mann interessiert, aber wenn er meint ich sei ein Spion, so muß ich wohl auf ihn verzichten. Das gefiel ihm anscheinend nicht, da er sofort einen anderen Ton anschnitt und mich um Verzeihung bat. Mich bei ihm einhakend lenkte ich ein und fragte erst mal, wohin wir denn führen. Kaum gefragt hielt der Wagen auch schon an. Der Bodyguard, der bei uns saß, stieg als erstes aus, stutzte, als er vor dem Wagen stand, und kippte um. Eine Hand hielt die Tür fest, während ich versuchte sie zuzuziehen, was mir allerdings nicht gelang. Kurz darauf kam eine Frau mit roten Haaren, Sheraton schien sie zu kennen, denn er erschreckte sich ziemlich. Ihn traf ein Zauber, er fiel um, worauf ich die Frau nur fragend anguckte. Diese sagte nur, daß sie den Koffer haben wolle, den ich ihr nicht geben wollte. Darauf sagte sie, daß sie unsere Auftraggeberin sei, was ich bezweifelte. Nach einer längeren Diskussion entschuldigte sie sich mehrfach bei mir, schickte mir einen Stunbolt entgegen, nahm den Koffer und ging. Als die Polizei uns fand, waren wir alle drei friedlich am Schlafen.

Später erfuhr ich, daß die Frau Jezebelle hieß, wirklich unsere Auftraggeberin war, sie trotz Thinkmans Nachfrage immer noch zweigleisig gefahren war (worüber Thinkman sich sehr aufregte), ich bei meinen Mitrunnern für vermißt erklärt wurde und sie noch einige Schwierigkeiten mit den beiden Italienern und der örtlichen Polizei hatten.

Nachwort:
Einige Zeit später wird den Runnern ein Dokument zugespielt, was wohl aus Sheratons Aktenkoffer stammt.


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