Haarpflege

Grundsätzliches

Schon im Mutterleib beginnen unsere Haare zu wachsen, und zwar vom 3. Monat an. Ein Haar wächst durchschnittlich 1 mm in drei Tagen. Die "Lebensdauer" beträgt bis zu sechs Jahre, dann fällt das Haar aus. Das betrifft jeden Tag 30 - 70 Haare, die aber durch neugewachsene ersetzt werden. Nur sind die nachsprießenden zunehmend dünner, so daß sich mit zunehmendem Alter trotz gleicher Anzahl letztlich doch ein etwas schütterer Anblick bietet. Männer sind meist mit einer mehr oder weniger starken Glatzenbildung und mit den gefürchteten "Geheimratsecken" konfrontiert. Haare werden genau wie Fingenägel nicht mehr vom Organismus versorgt, d.h., daß schädliche Einflüsse durch Umwelt und Kosmetik nicht mehr automatisch repariert werden können.

Gesunde Kopfhaut

Gesunde Kopfhaut sieht rosig aus, ihre Hornschicht ist geschmeidig, der Säureschutzmantel ist in der Lage, Keime abzuwehren. Dieser natürliche Schutzschild versagt, wenn die Talgdrüsen zuviel Fett absondern. Die Haare werden dann schnell strähnig und sind empfindlich. Deshalb am besten nur milde Shampoos verwenden. Die Haare beim Waschen nur sanft bewegen und nicht ziehen. Ein Peeling mit Algenextrakten entfernt überschüssigen Hauttalg und stimuliert gleichzeitig den Stoffwechsel. Eine Mischung aus Olivenöl und einigen Tropfen Teebaumöl wirkt durchblutungsfördernd und keimtötend. Eine Stunde unter einem Handtuch einwirken lassen. Zu scharfe Mittel und chemische Substanzen greifen die Kopfhaut an. Sie stößt dann vermehrt Hornzellen ab, die sich zu Schuppen verklumpen. Shampoos mit Anti-Schuppen-Wirkstoffen (Kitocolin) vernichten Pilze und Bakterien und regen die Hauterneuerung an. Eine warme Ölpackung regeneriert und tut vor allem trockener Kopfhaut gut. Jojoba- oder Süßmandelöl in einem Wasserbad erwärmen, sanft mit den Fingerspitzen einmassieren.

Wie ein Fettkopf entsteht:

Normalerweise reicht die Talgproduktion der Haarwurzel völlig aus, um die Haare mit einem glänzenden Schutzfilm glatt und geschmeidig zu erhalten. So naturbelassen bilden sich normalerweise keine Schuppen. Es entsteht aber im Laufe der Zeit ein wahrnehmbarer "Individualgeruch". So etwas stört, und die Haare liegen auch nicht so locker. Werden nun Haare und Kopfhaut mit Shampoos entfettet, kann das die Haare spröde machen. Ist die Shampoo-Basis stark hautreizend, wehrt sich die Haut mit verstärktem Abstoßen der äußeren Hautzellen - in schlimmen Fällen erleben wir das als Schuppen. Weil auf so gestörter Haut vermehrt Bakterien gefunden werden, werden diese dann oft fälschlich als Ursache für die Schuppenbildung angesehen. Der nächste Fehler wäre dann, in diesen Fällen Shampoos mit stark desinfizierenden Zusätzen zu verwenden. Denn diese bewirken eine bemerkenswerte Steigerung der Talgproduktion. Der so produzierte "Fettkopf" müßte dann mindestens täglich gewaschen werden. Ein Teufelskreis, den man schon im Ansatz vermeiden sollte.

Was tun bei Haarproblemen und Schuppen?

Wann ist ein Shampoo mild?

Daß ein Shampoo nicht in den Augen brennt, sagt noch nicht, ob es wirklich mild ist. Als Faustregel kann dagegen gelten: Shampoos sind normalerweise aggressiv, wenn sie einen groben und voluminösen Schaum bilden. Cremiger Schaum ist eher ein Zeichen von milden Mitteln. Wenn die Natur-Ei- Harrwäsche nicht ausreicht, weil die Haare beispielsweise umweltbedingt zu sehr verunreinigt sind, kännt ihr eine der beiden milden Rezepturen ausprobieren.

Färben / Tönen

Die dauerhaften Färbemittel zerstören zuerst die haareigenen Pigmente - die Haare wernden also immer erst blondiert und dann auf den gewünschten dunkleren Farbton gefärbt. Tönungsfarben sind zwar gesundheitlich weniger bedenklich, aber auch weniger haltbar. Mit den natürlichen Haarfarben ist man in den Möglichkeiten begrenzt. Bekanntestes Beispiel ist Henna, das die Haare (und die Haut) charakteristisch rot färbt. Durch Zusätze von Indigo läßt sich schwarz-braun erreichen. Kamillenextrakt blondiert das Haar leicht, es bekommt Highlights. Bei grauem Haar kann daraus auch leicht ein weniger gefälliges Gelb entstehen! Die Henna-Mischungen können ebenfalls nach iniger Zeit im Farbton umkippen. Deshalb ist gerade bei Naturfarben sehr viel Erfahrung nötig. Die Anwendung erfolgt am besten bei den dafür ausgebildeten Bio-Friseuren.

Dauerwellen

Die klassische Dauerwelle beruht darauf, daß die Haare an bestimmten Stellen in ihrer chemischen Struktur aufgespalten werden und die Spaltstücke anschließend nach der Formgebung neu, vertauscht, wieder verknüpft werden. Das gelingt meist nur teilweise, woraus eine deutliche Strukturschädigung der Haarfasern herrührt. Die "Bio-Dauerwelle" dagegen enthält alkalische Stoffe, die das Haar insgesamt quellen. Dabei ist aber auch ein Aufbrechen der Haarsubstanz möglich. Nach der Verformung wird mit milden, sauren Lösungen alles naturalisiert. Ohne bleibenden Eingriff in die Haarsubstanz funktioniert also auch die Bio-Welle nicht.

Rezepte für Shampoo und Rasierschaum

Rengenerativ-Shampoo

Phase 1 Phase 2 Phase 1 lansam in Phase 2 einrühren. Mandelfluid ist Mandelöl, dem man ein Sauerstoffmolekül angehängt hat. Dadurch wird Öl wasserlöslich, eignet sich als Verdickungsmittel und hat äußerst pflegende Eigenschaften. HS 1 ist ein natürliches Protein. Es verleiht dem Haar Weichheit, Glanz und Fülle. Es wirkt als Regenerator bei angegriffenem und geschädigtem Haar.

Vitamin-Haarkur (für dauergewelltes Haar)

Fettphase Wasserphase

Rasierschaum

Phase 1 Phase 2 Die beiden Phasen jeweils kalt zusammenrühren, bis die Flüssigkeiten klar erscheinen. Danach Phase 2 in Phase 1 geben. Nach dem Umrühren die Substanz in eine spezielle Schaumflasche geben! Der feste Schaum in Verbindung mit dem pflegenden Mandelfluid und HS 1 helfen, die gereizte Haut zu glätten und ihr Linderung zu verschaffen.

Einfrieren der Produkte

Wer ein bißchen auf Vorrat herstellen will, kann das Shampoo und die Haarkur in Einzelportionen einfrieren. Aber auch dann nur soviel, wie in vier Wochen verbraucht wird. Solche Eis-Haarshampoos sind hervorragende Nährböden für Bakterien. Behandle die Shampoos also wie Lebensmittel. Haarspülungen und -kuren werden ins feuchte Haar verrieben und nach wenigen Minuten wieder ausgespült. Solche Spülungen sind erstens sauer (wie die bekannte Essig-Spülung), sie enthalten unterschiedliche Öle, Fette und Wachse, daneben lösliches Protein und Spezialtenside gegen das Flattern der Haare.
 

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