Caught in the Crossfire...

Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 19



Boston: Corporate America

Das letzte Boston-Opus "Walk on" wurde 1994 veröffentlicht, sein Vorgänger "Third stage" kam, nach sechsjähriger Aufnahmedauer, 1986 heraus - die neue Scheibe folgt somit dem gegebenen Veröffentlichungsrhythmus. Doch leider offenbart sich gleich beim ersten Hören, dass "Corporate America" mit den genannten Alben nicht mithalten kann. Zwar sind mit Brad Delp und Fran Cosmo langjährige Mitstreiter dabei, doch entsprechen bei weitem nicht alle Tracks dem vertrauten Boston-Sound. Und wenn, dann ergeben sich Selbstplagiate wie "Didn't mean to fall in love". Und bei "With you" fragt man sich nur noch: Was sucht eine Frau mit Akustikklampfe auf einer Boston-Platte?

Der Livetrack "Livin' for you" (von "Walk on") wirft zum Schluss die Frage auf: Wieso gibt es von dieser Band eigentlich kein (reguläres) Livealbum?

Musicians: Tom Scholz, Brad Delp, Fran Cosmo, Anthony Cosmo, Dow Brain, Frank Talarico, Kimberley Dahme, Bill Ryan, Billy Carmen, Tom Moonan, Sean Tierney, Charlie Farren, Beth Cohen, Gary Pihl, David Sikes, Curly Smith, Julia van Daam.

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Steve Howe: Skyline

Zusammen mit Keyboarder Paul Sutin hat Howe schon einige Alben herausgebracht, die alle unter den Namen der beiden Beteiligten erschienen - nicht aber das vorliegende Werk. Vielleicht, weil Sutin auf drei der zwölf Tracks nicht mitspielt? Wie dem auch sei, "Skyline", das teilweise in der Schweiz aufgenommen wurde und gemässt Linernotes Howe "die Möglichkeit, die Partnerschaft von melodischem und improvisiertem Spiel zu erforschen", geboten hat, wartet mit sechzig Minuten entspannter Musik auf.

Musicians: Steve Howe, Paul Sutin.

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Great White: Thank you...goodnight!

Am 31. Dezember 2001 traten Great White (mit Rückkehrer Mark Kendall) im Galaxy Theatre in Cosa Mesa, Kalifornien, zum letzten Mal öffentlich auf. Keine Frage, dass der Gig mitgeschnitten wurde und nun erscheinen dreizehn Songs daraus auf einer CD mit 79 Minuten Spielzeit.

Angesichts der Fülle an Liveaufnahme der legendären Band drängt sich natürlich die Frage auf nach der Rechtfertigung für dieses Album - nebst des "historischen" Werts. Die Songauswahl spricht für sich: fast alle Hits, mit "Back on the Rhythm" und "Play on" zwei neue Songs, eine knapp zehnminütige Version von "Can't shake it" und als Zugabe ein "Once bitten twice shy" mit Publikumsbeteiligung.

Zu bemängeln wäre höchstens der etwas joghurtbecherliartige Schlagzeugsound...

The shark swims off into the distance, leaving the memories behind... Thank you - goodnight!

Musicians: Jack Russell, Mark Kendall, Michael Lardie, Sean McNabb, Derrick Pontier.

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O-Town: O2

Wer die Entstehungsgeschichte dieser Boyband auf MTV mitverfolgt hat, weiss, wie hart die Jungs für ihren Erfolg arbeiten mussten und müssen. So überrascht des denn nicht, dass das zweite Album ziemlich überzeugend daherkommt - Anspieltip: die Ballade "I showed her".

Auch wenn manche Instrumente synthetisch klingen, ist die Teilnahme von einigen Könnern wie Abe Laboriel jr., Michael Landau, Nathan East oder Tim Pierce zu verzeichnen, was dieses Album zusätzlich aufwertet.

Musicians: Ashley Parker Angel, Erik-Michael Estrada, Dan Miller, Trevor Penick, Jacob Underwood, Cliff Magness, Brian McLeod, David Frank, Paul Pesco, Terence Eliot, Nathan East, Eric Jackson, Jud Mahoney, Shep Crawford, Professa Funk, Tim Pierce, Rob Math, Vinni Alfieri, Hal Douglas, DJ Bigface, Doc Starr, Abe Laboriel jr., Michael Landau, Josh Freese, Tad Wadhams, Don Kirkpatrick, Jamie Houston, Buck Johnson, Matthew Wilder, Paul Bushnell, The Underdogs.

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George Harrison: Brainwashed

Lange Zeit war es ungewiss, ob das Studioalbum, an dem George bis kurz vor seinem Tod vor fast genau einem Jahr gearbeitet hatte, überhaupt veröffentlicht würde. Doch sein Sohn Dhani und ex-ELO-Chef Jeff Lynne haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Aufnahmen zu komplettieren, ohne selbst dabei Spuren zu hinterlassen - damit alles authentisch bleibt.

Bereits nach dem ersten Hören kann gesagt werden, dass es absolut schade gewesen wäre, wenn diese Aufnahmen irgendwo in einem Safe vor sich hinmotten würden, denn "Brainwashed" ist das beste Harrison-Album seit langem! Anspieltip: "Pisces Fish".

Mit dabei ist übrigens auch "Run so far", dass George 1989 seinem Freund Eric Clapton für dessen Album "Journeyman" geschenkt hatte. Angesichts der Laufzeit von etwa 47 Minuten hätte man von mir aus auch "Horse to the water" (aufgenommen mit der Jools Holland Big Band) auch gleich mit draufpacken können - doch dann wäre möglicherweise der Charakter des Albums verfälscht worden...

Die "Limited Edition" kommt übrigens (nebst einem Poster und einem "Dark Horse"-Kleber) mit einer Bonus-DVD daher, die einen siebenminütigen Bericht über die Aufnahmesessions enthält.

Musicians: George Harrison, Jeff Lynne, Dhani Harrison, Jim Keltner, Mike Moran, Marc Mann, Jools Holland, Mark Flanagan, Joe Brown, Herbie Flowers, Ray Cooper, Bikram Ghosh, Jon Lord, Sam Brown, Jane Lister, Isabela Borzymowska.

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Deep Purple: Who do we think we are (Reissue)

Knapp dreissig Jahre nach der Veröffentlichung des damals letzten Albums der legendären Mark II-Besetzung erscheint nun die von Roger Glover neu gemischte und ergänzte Version.

Die sieben Tracks des Original-releases erscheinen hier in neuem Glanz und sollten für alle, die WDWTWA bisher als unterbewertet auf die Seite gelegt hatten, ein guter Grund sein, nochmals genau hinzuhören. Die Spannungen, die zu diesem Zeitpunkt in der Band herrschten, sind zum Teil in den Texten nachvollziehbar, auf die musikalische Qualität hatten sie umso mehr positive Auswirkungen.

Zusätzlich gibt es drei Remixes (mit vollständigem Anfang und Schluss), den Outtake "Painted Horse", einen kurzen Ausschnitt aus einer Session und ein alternativer Mittelteil von "Woman from Tokyo". Einer der Höhepunkte ist ein elfminütiger Jam mit Jon Lord, Ian Paice und Ritchie Blackmore - Letzerer am Bass! Der Grund: Roger Glover hatte sich verspätet, weil er mit seinem Mietwagen die Autobahnausfahrt Waldorf Nord verpasst.

Das Booklet liefert zahlreiche Hintergrundinfos über die Aufnahmen in Italien und Deutschland und auch das Cover wurde aufgemöbelt: die Farben sind deutlich kräftiger und das kugelrunde WDWTWA-Logo wurde durch einen dezenteren Schriftzug ersetzt.

Und jetzt, da die MkII-Periode "erledigt" ist, freue ich mich auf "Burn" und "Stormbringer"! Die Originalbänder sind inzwischen aufgefunden worden und Roger Glover hat sich, entgegen früheren Aussagen, doch noch dazu bereit erklärt, diese neu zu mischen.

Musicians: Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Jon Lord, Roger Glover, Ian Paice.

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Jeff Scott Soto: Prism

In den vergangenen Jahren stand Soto meist in Las Vegas mit den "Boogie Knights" auf der Bühne (was ihm eine hübsche Stange Geld eingebracht haben soll), war an der Entstehung des Films "Rockstar" beteiligt und stellte mit Kollege Marcel Jacob das Projekt "Humanimal" auf die Beine. Endlich hat er sich wieder mal Zeit genommen für ein Soloalbum. Dieses klingt allerdings ganz anders als das funky "Love Parade", das vor acht Jahren erschien.

Nach einem Opener im "Takara"-Stil eröffnet sich dem Zuhörer ein Spektrum von guten Songs, unter denen das Duett mit Glenn Hughes - "I want to take you higher" von Sly & the Family Stone" - besonders auffällt.

Musicians: Jeff Scott Soto, Alex Papa, Howie Simon, Gary Schutt, Sam Isanogud, Michael Scott, Jay Michael, Alex Llorens, Mikos Scarbacci, Anthony Papa, Glenn Hughes, Doug McRoy, Jason Freese, Brian Young, George Bernhardt, Rebecca Penrose-Soto, Jody Whitesides, Chris Hellstrom, Steve Acosta.

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Paul McCartney: Back in the U.S. - Live 2002

Eigentlich ziemlich überflüssig, dieses Album, auf wenn die Tournee für die Beteiligten noch so begeisternd war. Denn mit dem legendären Album "Wings at the Speed of Sound" kann es eh nicht mithalten und aus der Neuzeit gibt es ja bereits das 1993 in den USA aufgenommene "Paul is Live", ganz zu schweigen von "Tripping the Live Fantastic" (1990) und dem Unplugged- Album von 1991.

Unter den 35 Tracks finden sich zwanzig Beatles-Songs, die bis auf "Getting Better" und dem auf der Ukulele gespielten "Something" (als Tribut für George Harrison), bereits auf den anderen Alben vertreten sind. Dies gilt ebenfalls für Wings-Hits wie "Band on the Run", "Jet", "Let me roll it" und "Live and let die" - nur "C Moon" erscheint hier erstmals. Die neueren McCartney-Songs kann man - bis vielleicht auf "Driving Rain" - getrost vergessen.

Die ausgezeichnete Soundqualität und das hohe Können der Band - alle Mitglieder, bis auf "Wix" Wickens, sind neu - können als Kaufargumente dienen. Ein klassischer Fall für das Weihnachtsgeschäft...

Musicians: Paul McCartney, Rusty Anderson, Abe Laboriel jr., Paul "Wix" Wickens, Brian Ray.

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Bob Dylan: Live 1975 - The Rolling Thunder Revue

Auf diese Platte habe ich seit Ewigkeiten gewartet! Von der legendären Tournee gab es ja bis anhin nur den vierstündigen Film "Renaldo & Clara" (offiziell nirgends erhältlich), das Album "Hard Rain" (aufgenommen anlässlich der zweiten RTR-Tournee 1976, mit einer Rumpf-Band) sowie ein paar verstreut veröffentlichte Einzeltracks.

Im Rahmen der "Bootleg Series" wurden nun 22 Tracks, aufgenommen im April (Montreal) und November (Cambridge, Boston, Worcester) 1975, veröffentlicht. Man hat absichtlich auf halbgare Publikumsaufnahmen verzichtet und auf offiziell aufgenommene Konzerte zurückgegriffen. Dadurch müssen wir zwar z.B. auf Ramblin' Jack Eliott und Allen Ginsberg verzichten, profitieren dafür von einen einwandfreien Sound. Höhepunkte? Jede Menge, wie "The lonesome death of Hattie Carroll", "It ain't me babe" und einige der Duette mit Joan Baez.

Die "Limited Edition" beinhaltet, nebst eines umfangreichen Booklets, eine DVD mit zwei Tracks aus "Renaldo & Clara", nämlich "Tangled up in blue" und eine eindringliche Version von "Isis". Eine weitere Version dieses Stücks befindet sich ebenfalls auf der DVD - allerdings "nur" als Audio-Track.

Musicians: Bob Dylan, Joan Baez, Roger McGuinn, Bobby Neuwirth, Scarlet Rivera, T-Bone Burnett, Steven Soles, Mick Ronson, David Mansfield, Rob Stoner, Howie Wyeth, Luther Rix, Ronee Blakely.

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Little Feat: Live at the Ram's Head

Dass Little-Feat-Musik auch unplugged funktioniert, wissen wir spätestens seit "Live from North Café" von Paul Barrère und Fred Tackett. Nun folgt - rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft - ein komplettes Album mit fast 145 Minuten Musik, aufgenommen mit der ganzen Band anlässlich verschiedener Gigs im Juni 2001 in Annapolis, Maryland.

Die Doppel-CD umfasst 21 Tracks aus allen Schaffensperioden der Band, die meist durch Improvisationen und Soli in die Länge gezogen wurden. Die Soundqualität ist ok, lediglich der Bass dröhnt an einigen Stellen. Ein Album, dass sich nicht unbedingt aufdrängt, aber bei den Feat-Anhängern zweifellos unter dem Weihnachtsbaum liegen wird...

Musicians: Paul Barrère, Bill Payne, Shaun Murphy, Kenny Gradney, Sam Clayton, Richie Hayward, Sax..

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The Alchemist: Songs from the Westside

Carl Kennedy, als Schlagzeuger u.a. auch in der Band von Greg Lake tätig, hat sich als Toningenieur als einer der Ersten in den 80er Jahren mit der digitalen Aufnahmetechnik befasst. Seine Arbeitsweise hat ihm in der Folge den Beinamen "The Alchemist" eingebracht.

Dieses Album, grösstenteils im Alleingang eingespielt, wäre an sich ziemlich belanglos, stünde bei fünf von acht Tracks nicht Glenn Hughes am Mikrofon. Dies ist auf dem Cover nur am Kürzel "V-GH" ersichtlich, denn an weiteren Informationen fehlt es weitgehend. Wieso die CD als "Collectors Edition" bezeichnet wird, bleibt ein Rätsel - vielleicht weil nur wenige Exemplare hergestellt wurden?

Musicians: Carl Kennedy, Glenn Hughes, Tim Pierce, Ian Crichton.

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Bob Marley & The Wailers: Exodus (Deluxe Edition)

Nachdem Marley Ende 1976 nur knapp einem politisch motivierten Mordanschlag entkommen war, flüchtete er mit Band und Familie nach England, wo er in der Folge die Alben "Exodus" und "Kaya" aufnahm. "Exodus", vom Time Magazine zum Album des Jahrhunderts erkoren, liegt nun in einer Luxusausgabe vor, die nebst dem remasterten Originalalbum, über 95 Minuten Bonusmaterial bietet.

Die Single-B-Seite "Roots" ist ebenso enthalten wie verschiedene Alternativ- und Remixversionen von "Jamming", "Waiting in vain" und dem Titelsong. Auf der zweiten CD gibt es einen 43minütigen Ausschnitt des Konzerts im Londoner Rainbow Theatre am 4. Juni 1977 (dem Tag nach der Veröffentlichung des Albums) sowie "Punky Reggae Party" und "Keep on moving", die zusammen mit Lee Perry im Juli/August 1977 aufgenommen wurden. Als Zugabe gibt es noch den damaligen Werbejingle für das Album zu hören.

Nicht nur das Bonusmaterial, sondern auch die Soundqualität rechtfertigen den Kauf dieser Edition auf jeden Fall. Und das Livematerial schlägt qualitativ sogar "Babylon by bus"!

Musicians: Bob Marley, Aston Barrett, Carlton Barrett, Tyrone Downie, Alvin Patterson, Julian Marvin, Rita Marley, Marcia Griffiths, Judy Mowatt, Angus Gaye, Richie Daley, Cat Coore, Ibo Cooper, Aura Lewis, Candy McKenzie, Boris Gardiner, Micky Boo, Val Douglas, Sly Dunbar, David Madden, Glen DaCosta, Vin Gordon, Watty Burnett, Danny Clarke, Ansel Cridland, Winston Watson.

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The Best of Bond...James Bond

Rechtzeitig zum vierzigsten Jubiläum des britischen Agenten erscheint eine updatete Version dieses obligaten Samplers mit allen Titelsongs der Filme bis und mit "The World is not enough" - selbstverständlich mit Ausnahme von "Dr. No", wo dieses Stilmittel noch nicht eingesetzt wurde.

Highlights gibt es noch und noch, über "Goldfinger" (einer von drei Beiträgen von Dame Shirley Bassey), dem unverwüstlichen "Live and let die" von Paul und Linda McCartney, "All time high" (Rita Coolidge) bis hin zu Monty Norman's "James Bond Theme", von dem es hier noch zwei zusätzliche Versionen gibt, nämlich diejenige aus "Tomorrow never dies" und die Trailer-Version aus "Goldeneye".

Musicians: John Barry & Orchestra, Shirley Bassey, Carly Simon, Duran Duran, Sheena Easton, Louis Armstrong, Paul McCartney & Wings, Rita Coolidge,A-HA, Gladys Knight, Matt Munro, Tom Jones, Nancy Sinatra, Lulu, Tina Turner, Sheryl Crow, Garbage, Moby, Parodi/Fair.

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Erskine/Pasqua/Carpenter: Badlands

Wer gepflegten, inspirierten Klavierjazz in Trio-Besetzung schätzt, kommt um dieses Album nicht herum! Reinhören und geniessen...

Musicians: Alan Pasqua, Peter Erskine, David Carpenter.

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Glashaus II (Jah Sound System)

Irgendwie kann ich die Wandlung von Moses P. vom giftspeienden Rapper beim Rödelheim Hartreim Projekt zum gottesfürchtigen Verbreiter von Bibelzitaten nicht ganz nachvollziehen. Doch es scheint ihm mit dieser neuen Ausrichtung Ernst zu sein, erscheint doch bereits das zweite Album der Formation mit Martin Haas und Cassandra Steen - gefolgt in Bälde von einer Liveplatte.

Wenn man die Vorurteile erst einmal überwunden hat und sich auch durch die zuweilen nervenden synthetischen Beats nicht stören lässt, eröffnet sich dem Zuhörer ein besinnliches Album, das eine eingehendere Beschäftigung verdient.

Die etwas rhymtmischeren Tracks wie "Flutlicht" oder "Land in Sicht" erleichtern einem den Zugang zum Album, während z.B. die von Pelham erzählte Metapher "Spuren in Sand" für die berührenden Momente sorgt. Als Hidden bonus tracks gibt es "Willkommen im Glashaus" zu hören.

Musicians: Moses Pelham, Cassandra Steen, Martin Haas, Ali Neander, DJ Release, Raphael Zweifel, Andreas Neubauer

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Glashaus Live in Berlin

Vor der Tour bestanden Zweifel, ob der Glashaus-Sound überhaupt live umsetzbar wäre. Diese Aufnahme aus dem Berliner "Tränenpalast" vom 26. Juli 2002 widerlegt sämtliche Befürchtungen und zeigt ebenfalls auf, dass die Musik vom Einsatz "echter" Instrumente (einmal mehr) profitiert.

Der Grossteil der Titel stammt aus dem zweiten Album, vom Erstling sind nur deren vier vertreten. Dieselben Titel gibt es ebenfalls auf DVD, für diejenigen denen die visuelle Umsetzung dieses Auftritts hier fehlt.

Musicians: Moses Pelham, Cassandra Steen, Martin Haas, Ali Neander, DJ Release, Raphael Zweifel, Andreas Neubauer, Linda Carriere, Charles Simmons, Wally Wagner, Matthias Leber.

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Talisman: Live at Sweden Rock Festival

Aufgenommen am 9. Juni 2001, vor begeistertem Publikum, leitet diese Platte den Beginn der Rückkehr der Band um Jeff Scott Soto und Marcel Jacob ein. Nebst Originalsongs finden sich hier auch ein paar Coverversionen, wie "Crazy" (Seal), "Tie your mother down" (Queen) und "I am a Viking" (Yngwie Malmsteen - mit "Far beyond the sun"-Intro) - Letzteres natürlich ein "Zückerchen" für das schwedische Publikum, das allerdings "I'll see the light tonight" gefordert hatte...

Die Soundqualität ist für ein Festival dieser Grössenordnung gut, allerdings ist die Scheibe etwas teuer, auch bei einer Spielzeit von knapp 70 Minuten. Dafür kommt die ganze Sache sehr authentisch rüber, so wurden z.B. die Geburtstagsgrüsse des Publikums an Soto's Sohn Jason, die von einem Zuschauer gefilmt wurden, beibelassen. Zwei weitere Tracks aus diesem Konzert gibt es übrigens auf Soto's EP "Holding on"...

Musicians: Jeff Scott Soto, Marcel Jacob, Jamie Borger, Pontus Norgren.

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Various Artists: Standort D

"Standort D vereint Songs, die zeigen, wie formenreich und farbenfroh in unserem Land Popmusik gemacht wird. Eine Galashow alter und junger Stars, eine musikalische Bestandesaufnahme der etwas cooleren Art. Auf Standort D setzt Vielfalt den Trend. Hier herrscht kein Anspruch auf Vollständigkeit, hier regieren Herzenslust und Verstand. (...)". Dies sagt der Covertext und erklärt damit die Marschrichtung dieses deutschen Samplers. Diese Prämisse garantiert so halt auch eine gewissen Stilvielfalt.

Für Gewöhnlich haben solche Zusammenstellungen eine kurze Halbwertszeit. Doch zum Autofahren und zur Unterhaltung eignen sie sich gut.

Featured Artists: Herbert Grönemeyer, The Flames, Rosenstolz, Xavier Naidoo, Massive Töne feat. Tairo, Deichkind, Kool Savas, Gentleman, Ben, 2raumwohnung, Glashaus, Toktok vs. Soffy O, La Boom, Die Fantastischen Vier, Turntablerocker, Notwist, Seed, Nena, Die Toten Hosen.
Mark Boals: Edge of the World

Das dritte Soloalbum des ex-Malmsteen-Sängers bietet erwartungsgemäss traditionellen Hardrock. Boals hat für diese Platte hochkarätige Unterstützung erhalten, was ihn aber nicht davon abgebracht hat, den Bass selber zu bedienen und bei einigen Tracks auch in die Gitarrenseiten zu greifen.

Auch mit einer Laufzeit von fast 63 Minuten gibt es hier keinen Hänger, einige Tracks sind sogar ziemlich eingängig. Wenn nur das doofe Cover nicht wäre...

Musicians: Mark Boals, Tony Macalpine, Erik Norlander, Vinny Appice, Neil Citron, Chris Brooks, Jeff Kollman, Virgil Donati.

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Cropredy 2002 - Another Gig:Another Palindrome

Nicht nur wegen des ungewöhnlich schlechten Wetters war das diesjährige Fairport-Festival ein besonderes Ereignis, galt es doch das 35jährige Jubiläum der Band und das 25jährige des Anlasses gleichzeitig zu zelebrieren. So scheuten denn die Organisatoren, Dave Pegg und seine Frau Chris, keine Mühen, um sämtliche überlebenden ex-Mitglieder aufzubieten.

So kam es, dass an zwei Tagen fast alle (möglichen und unmöglichen) Line-ups auf der Bühne standen und alle Alben berücksichtigt werden konnten. Auch kam es zu Premieren, so bei "Rosie", wo Chris Leslie den Gesang von Legende Dave Swarbrick übernahm, da dieser dazu gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist.

In einer limitierten Edition von 3000 Stück haben Dave Pegg und Mark Tucker 24 Tracks auf einer Doppel-CD verewigt. CD1 ist dem Freitagabend mit den frühen Fairports (mit Richard Thompson, Ashley Hutchings und Iain Matthews) gewidmet und enthält teils ziemlich obskure Songs. Dies gilt ebenfalls für die zweite Scheibe mit Ausschnitten aus dem Set vom Samstag. Hier ist die neuere Zeit in der Karriere der Band vertreten. Gewiss kann das Album nur einen Ausschnitt zeigen, und so ist es dieser Auswahl überlassen, Cropredy 2002 für die Nachwelt festzuhalten...

Musicians: Simon Nicol, Dave Pegg, Chris Leslie, Ric Sanders, Gerry Conway, Judy Dyble, Iain Matthews, Ashley Hutchings, Richard Thompson, Vikki Clayton, annA rydeR, George Galt, Marc Ellington, Dave Swarbrick, Jerry Donahue, Maartin Allcock, Ralph McTell, Chris Parkinson, Neil Wayne, Andrew Cronshaw, Ian Blake, Roger Hill, Tom Farnell, Eddi Reader, Fraser Spiers.

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The Reign of Terror: Conquer & divide

Das zweite Werk der neuen Band von Mike Vescera und Joe Stump klingt nicht nur wie ein Malmsteen-Album, sondern ist auch um Längen besser als die letzten Machwerke von Vescera's einstigem Arbeitgeber. Die elf Tracks fegen einem um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist! Einzig beim Instrumental "Seance" wird ein wenig Gas weggenommen. Als Japan-Bonustrack gibt's wieder mal ein Rainbow-Cover, diesmal "Starstruck".

Die Besetzung ist immer noch die selbe, auch Gastkeyboarder Mats Olausson war wieder mit von der Partie. Musicians: Mike Vescera, Joe Stump, Jay Rigney, Matt Scurfield, Mats Olausson.

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Krokus: Rock the Block

Vergesst Gotthard - Krokus sind wieder zurück! Nach einem halbgaren Comebackversuch mit einem anderen Sänger ist Marc Storace wieder an Bord und hat gleich drei Musiker seiner Band mitgebracht. Dieses Quintett hat nun "Rock the Block" aufgenommen, ein Album mit vierzehn neuen Songs, das genauso wie vor 20 Jahren tönen sollte. Die Produktion ist trocken und gitarrenlastig. Sicherlich ist Fernando von Arb kein grosser Virtuose vor dem Herrn, doch sein Spiel prägt den Krokus-Sound.

Titel wie "I want it all" und "Open fire" fallen stilistisch etwas aus dem Rahmen. Herausragend sind ansonsten "Looking to America", "Throwing her China" oder "We'll rise", während "Night of the Snakes" mit seinem einfallosen Refrain etwas abfällt.

Musicians: Marc Storace, Fernando von Arb, Dominique Favez, Patrick Aeby, Tony Castell.

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Aynsley Lister: All or nothing

Mit seinem dritten Studiowerk hat der englische Jungvirtuose ein tightes Werk aus einem Guss abgeliefert. Bei einigen Tracks geben die ASIAten John Payne und Geoff Downes unauffällige Schützenhilfe und als Zugabe gibt's ein gelungenes Cover von Hendrix' "Crosstown Traffic". Weiter so!

Musicians: Aynsley Lister, James Townend, Alex Thomas, John Payne, Geoff Downes, Greg Haver.

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Warren Zevon: Genius - The Best of W.Z.

Nachdem bei Warren Zevon Krebs im Endstadium diagnostiziert wurde, bleibt uns wahrscheinlich nur noch dieses Album (und seine Originalalben), um uns sein Genie vor Augen (bzw. Ohren) zu führen. 22 Tracks mit einer Gesamtspieldauer von über 78 Minuten und dazu so ziemlich das ganze Who is who der kalifornischen Musikszene als Begleitmusiker...

Musicians: Warren Zevon, Jai Winding, Waddy Wachtel, David Lindley, Bob Glaub, Larry Zack, Bobby Keyes, Lindsey Buckingham, Glenn Frey, Don Henley, The Sid Sharp Strings, Phil Everly, John McVie, Mick Fleetwood, Russell Kunkel, Jackson Browne, Jorge Calderon, Kenny Edwards, J.D. Souther, Jim Horn, Linda Ronstadt, Jennifer Warnes, Rick Marotta, Leland Sklar, Don Felder, Jeff Porcaro, Graham Nash, Peter Buck, Mike Mills, Bill Berry, Roy Bittan, Benmont Tench, Mike Campbell, Tony Levin, Craig Krampf, Richie Hayward, Neil Young, Kip Lennon, Mark Lennon, Michael Lennon, Jim Keltner, Larry Klein, Rosemary Butler, Winston Watson, Anton Fig, Charlie Bisharat, Joel Derouin, Evan Wilson, Larry Corbett.

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Patent Ochsner: Trybguet

Über fünf Jahre nach dem letzten Album "Stella Nera" hat es die Kapelle um Büne Huber, nach einigen Umbesetzungen, endlich geschafft, ein neues Studioalbum auf die Beine zu stellen. Chris von Rohr als neuer Co-Produzent hat dafür gesorgt, den bewährten Sound ein etwas strafferes Kleid zu verpassen. Musikalisch wie immer einwandfrei und Hubers Texte verdienen es nach wie vor, dass man ihnen intensiv zuhört.

Musicians: Büne Huber, Päs Steiner, Disu Gmünder, Menk Grossniklaus, Monic Mathys, Christian Brantschen, Andi Hug, Böbu Ehrenzeller, Beat Affolter.

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SAGA: Marathon

Nach dem Erfolg von "Full Circle" und "House of Cards" war es zu erwarten, dass der Nachfolger einen schweren Stand haben würde. Die elf neuen Tracks - darunter drei neue "Chapters" - vermögen beim ersten Hören nicht unbedingt zu überzeugen - irgendwie fehlt das zündende Element. Doch nach der ersten Hälfte, so ab "Return to Forever" stellt sich dann der vertraute Sound ein und beweist, dass die kanadische Band auch 2003 noch zu den Spitzenkönnern in ihrem Fach gehört.

Musicians: Ian Crichton, Jim Gilmour, Steve Negus, Michael Sadler, Jim Crichton.

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Rory Gallagher: Wheels within Wheels

Nicht wirklich überzeugend ist diese Zusammenstellung von rarem Archivmaterial, die Donal Gallagher zusammengebastelt hat. Herausragend ist höchstens die Version von "Goin' to my hometown", aufgenommen auf der 79/80er Tour, mit Lonnie Donegan als Gast. Und die Coverillustration verbessert den Gesamteindruck dieses Albums leider auch nicht gerade...

Musicians: Rory Gallagher, Lou Martin, Paul Bevis, Michael Ridout, Juan Martin, Rod De'Ath, Gerry McAvoy, Martin Carthy, Chris Newman, Màire Ni Chathsaigh, Bert Jansch, The Dubliners, Ronnie Drew, Roland Van Campenhout, Bela Fleck, Mark Feltham, Lonnie Donegan, Ted McKenna.

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Teil 20


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