Caught in the Crossfire...
Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 10
Was hier wie eine Mogelpackung aussieht, hätte die Wartezeit bis zum Erscheinen von "Aura" verkürzen sollen (ist bei mir aber gleichzeitig mit dieser eingetroffen...) und besteht aus Stücken der drei halboffiziellen CDs "Live in Osaka 1982", "Live in Philadelphia 1982" und "Live in Köln 1984", deren Soundqualität teils grottenschlecht ist.
Irgendwie ist es gelungen, die Qualität auf ein zumutbares Niveau zu heben, was diese Veröffentlichung rechtfertigt. Man hat sogar Steve Howe's viertelstündigen akustischen Solospot mit draufgepackt, bei dem er "The Ancient" spielt - mit andächtig mitsingendem Publikum. Geoff Downes' Solo hätte man sich meines Erachtens sparen können und - Kapitalfehler - die Philadelphia-Version von "Heat of the Moment" hätte unbedingt verwendet werden müssen und nicht die Köln-Version (sorry, Aziz!).
Sammler werden sich diese Scheibe sowieso kaufen müssen, andere werden vielleicht auf die Veröffentlichung der 83er- Aufnahmen aus Carl Palmer's Archiv warten...
Musicians: Geoff Downes, John Payne, Steve Howe, Vinny Burns, Trevor Thornton, Aziz Ibrahim, Michael SturgisIhre 99er-Weihnachtstournee nahm die ehemalige Steeleye-Span-Sängerin zum Anlass, ihr 35jähriges Bühnenjubiläum zu feiern. Dafür umgab sie sich mit Mitgliedern von Steeleye Span, von der Carnival Band und von ihrer aktuellen Begleitformation. Als spezielle Gäste kamen ihre "Silly Sisters"-Partnerin June Tabor, mit der sie fast zehn Jahre nicht mehr gesungen hatte, sowie ihre (und Rick Kemp's) Tochter Rose.
Aus drei Abenden wurde diese Album zusammengestellt, das durch seine festliche Stimmung besticht und einen Rückblick auf die bisherige Karriere dieser faszinierenden Sängerin bildet.
Musicians: Maddy Prior, June Tabor, Rose Kemp, Steve Banks, Troy Donockley, Nick Holland, Rick Kemp, Peter KnightIm Rahmen ihrer "Now Tour 97/98" traten ELP zu allerersten Mal in ihrer langen Karriere in Polen auf. Ein Mitschnitt des Auftritts vom 22. Juni 1997 in Spodek, Katowice (vor eifrig mitklatschendem Publikum), wurde jetzt vom polnischen Label Metal Mind Productions (unter Lizenz von Manticore Records) veröffentlicht.
Das Programm besteht zum allergrössten Teil aus alten Nummern, der jüngste Song ist "Touch and go" vom 1986er ELPowell-Album, und entspricht in etwa dem Tracklisting vom "Then and now"-Album.
Das es ja schon einige Livealben von ELP gibt, müsste dieses Album ja nicht unbedingt sein? Aber es gibt darauf einige interessante Sachen, wie "Lucky Man" mit einem Orgelsolo statt dem Gitarrensolo oder dem Medley aus "Tarkus" und "Pictures at an Exhibition", oder "Fanfare for the common man/Blue Rondo à la Turk" mit Drumsolo und Orgelquälerei, die es in dieser Form auf keinem anderen Album gibt.
Die Soundqualität ist ziemlich gut (nur der Bassbereich ist ein wenig verschwommen) und das Booklet ist sehr liebevoll gestaltet, mit vielen Farbfotos und einer kompletten Diskographie, inklusive aller Soloalben und Nebenprojekte. Vorbildlich!
Musicians: Keith Emerson, Greg Lake, Carl PalmerCrossover, eine Mischung von Rap und hartem Rock, ist die Musik der Kids aus der Snowboarder-Szene. Und genau für die ist dieser Sampler, einer der momentan angesagtesten, gemacht. Glücklicherweise wird hier nicht um des lieben Geldes Willen einfach eine Reihe sattsam bekannter Tracks aneinandergereiht, sondern die meisten Songs sind entweder unveröffentlicht oder rare Aufnahmen.
Auch wenn das nicht unbedingt meine Musik ist - zuhause kann man es wegen der Nachbarn kaum geniessen und im Auto kann es einen schon aggressiv machen - kann ich diese CD, die unter anderem mit einer Neuaufnahme des alten Tone-Loc-Hits "Funky Cold Medina" (von Molotov) und mit zwei Liveaufnahmen (Papa Roach, 3 Doors Down) aufwartet, mit gutem Gewissen empfehlen. Aber wenn die Nachbarn Amok laufen, dann haltet mich bitte raus!
Featured Artists: 4LYN, Disturbed, Eminem feat. D12, Molotov, Limp Bizkit vs. DJ Lethal, Godsmack, Faith no more, (Hed) P.E., Everclear, Monster Magnet, Maximum Roach, Marz (X-Ministry), Emil Bulls, Bloodhound Gang, 28Days, MXPX, FActory 81, Drones feat. Q-Ball from Bloodhound Gang, Jimmy Eat World, Papa Roach, 3 Doors DownDoyle Bramhall II hat mal mit Charlie Sexton und der Rhythmussektion von Stevie Ray Vaughans Band "Double Trouble" bei den "Arc Angels" gespielt und war zuletzt mit Roger Waters auf Tour (dokumentiert auf der Live-CD "In the Flesh"). Jetzt hat er zusammen mit seiner neuen Band, zu der auch ex-Prince-Gefährtin Susannah Melvoin gehört, ein Album eingespielt, das für jeden Fan von 70er-Jahre-Rock ein wahres Fest sein dürfte. Schon der Opener, "Green Light Girl" tönt sehr nach Jimi Hendrix. Der Rest der Platte ist dann ziemlich abwechslungsreich gestaltet, wobei das achteinhalbminütige "Thin Dream" streckenweise an die Allman Brothers erinnert.
Musicians: Doyle Bramhall II, Chris Bruce, J.J. Johnson, Susannah Melvoin, Craig Ross, Benmont TenchFür die einen sind Airbäg aus Hofstetten bei Brienz "Scheisstypen, die Scheissmusik machen", für die anderen die Offenbarung des Schweizer Mundart-Pops. Genug Gründe, sich das dritte Album mal reinzuziehen...
"Lueg doch" besteht zum grössten Teil aus simpel gestricktem Pop mit Anleihen aus verschiedenen Stilarten und mit recht originellen und witzigen Texten. Die Ballade "Chartehuus" erinnert durch ihre Machart sogar an Gölä und auch das hip-hoppige "Gimers du Sou" (nicht das was ihr meint...) überzeugt einigermassen. Und statt eines gewöhnlichen Hidden Tracks gibt es nach rund zweieinhalb Minuten Stille den Hinweis, die Platte sei fertig, es käme nichts mehr.
Airbäg sind sicher keine ernstzunehmende Band, aber bei Open Airs sicher eine Bereicherung für die Stimmung. Ob man deren Platten allerdings braucht, bleibe dahingestellt...
Musicians: Marc Trauffer, Mätel Flühmann, Roger Bühler, Mike Santschi, Egon Lackner, DJ Fat Bob, Gesangsverein "Die Frösche", u.a.Auch wenn der Grateful-Dead-Gitarrist seit August 1995 nicht mehr unter uns weilt, werden weiterhin laufend mehr oder weniger offzielle Aufnahmen veröffentlicht. Für das Jahr 2001 wurden (mindestens) zwei solche angekündigt. Die Erste liegt nun vor.
Es handelt sich bei dieser Doppel-CD um die Aufnahme eines Auftritts im Orpheum Theatre in San Francisco, am 21. Mai 1976, den Garcia zusammen mit Dead-Keyboarder Keith Godchaux und seiner Frau Donna. Als Rhythmussektion agierten John Kahn und Ron Tutt, die schon von anderen Soloaktivitäten Garcias bekannt sind.
Das Programm umfasst nebst einigen Dead-Songs vor allem Covers von Bob Dylan, J.J. Cale und anderen, die durch Improvisationen und sehr relaxte Spielweise zuweilen sehr in die Länge gezogen werden (das kürzeste Stück ist 6:26 lang, das Längste 16:04). Die Soundqualität ist - für eine analoge Zweispur-Aufnahme - recht gut und somit dürfte diese Platte mehr als nur Sammlerwert haben.
Musicians: Jerry Garcia, Keith Godchaux, Donna Jean Godchaux, John Kahn, Ron TuttWer befürchtet hatte, nach Schmonzetten wie "Blue Eyes Blue" ginge es in ähnlichem Stil weiter, sieht sich (zum Glück) getäuscht - "Reptile" ist ein ziemlich erdiges Album geworden - und Clapton dokumentiert diese Rückkehr zu den Wurzeln auch durch die Verwendung von Jugendfotos für das Cover.
Unter Mithilfe von hochkarätigen Begleitern wurden sowohl Eigenkompositionen (davon zwei bei Clapton seltene Instrumentals) als auch Covers von J.J. Cale ("Travelin' Light"), Ray Charles ("Come back Baby"), Stevie Wonder ("I ain't gonna stand for it", erinnert an das "August"-Album) und James Taylor ("Don't let me be lonely tonight") ins Szene gesetzt. Der Einsatz eines fünfköpfigen männlichen Backgroundchors erinnert mich an die Platten von Ry Cooder. Einzig "Modern Girl" enttäuscht ein wenig, dafür befindet sich mit "Superman inside", einer Kollaboration mit Doyle Bramhall II und Susannah Melvoin, ein richtiger "Kracher" auf dem Album.
Musicians: Eric Clapton, Steve Gadd, Pino Palladino, Paul Carrack, Paul Waller, Nathan East, Andy Fairweather Low, Doyle Bramhall II, Billy Preston, Joe Sample, Tim Carmon, Paulinho da Costa, Fred Cash, Sam Gooden, Vandy Hampton, Ralph Johnson, Willie Kitchens jnr."Sinister" ist die Europa-Version von "Welcome to Heaven", das vor ein paar Wochen in Japan veröffentlicht worden ist. Das Backcover-Pic ist auf die Vorderseite gewandert und umgekehrt - und die drei Bonus-Tracks sind verschwunden. Doch nicht nur das - die Aufnahmen wurden (wie schon angekündigt) neu gemischt und gemastert, was sich besonders beim Opener "Heart of Darkness", bei dem Wettons Gesang erheblich anders klingt, bemerkbar macht.
Welcher Version nun den Vorzug geben? Schwierig zu beantworten, denn beide haben ihren Reiz. Gegen die Japan-Version dürfte vor allem der hohe Preis sprechen, dafür gibt es dort eben drei (nicht uninteressante) Zusatztracks...
Musicians: John Wetton, Jim Vallance, John Mitchell, Martin Orford, Jim Peterik, Tod Sucherman, Robert Fripp, Ian McDonald, Dick Wagner, Greg Bissonnette, Steve Christey, Gary Chandler, Beate Neumeyer, John Young, Guy Roche, Sue Shifrin, David Cassidy, Ron Komie, Steve HackettDas Sun Plaza in Tokyo hat für John Wetton eine besondere Bedeutung: 1979 trat er dort mit UK auf, 1989 mit ASIA und dann 1999 als Solokünstler. In Anbetracht des speziellen Ambientes blieb ihm und seiner Band nichts anderes übrig, als ein gutes Konzert zu bieten, wie er in den Liner Notes schreibt. Übrigens haben auch schon Bob Dylan und Eric Clapton Ähnliches über die Budokan Halle berichtet...
Die Songauswahl ist ähnlich wie diejenige von "Nomansland" (1998), hinzu kommen "Battle Lines", "The Smile has left your eyes", "Hold me now", "Only time will tell", "Time again", "Heat of the Moment" und "Don't cry". Hingegen gibt es nur einen Solospot, nämlich denjenigen von Martin Orford ("Tatra").
Die Versionen von "Easy Money", "Rendezvous 6:02" und "Starless" gehören sicherlich zu den besten, die auf Platte zu hören sind, während "Heat of the Moment" und "Don't cry" vor allem durch das nervige Mitklatschen des Publikums auffallen.
Der Sound tönt etwas "hohl", doch man gewöhnt sich mit der Zeit daran - ausser bei den letzten beiden Stücken. Aber dies ist ja eh eine CD, die man wegen des Sammlerwerts kauft und nicht, um sie jeden Tag zu hören.
Eine Aufnahme dieses Konzerts, das am 5. August 1999 stattfand, liegt uns jetzt auf zwei CDs vor.
Musicians: John Wetton, Martin Orford, David Kilminster, Steve Christey
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Das deutsche Retortenprodukt macht seinem Namen alle Ehre: auf diesem Album finden sich fast sämtliche Klassiker der Soul-Musik, von "I heard it through the grapevine", über "Papa was a rolling stone", "Harlem Shuffle", "Ain't no sunshine", "Sexual healing", "Get ready", "Knock on wood" und "Reach out I'll be there" bis zu "Sittin' on the dock of the bay". Aber auch neuere Sachen wie "Teardrops" (bekannt von Womack & Womack) oder "Can't take my hand off you" sind hier vertreten.
Über einzelne Arrangements kann man sich streiten und die Drum machine geht einem zeitweise ziemlich auf den Keks, aber für gewisse Stunden lässt sich diese CD sicher einsetzen...
Abzug gibt es noch für das Minimal-Cover-Art mit dem Hinweis "Aus der TV-Werbung"!"
Musicians: Femi Oladeji, Johan van Rooy, Danny Campbell, Peter Schneider, Helmut Jost, "Heidi" Sauerborn, Uwe Haselsteiner, Heiko Schneider, Michael C. Kent, Rainer Preuss, Gerald Lieberum, Wrecia Ford, Bobby Harden.Wenn sich grosse Namen zusammentun, muss nicht zwangsläufig Grossartiges dabei herauskommen. So auch bei diesem Projekt von Robin McAuley, Ricky Phillips (ex-Bad English) und Tommy Aldridge. Da helfen auch keine prominenten Co-Autoren wie Mark Spriro, Dan Huff, Greg Giuffria, Tim Pierce, John Waite, Neil Schon oder Jonathan Cain - die Mehrheit der Songs ist schlicht belanglos. Stilmässig sind wir etwa bei der US-Poprock-Phase von MSG und der Sound ist unterdurchschnittlich. Einzelne Lichtblicke sind vielleicht "Forever" und "One Fatal Word", aber die können das Album auch nicht retten. Wäre nicht die Stimme von Robin McAuley, könnte man diese Aufnahme mit gutem Gewissen ignorieren. Da halte ich mich lieber an dessen Soloalbum - trotz des Schweinepreises für den Japan-Import!
Musicians: Robin McAuley, Tommy Aldridge, Marcus Nand, Ricky Phillips, David Glen Eisley, J'Ana Jacoby, Rochelle StaglaianoDass Rob Rock seinen Ausstieg bei Impellitteri damit begründet hatte, sich auf seine Solokarriere konzentrieren zu wollen, hat ihn nicht daran gehindert, bei Warrior einzusteigen. "Code of Life" ist nun das aktuelle Resultat dieser Allianz.
Diese Platte ist sicherlich nichts für sanfte Gemüter, denn bereits beim Opener "Day of Reckoning" fliegen einem fast die Ohren weg. Beim mit Bruce Dickinson zusammen geschriebenen "We are one" scheinen Maiden durch, während die Halbballade "The Endless Beginning" durch ihren interessanten Chor besticht. Das Instrumental "Pantheon" ist allerdings ziemlich belanglos.
Rob Rock hat sich dem Sound der Band grösstenteils untergeordnet und ist nur bei wenigen Tracks stimmlich unverkennbar. Man sollte sich gut überlegen, ob man sich diese CD nur wegen des Sängers kaufen will!
Musicians: Joe Floyd, Rob Rock, Mick Perez, Dave DuCey, Simon OliverMan kann zu Recht behaupten, das dritte Werk von Carl Johan Grimmark und Konsorten sei zugleich auch ihr bisher Reifstes. Und doch sind die Einflüsse ihrer Vorbilder nicht ganz verschwunden. Einzelne Tracks erinnern (gewollt?) an Malmsteen, Black Sabbath oder Stratovarius (beim Instrumental "Misty Morning" bin ich mir sicher, die Melodie schon mal gehört zu haben...). Doch dies als Mangel an Eigenständigkeit abzutun, wäre der Band Unrecht getan.
Fazit: Spätestens mit dieser Platte spielen Narnia in der gleichen Liga wie Stratovarius & Co.
Musicians: Andreas Johansson, Carl Johan Grimmark, Martin Claesson, Jakob Persson, Christian Liljegren, Pär Hagström.Wer von Yngwie Malmsteen's letztem Opus enttäuscht war, sollte mal zu dieser Scheibe greifen. "Double Dealer" ist ein Projekt von Mitgliedern der japanischen Melodic-Power-Metal-Formationen "Concerto Moon" und "Saber Tiger". Die Einflüsse von deren Vorbildern, nämlich Ronnie James Dio, Ian Gillan, David Coverdale, Ritchie Blackmore, Uli Jon Roth, Yngwie Malmsteen, Keith Emerson und André Andersen finden sich stellenweise auf diesem Album. Schon beim ersten Stück, "The Long Way Road", spielt Shima Malmsteen an die Wand und Shimoyama klingt weniger nach einem Japaner als nach Graham Bonnet auf dem aktuellen "Anthem"-Album.
Als Hidden Track findet sich auf dem Album noch ein Instrumental (von der Original-Japan-Doppel-CD-Edition), auf dem Akira Kajiyama - bekannt von Joe Lynn Turner's Album "Holy Man" - als Gast mitspielt. Zusätzlich gibt es noch einen Videoclip von "Deep Blue Sky" als Quick Time Movie.
Sicher keine innovative Musik, aber für alle Melodic Power Metal-Fans die volle Bedienung.
Musicians: Norifumi Shima, Takenori Shimoyama, Kohsaku Mitani, Yoshito Isoda, Toshiyuki Koike, Akira Kajiyama, Manabu Takaya, Tatsuya Nakamura, Toshiyuki Koike, Tetsuya Mitani.Drei Teenager brechen eines Nachts aus Neugier in ein längst verlassenes Gebäude im gothischen Stil, das einst eine psychiatrische Klinik beherbergte. Dort stossen sie auf die Vergangenheit eines Fotografs, dem seine schrecklichen Abenteuer in Afrika zuviel geworden waren und der nach einem Selbstmordversuch in die Klinik eingewiesen wurde. Dieser Fotograf scheint als einziger noch in der Klinik zu wohnen und macht sich dadurch bemerkbar, dass er einem der Jugendlichen die Jacke klaut, daraus aber lediglich eine einzige Zigarette entnimmt. Daraus wird dann im Laufe der Jahre ein Ritual...
Diese Kurzgeschichte von Paul O'Neill bildet die Rahmenhandlung des neuesten, mehrmals verschobenen Albums von Savatage, die - nach dem Abgang von Zach Stevens und Al Pitrelli - zum Quartett geschrumpft sind. Allerdings lässt sich (meines Erachtens) kaum eine Querverbindung zwischen den Texten der Songs und der Geschichte ziehen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Musikalisch gefiel mir "Wake of Magellan" besser und die Tatsache, dass nun Jon Oliva (zum ersten Mal seit "Streets") alle Leadvocals übernimmt, ist nicht unbedingt ein Vorteil. Teilweise wähnt man sich schon fast in einem Album des Trans-Siberian Orchestras...
Die Limited Edition beinhaltet neben einem Poster, einem Kleber und einem Foto von Zak Stevens' Frau noch einen Bonus Track, nämlich "Jesus Saves" (live in Germany) und den Videoclip von "Handful of Rain".
Musicians: Jon Oliva, Chris Caffery, Johnny Lee Middleton, Jeff Plate, Al Pitrelli, Bob Kinkel, John West.Zum dreissigjährigen Bestehen der Band erschienen auf vier CDs 82 Songs aus allen Schaffensperioden, wobei die ersten drei Scheiben ein chronologisches "Best of" darstellen. Auf der vierten Platte befinden sich die "Studio-Artefakte": Demos und Skizzen zu bekannten Stücken, wie auch Track von Lowell Georges' erster Band, The Factory.
Angesichts der Laufzeit von fast fünfeinhalb Stunden lag dieses Boxset zunächst ein paar Monate bei mir rum. Erst jetzt bin ich dazu gekommen, es durchzuhören und mein Urteil dazu abzugeben. Bei der Auswahl der Tracks kann man, wie immer bei Compilations, geteilter Meinung sein (insbesondere bei den neueren Alben wäre meine Wahl erheblich anders ausgefallen), aber sonst - auch wegen der guten Aufmachung mit detaillierter Bandchronik - ist diese Dokumentation sicher etwas von Besten.
Musicians: Lowell George, Bill Payne, Paul Barrère, Richie Hayward, Kenny Gradney, Sam Clayton, Craig Fuller, Shaun Murphy, Roy Estrada, Sneaky Peter Kleinow, Milt Holland, Debbie Lindsey, Bonnie Bramlett, Trett Fure, Danny Hutton, Gloria Jones, Bonnie Raitt, Stephanie Spurville, Gordon DeWitty, Freddy White, Tower of Power Horn Section, Emmylou Harris, Fran Tate, John Hall, Valerie Carter, Dean Parks, Steve Porcaro, Robben Ford, Denny Yeager, Paulinho Da Costa, David Sanborn, Bobby LaKind, Nicolette Larson, Lett Lawler, Michael McDonald, Pat Simmons, Renée Armand, Michael Brecker, The Memphis Horns, Van Dyke Parks, Piero Mariani, The Texicali Horns, Joel Tepp, Lenny Castro, Warren Klein, Martin Kibbee, Frank Zappa, Gail Zappa, Ian Underwood, Elliot Ingber, Bill Charlton.Reingefallen! Was hier den Vorbestellern der lange angekündigten 83er-Live-CD angedreht wird, ist bloss eine Mogelpackung! Zwar wird im Covertext behauptet, es handle sich um die Aufnahme des letzten Gigs des Original-Lineups in Detroit, September 1983, doch handelt es sich bloss um einen Zusammenschnitt von Bootlegs von etwa zwei Konzerten von 1982 und 1983.
Der Beweis: Howe's Gitarre ist im Soundspektrum nicht immer am gleichen Ort, bei "Don't cry" wurde zu Beginn ein Teil der Studioversion eingebaut und was "Ride easy" (auch wenn es ein weniger bekannter Track ist) auf dieser Platte zu suchen hat, ist mir schleierhaft. Ausserdem fehlt "Heat of the Moment".
Auch wenn die Soundqualität nicht ganz so schlecht ist wie z.B. beim "Actinia"-Bootleg (das dafür durch drei Tracks vom "ASIA in Asia"-Video glänzt), ist dieses Täuschungsmanöver alles andere als gerechtfertigt!
Die "richtige" Version (mit 70 statt 54 Minuten Laufzeit) soll irgendwann unter dem Namen "And the last shall be first" veröffentlicht werden. Only time will tell...
Musicians: John Wetton, Steve Howe, Geoff Downes, Carl PalmerVon einer umfassenden Werkschau des ehemaligen Fairport Convention-Gitarristen kann bei diesem Album nicht gesprochen werden, deckt es doch "nur" die letzten zwölf Jahre seiner über dreissigjährigen Karriere ab.
Die Songs wurden aus den Alben "Amnesia" (1988), "Rumor and sigh" (1991), "Mirror Blue" (1994), "You? Me? Us?" (1996) und "Mock Tudor" (1999) ausgewählt, dazu gibt es noch drei unveröffentlichte Tracks. Wie immer, kann man sich über die Auswahl streiten, mir fehlt zum Beispiel "Crawl back", aber was soll's. Dafür ist das Cover originell und die Liner notes informativ.
Thompson's Musik ist alles andere als kommerzielle Allerweltsmusik, zu unkonventionell sind die Arrangements, zu schräg sein Humor und zu sperrig sein Gitarrenspiel. Eine Platte, bei der sich Zuhören lohnt!
Musicians: Richard Thompson, Mitchell Froom, Jim Keltner, Jerry Scheff, Danny Thompson, Aly Bain, Chrsitine Collister, Clive Gregson, Mickey Curry, Phil Pickett, Alex Acuna, Pete Thomas, Teddy Thompson, Alistair Anderson, Tom McConville, Martin Dunn, Simon Nicol, Tchad Blake, Atom Ellis, Dave Mattacks, Joey Waronker, Judith Owen, David McKelsy, Richard Gates, Peter Adams, John Bergamot, Lovely Previn.Offenbar scheinen in den Archiven von Jerry Garcia noch genügend veröffentlichungswürdige Aufnahmen zu lagern, denn schon wieder erscheint eine posthume Live-CD, diesmal mit Aufzeichnungen aus den Jahren 1989 bis 1993. Was sie von anderen Veröffentlichungen unterscheidet, ist, dass hier ausschliesslich Fremdkompositionen gespielt werden, wie z.B. "Let's spend the night together", "Everybody needs somebody to love", "Let it rock", "Positively 4th Street" oder auch Daniel Lanois' "The Maker".
Wie gewohnt, werden die einzelnen Songs durch Improvisationen und relaxter Darbietung in die Länge gezogen - die Laufzeiten bewegen sich zwischen 6:51 und 13:33 Minuten. Allerdings schaffen es Garcia und seine Band, sich nie zu verzetteln - insbesondere das Interplay zwischen Jerry und Keyboarder Melvin Seals sorgt für musikalische Spannung.
Die Soundqualität ist sehr gut (die Bänder stammen vom Saalmixer), leider ist hingegen die Coverillustration ziemlich verunglückt: Jerry Garcia sieht auf dem Gemälde aus wie Charles Manson...
Musicians: Jerry Garcia, Melvin Seals, John Kahn, David Kemper, Jackie LaBranch, Gloria Jones.Auf den ersten Blick scheint die Kombination von Jazzgitarrist Carlton und Toto-Gitarrist und -sänger Lukather ungewöhnlich, doch wenn man weiss, dass Ersterer ein Idol von Letzterem ist, seit er ihm mit achtzehn das erste Mal begegnete, doch auch wieder naheliegend.
Im Rahmen einer dreiwöchigen Tournee durch japanische Clubs wurde diese Platte aufgenommen, die von Steve Vai und Steve Lukather produziert wurde. Sie beginnt - ziemlich abrupt - mit einer vierzehnminütigen Version von Jeff Beck's "The Pump", gefolgt von Carlton's "Don't give it up", beides Uptempo-Nummern. Danach wird mit der Ballade "(It was) only yesterday" ein paar Gänge runtergeschaltet - zwölf Minuten gefühlvolles Interplay. Dem folgt eine vierzehnminütige Version von Miles Davis' "All Blues". Die CD endet mit Larry Carlton's "Room 335", eingeleitet von Steve Lukather.
Mehr eine Platte für die Gitarristen unter uns. Ich gehe davon aus, dass man mit mehrmaligem Durchhören immer mehr Feinheiten heraushört.
Musicians: Larry Carlton, Steve Lukather, Gregg Bissonette, Chris Kent, Rick JacksonFast wäre diese Aufnahme nie zustandegekommen: An jenem Abend im Mai 1981 war die ganze Band - mit Ausnahme von Gitarrist John Sykes - so krank, dass der Arzt die Absage des Konzerts dringend empfahl. Doch vor der Halle wartete das Rolling Stones Mobile, also raffte sich die NWOBHM-Legende zusammen. Das Konzert war brillant - und die Bänder verschwanden danach in einen Schrank.
Jetzt - genau zwanzig Jahre später - wurde der Mitschnitt endlich veröffentlicht und dokumentiert eine absolut tighte Performance der Band um den späteren Thin Lizzy- und Whitesnake-Gitarristen Sykes. 58 Minuten authentisches Live-Feeling von einer damals noch jungen und heute legendären Band des britischen Heavy Metal.
Musicians: John Sykes, Jon Deverill, Robb Weir, Brian Dick, Rocky