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16. Jan. 2000

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Ausführlicher Bericht über meine Operation in München

im September 1999 bei Frau Dr. Spehr

Vor etwa 7 Jahren begann ich, meine weibliche Identität zu leben. So fasste ich mir eines Tages allen Mut zusammen und kam an einem Abend des damaligen Femme Travestie zu meinem ersten Clubtreffen im Albisgüetli. Immer öfter besuchte ich die Clubtreffen, wo ich bald Gleichgesinnte kennenlernte, mit denen ich dann fast jedes Wochenende irgendwo in Zürich, in Konstanz oder in St. Gallen als Frau unterwegs war. Schon sehr bald wurde mir klar, dass ich schon immer eine Frau gewesen sein muss und daher den Entschluss fasste, den Weg zum Frauwerden gehen zu müssen.

Nach und nach informierte ich mich, welche Chirurgen für meine geschlechtsangleichende Operation in Frage kommen könnten. So besuchte ich Freundinnen, die sich gerade operieren liessen im Spital und versuchte rauszukriegen, wo es am besten lief. Denn für mich war immer klar, dass nur ein Chirurg in Frage kommt, der eine enorm hohe Erfolgsquote aufweisen kann. Ein Arzt also, für den dieser Eingriff reine Routine ist.

So sammelte ich Infos über Dr. Wintsch in Aarau, Dr. Küenzi in Zürich, Dr. Meyer in Lausanne, Dr. Daverio in Lausanne und andere. Alle diese Chirurgen kamen für mich persönlich nicht in Frage, da ich Transsexuelle kennengelernt hatte, die teils gravierende Komplikationen nach Ihrer Operation erleiden mussten, ja sogar verpfuscht worden sind für Ihr ganzes Leben.

Nur Dr. Daverio in Lausanne machte mir in der Schweiz einen guten Eindruck, da bei ihm grobe Komplikationen beinahe auszuschliessen sind. Dennoch genügte er mir immer noch nicht ganz zu 100%, weil er ein plastischer Chirurg und kein Urologe ist. Dr. Daverio zählt vorallem bei den Frau-zu-Mann-Transsexuellen zu den besten der Welt!!! So kam ich durch Eva, die in Osnabrück-Deutschland von Prof. Dr. van Ahlen , einem Urologen, operiert wurde auf Frau Dr. Christiane Spehr in München. Denn Prof. van Ahlen war ein Schüler von Frau Dr. Spehr auf dem Gebiet der Mann-zu-Frau-Transsexuellen. Er lernte dieses Handwerk von Dr. Spehr und operiert seither genau nach der gleichen Methode, die Dr. Spehr als Urologin vor cirka 17 Jahren selbst entwickelte. Prof. van Ahlen erzielt hervorragende Resultate (siehe Eva's OP-Bericht), und er ist ein sehr netter und humorvoller Arzt! Nur war er mir etwas zu weit von Zuhause entfernt (ca. 900km). Also entschied ich mich für Frau Dr. Spehr, die weltweit zu den 3 besten Chirurgen gehört und in Europa Nr. 1 ist, was Erfahrung und optische Resultate angeht. So hat sie schon über 500 Transsexuellen ein neues Leben geschenkt. Gravierende Problemfälle hatte sie sage und schreibe keine 10mal innert 17 Jahren ! Das warıs, wonach ich gesucht hatte ! Nach dem ersten Treffen mit Dr. Spehr im Oktober 1998 war es dann im September 1999 endlich soweit. Am Freitag, den 3.9.99 fuhren meine 2 besten Freundinnne n und ich nach München. 6 Wochen vor OP musste ich alle Hormone absetzen, um der Leber etwas Ruhe zu gönnen. Mir war es wegen der bevorstehenden OP ziemlich mulmig im Magen, da ich meiner Lebtag noch nie im Spital gewesen bin und daher nicht so recht wusste, was da so alles auf mich zukommen würde.

Am Samstagmorgen musste ich dann im Spital "antraben". Nach einer kurzen Begrüssung von Dr. Spehr musste ich sogleich beginnen ganze 4 Liter Darmspülung zu trinken, und das möglichst innert 2 Stunden! Würg, das gruusige Zeug. Nach kurzer Zeit begann es dann auch schon arg zu grummeln in meinem Bauch und der Wettlauf zur Toilette konnte beginnen. Ab jetzt gabıs ausser 3xtäglich einer Bouillon für die nächsten 5 Tage nichts mehr zu essen. Am Sonntag wurde ich langsam nervös, denn die schier nicht zu enden wollende Warterei auf die Operation und der Hunger zerrte an den Nerven.

Aber dennoch war ich gottenfroh die OP endlich durchziehen zu können, da ich mich mehrere Jahre darauf vorbereitet hatte. Also, jetzt oder nie, hiess mein Leitspruch... Am Sonntagabend vor der OP verabreichte mir der Narkosearzt Dr. Dax eine wunderbare Beruhigungspille, die mich friedlich schlafen liess. Am Montagmorgen vor der OP wachte ich irgendwie fast glücklich auf und verspürte keinerlei Angst. Die Pille ist mir wirklich super eingefahren.... Ich fühlte mich total entspannt und locker, wahrscheinlich hätten Sie mich aus dem Fenster schmeissen können, es wär mir dank der Beruhigungspille egal gewesen.

Nach dem Duschen wurde ich im Bett in den OP hinunter gefahren und sah unterwegs Frau Dr. Spehr noch mit jemanden sprechen und winkte ihr zu. Im OP legten sie mir Beinmanschetten an und legten am Arm Kanülen für die Narkose und spätere Medi-Zufuhr. Als ich auf 5 zählen musste, war ich plötzlich weg....

Fast genau 8 Stunden später wachte ich wieder auf, als mich jemand aus dem OP hinaus in den Aufwach raum schob. Ich hörte Frau Dr. Spehr, wie sie mich ansprach und sagte: "So Frau Egger, jetzt ist es vorbei, alles lief optimal, und in etwa 2 Stunden werden Sie auf ihr Zimmer gebracht". Was, jetzt schon?? Keine Intensivstation, keine Probleme?? " Ja, so ist das bei uns ", lachte Dr. Spehr.

Am meisten verblüffte mich, dass ich absolut keine Schmerzen verspürte, nur der Verband am Unterleib zwickte ein wenig. Die einzige brenzlige Phase musste ich während ca. 24 Stunden nach der OP überstehen, weil sich mein Quick (Blutgerinnungswert) drastisch abgesenkt hatte. "Das kommt von Ihrer jahrelangen Androcur-Einnahme, nun dankt es Ihnen ihre Leber auf diese Art", sagte Frau Dr. Spehr ernst. Dank sofortiger Einnahme eines Vitamin K-Präparates bekamen wir dies aber bald in den Griff.

Sieh an, da steht meine beste Freundin plötzlich neben meinem Bett und lacht mich an....

Schon bin ich wieder eingenickt, wachte erst in meinem Zimmer nochmals kurz auf und pennte dann durch bis am Dienstagmorgen. Zur Operationstechnik von Dr. Spehr komme ich ganz am Schluss noch zurück.

Cirka um 9 Uhr wachte ich dann wirklich auf und telefonierte als erste Amtshandlung meinem Chef, um ihm mitzuteilen, dass ich noch lebe und alles bestens gelaufen sei. Fast den ganzen Tag hindurch plauderte ich mit meiner netten Zimmergenossin aus Berlin. Ich staunte, wie gut ich "zwäg" war. Am Dienstagabend kam Frau Dr. Spehr ins Zimmer und zog mich samt Bett höchstpersönlich in den Untersuchungsraum. "So jetzt aber raus mit Ihnen aus den Federn, sonst wirdıs Ihnen noch zu gemütlich bei uns", lachte sie.

Mit vereinten Kräften zogen sie mich dann vorsichtig aus dem Bettund hievten mich mit allen Schläuchen, die aus meinem Bauch guckten, auf den Gynäkologen-Stuhl. Frau Dr. Spehr reinigte das OP-Gebiet , wechselte den Verband und zog mir zwei Schläuche aus dem Bauch, die seit der OP fürs Blutabsaugen da waren.

Nachher verfrachteten sie mich wieder ins Bett und zurück ins Zimmer. Am Mittwochabend erhielt ich schon die Erlaubnis, zum ersten Mal selbst aufzustehen. Unter wachsamen Auge des Pflegepersonals kroch ich vorsichtig aus dem Bett und durfte ein paar Minuten stehen und kleine Schritte machen. Uff, schnell wieder ins Bett.... Am nächsten Tag bekam ich zum ersten Mal wieder etwas kleines zu essen. Toast mit Konfi und zum Znacht einen Gemüsebrei.... Am Freitag besuchte mich eine Freundin aus Zürich, die extra wegen mir zwei Tage nach München kam, weil inzwischen meine beste Freundin nach Hause zurückkehren musste.

Wir plauderten von 10 Uhr durch bis um 18 Uhr, bis sich meine Freundin in ihr Hotel zurückzog. Danach war ich dann aber wirklich kaputt. Auch am Samstag war sie fast wieder den ganzen Tag bei mir , und auch sie staunte, wie ich schon allein ins Bad ging, um mich zu waschen oder mein "dickes Geschäftli" zu erledigen. Fürs Dünne hatte ich immer noch den Blasenkatheter mit nettem Säckli dazu in der Bauchdecke. Jeden Tag ging es besser und besser und mehr und mehr lief ich vorsichtig im Zimmer herum. Das für mich unglaublichste ist heute noch, dass ich NIE Schmerzmittel brauchte ! Kein Morphium, keine Schmerzspritzen, keine Zäpfchen, einfach nichts. Ich spürte keine Schmerzen, es drückte und zwickte einfach der satt angelegte Verband an allen Ecken und Enden. Es war zwar nicht gerade lustig, aber es war wirklich zum Aushalten. Dieses Phänomen hat mir der OP-Technik zu tun. Aber dazu später...

Seit der OP befand sich der STENT (Scheidenplatzhalter-Ballon) in meiner neuen Scheide. Bisher entfernte diesen nur Dr. Spehr bei Verbandswechseln . Seit ich aber vom 4. Tag an für den Stuhlgang auf die Toilette durfte , musste ich selbst lernen, mit dem Stent zu hantieren. Luft raus, Scheide spülen, Stent schön sauber reinigen, Stent mit Vaseline einglitschen und rein damit. Damit würde ich noch weitere 3 Monate ? allerdings fast täglich etwas weniger ? beschäftigt sein.

Der grosse Vorteil von Dr. Spehrıs Stent ist, dass die neugeformte Scheide nicht zuwachsen kann! Dem Stent kann man die Luft raus- und reinlassen wie man will, beim Einführen also Luft raus, wenn drin, aufblasen, fertig. Ein weiterer Vorteil ist, dass kein schmerzhaftes Bougieren nötig ist.

So zog sich die Zeit Tag für Tag etwas langweilig hin, wie es halt so ist im Spital. Zum Glück kam in der zweiten Woche eine weitere liebe Freundin extra einen Tag aus der Schweiz zu mir nach München. Bei der Kontrolle, die cirka alle 2 bis 3 Tage von Dr. Spehr vorgenommen wurde, standen fast schlangenweise frisch operierte Transsexuelle vor dem Untersuchungsraum. Einmal zählte ich sage und schreibe 12 Transsexuelle, die sich zur gleichen Zeit in diesem kleinen Spital aufhielten.

Die nette Assitenzchirurgin Dr. Stier erzählte mir, dass sie - seit sie hier arbeitete - bei jeder Operation an Transsexuellen dabei war. Das war bei über 100 Personen innert einem Jahr der Fall(!!!), und keine einzige Operierte hatte erwähnenswerte Komplikationen zu erleiden. Dr. Stier sagte mir weiter, dass Dr. Spehr DIE Kapazität weltweit sei auf diesem Gebiet, und sie viel von ihr lernen könnte. Genau 2 Wochen nach der OP kam der grosse Tag. Ich durfte nach Hause! Wie neu geboren und 3 Kilo leichter machte ich mich daran, mich wieder alltagstauglich herzurichten und meine Koffer zu packen. Nach etwa 5stündiger Autofahrt (meine beste Freundin und meine Mutter kamen mich abholen) kamen wir endlich Zuhause an. Mein Rücken schmerzte ein wenig vom komischen Liegen auf der Rückbank. Das einzige Mühsame im Spital waren meine Rückenschmerzen vom langen Liegen, die sich vorallem in der Nacht ? und eben jetzt im Auto - am stärksten bemerkbar machten. 4 Tage nach meiner Heimkehr musste ich hier in der Schweiz zu meiner Frauenärztin zur ersten Kontrolle. Sie war ganz verblüfft ob dem OP-Ergebnis und meinte, dass sie keinen Unterschied zu einer gebürtigen Frau feststellen könne. Tat das gut... aber warte nur bis ich mal ganz fertig bin....

3 Wochen lang lag ich dann mehr oder weniger schlaff zu Hause rum und versuchte mich mit feinem Essen und Vitaminen wieder etwas fitter zu kriegen.

Sage und schreibe genau 5 Wochen nach der Operation sass ich an einem Montagmorgen anfangs Oktober wieder an meinem Arbeitsplatz. Zu Beginn spürte ich die OP-Stelle doch ziemlich heftig, aber auch das war auszuhalten. Woche für Woche spürte ich dann doch immer weniger und heute exakt 4 Monate nach meiner OP merke ich kaum noch, dass ich einmal im Spital war...

Wenn ich einen festen Freund hätte, könnte ich schon seit einem Monat mit ihm schlafen, denn Geschlechtsverkehr ist 3 Monate nach der Operation bereits erlaubt. Im Sommer 2000 fahre ich dann nochmals nach München, um die letzten kleinen kosmetischen Korrekturen vornehmen zu lassen. Nach cirka 45 Minuten OP-Zeit und ungefähr 3tägiger Klinikaufenthaltsdauer bin ich dann endlich 100%ig fertig.

Dr. Spehrs Operationstechnik in Kürze
Frau Dr. Spehr legt sämtliche Nerven vom Penis frei, entfernt alle Schwellkörper (das machen die wenigsten Chirurgen), verkürzt die Harnröhre, zieht die ganze Bauchdecke um cirka 15 cm nach unten (gratis Bauchlifting inklusive) und verwendet die umgestülpte Penishaut als Scheidenkanal. Das wahnsinnige an dieser Technik ist, dass ? aufgepasst ? die GANZE Eichel mit sämtlichen Nervensträngen als neue voll zu 100% GEFUEHLSFAEHIGE Klitoris zwischen die Schamlippen verpflanzt wird. Ihr könnt mir glauben, ich erlebe heute diese gefühlsfähige Klitoris und es ist ? oft auch für mich selbst kaum zu glauben ? fast dasselbe Gefühlsempfinden wie früher...

Kosten:
Die ganze OP hat mich exakt 21'500 DM gekostet. Also ca. SFr. 19Œ000.?. Meine Krankenkasse übernahm 40% der Kosten ungefähr SFr. 8'000.-. Die restlichen SFr. 11'000.- habe ich während fast 2 Jahren mühsam zusammengespart. Aber, es hat sich doch gelohnt, denn man kann sein Geld auch dümmer ausgeben als für eine gut gelungene Operation und schlussendlich geht es nur um die eigene Gesundheit...

Interessierte melden sich schriftlich bei: Chirurgische Privatklinik Frau Dr. Spehr Denningerstrasse 44 D ? 81679 München

Es sind zwei voneinander unabhängige Psychiatrische Gutachten nötig. Mindestalter: 25 Jahre Wartezeit: 10 bis 12 Monate (es sind Dutzende auf der Warteliste)


 




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