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Bericht: Ärztliche Praxis Nr.: 28/99  vom 6.April 19999
Geschlechts-Umwandlung schafft massive Probleme
Im neuen Körper leidet die Seele Qualen
BASEL - Transsexuellen kann geholfen werden. Sie können sich der hormonellen und operativen Geschlecht-Umwandlung unterziehen. Aber mit welch katastrophalen Folgen, weiß kaum Jemand. So leben fast alle Männer, die zu Frauen umgewandelt wurden, völlig isoliert und meist von Sozialhilfe.
Die erste Geschlechts Umwandlung fand 1952 in Dänemark statt. Mittlerweile hat sich diese Operation als einzige Behandlungsmethode für Transsexuelle allgemein durchgesetzt. Bisher gab es jedoch nur wenige auf Selbstauskünften basierende Mitteilungen über Langzeit-Erfolge. An der Psychiatrischen Universitätsklinik des Kantonsspitals in Basel hat man jetzt erstmal operierte Transsexuelle persönlich befragt, nicht nur über die Operations-Ergebnisse, sondern auch über die soziale Situation. Und die ist oft denkbar schlecht. Im Lauf der letzten 20 Jahre wurden 69 Geschlechts-Umwandlungen durchgeführt. 17 dieser Patienten konnten befragt werden. Dabei handelte es sich um 13 Männer, die zu Frauen, und vier Frauen, die zu Männern geworden waren. Auf die Frage nach dem Befinden antworteten alle mit einem stereotypen "gut", und die meisten versuchten ausgesprochen betont, sich strahlend zu präsentieren. Doch die reale Lebenssituation spricht dieser Beschönigung Hohn. Vor der Operation waren zwölf der 13 Männer berufstätig. Danach lebten neun von Sozialhilfe oder Rente, Die meisten Patienten waren und blieben ledig. Nur vier gingen eine Ehe ein, von denen aber zum Befragungszeitpunkt nur noch eine bestand. Etwas besser ging es den zu Männern umgewandelten Frauen. Zwei waren berufstätig. Die anderen beiden litten unter Depressionen und Suchtproblemen. Einer hatte bereits mehrere Suizidversuche hinter sich. Auch die umgewandelten Männer berichteten mehrheitlich über erhebliche Ängste und Depressionen, wobei im Laufe des Gesprächs die dahintersteckende Verzweiflung immer deutlicher zu Tage 
trat. Zwei Patienten drängten auf Rückoperation. Der eine litt unter einer massiven Schizophrenie. Der andere mußte einsehen, daß sich seine Identitätsprobleme nicht operativ lösen lassen. Die Patienten hatten vor der Operation mindestens ein Jahr lang Hormone eingenommen und sogar einige Zeit in der anderen Geschlechter-Rolle gelebt. Zudem standen sie mindestens ein Jahr lang in psychotherapeutischer Behandlung. Der Erfolg dieser Bemühungen muß eher ernüchtern. 
Dr. med. Ulrike Köper Nervenarzt 69, S. 799-S05. 
Michaela Lindner
Daß er seine Transsexualität offen bekannte, brachte Ihn um Amt und Würden: Norbert (Michaela) Lindner, ehemaliger Bürgermeister im sachsen-anhaltinischen Quellendorf. Foto: dpa/SV-Bilderdienst 
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