Gewalt ist nicht zu verteidigen
Eine Entgegnung zu schreiben für dieses Forum, in dem ich ohne Stellungnahme meinerseits von El Awadalla von vornherein verurteilt werde und sie in Bildzeitungsmanier einen Bericht von meiner ehemalige Beziehungspartnerin Kristin Norderval übertitelt mit ,,kosmos.Mitarbeiterin und Schlägerin" fällt mir nicht nur schwer, sondern hat es mir für viele Wochen verunmöglicht darauf einzugehen. Im Titel selbst liegt bereits eine Verurteilung, eine Diffamierung meiner Person.
Es ist mir wichtig festzuhalten, daß ich mit El Awadalla in keinem gemeinsamen Arbeitsverhältnis stand, sie höchstens drei Mal gesehen habe und sie so gut wie nicht kenne. Was ist ihre Absicht mich von vornherein in dieser Weise zu diffamieren?
Welche Form des Diskurses ist denn bei diesen Umgangsformen wirklich möglich? Worum geht es denn wirklich?
Ich wurde am 8. März an meinem Arbeitsplatz damit konfrontiert, daß ein e.mail ins Büro eingegangen ist, das mich bezichtigt eine Gewalttäterin zu sein und daß der Bericht in der blackbox und auf der homepage von El Awadalla veröffentlicht wurde. (An mich persönlich ist bis heute kein einziges mail gerichtet worden.)Ein Bericht in dem nicht nur ich als Person diffamiert werde sondern im gleichen Atemzug die bestehenden Strukturen des kosmos.frauenraums öffentlich angegriffen werden.
,,Kosmos-Mitarbeiterin und Schlägerin
in der diskussion rund um link/kosmos spielen berichte und gerüchte über mobbing bis hin zur physischen bedrohung eine wesentliche rolle. nun gibt es erstmals eine stellungnahme zu manuela schreibmaiers art, mit anderen umzugehen. die autorin dieses berichts, Kristin Norderval, hat der veröffentlichung zugestimmt."
Es ist mir wichtig festzuhalten, daß es im kosmos.frauenraum weder ,,physische Bedrohung" noch irgend eine Form von physischer Gewalt unter den Mitarbeiterinnen gegeben hat!
Dennoch, die Entgegnung ist mir wichtig und ich möchte klarstellen, daß ich die Form der Konfrontation, vorallem die Sprache und die thematische Vermischung meines Arbeitsplatzes kosmos.frauenraum und der mir unterstellten Gewalttat Ende März 2000 an Kristin Norderval, auf das heftigste ablehne.
Da gab es eine Beziehungsgeschichte, meine Beziehungsgeschichte, jahrelang, tief und intensiv, geprägt und überschattet von Übergriffen und Gewalt, die Männer in dieser Gesellschaft Frauen antun, in jeglicher Form, hautnah und strukturell, jede Frau kennt das, jede Frau hat die eine oder andere Erfahrung, jede Frau ist betroffen.
Diesmal betrifft es mich, in der Form, daß ich von meiner Exfreundin bezichtigt werde gewaltätig zu sein, es geht sogar so weit, daß ich von Al A. zur Schlägerin stigmatisiert werde. Meine Wahrheit ist eine andere, und auch der Kontext in dem die Auseinandersetzung stattgefunden hat, ist ein anderer. Ich habe meine Exfreundin Kristin Norderval weder geschlagen noch angegriffen, sondern ihre Attacken abgewehrt und meinen eigenen Körper versucht zu schützen. Sie hat mich an meinem Arbeitsplatz in Oslo bedrängt und körperlich angegriffen als ich den Raum verlassen wollte, weil ich ihre verbalen Provokationen nicht mehr hören wollte und alleine sein wollte. Kristin Norderval hat mir den Weg versperrt und hat begonnen mich körperlich zu attackieren.
Dies war nicht der erste Übergriff an meinem Körper in unserer Beziehung. Ich habe Übergriffe an mir und meinem Körper in unserer Beziehung zugelassen, im ,,Namen der Liebe" und vor dem Hintergrund der persönlichen Geschichte von Kristin Norderval.
In diesem Forum ist es mir jedoch nicht möglich über Hintergründe und Ursachen offen und detailierter über meine Ex-Beziehungsgeschichte mit Kristin Norderval zu sprechen. Es ist mir jedoch bei allem was bisher passiert ist ein eigenes Anliegen eine öffentliche Diskussion zu ,,Gewalt in lesbischen Beziehungen" zu veranstalten. Den Termin werde ich in nächster Zeit bekanntgegben.
Manuela Schreibmaier
mit der Bitte um Veröffentlichung