Caught in the Crossfire...
Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 16
Dieses Projekt des englischen Pianisten und ex-Mitglied der New-Wave-Band "The Squeeze" (und natürlich Host der BBC-Sendung "Later with Jools Holland") ist nicht nur wegen des imposanten Staraufgebots aufsehenerregend, sondern auch oder vor allem, weil diese Platte die letzte Aufnahme von George Harrison enthält.
"Horse to the Water", das George mit seinem Sohn Dhani geschrieben hat, ist - vielleicht auch angesichts der Fülle an "Konkurrenten" - musikalisch nicht besonders herausragend, lässt jedoch wegen seiner Lyrics gewisse Interpretationen zu.
Unter den ingesamt 22 Tracks lobend zu erwähnen: die Interpretation des Beatles-Songs "Revolution" durch die Stereophonics, "I put a spell on you" (sonst nicht gerade eines meiner Lieblingslieder) von Mica Paris mit Dave Gilmour, "Orange and Lemons again" von Suggs, Van Morrison's "Back O' Town Blues", Taj Mahal mit "Outskirts of Town" und Jamiroquai's Version von "I'm in the mood for love". Weniger gelungen ist der Beitrag von Joe Strummer und auch Eric Clapton kommt etwas süsslich- kitschig daher...
Musicians: Sting, George Harrison, Paul Weller, Sam Brown, Joe Strummer, Dr. John, Ruby Turner, Stereophonics, Mica Paris, David Gilmour, Suggs, Eric Bibb, Mark Knopfler, Van Morrison, Chris Difford, Steve Winwood, John Cale, Marc Almond, Mick Hucknall, Paul Carrack, Taj Mahal, Jamiroquai, Eric Clapton, Jools Holland, Gilson Lavis, Mark Flanagan, Dave Swift, Phil Veacock, Michael Rose, Leo Green, Lisa Walsingham, Peter Long, Jason McDermid, Jon Scott, Mick Ball, Roger Goslyn, Winston Rollins, Rico Rodriguez, Alistair White, Christopher Holland, John Jezzard, Jackie Norrie, Sally Herbert, Anna Hemery, Howard Gott, Anne Stephenson, Gina Ball, Jayne Spencer, Brian Wright, Rita Cambell, Claudia Fontaine, Steve White, Claire Orsler, Phil D'Arcy, Ellen Blair, Dinah Beamish, Nick Cooper, Trevor Burley, Emily Burridge, Alex Garnet, Ray Gelato, Adrian Revell, Marina Solarek, Abigail Trundle, Jeff Moore, Fenella Barton, Anne Wood, Julia Singleton, Guy Barker, Neil Smith, Barnaby Dickinson, Chris Storr, Dave Peers, Ian Jennings, Laurie Latham.Jetzt wissen wir's also: Der legitime Nachfolger von Talisman und Human Clay heisst HUMANIMAL - wie eines der Talisman-Alben.
Und die vorliegende Platte klingt auch wie man es von einem Talisman-Album erwarten würde - nur haut es einen nicht wirklich um. Als lobenswerte Ausnahme kann ich hier nur den Track "Find my way home" anführen. Ansonsten eher Durchschnitt...
Musicians: Jeff Scott Soto, Marcel Jacob, Pontus Norgren, Tomas Broman, Jesse NylanderNicht etwa schon wieder ein Livealbum der aktuellen Supertramp-Besetzung, sondern eine Archivaufnahme von 1976. Die Tapes aus einem Konzert in Cleveland, Ohio, bestechen durch einen rohen Sound, bei dem die Instrumente sehr im Vordergrund stehen. Die Aufnahme lässt die Hochglanzpolitur späterer Alben vermissen, was hier aber als Kontrast ganz interessant ist.
Ganz abgesehen davon ging es damals auf der Bühne (noch) ziemlich locker zu und her und sogar John Helliwell darf sich in einem Solospot als Sänger und Pianist profilieren.
Das Programm setzt sich aus Songs von "Crime of the Century" und "Crisis? What Crisis?" zusammen, wobei "Hide in your shell" angenehmerweise vertreten ist...
Musicians: Rick Davies, Roger Hodgson, John Helliwell, Dougie Thomson, Bob Siebenberg, The Trampettes.Bei seinem Ausstieg nach der Reunion 1996 hatte Wakeman angeblich verkündet, die Musik von YES sei ein Werk des Teufels. Dies hält ihn allerdings nicht davon ab, auf diesem Album - solo am Flügel oder im Trio - einen Rückblick auf seine musikalische Vergangenheit zu präsentieren.
Die Trio-Aufnahmen klingen arg nach Fahrstuhlmusik und nicht eines Rick Wakeman würdig. Da sind die Solo-Piano-Stücke schon besser dran. Einziger Höhepunkt der Platte ist die Solo-Version von "The Meeting" (ursprünglich auf dem ABWH-Album), die es auch als Bonus-Videotrack gibt.
Musicians: Rick Wakeman, Alan Thompson, Tony FernandezNach der offenbar erfolgreichen "Aff un zo"-Tour gibt es wieder mal ein Livealbum von BAP, grösstenteils aufgenommen in der Kölnarena Mitte Dezember 2001. Unter den 27 Tracks finden sich auch alte, aber selten live gespielte Klassiker wie "Bahnhofskino", doch lassen insbesondere diese alten Songs die alte Frische und Energie vermissen. Das gleiche Schicksal widerfährt aber auch dem neueren "Hück es sing Band en der Stadt", mit dem das Album eröffnet wird. Interessanterweise wird "Ne schöne Jrooss" nicht in der "Tonfilm"-Version gespielt, sondern in einer neuen, straightforward rockenden Version. Am besten rüber kommen Solostücke wie "Maat et joot" oder die schöne Version von Leonard Cohen's "Famous blue raincoat" (hier "Wat schriev mer en su enem Fall?") am Ende des Albums. Die Soundqualität ist insgesamt nicht sehr druckvoll und wenig präsent.
"Övverall" gibt es auch als Doppel-DVD mit dem kompletten Konzert und zweieinhalb Stunden Bonusmaterial, also insgesamt sechs Stunden Laufzeit. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, man wolle mit diesem etwas lauen Album den Verkauf der DVD indirekt fördern...?
Musicians: Wolfgang Niedecken, Jürgen Zöller, Sheryl Hackett, Werner Kopal, Helmut Krumminga, Michael Nass, Jens Streifling.Als ich diese CD beim feierabendlichen Einkauf im örtlichen Lebensmittelladen zufällig entdeckte, hatte ich angesichts des bescheidenen Preises von knapp sieben Franken keine allzu hohen Erwartungen. In der Tat enthält sie relativ obskure Aufnahmen - vermutlich aus den 80er-Jahren - die meisten live, dazu ein paar Studiotracks.
Die Interpretationen stehen nicht auf allzu hohem Niveau, besonders "Blackbird", das gegen Schluss durch Aufrufe an das Publikum, mitzusingen, regelrecht verhunzt wird, oder "Band on the run", bei dem das Intro fehlt und Laine's Stimme merklich an ihre Grenzen (oder wohl darüber hinaus) gerät. Interessanter ist da wohl eher "The note you never wrote", ursprünglich auf dem "Wings at the speed of sound"-Album, ein Stück, das es bisher nirgendwo als Liveversion zu Hören gab und hier fast schon jazzig rüberkommt.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit waren Paul und Linda McCartney bei den Liveaufnahmen nicht mit von der Partie, dafür möglicherweise bei zwei der Studiotracks, nämlich "I would only smile" und "Send me the heart", wo man sie beim Backgroundgesang zu Hören glaubt.
Musicians: N/A"Live at Leeds" gilt als eines der wichtigsten Livealben der Rockgeschichte. Eigentlich erstaunlich, denn das Original- Release enthielt mit sechs Stücken nur gerade einen Bruchteil des Gigs vom 14. Februar 1970. 1995 erschien dann - zum 25. Jubiläum - eine Version mit acht weiteren Tracks, darunter einem Ausschnitt aus "Tommy".
Bis 2001 musste das Publikum warten, um die komplette Aufführung von "Tommy" aus diesem Gig zu hören. Die Rockoper von Pete Townshend konnte hier zwar nicht im originalen Kontext - zwischen "A quick one" und "Summertime blues" - wiedergegeben werden, sondern wurde auf die zweite CD "verbannt". Aber auch so bleibt einem angesichts der Tatsache, dass dieses Werk ohne jegliche Zusatzmusiker und Playbackbänder wie selbstverständlich perfekt wiedergegeben wird, glatt die Puste weg...
Musicians: Pete Townshend, Roger Daltrey, John Entwistle, Keith Moon.Live-Alben von Maiden haben ja nicht gerade Seltenheitswert, doch dieses profitiert immerhin von der Anwesenheit von drei Gitarristen. Unter den 18 Tracks finden sich ganze 6 von "Brave New World" (leider nicht "Out of the silent planet" und sogar zwei Stücke aus der Blaze-Bailey-Periode (weitere zwei gab's auf der Single "The Wicker Man").
Wie bei den anderen Maiden-Livescheiben ist auch hier der Sound leider ziemlich undifferenziert, was den Gitarren nicht eben entgegenkommt. Die Limited Edition glänzt durch einen Pappschuber mit 3D-Wechselbild-Effekt (wie seinerzeit "Virtual XI") und zwei Enhanced Videos mit Ausschnitten aus der gleichnamigen DVD.
Musicians: Bruce Dickinson, Steve Harris, Adrian Smith, Dave Murray, Janick Gers, Nicko McBrainAuf Aussagen wie "So könnten Deep Purple heute klingen, wenn Ian Gillan nicht zurückgekehrt wäre und Glenn Hughes den danach ausgestiegenen Roger Glover ersetzt hätte" will ich mal verzichten, aber dennoch eine interessante Kombination, obwohl die Stimmen der beiden Herren zuweilen gar nicht soooo unähnlich tönen.
Die Kompositionen sind zwar nicht allesamt über jeden Zweifel erhaben, doch geht - besonders am Anfang und dann nochmals gegen Schluss - ziemlich die Post ab. Und bei jedem Durchgang fährt die Platte noch mehr ein. Tja, hin und wieder braucht es unsere alten Helden, um dem heutigen Publikum wieder mal zu zeigen, was echter Hardrock ist...
Musicians: Glenn Hughes, Joe Lynn Turner, JJ Marsh, John Sykes, Vince Dicola, Shane Gaalaas, Paul Gilbert, Akira Kajiyama.Dass der Altbarde und die Althippies musikalisch gut zusammenpassen, zeigte schon deren Beteiligung an Dylan's Album "Down in the Groove" von 1987 und die gemeinsame Tournee im Sommer des gleichen Jahres. Von letzterer existiert ein Mitschnitt namens "Dylan and the Dead". Und auch nach dieser Tour drückten Garcia & Co. ihre Affinität zu Dylan's Material aus, indem sie mehr oder regelmässig den einen oder anderen Song in ihre Setlists integrierten.
"Postcards from the hanging" - der Titel ist ein Zitat aus dem Song "Desolation Row" - enthält elf Titel, live aufgenommen zwischen 1973 und 1990. Besonders auffallend ist die Art, wie Bob Weir mit den Texten umgeht (besonders bei "Stuck inside of Mobile" und "Ballad of a thin man") - er scheint förmlich in die Stories aufzugehen. Für die ruhigeren Arrangements ("She belongs to me", "It's all over now Baby Blue") ist hingegen Jerry Garcia der richtige Mann. Auf der Version von "It takes a lot to laugh, it takes a train to cry" sind Dickey Betts und Butch Trucks von der Allman Brothers Band als Gäste dabei. Und ganz zum Schluss gibt sich auch Altmeister Dylan die Ehre: Bei einer Rehearsal-Version von "Man of Peace".
Von den Proben zur Tournee soll es in naher Zukunft eine Veröffentlichung in Plattenform geben - Bootlegs kursieren ja schon seit längerem auf dem Markt...
Musicians: Jerry Garcia, Bob Weir, Brent Mydland, Bill Kreutzmann, Mickey Hart, Phil Lesh, Keith Godchaux, Dickey Betts, Butch Trucks, Bob Dylan.Anders als das glatte Pop-Album "Achterbahn" sollte die vierte Platte der Zürcher Band einiges rockiger sein. Diesmal gibt's statt Programming echtes Schlagzeug und Stücke zwischen Funk ("Sie mag mini Lieder nöd") und Crossover ("Ich ghör eu nöd"). Das Lustgestöhne von Soldi und Myrto in "1 zu 1" ist schon fast peinlich - da helfen auch die Samples aus "Dominik Dachs und die Katzenpiraten" wenig. Ohrwürmer à la "Eldorado" gibt es nur wenige (am ehesten "Immer wänn I träume"), dafür Ausschnitte aus einer Gebrauchsanweisung für den korrekten Musikgenuss in Stereo.
Die Vorschusslorbeeren in Form von Gold aufgrund der Vorbestellungen waren in diesem Fall sicher berechtigt.
Musicians: Roman Camenzind, Myrto Joannidis, Daniel Soldenhoff, Federico Espejo, Christian Bisang, Marcel Schwegler, Arsenios Montsenigos, Oliver Götze, Max Lässer, Roland Frei, Juan Garcia, Herbert Camenzind, Bernhard Schoch, Benjamin Elsässer, Egon Fässler, Mathias Weibel, Daniel Künzler, Carolina Mateos, Martina Jessel, Kinderchor Schulhaus Saatlen Schwamendingen, Jeanine Steiner, Céline Steiner, Galaxy String Orchestra."Running Blind" ist die 42. Platte des ehemaligen Uriah Heep-Keyboarders und sein erstes Soloalbum seit "Free Spirit" von 1980.
Die Ouvertüre und das Prelude zu Beginn der Platte hätte sich Ken schenken können, aber ansonsten ist ihm hier wieder ein solides Rockalbum gelungen. Zusätzlich gibt es 4 Bonustracks, darunter Neuaufnahmen von älteren Stücken wie "Free Spirit". Unter den Höhepunkten befinden sich "Movin' in" und "I don't wanna wait".
Als Gast ist John Wetton dabei, leider nur am Bass. Dafür sind einige Mitglieder seiner Band auch mit von der Partie, darunter der famose Gitarrist Dave Kilminster.
Jetzt bin ich mal gespannt auf die in Kürze erscheinende DVD, die ihn live mit John Wetton zeigt...
Musicians: Ken Hensley, Mike Johnson, Steve Christey, Dave Wagstaffe, John Wetton, David Karns, Andy Pyle, Dave Kilminster, Steve Schenkel, Rebecca Boyer, Amy Oshira, Larraine Glass-Harris, Julie Leonhardt, John Mcgrosso, Nicolae Bica, Arthur Dibble, Lynn Hague, Beverly Field."WFC", aufgenommen 1977 in London und Washington, ist mit Sicherheit eines der besten Livealben der Rockgeschichte. Leider war dieses Meisterwerk bislang nur als lieblos aufgemachte Einzel-CD, mit zwei Tracks weniger als die originale Doppel-LP, erhältlich. Doch damit ist jetzt zum Glück Schluss...
Die vorliegende Version wurde mit 10 zusätzlichen Tracks versehen - drei davon wurde schon mal auf "Hoy-Hoy!" veröffentlicht - und umfasst somit sämtliche an dieses Gigs gespielten Songs, darunter "One love stand", "Walkin all night" und das jazzrockige "Day at the races". Dazu kommen noch bisher unveröffentlichte Fotos und extensive Liner-Notes, die u.a.verraten, dass Lowell George nach der Tour mit den Bändern für das geplante Livealbum ins Studio ging und all seine Leadvocals und Gitarrensoli nochmals neu aufnahm (auch wenn nicht alles für Overdubs verwendet wurde). Doch dies soll einen nicht vom Kauf dieses Albums abbringen, denn "WFC" klingt - besonders nach dem Remastering - so frisch, wie es heutzutage nicht einmal zeitgenössische Veröffentlichungen sind.
Musicians: Lowell George, Bill Payne, Paul Barrère, Kenny Gradney, Richie Hayward, Sam Clayton, Mic Gillette, Greg Adams, Lenny Pickett, Emilio Castillo, Stephen Kupka, Mick Taylor, Michael McDonald, Patrick Simmons.Dass Mike Portnoy & Co. ihr Meisterwerk "Scenes of a Memory" noch übertreffen könnten, war ja ziemlich unwahrscheinlich, aber ihnen dennoch zuzutrauen. Mit einer Doppel-CD wagen sie nun diesen Versuch...
CD 1 enthält fünf (nicht zusammenhängende) Titel, angeführt vom ziemlich brachialen "The Glass Prison". Die restlichen Stücke sind DT-typischer, doch einzig die Ballade "Disappear" weiss einigermassen zu überzeugen.
Das 42-minütige Titelstück, bestehend aus sieben Teilen, füllt die zweite CD. Trotz einer orchestralen Ouvertüre mit einer tollen Melodie kann das Opus für mich "SFAM" das Wasser nicht reichen. Eine Doppel-CD hätte es auch nicht sein müssen, "SDOIT" mit "Disappear" als Zugabe auf einer einzigen CD hätte es auch getan.
Musicians: Mike Portnoy, John Petrucci, James LaBrie, John Myung, Jordan Rudess."Überjam" beginnt so, wie die Coverillustration aussieht, nämlich indisch-abgespaced mit Sitarklängen und beschwörenden Gesängen. Doch kurz darauf groovt es - wenn auch zuweilen ziemlich schräg - durch die Weltgeschichte. Zwischendurch wird auch mal gerappt und Avi Burtnick geizt nicht mit Samples aller Art. Nichts für Jazz-Puristen!
Musicians: John Scofield, Avi Bortnick, Jesse Murphy, Adam Deitch, John Medeski, Karl Denson.Als ob wir nicht genug Unplugged-Aufnahmen hätten... Aber die Nachfrage scheint immer noch ungebrochen, denn immer wenn Mitglieder von Little Feat auf Promo-Tour sind, werden sie gefragt, ob sie denn nicht - exklusiv für unsere Hörer - den einen oder anderen Hit akustisch darbieten könnten.
Daraus wurde dann im Fall der beiden Gitarristen eine Tournee durch kleine Klubs, wobei der eine oder andere Gig auch aufgezeichnet wurde, wie diese Aufnahme aus dem North Café in Kawasaki, Japan, zeigt. Übrigens ein Klub, der von der Beschreibung her (so von wegen "Bühne von der Grösse einer Briefmarke"...) an das Winterthurer Albani erinnert.
Dargeboten werden ältere und neuere Songs, keine Überraschungen, aber bodenständig und von gewohnt hochstehender Qualität.
Nur den dämlichen Untertitel "the acoustic duo from Little Feat" hätte man sich sparen können...
Musicians: Paul Barrère, Fred TackettAuch beim neunten Studioalbum der Blondine aus Wattenscheid darf man nichts Neues erwarten - und das ist auch gut so. "The Shadow Zone" bietet wiederum packende Melodien und abwechslungsreiche Arrangements, wobei weitgehend auf Double-Bass-Attacken verzichtet wird. Trotz teilweiser Überlänge befindet sich unter den zehn Tracks praktisch kein Ausfall - höchstens "Time of the truth" kann man als etwas langatmig bezeichnen. Höhepunkte wie "Heartbreaker", der Kracher "Follow the sign" oder das an "Fool Fool" und "Carrousel" erinnernde "Saint of Fools" sorgen für den "Ausgleich".
Da kann man sich nur auf die voraussichtlich im Herbst erscheinende Live-Doppel-CD und die DVD freuen!
Musicians: Axel Rudi Pell, Johnny Gioeli, Ferdy Doernberg, Volker Krawczak, Mike Terrana.Von ex-Pink Floyd-Mastermind Roger Waters würde man eigentlich keine Best-of-Kompilation erwarten. Und so ist "Flickering Flame" bei weitem keine solche geworden, sondern eine Zusammenstellung von Tracks (nicht immer die "Hits") aus seinen bisherigen vier Soloplatten, ergänzt durch drei Neuaufnahmen und zwei rare Demoversionen. Der Gesamteindruck ist der einer durch und durch stimmigen Platte aus einem Guss.
Beim Titeltrack klingt Waters, besonders am Anfang, sehr nach Dylan und interessanterweise eröffnet auch eine neue Version (die wievielte ist es mittlerweile?) von "Knockin' on Heaven's door" das Album...
Diese Platte sollte man sich kaufen, ganz gleich, ob und wie man mit der Solokarriere von Roger Waters vertraut ist.
Musicians: Roger Waters, Simon Chamberlain, Clem Clempson, Katie Kissoon, Doreen Chanter, Patrick Leonard, Andy Fairweather-Low, Geoff Whitehorn, Steve Lukather, James Johnson, Graham Broad, Luis Conte, National Philharmonic Orchestra Limited, Michael Kamen, Jay Stapely, Mel Collins, Ian Ritchie, Madeline Bell, Steve Langer, Vicky Brown, Suzanne Rhatigan, John Phirkell, Peter Thomas, Andy Bown, Ray Cooper, Eric Clapton, Andy Newmark, David Sanborn, Raphael Ravenscroft, Kevin Flanagan, Vic Sullivan, Doyle Bramhall II, Jon Carin, Susannah Melvoin, PP Arnold, Andy Wallace, Snowy White, Matt Irving, John Linwood, Freddie KRC, John Gordon, Claire Torry,Das Cover und der Titel lassen einen weiteren Best-of-Sampler vermuten, doch weit gefehlt, denn es handelt sich tatsächlich um ein neues Livealbum von Tull! Im Gegensatz zur gleichnamigen DVD wurden hier nur nicht Stücke aus der letzten Tournee zusammengestellt, sondern auch einige weitere Goodies, wie die "Zurich Dressing Room Tapes" von 1989 oder eine Reunion der 68er Besetzung.
Nachdem seit dem letzten Live-release "A little light music" auch wieder zehn Jahre vergangen sind, war eine "Live- Bestandesaufnahme" wieder fällig. Wer die DVD kauft, muss dann allerdings auf das "historische" Material verzichten, aber dies ist laut Ian Anderson gewollt.
Musicians: Ian Anderson, Martin Barre, Doane Perry, Andrew Giddings, Jonathan Noyce, David Pegg, Mick Abrahams, Clive Bunker, Glenn Cornick, James Duncan, Brian Thomas, Justine Tomlinson, Malcolm Henderson, Juliet Tomlinson.Nach der Zusammenarbeit mit Linda Gail Lewis durfte man rätseln, wie das nächste "reguläre" Album des irischen Barden wohl klingen würde. Jetzt wissen wir es - nämlich wie seine Alben aus den 80er Jahren! So hat er auch Bassist David Hayes und Keyboarder John Allair aus der damaligen Tourband wieder zurückgeholt und "konsequenterweise" feiert Brian Kennedy auch diesmal kein Comeback.
Hervorheben darf man das Titelstück, sowie "Steal my heart away" und "Evening shadows", wogegen bei "Hey Mr. DJ" und "The beauty of the days gone by" die Streicherarrangements etwas gar schwülstig geraten sind. Beim letzten Track, "Fast Train", wünscht man sich dann aber wirklich Brian Kennedy zurück, denn seine Stimme wäre zur Bereicherung dieses Stücks ideal gewesen...
Musicians: Van Morrison, John Allair, Mick Green, David Hayes, Bobby Irwin, Matt Holland, Martin Winning, Lee Goodall, Richard Dunn, Ned Edwards, Pete Hurley, Fiachra Trench, Geraint Watkins, Johnny Scott, Acker Bilk, Bob Loveday, Jake Walker, Aine Whelan, Crawford Bell, Karen Hamill, Olwin Bell, Siobhan Pettit, Wired Strings.So überraschend ist diese Paarung auch nicht, denn Wetton war ja Mitte der 70er Jahre Mitglied von Uriah Heep, mit denen er zwei Alben aufnahm. Diese CD beinhaltet den einen Teil des gemeinsamen Auftritts vom 8. Dezember 2001, nämlich denjenigen mit den Songs von Hensley. Eine weitere CD, "One way or another", erscheint parallel und ist den Songs von John Wetton gewidmet. Alle Songs finden sich zudem auf der DVD "More than conquerors".
Musicians: Ken Hensley, John Wetton, Dave Kilminster, John Young, Andy Pyle, Steve Christie.Zurzeit befindet sich der ehemalige (u.a.) Thin Lizzy- und Pink Floyd-Gitarrist mit Roger Waters auf Tournee, gleichzeitig erscheint - ohne grosses Tamtam - sein nächstes Album, das er mit seinen bewährten Mitstreitern und wenigen Gästen eingespielt hat.
"Restless" bietet - einmal mehr - frischen, inspirierten und durch Polyrhythmen aufgelockerten Bluesrock. Qualitativ dürfte dieses Album sogar ein wenig über die vorangegangenen Veröffentlichungen eingestuft sein. Einzig die Neufaufnahme von "The time has come" (vom 84er Album "Highway to the sun") ist ein wenig fraglich...
Musicians: Snowy White, Walter Latupeirissa, Juan van Emmerloot, John "Rabbit" Bundrick, Thomas White, Jody Linscott.Nach dem Ende von Thin Lizzy begab sich Lynott, zusammen mit John Sykes, Brian Downey und Keyboarder Mark Stanway (mit dem er kurze Zeit später "Grand Slam" gründen würde) auf eine Solotour durch Schweden. Stanway hat nun den Mitschnitt des Konzerts vom 5. August 1983 in Örebro zur Veröffentlichung freigegeben, damit das breite Publikum auch an den Erinnerungen teilnehmen kann. In Sachen Soundqualität soll man sich keine Illusionen machen, den es handelt sich um (oft abgespielte) Soundboard- Aufnahmen.
Zu Beginn etwas gar keyboardlastig, wird das Set aus Solo-Songs dann zunehmend rockiger und endet mit den Lizzy-Favourites "The boys are back in town" (mit "Every breath you take"-Intro!) und "Still in love with you".
Die ersten 1000 Exemplare beinhalten eine zweite CD mit acht Tracks aus dem Gig vom 6. August in Avesta. Hier sind allerdings keine Lizzy-Songs dabei und auch "Kings Call" fehlt...
Musicians: Phil Lynott, John Sykes, Brian Downey, Mark Stanway, Donald Nagle.Das legendäre Abschiedskonzert der Band an Thanksgiving 1976, das von Martin Scorsese verfilmt wurde, gab es lange Zeit "nur" als Dreifach-LP (resp. Doppel-CD), die - wie sich jetzt herausstellt - nicht den gesamten Gig umfasste. Ausserdem wurde einige Songs und Ansagen gekürzt (Skandal!).
Dieses Reissue des Spezialitäten-Labels Rhino bietet 16 zusätzliche Tracks aus dem Konzert, darunter solche, die eigentlich gar nicht auf dem Original-Release hätten fehlen dürfen, wie z.B. "All our past times" (Eric Clapton), "Four strong winds" (Neil Young) oder verschiedene Band-Originale ("Acadian Driftwood", "W.S. Walcott Medicine Show" u.a.). Ausserdem gibt es Ausschnitte von den Proben (mit Van Morrison und Dr. John), zwei Jams und einige Studioskizzen.
Mit dieser Veröffentlichung wird der "letzte Walzer" erst komplett - unbedingt kaufen!
Musicians: Robbie Robertson, Rick Danko, Levon Helm, Richard Manuel, Garth Hudson, Ronnie Hawkins, Dr. John, Paul Butterfield, Muddy Waters, Eric Clapton, Neil Young, Joni Mitchell, Neil Diamond, Van Morrison, Bob Dylan, Ringo Starr, Ronnie Wood, Carl Radle, Emmylou Harris, The Staples, Joe "Pinetop" Perkins, Bob Margolin, Dennis St. John, John Simon, Rich Cooper, Jim Gordon, Jerry Hey, Howard Johnson, Charlie Keagle, Tom Malone, Larry Packer.Lange hat das Comeback von Craig Goldy nicht gedauert, denn - obwohl er immerhin bei drei Tracks als Mitautor beteiligt ist - er wurde mittlerweile durch Doug Aldrich ersetzt. Mit diesem wurde das vorliegende Album eingespielt, das auf den ersten Blick durch eine relative "Kürze" von 45 Minuten auffällt.
Ehrlich gesagt, beim ersten Durchhören ist mir das neue Werk des mittlerweile vermutlich über 60-jährigen "Little Big Man of Rock" nicht allzusehr eingefahren, lediglich drei Stücke schafften es zu einer "Positiv-Nominierung", nämlich "Better in the dark", "Push" und "Before the Fall" - letzteres vor allem wegen des Gitarrenriffs und der Keyboards. Zu loben ist auf alle Fälle der transparente, druckvolle Sound der Platte.
Musicians: Ronnie James Dio, Jimmy Bain, Doug Aldrich, Simon Wright, Scott Warren, King Harbour Children's Choir.