kalte herbstnacht
 

 Es war eine kalte Herbstnacht.
Sie saß auf einem Felsbrocken am Rande eines Abgrunds.
Der Sturm und der Regen umpeitschten sie,
als wäre er wütend auf den Menschen,
der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen.
Doch sie merkte weder den Sand, den ihr der Wind ins Gesicht bließ,
noch von der kalten Nässe, die sich bis auf ihre Knochen durchfraß.
Sie sah nach oben, breitete ihre Arme aus und stellte sich vor,
sie könne fliegen. Sie stand auf und lief los und als sie schweigend
in den Abgrund fiel, träumte sie von einem schöneren Leben...

Halt! Ich holte sie zurück! So einfach ließ ich sie nicht entkommen.
Was denkt sie sich nur dabei? Nur weil ihr etwas im Leben nicht passt,
will sie es wegwerfen?! Ganz tolle Idee. Ich liess sie also nicht
auf den Felsen, sondern auf einem Kissenhaufen aufschlagen.
Jeder wird wohl nachvollziehen können, das letzteres wesentlich
weniger schmerzhaft für sie war...

Es war eine kalte Herbstnacht.
Sie saß auf einem Felsbrocken am Rande eines Abgrunds.
Der Sturm und der Regen umpeitschten sie,
als wäre er wütend auf den Menschen,
der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen.
Doch sie merkte weder den Sand, den ihr der Wind ins Gesicht bließ,
noch von der kalten Nässe, die sich bis auf ihre Knochen durchfraß.
Sie sah nach oben, breitete ihre Arme aus und stellte sich vor,
sie könne fliegen. Sie stand auf und stemmte sich gegen den Wind.
Mit all ihrer Kraft warf sie sich ihm entgegen.
Der Wind war nicht wenig überrascht, stellte sich ihm doch eine sterbliche
entgegen. Ihm, den immerwährenden, unverwundbaren Halbgott!

--FORTSETZUNG FOLGT--
 

PS:DAS BILD IST VON PAULA MODERSOHN-BECKER!
PICTURE BY PAULA MODERSOHN-BECKER!

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