Sommerlied
Seinen Traum, Lind' wob,
Früling kaum, Wind schob.
Seht, wie ist der Blüthentraum verweht!
Wie der Hauch kalt weht,
wie der Strauch alt steht,
der so jung gewesen ist vorher!
Ohnen Lust schlägt Herz,
und die Brust trägt Schmertz,
o wie hob sie sonst sich frie und froh!
Als ich dir lieb war,
o wie mir trieb klar
vor dem Blick ein Freudenlenz empor!
Als ich dich geh'n sah,
einsam mich steh'n sah:
o, wie trug ich's, dass mein Leben floh!
Wo ist dein Kranz Mal?
wohnt dir kein Glanz bei,
wann die Liebe Sonnenschein zerrann?
Nachtigal, schwing' dich laut mit Schall
bring' mich ab, hinab zur Ros' in's Grab!