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Heldenhafte Helden Folge 3 Irgend etwas schien mit dem Zentralcomputer definitiv nicht in Ordnung zu sein. "Computer. Welches Datum haben wir heute?" - "Den 5. Juli 2180 erdischer Zeitrechnung," schnarrte die Computerstimme. "Prima," sagte Lex, "und warum habe ich seit 4 Tagen kein Stück von der halbjährlichen Universumsstatistik gesehen?" - "Negativ. Bitte um Wiederholung des letzten Befehls." Das sagte der Computer schon seit vier Tagen zu diesem Thema, und die Technik-Mannschaft war seit spätestens einem Tag ratlos. Lex seufzte und tippte auf den Knopf, unter dem "Serverraum" stand und schaltete das Mikro ein. "Lex hier. Leute, langsam müssen wir da doch mal weiterkommen! Ich kann den verdammten Presseleuten nicht weiterhin erzählen, daß wir einen 'unwichtigen technischen Defekt' reparieren müssen, damit alles weitergeht! Und langsam machen auch die sich Gedanken und schreiben die womöglich noch!" Paul, einer der Techniker, erschien auf dem Bildschirm. "Hi, Lex. Wir haben heute nacht herausgefunden, daß es Jim ist, der Probleme macht. Die anderen Server können nicht auf ihn zugreifen. Wir arbeiten dran." Die einzelnen Server waren nach Whiskeymarken benannt worden. Komisch, dachte sich Lex, Jim.Beam war doch der neueste, extra für die neue Statistik geordert worden - die anderen müßten doch wenigstens einen Teil der Daten rausrücken können. Was war da los? (doro) "Wo waren wir stehen geblieben!", hauchte Paul, Mayra ins Ohr und biss ihr mit sanftem Druck ins Ohrläppchen. Paul beschäftigte sich lieber mit der neuen Stripperin, die als Subraumgraphin getarnt in die Mannschaft mitaufgenommen wurde. Lex konnte ihren langen Beinen und feurigen, dunkelbraunen Augen beim ewerbungsgespräch, nicht widerstehen. Mit Zukombo hatten sie schon einen sehr erfahrenen, aber mittlerweile auch alten, Subraumgraphen. Paul sah gar nicht aus wie ein Techniker. Mit seinen mittellangen blonden Haaren und einem gepflegten Dreitagebart würde er am Malibubeach, unter den Surfer auch eine gute Figur abliefern. Seine Hand glitt unter ihrer Bluse und bahnte sich ihren Weg zur Brust, als ein lauter Knall sie erstarren liß. (Domé) "Verdammt!" schrie Paul. "Was ist denn bei euch da unten los?" Lex Stimme ertönte durch den Lautsprecher. "Das war 'nur' Jim, Lex. Bin schon am schauen!" Paul rannte zum Server, konnte aber nichts erkennen. Rauch hüllte ihn ein. "Mayra, schnell, hol den Sicherheitsdienst!" Mayra ging langsam los. "Verdammt, Mayra, SCHNELL!" "Paul, der Sicherheitsdienst ist unterwegs. Was ist denn jetzt los? Kannst Du schon was erkennen?" fragte Lex aufgeregt. Paul betätigte einen Knopf und die Klimaanlage zog den Rauch ein. Jetzt konnte er Jim sehen. Und was er da sah, beunruhigte ihn sehr. Einige Teile des Servers lagen herum, Kabel hangen raus und ein Bildschirm brannte. (bv) Paul griff zur FNF-Ausrüstung zwecks Schadensbegrenzung. Ein Zischen, viel heiße Luft, sonst nichts. Leer oder defekt? "Megagaliktischer Furz" fluchte er," nein, außerdem eine bodenlose Schlamperei ohnegleichen." Die Tür glitt auf, Kalle vom Sicherheitsdienst trat ein. Lakonisch meinte: "Na, der ist tot. Wiederbelebung zwecklos. Ob da noch 'was zu retten ist..." Er wandte sich Paul und Mayra zu, wurde dienstlich kühl: "ich treffe Sie beide dann um 1500 für's Protokoll; Mayra, Sie können gehen! Paul, sie kümmern sich um Johnny und Glen, kompletter Funktionstest!" (cs) Fünf Minuten vor 15 Uhr Erdzeit saß Lex im Konferenzraum und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Die Tür schob sich auf, und betont unauffällig schlich Kalle auf seinen Platz. Nach und nach trafen auch andere Führungsmitglieder ein, aber bis um zehn nach drei, als Mayra, Paul und je ein unschuldiger Blick hineinkamen, herrschte Schweigen im Raum. Sobald sie sich gesetzt hatten, nickte Lex Kalle zu, und er legte los: "Ein Chip aus Jim konnte gerettet werden. Leider ist es nur ein Zehntel der vorhandenen Chips, aber der Rest ist halt abgekokelt. Zur Zeit wird er noch analysiert. Ja..." Er blickte auf seinen Notizschirm. "Ja... Glen und Johnny sind überprüft worden, Virenprüfung negativ, sämtliche Standardtests ebenfalls. Wir können dort nichts finden. Dennoch sieht es im Moment so aus, als ob..." Eine scharfe Stimme unterbrach ihn. "Wie, negativ? Sämtliche Tests? Sie müssen doch etwas gefunden haben!" (doro) Kalle räusperte sich. "Es tut mir leid. Das letzte was von Jim in den Logfiles zu finden war war eine Transaction-complete-Meldung. Johnny und Glen haben danach einfach weitergemacht, bis sie gemerkt haben, daß Jim nicht mehr antwortet." - "So eine verdammte Scheiße!" fluchte Lex, "Warum passiert immer mir so ein Mist. Verfluchter Dreck..." "Wir können nur auf die Rekonstruktion des holographischen Chips hoffen," fiel ihm Kalle ins Wort, "wenn bei der Aufzeichnung nichts schief gelaufen ist, sollte er eigentlich alle nötigen Informationen und Hinweise enthalten." Lex starrte ihn an. Sollte er das der Presse erzählen? Was blieb ihm übrig? Jim hatte allein in der Anschaffung mehr gekostet als er in 10 Leben verdienen würde. "Können wir Jim kurzfristig ersetzen?" fragte er. Paul legte seine Hände - begleitet von einem Seufzer Mayra's - auf den Tisch und sagte: "Wir könnten Jack wieder einbauen. Es würde zwar alles wieder etwas langsamer laufen, und wir bräuchten unbedingt die Daten aus dem Chip, aber es müsste funktionieren." Lex entspannte sich etwas: "Okay, dann macht das. Langsamer als jetzt kann es wohl kaum noch gehen." (mr) Paul verschwand sofort und machte sich an die Chips ran.Einige Stunde später meldet er sich wieder zum Wort. "Lex, Jack ist soweit! Ich reaktiviere jetzt die komplette Systemkonfiguration!" "Kann es zu Komplikationen kommen?" vergewisserte sich der Kommandeur. "Lexxi-boy, zweifelst du etwa an meine Fähigkeiten? Ich habe lediglich einige Steueranweisungen in den Systemdateien aufgenommen." "Paul weich nicht aus! Kann es zu Komplikationen kommen, habe ich gefragt!" "Entspannt dich doch! Wenn es dich glücklich macht, Nein!!", versuchte Paul Lex´s Bedenken zu mildern."Dann starte Jack, endlich!" Paul machte sich noch davor eine Phillie an und drückte auf dem blauen Buttom. Einige Control-Lights gingen im rhythmischen Hyperbelwechsel an und aus. Lex´s Miene erstarrte, als er auf Navigationsmonitor schaute. Die Daten spielten verrückt. Als die letzte Ziffer grün auf dem schwarzem Monitor leuchtete, löste Zukombo mit einer monotonen Stimme die beänstigten Stille: "Die Zielkoordinaten weisen in die Unexplore-Restorezone des Quintinquadranten." Lex fuhr fort:" Was ist mit der Recharge-Koordinations-Tabelle Paul?""Wir haben ein Problem, Lex. Keine Koordinaten mehr gespeichert!" (Domé) "Ich flipp hier echt nochmal aus!, schrie Lex. "Verdammmt, verdammt, verdammt! Paul, hast Du eine Idee, was wir jetzt tun könnten?" Paul drückte langsam seine Zigarette aus, sein Gesicht veränderte die Farbe in Rot und der Schweiss lief ihm nur so runter. "Ich überlege, Lex." "Das hättest Du vorher mal machen sollen und nicht mit Mayra rumturteln!", Lex Stimme liess seine Erregung und seinen Ärger nur erahnen. Paul horchte auf und begann hektisch zu werden, was sonst absolut nicht seine Art war. Er startete den Systemscanner und das Suchprogramm. "Lex, ich tu ja schon, was ich kann! Mehr als arbeiten und hier rumrödeln kann ich ja auch nicht, also entspann Dich!" "Paul, ich warne Dich... ich will schnellstens Lösungen haben. Ist das klar? SCHNELLSTENS!" Paul konnte es an der Stimme hören, Lex duldete keine Widerworte und wollte Ergebnisse, sonst würden Köpfe rollen... (bv) "Lex, was ist mit den zufallsgesteuerten SicherheitsBack-ups? Die könnten hilfreich sein. Zusammen mit der letzen turnusmäßigen K-Fall-Sicherung läßt sich vielleicht ein früherer Stand annähernd wiederherstellen..." "Du weißt verdammt genau, daß nicht das komplette System unter die K-Fall-Sicherung fällt, nur die (über-)lebenswichtigen Programme und Daten ... und die Back-Ups, keiner weiß, was, von welchem Stand wo aufbewahrt wird, nur EL JEFE!!" "Ich sprech nicht mit ihm, daß ich Dein Job, Lex, als Vice." "Nur, wenn nichts anderes mehr geht ... also schwatzt nicht 'rum, an die Arbeit." Paul drehte sich um, wenn EL JEFE ins Spiel kam, dann war es nicht sein Kopf, der rollen würde - und zwar im wörtlichen Sinne. Aber die Aussicht, IHM gegenübertreten zu müssen, war auch nicht schlimmer als ziellos in Raum und Zeit herumzuirren.(cs) Lex schmiss betont ruhig eine von seinen Beruhigungspillen ein, verdammt, die nahm er in der letzten Woche sowieso schon zu oft. Dann nahm er sein Wasserglas hoch und fegte den Untersetzer vom Tisch; er landete mit der orangen Seite nach oben. Also die Journalisten zuerst. Er drückte den Kommunikationsknopf und gab die Nummer von Geoffrey an. "Tach, hier ist Lex vom SDS/U. Hmm, paß mal auf..." - "Ah, die Station für Datenverarbeitung und Statistik/Universum meldet sich auch mal wieder," Geoffrey grinste. "Na, habt ihr's endlich? Was ist bei euch los, verdammt?" - "Um's kurz zu machen: Der neue Server ist so gut wie abgefackelt, wir haben einen ganzen Chip retten können, die Koordinaten der Tuborg-Sonde sind futsch, die Universumsstatistik ist unauffindbar, und der alte Server Jack fluppt auch nicht so recht. Das ist das, was ich dir sagen kann. Die offizielle Version ist: Der neue Server hat einige Interaktionsschwierigkeiten, und wir brauchen noch 5 Tage, um ihn neu zu konfigurieren und zu prüfen. Ich bitte dich, nur die offzielle Version zu verbreiten. Eine Pressekonferenz machen wir, sobald wir Präzises sagen können." - "Alles klar, Lex. Mann, was für ein Mist." Geoffrey nickte ernst. "Na, und wann sehen wir uns mal wieder? Meine Frau möchte mal wieder für dich samt Begleitung kochen, du futterst doch immer viel und gerne." Lex schnitt eine Grimasse. "Begleitung is' im Augenblick nicht, Geoffrey... Aber essen komm ich gern - sobald ich von der Station wegkomme. Bis dann." Er legte auf. So, und jetzt der Anruf bei der obersten Führung. Lex widerstand der Versuchung, noch ein Pillchen einzuschmeissen. (doro) Er atmete noch einmal ganz tief durch und klopfte an die Tür. Ein tiefes, "Kommen sie rein!", vibrierte durch die Tür. Und da stand der Koloss, gross wie ein Bär und Hände wie Bratpfannen, mit dem Rücken zum Eingang. "Wie weit sind sie nun mit der halbjährlichen Universumsstatistik? Die Zahlen werden schon von der Community of Galaxy erwartet. Ganz zu schweigen von der Presse, diese Aasgeier." Lex starrte nur auf die Pranken von EL JEFE und stammelte: "Die K K K-Situation ist ein-eingetroffen! Wir haben J-J-Jim verloren und J-J-Jack reaktiviert. Die Zielkoordinaten der Tuborg-Sonde sind jetzt die der Unexplore-Restorezone des Quintinquadranten und und die Recharge-Koordinations-tabelle ist gelöscht." EL JEFE drehte sich um, kleine Schweissperlen, auf seiner mächtigen Glatze, glänzten im Wechselspiel der Lichtstrahlen. "Sie haben ein Problem! Lex", brummte EL JEFE,"das heisst ich muss die Back-Ups rauskramen und überstunden kloppen. Versuchen sie mit Zukombo herauszufinden, welche Spezie sich in der Restore-Zone versteckt, die versuchen anscheinend unsere Tuborg-Sonde zu entführen. Sobald die Daten für die Universumsstatistik wieder hergestellt sind, machen sich da dran. Hören sie auf wie ein haufen Elend auszusehen und nehmen sie Stellung an. Los raus hier und schicken sie die neue Subraumgraphin vorbei!" (Domé) "Ok, Chef." Lex ging einigermassen erleichtert von dannen. Da ist er ja noch glimpflich davon gekommen. Er ging auf die nächste Kontrolleinheit zu und drückte einen Knopf. "Mayra?" "Ja, Lex? Was gibts? Ich bin beschäftigt!" stöhnte sie zurück. "Mayra, lass die Finger von Paul! Du sollst sofort zum 'Oberst' kommen!" Damit beendete Lex auch schon die Unterhaltung und eilte zu Zukombo. "Hey, Zuko, Frage für 10.000: Welche Spezie versteckt sich in der Restore-Zone?" "Quatschkopp", war das einzige, was Zukombo darauf antwortete. Er machte sich wieder an seinem Schaltpult zu schaffen. "Verd... Zukombo, der Oberst will Resultate, und zwar so schnell wie möglich!" "Ich weiss.", entgegnete Zukombo gelassen, "Er hat mich kurz bevor Du reinkamst schon kontaktiert." "ARRGGHHH, Du und Deine verd... Gelassenheit!", Lex war der Versuchung wieder sehr nahe, eine weitere Pille einzuschmeissen, "Liegt das an Deinen grossen spitzen Ohren?" Zukombo sah Lex mitleidig an. (bv) "Wohl eher am reziproken Verhältnis von Qualität zu Quantität des Outputs ... ." "Nichts für ungut." Zukombos eher staubtrockener Humor wurde nicht von vielen geteilt, manche waren der Ansicht, er hätte gar keinen. "Die Byties gelten als vergangen, sie wurden bekämpft und ,soweit mir bekannt ist, völlig 'abgeschafft'; ob in der Restore-Zone sonst noch inteligentes Leben existiert, ist fraglich." "Na, unintelligentes würd's auch tun." Lex versuchte, seinen Humor wiederzufinden. "Wie Du meinst, ich werde auch das überprüfen." Manchmal wußte Lex nicht, ob Zukombo etwas ernst meinte oder spaßte; er wollte es jetzt auch gar nicht rausfinden. "Zwischenbericht um 1700, ich bin solang im Maschinenraum". Auf dem weg dort hin wurde Lex von Kalle abgefangen. "Hast Du einen Augenblick Zeit?" "Gibt's was Neues?" "Wir müssen sprechen - vertraulich - nicht hier" er senkte die Stimme. (cs) Lex folgte Kalle den breiten Gang zur Kantine. Zu dieser Zeit war fast
niemand mehr dort, sie setzten sich an einen Ecktisch und gaben ihre Bestellung ab. Um das
Schweigen zu überbrücken, erzählte Lex, daß er sowohl beim Big Boss gewesen war als
auch Geoffrey, die Schnittstelle zwischen Presse und SDS/U, informiert hatte. Als jeder
sein Tuborg vor sich stehen hatte (ein kleines Gedenken an die Sonde), sagte Kalle:
"Ich habe im Log der letzten Stationskontrolle etwas gefunden. Und zwar ist seit dem
Tag, wo wir Jim.Beam installierten, ein kleines Loch in der Außenhülle der Station,
direkt unter dem Maschinenraum. Und zwischen den explodierten Serverteilen waren
Titanteilchen, die nicht zum Server gehörten." Ein Schluck Tuborg. "Keine
Ahnung, ob das miteinander zu tun hat," sagte Kalle, "aber irgendwie hab ich da
ein doofes Gefühl." - "Wie wurde es verursacht?" - "Keinerlei
Hinweise bis jetzt. Das Loch selber ist ungefährlich, die Schutzschicht ist ja noch da.
Die exakte Nachforschung läuft momentan vom Computer der Sicherheitsabteilung aus,
müßte bald fertig sein." Sie tranken ihr Pils aus. Mayra hatte sich umgezogen und trug nun einen der graugrünen Overalls, die die Monteure auch unter ihrem Raumanzug trugen. Sie hatte ihn extra ein paar Nummern zu groß ausgewählt und den Reißverschluss bis ganz oben zugezogen. "Setzen sie sich." sagte EL JEFE mit einer einladenden Handbewegung. Das Licht im Raum war auf höchste Helligkeitsstufe gestellt und Mayra ließ sich angespannt in einen weichen Kunstledersessel gleiten. Ihr war immer mulmig in seiner Gegenwart, obwohl sie es eigentlich nicht erklären konnte. "Ich bin jetzt seit drei Jahren auf dieser Station," fing er an, "und wir hatten seitdem mehrere kleine Zwischenfälle, die wir aber alle immer ziemlich schnell im Griff hatten." Mayra begriff worauf er hinaus wollte, ließ sich aber ihre Empörung nicht anmerken. Der Oberst sprach weiter: "Aber sowas, wie das was die letzten vier Tage hier los ist, habe ich noch nie erlebt." - "Und wie kann ich ihnen da jetzt helfen?" Mayra wurde nervös. Wollte dieser Riesenklops jetzt etwa ihr alles in die Schuhe schieben? "Nun, sie sind jetzt seit drei Wochen hier. Sie wissen, wer für die Systemintegrität verantwortlich ist?" "Ja," antwortete Mayra, "natürlich. Paul Koblinski." - "Aha. Und kennen sie ihn vielleicht persönlich?" In diesem Moment kam Zukombo's Stimme über die Stationsanlage: "Eindringlinge auf dem Oberdeck!! Verletzung der Außenhülle!!" Mayra hatte Zoko noch nie so aufgeregt gehört. Danach war die Computerstimme zu hören: "Undefinierte Ausnahmebehandlung! Undefinierte Ausnahmebehandlung! Undefinierte..." (mr) ... Ausnahmebehandlung" "Roter Alarm! Sicherheitsdienst sofort zum Oberdeck!", EL JEFE's Stimme überschlug sich vor Nervosität. In den ganzen 3 Jahren auf dieser Station brauchte er noch nie den roten Alarm auszulösen. Die SD-Gruppe 3, 10 Männer und 5 Frauen - die beste Truppe der Station mit Spitznamen 'Kai Piranja' - rannte bis ans Messer bewaffnet Richtung Röhrenlift. Im Oberdeck angekommen teilten sie sich in 3 Gruppen auf und kreisten die Stelle ein. Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren, überall war grüner Nebel, der der Truppe in den Augen brannte. "Schnell, setzt eure Masken auf" befahl der Leiter Hawke - er machte seinem Nick alle Ehre, seine Augen sahen mehr als normal (was mit Sicherheit daran lag, dass seine Gene in seinem 3. Lebensjahr aufgewertet wurden). "Rote Staffel, Lagebericht." "Rote Staffel hier. Wir sind vor der Hintertür des Konferenzraumes. Gehen jetzt rein." (bv) Auch Lex und Kalle hatten auf dem Rückweg zum Serverraum den Alarm
gehört - das Überhören der kreischenden Computerstimme war schließlich unmöglich. Sie
rannten los; im Lift trafen sie außer Atem auf Paul. Lex öffnete den Wandschrank des
Fahrstuhls und reichte wortlos Atemschutzmasken, je eine laserundurchlässige Schutzweste
und aufgeladene Phaser an die beiden anderen weiter. Als die Tür aufging, gingen alle
drei in stillem Einvernehmen in V-Formation den Gang entlang, Kalle an der Spitze. Sie
hörten das Atmen der 'Piranhas' und Stimmen durch deren Masken, die sich öffende Tür
und bogen ab, weg vom Konferenzraum. Dessen Tür lag um eine Kurve herum, und sie stellten
sich nebeneinander an die Innenseite des Ganges. "Hört ihr nix?" zischte Lex.
Kalle schüttelte den Kopf. "Doch, das Fiepsen. Ihr nicht?" fragte Paul.
"Doch, irgendwas ist da," sagte Lex. - "Was für'n Fiepsen?" -
"Pscht, Kalle!". Alle lauschten angestrengt. "Na, wie von Sprengstoff, der
Countdown oder so," sagte Paul. "Achso," sagte Kalle. Dann starrten sie
sich mit großen Augen an. Kalle rief nur noch: "Wo ist denn das verdammte Sicherheitsteam?" dann wurde er ohnmächtig. Lex konnte sich noch etwas länger bei Bewußtsein halten. Er sackte an der Wand entlang auf den Boden. Unfähig sich zu bewegen, beobachtete er das Geschehen. Durch die Aussenhülle der Station traten drei Wesen ohne die Hülle auch nur im geringsten zu beschädigen. Lex hörte das schon bekannte Fiepsen, als sie miteinander kommunizierten. Fassungslos betrachtete er die Wesen. Sie erinnerten ihn an junge Hunde, mit ihren Schlappohren und der braunen Körperbehaarung. Als die Eindringlinge die beiden Menschen bemerkten, gestikulierten sie ausgesprochen heftig und beugten sich über den bewußtlosen Kalle.... (ck) Lex Augen wurden riesengross, aber er war immer noch unfähig, sich zu bewegen. Was machten sie mit Kalle? Er konnte nichts sehen. Einer der Eindringlinge hob Kalle mit Leichtigkeit hoch, dabei wog Kalle fast 300 Pfund. Die anderen Beiden Beugten sich über Paul. Blut floss aus einer Wunde am Kopf. Einer berührte die Wunde mit seiner Hand und sie schloss sich. Lex konnte nicht mehr klar denken, ihm wurde schwarz vor den Augen und er wurde ohnmächtig. Das letzte, was er mitbekam, war, dass die 'Pinanjas' angerannt kamen, aber von einem Kraftfeld von ihnen abgehalten wurden. Auch Paul wurde von einem Eindrinling hochgehoben, der dritte nahm sich Lex. Alle 3 verschwanden wieder mit 'Gepäck' durch die Aussenhülle... (bv) Die Piranhas waren wie in einem unsichtbaren Spinnennetz gefangen waren, unfähig sich aus einer eisigen Umklammerung zu lösen, schien jede Bewegung ihre Lage nur zu verschlimmern. Ihre Waffen waren völlig nutzlos. Sobald ihm das klar wurde, versuchte Hawke seine Leute zu beruhigen, aber er konnte nicht zu ihnen durchdringen; keinen Laut brachte er heraus, die Kehle zugeschnürt, spürte er aber keinerlei Schmerz. Was auch immer sie körperlich festhielt, dem war mit physischen Mitteln nichts entgegenzusetzen. Ruhig bleiben, sagte er sich. Jahrelanges mentales Training muß sich doch auch mal bezahlt machen. Vorsichtig suchte er, seine verbleibende Kraft zu fokussieren ... (cs) Lex war wie betäubt, obwohl sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. Er befürchtete soger, dass sein Gehirn jeden Moment das gleiche Schicksal wie Jims Schaltkreise erleiden könnte, aber was er gerade erlebte war auch zu wahnsinnig um dabei nicht durchzudrehen. Tief in seinem Bewusstsein machte er einen festen Punkt aus, etwas an das er sich klammern konnte, und er hielt daran fest. Er hatte einen Bezugspunkt zur Realität und tastete sich langsam in die unwirkliche Gegenwart vor. Die fiependen Gestalten hatten ihm irgendeine Substanz verabreicht, soviel war sicher, obwohl er nicht wusste, ob sie eine halluzinogene Wirkung hatte oder nicht. Um sich herum hörte er die seltsamsten Geräusche und es roch nach Waschkeller. Er spürte, daß er auf etwas weichem lag. Es fühlte sich so ähnlich an, wie eins dieser dekadenten Wasserbetten aus der Zeit vor der großen Dürre. Er öffnete die Augen und sah... nichts. Es war stockfinster, aber er konnte hören, wie um ihn herum ein regelrechter Volksauflauf fiepste, piepste und schnorchelte. "Kalle?" fragte er in die lärmende Dunkelheit und plötzlich war es mucksmäuschenstill. (mr) Kalle kam ganz langsam zu sich, als er seinen Namen hörte. Er versuchte sich zu bewegen, konnte es aber nicht. Erst jetzt registrierte er, daß er an den Händen und Füßen mit weichen Lederfesseln an einen weichen, schwabbelnden Untergrund festgebunden war. Sein Geist war ganz durcheinander, er war völlig orientierungslos, konnte oben nicht von unten unterscheiden, er hatte das Gefühl, als schwebe er im luftleeren Raum. Dies wiederum konnte aber nicht sein, da er leise schlurfende Schritte vernahm, die sich ihm näherten. Plötzlich flammte ein grelles Licht genau über ihm auf. Das Licht kam aus zwei silbernen Augen eines der hundeähnlichen Wesen. Zu Tode erschrocken, schrie er laut auf, als sich das Wesen über ihn beugte... (ck) und mit seiner 4-Finger Hand an den Mundwinkel berührte und sie nach oben zog. Kalle verstummte plötzlich und war selber neugierig was sie wohl vor hatten. Das Gesicht des Wesen sah sehr unnatürlich aus. Jetzt sah es Kalle auch, es hatte kein Gesichtsausdruck. Es war nur eine starre Masse wie Carbon-Glasur. Das Wesen fing an, ihn an verschiedenen Stellen zu berühren und beobachtete dabei die ganze Zeit sein Gesicht. Lex versuchte soweit wie möglich sein Kopf aufzurichten um beobachten zu können, was diese Fruchtzwerge mit Hundefresse da mit Kalle trieben. Kalle wusste nicht was ihm geschieht. Wenn dieses ausdruckloses Etwas langsam nicht aufhörte ihn mit seinen langen Krallen zu kitzeln, dann würde er in dieser präkeren Situation das Lachen nicht mehr zurückhalten können. Und wie es so oft ist , wenn man etwas unterdrücken muss , prusstete er los und spuckte dem "ALIEN " dabei ins Auge. Er sah, daß sein Speichel es das Auge zentral getroffen hatte und brüllte nur noch so vor Lachen. Die anderen laufenden Metern... (Domé) kamen, von Kalles "komischen" Geräuschen angelockt, näher.
Sie schauten Kalle verwirrt an und fiepsten aufgeregt miteinander. Ein "Alien"
griff dem Getroffenen ans Auge und wischte Kalles Speichel weg und ging damit zu einem
Instrument, das unserem Mikroskop ähnlich sah. Es schien den Speichel zu untersuchen. Als
es fertig war, ging es wieder zu Kalle, nahm ein Klammer und öffnete Kalles Mund
gewaltsam. Wieder wurden Speichelproben entnommen. Auch Lex und Paul wurden Speicherproben
entnommen... "Wer hat es gewagt, mit dieses 'Machwerk' zu präsentieren, und dann auch noch auf Papier?" die Stimme EL JEFEs war schneidend, dann brüllte er los: "Wo sind wir hier denn, doch nicht im 20. Jahrhundert!" Die Lagebesprechung versprach für alle Beteiligten äußerst unangenehm zu werden
... (cs) Er stampfte vor dem Konferenztisch auf und ab, und wenn er nicht gerade brüllte, schnaufte er. Mayra rutschte in ihrem Stuhl herunter, versuchte möglichst unsichtbar auszusehen und beobachtete die anderen, während EL JEFE seine übliche Rede über Arbeitszeiten, Effizienz und Teamarbeit brüllte. Drei Stühle waren leer; und bis auf Zukombo erweckten alle Anwesenden ebenfalls den Eindruck, möglichst unauffällig wirken zu wollen. "... die Möglichkeiten ausnutzen! Und absolute Priorität setzen wir auf höchste Einsatzbereitschaft...", brüllte EL JEFE gerade, als Zukombo die Hand hob. EL JEFE stockte und starrte ihn voller Verblüffung an. "Wenn Sie erlauben, daß ich eine Zwischenbemerkung mache," sagte Zukombo. Der Boss nickte, sein Gesichtsausdruck glich allerdings eher dem eines hungrigen Löwen. "Ich verstehe nicht ganz," sagte Zukombo, "weshalb wir hier herumsitzen. Ich denke, wir sollten vielmehr die Außenhülle reparieren, die Triebwerksspuren des fremden Schiffes analysieren und verfolgen und vor allen Dingen Vorschläge sammeln, wie wir im Hinblick auf die Server als auch auf die Rettung der Mannschaftsangehörigen verfahren wollen. Stattdessen tun wir nichts dergleichen. Ich bitte Sie hiermit um eine Erklärung." Er lächelte freundlich. Nach einer Stille, die Mayra wie eine Ewigkeit erschien, ergriff der Big Boss das Wort. Ganz ruhig sagte er "Danke für ihren Beitrag, Herr Zukombo." Dann brüllte er: "Worauf wartet ihr noch? AN DIE ARBEIT!!!" Und so schnell wie jetzt, dachte sich Mayra, als sie zum Lift hechtete, war nach einer Besprechung noch nie jemand auf seinem Arbeitsplatz. (doro) Zukombo saß in der Zentrale und durchforstete den Abschlussbericht der kompletten Systemanalyse, als Mayra aufgeregt hereinkam. "Sie sind in Richtung 201.132.213.005 abgeflogen," schrie sie fast. "Aber ich weiß nicht, ob ich den Ergebnissen des Raumscans wirklich trauen kann, denn angeblich beschleunigten sie in 3 Nanosekunden auf Höchstgeschwindigkeit!" Sie sah verzweifelt aus: "Kann mich nicht langsam jemand wecken? Das kann doch alles nur ein Traum sein." Zukombo legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können, zumal es ihm auch nicht viel besser ging. "Was werden wir unternehmen?" fragte er. "Nun, Hawke und sein Team sind schon auf dem Weg ins Ex. Das kleine Ding hat zwar nicht annähernd die Geschwindigkeit dieses Aline-Schiffs, aber vielleicht haben sie ja irgendwo in der Nähe wieder angehalten." Ihr Blick strafte ihre Worte lügen, aber Zukombo nickt zustimmend. "Ich habe hier übrigens auch etwas interessantes entdeckt: Im Zentralspeicher der Station gibt es einen Bereich, auf den ich keinen Zugriff mehr habe. Zuerst dachte ich, das Memory wäre in diesem Bereich beschädigt, aber die Analyse hat ergeben, dass aus diesem Bereich massive Zugriffe auf Systemdaten getätigt werden." Mayra sah ihn fragend an: "Heißt das, wir haben einen Alien Virus im Computersystem??" "Könnte sein," antwortete Zuko, "und außerdem gab es in den letzten Tagen mehrere unprotokollierte Uploads zur Erde aus diesem Bereich." (mr) Mayra sah ihn fragend an: "Es scheint ja fast so als hätten die Aliens vor dem Kidnapping erst einmal Daten über uns gesammelt. Ob sie das, was sie da erfahren haben, jetzt an lebenden Objekten überprüfen wollen?" Zuko überlegte angestrengt. "Ja, du könntest völlig recht haben. Ich glaube, unser Problem ist noch viel größer als wir dachten." "Weißt du was das Schlimmste an dieser ganzen Angelegenheit ist?" fragte Mayra. "Ich habe das Gefühl, daß El JEFE die ganze Situation nicht richtig einschätzen kann. Er ist einfach nicht fähig, eine Entscheidung zu treffen." Zuko seufzte . "Ja, da könntest du recht haben. Ich fürchte wir stehen vor einer echten Bedrohung und er unternimmt nichts... Irgendwie muss das Kontrollzentrum der Erde benachrichtigt werden..." (ck) "Wir verlieren sie. Wir verlieren sie.", murmelte Sam vor sich hin, während das grelle Grün des Monitors sich auf seiner Brille wiederspiegelte. Das Headquarter des GSA (Global Space Association) in Houston ist nahezu leer. Nur die wichtigste Kontrollposten sind noch belegt, es ist 3:00 Uhr Erdenzeit. Ein rauschen ertönt aus den Active-Reactive Boxen des Flatscreen. Sam erwacht aus seiner Autohypnose auf und blinzelt zum Flatscreen rüber. Zukos Gesicht erschien auf dem Bildschirm, " SDS/U an Houston, Mayday." "Was ist bei ihnen los? Die Tuborg ist vom Kurs abgekommen.", erwiderte Sam. "Wir haben leichte Komplikationen! Jack ist mit einem Virus infiziert und die Koordinaten der Tuborg sind manipuliert worden! Ausserdem haben wir Eindringlinge auf unserer Station gehabt, die unsere Schutzhülle beschädigt haben.", beschrieb Zuko, ganz sachgemäß, die Situation. "Scheisse! Scheisse! Wir müssen die Tuborg wieder auf den richtigen Kurs bringen. Wenn wir sie verlieren, dann wirft uns das 50 Jahre zurück. Die Emmigration nach Xelon kann nicht rechtzeitig stattfinden und die Wasservorräten sind bis dahin aufgebraucht.", versuchte Sam Zuko die ernste Lage mit aufgebrachter Stimme klar zu machen." Wir werden hier sterben verstehen sie!" Zukombo wurde deutlicher: " Schicken sie ..." (Domé) ... uns sofort das neueste Update des Virenkillers APC-UHD-9449. Damit können wir vielleicht Jack retten, die richtigen Koordinaten der Sonne eingeben und somit wäre auch euer Problem mit Xelon gelöst. Und ansonsten überspielt das Programm H²O-Key-Pro in den Wassergenerator. Damit bekommt ihr dann erstmal für einen weiteren Monat frisches Wasser. Vergesst nicht, sparsam damit umzugehen und die Überreste zurück zu führen und zu dehybrieren. Wir brauchen dann noch das Koordinationsprogramm XY-NONSOLVERE. Habt ihr mittlerweile die Galaxy-Karte erweitert?" "Nein, tut mir leid, soweit sind wir nicht kommen." Sam notierte eifrig Zukombos Anweisungen und griff dann zum gelben Telefon (der Raumeinrichter war ein bisschen farbenblind). "Ich werde sofort Quest anrufen und ihn von euren Schwierigkeiten da oben berichten", er drückte den Knopf, "und von unseren hier unten auch" nuschelte er in seinen Bart. (bv) *** Lex glaubte zu halluzinieren: Kalle, Paul und er waren jeder in einer Seifenblase riesigen Ausmaßes gefangen, die sich ihren Bewegungen bis zu einem gewissen Grad anpaßte. Um Sie herum schwirrten kleinwüchsige behaarte Wesen, die sich mit sirrenden Klängen zu verständigen schienen. Er fühlte sich bestaunt wie der sprichwörtliche Affe im Käfig. Kalle gab eine sehenwerte Vorstellung: er versuchte, die Außenhülle seiner 'Kugel' zu fassen und sprang dabei mit dem Gebilde auf und ab. Lex kniff sich einmal kräftig in den rechten Arm ... (cs) Unterdessen zerbrach sich Mayra den Kopf darüber, wie man an den statistischen Bericht kommen konnte (den hatten sie ja alle schon fast vergessen). Geschweige denn an die Sonde und vor allen Dingen die drei Gekidnappten... Aber sie war Subraumgraphin - naja, das dachten zumindest alle - und keine Computerspezialistin. Zukombo hatte den Virenscan und die Reparatur soeben abgeschlossen und fummelte gerade an einem der übriggebliebenen Serverchips herum. Der Rest der Mannschaft gab sich der Frühstückspause, allgemeiner Panik oder Kartenspielen hin, aber Mayra hatte das Gefühl, als ob da jemand etwas vergessen hatte. Sie versuchte, alles zusammenzufassen. "Okay," murmelte sie. "Die Byties hatten erstens den Server mit einem Virus infiziert und zweitens drei Mannschaftsmitglieder entführt. Beides durch Außenhüllenlöcher, die nicht sofort bemerkt wurden. Hmm. Und jetzt sind sie über alle Berge, pardon, über alle Sterne... Hmm, was noch... Server läuft wieder einigermaßen, Zukombo repariert die Chips, die Bombenstücke sind noch im Labor zur Analyse, ach genau, und die Tuborg-Sonde düst durch die Gegend. Genau, DIE Koordinaten müssen wir auch noch den Chips entlocken... Hmmm. Was, wenn die Byties die Sonde für ihre Zwecke mißbrauchen wollen? Theoretisch bräuchten wir ja nur... Klar! Das ist es!" Sie rief Zukombo an. "Ich hab's," sagte sie. "Wir brauchen nur die Sondenkoordinaten zu ändern - falls den Byties etwas daran liegt, werden sie eingreifen. Und dann haben wir sie!" (doro) Hawke war aufgeregt wie noch nie. Er hatte zwar auf der Weltraum-Militär-Schule alles zum Überleben und zur Verteidigung gelernt, was es zu lernen gab, aber den Unterricht über "Extraterrestrische Begegnungen" hatte er eigentlich immer für überflüssig gehalten. Er hatte lieber den Leuten geglaubt, die ihm exakt vorrechnen konnten, dass es die Aliens - die es natürlich statistisch gesehen mit ziemlicher sicherheit irgendwo gab - es nie bis zu unserem Sonnensystem schaffen würden. Es war einfach zu unwahrscheinlich, und darauf hatte Hawke sich immer verlassen. Doch das hatte sich nun geändert und er fühlte sich einerseits wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal sieht, dass Mädchen ganz anders aussehen als er, und andererseits wie ein Soldat, der in einen aussichtslosen Kampf ohne Rückkehr zieht. Oder war das nicht beides das selbe? Sie waren mit der Ex schon 20 Neu-Lichtstunden der Spur des Alien-Schiffes gefolgt, als Erin plötzlich aufschrie. "Was ist los?" fragte Hawke und ging hinüber zu ihm. "Sir, wir haben sie verloren." - "Was? Aber unsere Instrumente..." Hawke stutzte. "Nun, die Spur hört hier einfach auf, als ob sie das Triebwerk einfach abgeschaltet hätten." "Wenn sie das Triebwerk abgeschaltet haben holen wir sie bald ein. Halten sie den Kurs!" Zwei Neu-Lichtsekunden später konnten sie es sehen. (mr) Vor ihnen driftete ein riesiges Gebilde durch den Raum, das aussah wie
eine große Seifenblase. In dieser Blase konnten sie mehrere Hundert kleine Blasen sehen.
Einige waren durchsichtig, andere einfach nur schwarz. In dieser Blase sahen sie einige
der kleinen Wesen herumlaufen. Alle hielten sie seltsame Werkzeuge in der Hand und
gestikulierten aufgeregt in ihre Richtung. Hawke versuchte sich daran zu erinnern, was man
ihnen in den Erstkontakt-Kursen versucht hatte beizubringen. Vielleicht war ja doch etwas
sinnvolles dabei. Plötzlich drang ein aufgeregtes Fiepsen aus seinem
Kommunikationsgerät. Er blickte seine Kollegen schockiert an und drückte auf den
Empfangsknopf. Auf dem Bildschirm erschien das Bildnis eines Aliens, der eine
verblüffende Ähnlichkeit mit einem Pitbull hatte. "Hier spricht Kommandeur Payan von der X-Les. Wir sind in friedlicher Mission und für Forschungszwecke unterwegs. Wir sind nicht ein Kampfschiff, werden uns aber wenn notwendig verteidigen. Kehren sie zurück oder wir werden das als Angriff betrachten. Die Geheimhaltung unseres Planeten wäre nicht mehr gewährleistet. Ich wiederhole: Kehren sie zurück!!" Hawke holte tief Luft, "Geben sie uns unsere Leute zurück und wir werden sie nicht mehr verfolgen! Das sind wichtige Mitglieder unseres Team, ohne sie können wir nicht weiterspacen! Andererseits sehen ich mich gezwungen zu intervenieren! Sehen sie das nicht als Drohung sondern als eine notwendige Massnahme unserer Seite!" --- Während die beiden Halbschwuchteln, Payan und Hawke, ihre Pazifistiche Einstellung beteuerten und Sympathie für einander entwickelten, versuchten Mayra und Zuko auf der SDS/U wieder alles ins Lot zu bringen. (Domé) "Okay, ich hab die Kabel reingesteckt und den grünen Schalter
umgelegt, und jetzt?" Mayra krabbelte rückwärts aus der Serveranschlußröhre raus,
setzte sich auf die Fersen, warf die Haare zurück und sah Zukombo zu, der erst allerhand
in die Tastatur hackte und dann mit bedeutungsvollem Schwung Return betätigte. Einige
Sekunden verstrichen. "Riechst du angeschmorte Elektronik?", fragte Zukombo.
Mayra schüttelte den Kopf. "Okay. Gut. Siehst oder hörst du Fehlermeldungen?"
Sie stand auf und blickte auf den nächsten Bildschirm, lauschte dann angestrengt.
"Nein," antwortete sie. Zukombo grinste. "Dann bedeutet das, daß alles
funktioniert hat. Ich werde nun mit der Rekonstruktion der Daten beginnen." Einige
Minuten später blickte er stolz auf den Bildschirm: "Da sind sie! Ich ruf eben Sam
an." Es fiepste, dann erschien Sam auf dem Bildschirm. "Zuko! Oh, hi Mayra...
Wir haben noch Wasser für 2 Tage gewinnen können. Wie sieht's bei euch aus?"
Zukombo unterrichtete ihn von der aktuellen Situation und legte dann auf. Anschließend
rief er noch Geoffrey an und sagte Bescheid, daß, sobald Lex wieder da wäre, auch der
statistische Bericht rausgegeben werden würde. Geoffrey konnte kaum glauben, was er in der letzten halben Stunde erlebt hatte. Plötzlich hatten alle News-Ticker angefangen wie wild zu scrollen. Im ersten Augenblick konnte er nur Schlagworte auffangen: "Leistungssteigerung, 275 Prozent, Wunder, Wasserversorgung gesichert..." Er schnappte sich das erstbeste Blatt vom Drucker und begann zu lesen:
Geoffrey sah auf den nächsten Ausdruck und es ging um eine MüllRecyclingAnlage, die ihre Ausbeute von 43 auf 93 Prozent gesteigert hatte. Er überflog den Rest der Blätter und es war überall das gleiche: mysteriöse Effizienzsteigerungen in den automatisierten Rohstoff-Modulen. Er überlegte kurz, rieb sich intensiv an der Nase, hob dann den Telefonhörer ab und wählte. Nach dem zweiten "tut" hob jemand ab und schrie ihm euphorisch ins Ohr: "WM. Abteilung Forschung. Hilbert am Apparat. Was kann ich für sie tun?" - "Ich bin's, Geoffrey. Ich krieg hier gerade seltsame Meldungen rein. Du weißt wovon ich spreche?" - "Na klar," schrie Hilbert weiter, "ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Die wahnwitzige Evolution der Software Baby!" - "Wie?" Geoffrey war etwas verwirrt. Dann legte Hilbert los: "Nun, es ist offensichtlich irgendwas im Netz unterwegs. Es kennt keine Schranken und keine Sicherheitsbestimmungen. Es sucht sich ein Programm, nimmt es in Besitz und fängt dann an es zu optimieren. Kein Mensch kann auf den Code noch zugreifen, von den Sicherheitskonzepten die dieser Netz-Buster benutzt hat noch nie irgendjemand was gehört. Keine Ahnung, was das für eine KI ist, aber der Typ der das Zeug programmiert hat wird bestimmt mal ein reicher Mann Baby..." Seine Stimme überschlug sich fast. Geoffrey hatte sich inzwischen setzen müssen. "Vielen Dank Berti," sagte er und legte auf. Er hatte da so einen Verdacht und kontaktierte die SDS/U... (mr) "Ja, hier ist die SDS/U. " rief Mayra in die Kommunikationseinheit. "Oh, hallo Geoffrey!" "Mayra sag mal, habt ihr irgendetwas Außergewöhnliches bei euch beobachtet? Funktionieren die Server vielleicht wieder?" Mayra blinzelte überrascht mit den Augen. "Ja, Zuko hat eben einige Reperaturen vorgenammen, aber ob alles wieder funktioniert kann ich dir leider nicht sagen." Geoffrey grinste "Ich nehme an, daß es zumindest eine aufsehenerregende Effektivitätssteigerung gegeben hat. Das ist übrigens überall passiert. Schaut euch doch bitte mal die Programmierung genauer an." - "Okay, machen wir!" Mayra legte auf und setzte sich an das nächstgelegene Zugangsterminal. Als sie die Programmierung des Tuborg-Servers sah, riß sie die Augen weit auf. "Zuko, komm mal her, das mußt du dir ansehen!".... (ck) Ein kurzer Zuzwinker von Hawke und danach verschwand Payans Bild in die Schwärze des Telemonit. "Hawke altes Haus!! Ich kann nicht glauben, das du uns befreien konntest , ohne ein Tropfen Blut zu vergiessen. Wie hast du das geschafft?", begrüsste Lex mit einer Umarmung Hawke. Freudenjubel auf der Ex. Die Piranhas freuten sich um die Rückkehr ihrer Kollegen und natürlich über die geschickte Diplomatie von ihrem Helden und Anführer Hawke. *** 10 Euro-Lichtjahre später auf der SDS/U. Im grossen Konferenzsaal sitzen sie alle beisammen mit einem Glas Whisky in der Hand (Die Marke wird wegen Wettbewerbsverzerrung nicht genannt). Hawke berichtet über den Verlauf der Ereignisse auf der Ex. "Payan zeigte Verständnis für unserem planetarischen Existensproblem und bot mir seine Hilfe an. Er hatte sofort veranlasst , dass die Software "Babe" , ein Effizienzmaximierungsprogramm, über die Tuborg auf der SDS/U-Servern installiert wird. Als Gegenleistung für eure Freilassung, musste ich Versprechen, dass ..." (Domé) wir nichts gegen ihren S&E-Virus (Search&Explore) in unseren Systemen unternehmen. Aber nicht nur das. Wir werden in den nächsten Tagen noch 5 Leute aus ihrer Mannschaft auf die Station bekommen. Dafür müssen wir aber noch einige Änderungen vornehmen. Das müssten wir aber sehr schnell schaffen. Payans Leute werden uns tatkräftig unterstützen und nebenbei unsere Sitten und Gebräuche und den Rest auch noch lernen. Das muss aber streng geheim bleiben, dass wir Besuch bekommen. Die Byties sind Formwandler, also wird sie keiner am Äusseren erkennen können. Nur müssen wir die Raumumgebung um ein paar Prozent ändern, so dass sie hier Leben können. Uns wird das gar nicht auffallen. Und sie müssen eine Ruhezeit von 5 Stunden einhalten. Die Quatiere müssen wir auch noch umrüsten... (bv) Ende Das Autorenteam:
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