Natürlich wohnte meine Mutter während der restlichen
Zeit ihres Besuches, der übrigens auf unbestimmte Dauer angelegt
war, bei mir. Zum Glück hatte ich ein Gästezimmer. Sie
machte sich auch gleich nützlich. Gleich am Tag nach dem
Zusammentreffen mit Charlotte begann sie, meine Wohnung gründlich
auf den Kopf zu stellen, "denn es mußte doch sicherlich
dringend geputzt werden!"
Ich gab es auf. Sie fiel über die Wohnung her, bewaffnete
sich mit Eimer, Schrubber und Staubtuch und ließ sich nicht
davon abbringen, sämtliche Möbel hin- und herzurücken,
"damit auch mal dahinter sauber gemacht wird".
Nach drei Stunden meinte sie:
Um es kurz zu machen: Sie fand alles: meine Dildos in der Nachttischschublade,
die diversen Make up-Utensilien im Badezimmer, die Perücken,
Pumps, Handtaschen, den Schmuck, alles ebenfalls im Gästezimmer,
sogar meine Photoalben mit Aktaufnahmen von mir und anderen.
Zwischendrin kochte sie noch zu mittag, wunderte sich über
meinen recht schlecht sortierten Kühlschrank, fragte aber
zum Glück nicht nach, sonst hätte ich ihr sagen müssen,
daß ich meistens irgendwo in der Stadt essen ging. So machte
sie halt eine Nudelsuppe. Wir saßen gerade am Küchentisch,
Mutter hatte die Suppe in die Teller geschöpft, als sie einen
spitzen Schrei losließ:
Als sie abends todmüde ins Bett ging, war ich einem Schreikrampf
nahe. Ich rief Charlotte an.
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"Sauber machen konntest du noch nie, mein Schatz! Obwohl,
ich muß sagen, ich hatte Schlimmeres erwartet."
"Mutter, du brauchst doch hier nicht zu putzen, wozu habe
ich denn eine Zugehfrau?"
"Was? Du hast eine Putzfrau? Kind, das ist doch viel zu teuer!
Also das könntest du doch wirklich selber machen, du hast
doch sonst nichts zu tun. Oder arbeitest du inzwischen?"
"Nein, Mutter, zumindest nicht so, wie du das meinst."
"Na also! So lange ich hier bin, wird selbst geputzt. Der
Frau kannst du absagen! Du glaubst gar nicht, wieviel du sparen
wirst. Wer versorgt eigentlich deine Wäsche? Ich hab' mal
in deinen Kleiderschrank geschaut. Da sieht es ja wirklich ordentlich
aus. Aber brauchst du eigentlich so viele Klamotten? Wann willst
du das denn alles anziehen? Und was sollen eigentlich die Abendkleider
im Schrank im Gästezimmer?"
"Oh, Mutter! Also: Meine Wäsche bringe ich zur Reinigung.
Ja, ich brauche so viele Klamotten und ich habe ausreichend Gelegenheit,
sie zu tragen. Und die Kleider sind meine."
"Deine?"
"Wenn man mit Charlotte befreundet ist, kann man sicher sein,
mindestens einmal im Monat auf eine Fummelparty eingeladen zu
werden."
"Auf eine was?"
"Auf eine Fummelparty! Da kommen die Leute in Frauenkleidern!"
"Aha!" Sie zog nur die Augenbrauen hoch und schüttelte
mit dem Kopf.
"Aber Till, du bist verrückt, die Wäsche zur Reinigung
zu bringen. Das kostet doch viel zu viel! Also solang ich hier
bin, wasche ich dir die Wäsche, klar?"
"Ich hab' aber keine Waschmaschine!"
"Oh mein Gott! Auch wenn es dich nervt, mein Sohn, aber ich
sage es trotzdem: In diesem Haushalt fehlt eine Frau!"
"Also wenn du schon eine Putzfrau hast, was ich für
überflüssigen Luxus halte, dann schau ihr auch auf die
Finger! Ich habe schließlich lange genug selbst geputzt.
Bei mir gab es keine Wollmäuse hinter den Schränken!"
"Ja, Mutter!"
Manche Schränke waren natürlich zu schwer, um sie zu
verschieben, also mußten sie ausgeräumt werden, was
Mutter auch wirklich gründlich machte. Im Wohnzimmer fielen
ihr dann auch gleich meine Magnus-, Männer aktuell-, Euros-
und sonstige Hefte in die Hände. Sie schaute kurz darauf,
wurde rot, legte sie mit spitzen Fingern wieder hin und sagte
nur:
"Till, räumst du das da mal weg?"
Wo ich schon mal dabei war, entfernte ich auch gleich meine einschlägigen
Bildbände und vor allem die Pornosammlung. Ich packte alles
ins Schlafzimmer.
"So, jetzt kann man 's lassen! Jetzt kommt das Schlafzimmer
'dran!"
"Also, Mutter, ich glaube, für heute reicht das doch
wirklich!"
"Nichts da, wenn ich schon mal dabei bin!"
Schnurstracks stürmte sie dann auch ins Schlafzimmer, wo
ein Riesenhaufen Hefte, Bücher und Videos auf dem Bett lag.
Schon auf den ersten Blick lachten sie mindestens fünfzig
nackte Männer an. Sie schaute mich nur an. Diesmal wurde
ich rot und sagte:
"Ich räum' 's schon weg!"
Der Kleiderschrank mußte natürlich auch leer gemacht
werden. Ich war ja dummerweise damit beschäftigt, den Wohnzimmerschrank
wieder einzuräumen, so blieb es an ihr, meinen sechstürigen
Spiegelschrank zu entleeren. Alles landete auf dem Bett, wo bald
ein noch größerer Haufen als zuvor lag. Sogar die Wäschefächer
mußten dran glauben. Meine diversen Bodies, Strings, Jock
Straps usw. schaute sie sich allerdings einzeln an und rief dann
des öfteren aus:
"Was ist das denn?"
Nachdem das überstanden war, kam das Bett dran. Sogar die
Matratze wurde herausgenommen. Mist, es lagen einige gebrauchte
Gummis darunter:
"Ja, ähem, so was braucht man ja wohl heutzutage! Till,
räum' 's weg!"
Sie sagte nichts mehr, außer etwa zehn mal: "Till,
räum' 's weg!"
"Was ist das denn???" Sie starrte mit offenem
Mund auf ihren Teller. Oh nein, sie hatte die falschen Nudeln
erwischt! Nämlich die in Penis-Form!
"Ich glaube, ich esse einen Apfel!"
"Oh, Charlotte, zum Glück bist du da! Meine Mutter macht
mich wahnsinnig! Sie hat die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt
und natürlich alles gefunden, was ein braver Junge nicht
in seinem Haushalt haben sollte! (Ich zählte Charlotte alles
auf, woran ich mich erinnern konnte, war aber sicher, einiges
vergessen zu haben.) Das halte ich nicht länger aus! Was
soll ich bloß machen?"
"Nun, chérie, das ist ganz einfach: Wir müssen
deine Mutter beschäftigen! Laß' mich mal überlegen,
mir fällt bestimmt was ein!"
"Charlotte, deine Einfälle kenne ich! Du schleppst sie
bestimmt in so 'ne Men-Strip-Show, California Dream Boys, oder
so!"
"Ach was, das ist doch nichts besonderes! Die kommen doch
mittlerweile in jedes Dorf. Nein, wir müssen ihr etwas bieten,
was sie nicht zu Hause auch bekommen kann! Außerdem, sooo
toll sind die Jungs nun auch wieder nicht, zumindest nicht in
der Show!"
"Als ob du das beurteilen könntest! Da kommen doch nur
Frauen 'rein."
"Ja, und? Wo ist das Problem?" Stimmt, ich hatte vergessen...."Lieber
Till, ich war einige Male in der Show! Und ein paar von den Jungs
kenne ich sogar persönlich!"
"Wie, persönlich?"
"Ja, was glaubst du denn, wo die sich nach der Show herumtreiben?
In irgendeiner Gay-Disco findest du sie bestimmt!"
"Du willst doch wohl nicht sagen, daß die schwul sind?"
"Nicht alle - leider! - aber die meisten! Naja, soviel dazu.
Was machen wir mit deiner Mutter? Hm. Ausflugsprogramm, Shopping,
klar. Tilly ma chère, ich weiß! Wir geben eine Party!"