Caught in the Crossfire...

Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 2


Xavier Naidoo: Live

Gleich nach seinem Erstling beehrt uns der deutsche Soulsänger aus dem Stall von RHP-Rapper Moses Pelham mit einem Live-Album. Mal rein abgesehen davon, dass Liveauftritte meist besser rüberkommen als Studioplatten - nur schon der Live-Band wegen - (siehe auch Fanta 4), ist hier ein Werk gelungen, das sich für einen Neuling gewaschen hat. Die allermeisten Songs kennt man zwar (ausser "Bis an die Sterne" und dem Gospel-Medley), aber was soll's. Gleich beim Opener "Seid ihr mit mir?" geht es amtlich los und zieht sich bis zum Schluss durch. Als Gäste übrigens: Illmatic und Bruda Sven...

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Sens Unik: Propaganda

Auch bei den Lausanner HipHoppern war es nach dem letzten Werk "Pole Position" (fand ich nicht sooo toll...) Zeit für ein Livealbum - mit 2 neuen Studiotracks und einem Remix von "Zak & Loly". Aufgenommen wurde in Zürich (Palais X-tra) und Bern (Bierhübeli), die Stimmung ist da, wenngleich die Songauswahl etwas beliebig ausgefallen ist. Als Zugabe gibt es eine Gratis-DVD mit 9 Videoclips, Pics und einer Biographie. Mir nützt es leider (noch) nix, aber bei einem Preis von Fr. 19.90 ist das ja auch nicht soooo tragisch...

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Guns N' Roses: Live Era '87 - '93

Für alle, die die Hoffnung auf eine neue G'N'R-Scheibe (kommt am 1. April 2003!) noch nicht aufgegeben haben, gibt's zur Überbrückung eine Live-Rückschau auf zwei CDs.

Auch wenn ich kein grosser G'N'R-Fan vor dem Herrn bin (aber ansonsten Live-Alben liebe), finde ich Stücke wie "November Rain" oder "Don't Cry" etwas vom Feinsten. Aber die Versionen auf diesem Album hauen einen nicht gerade aus den Socken. "Rocket Queen" ist zwar ein geiles Stück, aber wo bleiben "Civil War" und "Live and let die"??! Eine ziemlich primitive Scheibe...


Line-up: W. Axl Rose, Slash, Duff McKagan, Dizzy Reed, Izzy Stradlin, Steven Adler, Matt Sorum, Gilby Clarke, Teddy Andreadis
Deep Purple: Total Abandon - Live in Australia '99

Wozu eigentlich noch ein Livealbum von Purple?!? Seit der Wiedervereinigung 1984 war praktisch jedes zweite Album eine Liveplatte. Auch vom aktuellen Lineup mit Steve Morse verfügen wir über eine Aufnahme aus dem Pariser Olympia. Also wieder eine überflüssige Veröffentlichung?

Mitnichten, denn erstens gibt es diese Platte meines Wissens nicht im offiziellen Handel, und zweitens hat man diese Band selten in solcher Spielfreude erlebt. Steve Morse lässt seinen Vorgänger schlicht vergessen und amüsiert sich damit, vor dem Intro zu "Smoke on the Water" das Publikum mit diversen angetäuschten Intros von anderen bekannten Songs zu verwirren. Jon Lord scheint die Hammondorgel gerade erst entdeckt zu haben und ist präsent wie nie...dafür kein peinliches Pseudo-Klassik-Solo. Und Meister Gillan ist gut bei Stimme und brilliert auch mit launigen Ansagen und Kommentaren.

Dass die Songauswahl nicht sehr originell ist (nur gerade zwei Songs vom letzten Album und kein "Knocking on your back door"), kann man angesichts dieses Feuerwerks noch verschmerzen...

Lineup: Ian Gillan, Steve Morse, Jon Lord, Roger Glover, Ian Paice

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Vinny Burns: The Journey

Hätte ich nicht eine sehr positive Kritik in einem Hartwurst-Magazin gelesen, hätte ich das neue Werk des kurzzeitigen ASIA- und heutigen TEN-Gitarristen glatt übersehen!

Nach einem ruhigen Intro namens "Irish Eyes" geht es mit "Superstar", einer AOR-Hymne vom Feinsten, richtig zur Sache. Die meisten Songs können das Niveau einigermassen halten, so dass die Fans von Mainstream-Rock mit diesem Album bestens bedient werden. Auch Balladen wie "Live the Dream" sind vertreten und Sänger Sam Blue ist eine positive Entdeckung.

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Ian Parry's Consortium Project

"File under Progressive Metal" steht auf der Hülle des dritten Solowerks des Elegy-Sängers. Aber keine Angst, es handelt sich hier nicht um megakomplizierte Musik à la Dream Theater. Mit illustren Gästen wie Patrick Rondat hat Ian Parry hier ein Werk der härteren Gangart auf die Beine gestellt, das aber trotzdem gut ins Ohr geht. Nicht nur für Elegy-Fans ein Schmankerl...

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Pete Townshend: Live

An einem nicht genannten Datum traten Pete Townshend und seine Band (ohne Schlagzeuger, dafür mit Pink Floyd-Keyboarder Jon Carin) zugunsten der Maryville Academy für missbrauchte Kinder im Chicagoer House of Blues auf.

Für das breite Publikum dabei herausgekommen ist eine feine Platte mit intimen Versionen von Townshend-Solohits und Who-Klassikern, nebst einigen neuen Songs. Interessant: eine 13minütige Version von "Magic Bus". Auf einer Bonus-CD mit zwei Songs ist zudem Eddie Vedder als Gast mit von der Partie.

Lineup: Pete Townshend, Jon Carin, Peter Hope-Evans, Jody Linscott, Chucho Merchan, Tracey Langran. Special Guest: Eddie Vedder.

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Bobby Kimball: All I ever needed

Vielversprechend beginnt diese Soloplatte des Toto-Sänger, doch gleich beim zweiten Track wird die Handbremse angezogen. Mit Gebläse geht's dann beim dritten Stück weiter...

Mit kompetenten Mitspielern wie Buzzy Feiten, Mickey Thomas und Mitchell Foreman hat Kimball hier ein Werk eingespielt, das für Fans dieser Art von Musik sicher ein Bonbon ist!

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SAGA: Full Circle

Full Circle - der Kreis hat sich geschlossen! Nicht nur das Coverdesign, auch der Text des ersten Stücks ("...remember when I said 'Don't be late!'...")weisen darauf hin: nach zahlreichen Ausflügen in kommerzielle Gefilde sind SAGA wieder da, wo sie am Anfang ihrer Karriere standen - in qualitativer Hinsicht. Resultat: ein Album mit abwechslungsreichen Songs, fetten Gitarren, ohne langweilige Momente. So soll es sein...

Lineup: Michael Sadler, Jim Gilmour, Ian Crichton, Steve Negus, Jim Crichton

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ASIA: Live Acoustic

Akustische Versionen von ASIA-Stücken kennen wir schon von John Wetton zur Genüge - hat demnach eine weitere ASIA Unplugged (oder "ASIA on Valium", um John Payne zu zitieren)-Platte ihre Berechtigung?

Am 21. September 1997 in Bruchsal aufgenommen, enthält diese Aufnahme meist neuere Stücke, nebst drei Älteren und einem Geoff Downes-Solo ("Cutting it fine" und "Video killed the Video star"). Dazwischen lockern humoristische Kommentare ("This song is to eat Mexican food by!") die Stimmung auf. Den Auftritt live mitzuerleben war zweifellos interessanter als diese Platte zu hören, aber dies wird wohl der Nachteil der meisten Liveplatten sein. Wenigstens begeht die Band nicht die Sünde, "Heat of the Moment" wie John Wetton als Ballade zu spielen. Das Stück wird zunächst als Backstreet-Boys-Song vorgestellt, mit "Everybody..." angesungen und mit einem auf dem Piano gespielten Riff eingeleitet. Ahja...und bei "Sad Situation" tritt ein lokales Streicherquartett als Gäste auf...

Lineup: John Payne (bg, voc), Geoff Downes (keys, voc), Aziz Ibrahim (g), Bob Richards (perc), The Four Fiddlers

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YES - The Best of YES (1970 - 1987)

Eigentlich wieder ein Sampler, den niemand braucht und der auch einige Jahre zu spät kommt. Offensichtlich will die WEA nach dem Comeback von YES mit Aufnahmen aus deren Vertragszeit Kapital schlagen. Dennoch ist dieses Album nicht ganz uninteressant...

Die Karriere dieser Gruppe auf eine Platte zu reduzieren dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Beim vorliegenden Beispiel hat man 10 Stücke aus 8 Alben (die auf dem Frontcover abgebildet sind) und einer Single in chronologischer Reihenfolge vereinigt. Ausgelassen wurden das erste und das dritte Album, "Tales from Topographic Oceans" (schade, ein Ausschnitt aus "The Ancient" wäre toll gewesen...) und "Going for the one". Und sogar "Roundabout" fehlt - an dessen Stelle hat man "Heart of the Sunrise" genommen. Und von "Close to the Edge" stammen mit "And you and I" und "Siberian Khatru" gleich zwei Tracks. Auch die Alben "Relayer", "Tormato" (statt "Silent wings..." hätte ich mir zwar lieber "Don't kill the Whale" gewünscht, aber...) und "Drama" ("Into the lens" ist der heimliche Höhepunkt dieses Samplers) wurden berücksichtigt . Womit (ausser dem aktuellen) sämtliche Line-ups von YES auf dieser Platte vertreten sind - also auch mit "unserem" Patrick Moraz und der "YES-meets-Buggles-Episode".

Als YES-Chronologie für diesen Zeitabschnitt und wegen der guten Songauswahl, der exzellenten Soundqualität und der Spielzeit von über 74 Minuten macht dieser Sampler also durchaus Sinn. Eine tolle Zeitreise, vor allem für "Neulinge", die YES zum Beispiel auf der aktuellen Tournee entdecken... Nur schade, dass ausser den Songtexten keinerlei Infos oder Bilder mitgeliefert werden!

Musicians: Jon Anderson, Chris Squire, Bill Bruford, Tony Kaye, Peter Banks, Steve Howe, Rick Wakeman, Alan White, Patrick Moraz, Trevor Horn, Geoff Downes, Trevor Rabin

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Deep Purple - In Concert with the London Symphony Orchestra

1969 führten Deep Purple in der Royal Albert Hall Jon Lord's "Concerto for Group and Orchestra" auf, das auch auf Platte erschien. 30 Jahre später, am 25./26. September 1999 - nachdem das verschollene Werk von einem holländischen Komponisten neu transkribiert und von Jon Lord in einzelnen Teilen neu komponiert worden war - wurde das Werk am gleichen Ort wieder aufgeführt (meines Wissens von der Rockwelt ziemlich unbeachtet...)

Um ein abendfüllendes Programm zu erhalten, wurden noch neuere und ältere Purple-Songs gespielt, sowie Beiträge der einzelnen Mitglieder. So beginnt diese CD mit zwei Stücken aus Jon Lord's aktueller CD "Pictured within" (mit Miller Anderson und Samantha Brown), gefolgt von zwei Stücken aus Roger Glover's "Butterfly Ball", mit Ronnie James Dio am Mikro. Nach zwei Solostücken von Ian Gillan (mit Steve Morris an der Gitarre) und einem Stück der Steve Morse Band (ein zweites wurde leider ausgelassen) und einer Big-Band-Fassung von "Wring that neck" (Beitrag von Ian Paice) folgt mit "Pictures of Home" das erste Purple-Stück.

Auf Platte zwei befinden sich dann die drei Teile des eigentlichen Hauptwerks - in einer Klangdynamik, die bei den Nachbarn die Wände wackeln lässt. Drei weitere, neuere Purple-Stücke bereiten den Abschluss vor, nämlich eine All-Star-Version von "Smoke on the Water" (ist auch als Video auf CD1 drauf), bei der Ronnie James Dio die zweite Strophe singt und Steve Morse und Steve Morris sich das Gitarrensolo teilen.

Diese Platte ist für Nostalgiker, Purple-Freaks und Fans von Klassik/Rock-Crossover ein gefundenes Fressen...

Lineup: Ian Gillan, Steve Morse, Roger Glover, Jon Lord, Ian Paice...and guests

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Rory Gallagher: Stage Struck

Im Rahmen der posthumen Neuauflage der Platten des irischen Gitarristen Rory Gallagher ist nun auch dessen Livealbum aus dem Jahre 1980 digital überarbeitet und neu veröffentlicht worden.

Aufgenommen auf der 79/80er "Top Priority"-Tour, zeigt dieses Album einen Querschnitt aus Gallaghers energiegeladenster Phase. Dass das ursprüngliche Release ohne die nun als Bonustracks mitgelieferten Songs "Keychain" und "Bad Penny" (ganz toll, mit Reggae-Anklängen!) auskommen musste, kann man sich heute fast nicht vorstellen...

Lineup: Rory Gallagher, Gerry McAvoy, Ted McKenna

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Squire/Sherwood: Conspiracy

25 Jahre nach "Fish out of water" hat Chris Squire zusammen mit seinem Spezi Billy Sherwood endlich sein zweites Soloalbum aufgenommen - oder etwas ähnliches wie "Squire meets World Trade"

Wer diese Platte hört, weiss, aus wessen Küche das 97er-YES-Opus "Open your Eyes" kommt. Nach Rick Wakeman's erneutem Abgang hat man dazumals ein fast fertiggestelltes Werk vom Chris Squire Experiment kurzfristig in eine YES-Platte verwandelt. Und so tönt vorliegendes Album auch. Die meisten Stücke kommen mehr oder weniger eingängig und vielschichtig arrangiert daher. Mit "No Rhyme" ist ein Totalausfall mit im Rennen - gähn! Und auch auf ein paar "alte Bekannte" trifft der Hörer: "The more we live (Let go)" war schon auf dem YES-Album "Union" drauf und "Love conquers all" war als Squire/Sherwood-Demo in der YESYEARS-Box enthalten. Und zum Schluss gibt's als nicht deklarierte Bonus Tracks drei Stücke vom Chris Squire Experiment (Squire/Sherwood/White/Haun), nämlich "Wish I knew" (alias "Open your eyes") und "Man in the Moon", die man ja von YES kennt, sowie "Say Goodbye" vom World Trade-Album "Euphoria".

Lineup: Chris Squire, Billy Sherwood, Alan White, Jay Schellen, Jimmy Haun, Steve Stevens, Mark T. Williams, Michael Bland

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Phoenix Down: Under a wild sky

Hinter diesem Projektnamen verbirgt sich die dritte Soloplatte des ex-Alice-Cooper-Gitarristen Kane Roberts, der hier zusammen mit einer grösseren Anzahl Gastmusikern wieder ein Top-Werk vorlegt.

Das erste Stück, "Reckless" tönt noch ziemlich grungy, doch dann folgen Songs in bester Desmond-Child-Machart. Der war diesmal zwar nicht dabei (ausser bei "Rebel Heart", doch das war schon beim 91er-Opus "Saints and sinners" dabei), doch hat seine Handschrift ziemlich auf Kane Roberts abgefärbt...

Musicians: Kane Roberts, Same Blue, Jim Peterik, Vinny Burns, Kane's Left Elbow, u.v.a.

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Vinnie Moore: Live!

Während der 99er-Tour von MSG spielte Vinnie Moore im Vorprogramm und so wundert es einen nicht, dass hier, quasi als Zuschlag zur MSG-Liveplatte, noch diese CD erscheint.

Am gleichen Ort (The Edge in Palo Alto) und mit den gleichen Musikern (aber ohne Sänger) aufgenommen, präsentiert uns Moore hier eine breite Palette von Instrumental-Rock, sowohl auf der elektrischen, wie auf der klassischen Gitarre. Vielleicht eher etwas für Gitarristen...

Line-up: Vinnie Moore (g), Barry Sparks (bg), Shane Gaalaas (dr), Wayne Findlay (keys/g)

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Badlands: Dusk

Rund sieben Jahre nach dessen Aufnahme ist das dritte und letzte Album der Band von Ray Gillen und Jake E. Lee endlich (offziell) erhältlich!

Das Warten hat sich gelohnt, denn hier präsentieren sich uns 43 Minuten Bluesrock vom Feinsten, gelegentlich mit funky Anklängen ("Fat Cat"). Das Ganze lässt den 1994 verstorbenen Sänger Ray Gillen umso schmerzlicher vermissen!

Lineup: Ray Gillen (voc), Jake E. Lee (g), Greg Chaisson (bg), Jeff Martin (dr)

Steely Dan: Two against nature

Auch wenn Donald Fagen und Walter Becker seit 1993 wieder regelmässig unter dem Namen Steely Dan touren, haben sie sich doch runde zwanzig Jahre Zeit gelassen, um ein neues Studioalbum einzuspielen.

Doch das Warten hat sich gelohnt: Auch ohne die bisher übliche Hinzunahme grossartiger Gast-Stars entstand ein Album, das sämtliche Ingredenzien einer typischen Steely-Dan-Platte besitzt und dennoch zeitgemäss daherkommt. Kurz: Musik vom Feinsten!

Donald Fagen, Walter Becker, Tom Barney, Chris Potter, Jon Herrington, Michael Leonhart, Hugh McCracken, Dean Parks, Paul Jackson jr., a.m.o.

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The John Entwistle Band: Left for Live

Wenn Entwistle nicht gerade wieder mal bei einer der zahlreichen Reunions der Who dabei ist, tourt er mit seiner eigenen Band durch die Landen. Dass dabei Musik herauskommt, die sich nicht zu verstecken braucht, zeigt dieser Mitschnitt von Konzerten einer 98er US-Tour auf eindrückliche Weise.

Nebst neuen Stücken dürfen natürlich auch Who-Klassiker wie "The Real me" nicht fehlen, aber auch selten oder gar nie live gespielte Stücke wie "905" und "Had enough" (beide von "Who are you"), oder ein Song aus einer Soloplatte von Roger Daltrey ("Under a raging moon") figurieren im Angebot. Mit "Success Story" und "Too late the hero" kommen aber auch die Entwistle-Solo-Klassiker zum Zuge.

Dass John Entwistle nicht nur ein solider Bassist ist, sondern auch ein unterschätzter Sänger, hört man hier 68.5 Minuten lang...

Line-up: John Entwistle (bg/voc), Steve Luongo (drums, voc), Godfrey Townsend (g, voc), Gordon Cotten (kb, voc)

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Joe Satriani: Engines of Creation

Was ist denn bloss in Satch gefahren?!?!? Es kommt äusserst selten vor, dass ich eine CD schon beim zweiten Stück aus dem Player fischen und weglegen muss...

Für diese Scheibe hat er seine Band in die Wüste geschickt und sich mit einem Programmierer namens Eric Caudieux zusammengetan und frönt nun der Computermusik. Nix für mich....

Line-up: Joe Satriani (guitar, keyboards, programming), Eric Caudieux (keyboards, bass, programming, editing)

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Jazzkantine: In Formation

Gespannt habe ich auf die neue Scheibe der Jazzkantine gewartet und als sie eines Abends plötzlich im Briefkasten lag, wanderte sie stracks in den Player zum Probehören. Und dann: Ernüchterung....

Vielleicht waren die Erwartungen nach "Geheimrezept" zu hoch? Zwar haben die Stamm-Kantinisten auch diesmal eine eindrückliche Schar von Gästen zusammentrommeln können (sogar ex-Miles-Davis-Saxophonist Bill Evans gibt sich die Ehre), dieses Album tönt aber eher ruhiger und nachdenklicher als seine Vorgänger. An der Rapper-Front bleibt alles beim Alten: mit Cappuccino, Aleksey und Tachiles (leider ohne Smudo und Phil I.P. )ist die bewährte Besetzung dabei, mitreissende Stücke wie "Kein Bock", "Secret Recipe" und "Und" bleiben diesmal aus. Die Single "Ich würd’ die Welt gern verändern" ist mehr oder weniger die einzige Nummer mit einigermassen Drive, im Gegensatz zu den Instrumentals der Jazz-Fraktion (ganz toll: "Kopfgeldjäger"!)... Aber je öfters man diese Platte hört, desto besser weiss sie zu gefallen!

Musiker: Aleksey, Bill Evans, Bonafight, Cappuccino, Christian Eitner, Dirk Erchinger, DJ Air Knee, George Bishop, Gunter Hampel, Jan-Heie Erchinger, Kelli Sae, Luka Neuser, Nils Wogram, Pee Wee Ellis, Signore Rossi, Tachiles, Till Brönner, Tom Bennecke, York, u.a.

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Igor Khoroshev: Piano Works

Wer Igor Khoroshev auf der laufenden YES-Tournee als heimlichen Publikumsliebling und Spassvogel, der mit einer Hand die kompliziertesten Läufe spielt und mit der anderen so vehement auf die Cowbell einschlägt, dass Jon Anderson’s Percussion-Arsenal umkippt, weiss dass dieser Mann nicht nur einfach ein blosser Ersatz für Rick Wakeman ist.

Der klassisch ausgebildete Russe, der im zarten Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel begann, hat (auf Drängen von Jon Anderson) eine Platte mit Solo-Piano-Stücken hingezaubert und vertreibt sie über seine Homepage.

Eine Bewertung erübrigt sich. Wer Piano mag, wird diese Platte mögen. Die anderen werden vielleicht neue Dimensionen entdecken...

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DIO: Magica

Nach den letzten, doomig-technoiden Platten hat Grossmeister Ronnie James Dio wieder zum "richtigen" Rock zurückgefunden. Für dieses Konzeptalbum (dessen Geschichte ich zugegebenermassen noch nicht verstanden habe...) hat er mit Gitarrist Craig Goldy und Bassist Jimmy Bain zwei Gefährten aus alten Zeiten wieder in die Band geholt. Und mit Simon Wright an den Drums kann ja eigentlich auch nichts schiefgehen.

Wie es sich für ein Konzeptalbum gehört, fallen hie und da ein paar gesprochene Worte, was der Qualität der Musik keinen Abbruch tut. Und mit "Challis" ist auch ein zukünftiger DIO-Klassiker mit dabei!

Line-up: Ronnie James Dio (voc, kb), Craig Goldy (g, kb), Jimmy Bain (bg), Simon Wright (dr)

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Michael Schenker: Adventures of the Imagination

Nachdem sich Schenker während der letzten MSG-Tournee durch arrogantes Verhalten nicht gerade beliebt gemacht hat, zeigt er und mit diesem Album, dass er in Sachen instrumentaler Gitarrenmusik (im Gegensatz zum aktuellen Album von Kollege Satriani...) einiges auf dem Kasten hat.

Neun Stücke, mit zuweilen eigenwilligen Titeln, wie "Achtung, Fertig, Los", "Three Fish Dancing", "Aardvark in a VW smoking a cigar" oder "Old man with sheep on Mars" bringen den Genuss pur, ohne Langeweile - auch wenn zwei Stücke knapp 14 Minuten lang sind...

Line-up: Michael Schenker (all guitars), John Onder (bass), Aynsley Dunbar (drums)

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Catch the Rainbow - A Tribute to Rainbow

Uli Kusch, seines Zeichens Drummer der deutschen Band Helloween, huldigt mit seiner Hobby-Band und einigen Gästen dem grossen Richard Blackmore. Kann das gut gehen???

Ja! Mit einer stimmigen Songauswahl (leider fehlt der japanische Bonustrack "Lady of the Lake"...) und hohem musikalischem Können gelang hier ein Werk, das einerseits nahe genug bei den Originalen bleibt, andererseits nicht akribisch genau alles Note für Note nachäfft. Bei "Eyes of the World" greift Kusch sogar selbst zum Mikrophon und singt Graham Bonnet (fast) die Butter vom Brot! Und die Schnappschüsse im Booklet zeigen deutlich, dass sich die beteiligten Herren überhaupt nicht Ernst nehmen...

Musicians: Henne Basse, Henjo Richter, Uwe Wessel, Jens Becker, Andi Deris, Roland Grapow, Uli Kusch, Michael Weikath, Ralf Scheepers, Ferdy Doernberg, u.a.

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Big Country: Driving to Damascus

Big Country waren mal ‘ne geile Band! Als sie anfangs der 80er Jahre mit ihrem Dudelsack-Gitarrensound die englische Rockszene revolutionierten... Nach den ersten paar Alben haben sie sich aber immer mehr vom ursprünglichen Stil entfernt und zeitweise mit der amerikanischen Popmusik geflirtet. Immerhin kam 1996 mit "Eclectic" ein interessantes Livealbum heraus, das mit Gastinterpreten, Coverversions und einer pakistanischen Perkussionsgruppe eine andere Seite dieser Band zeigte.

Die guten Zeiten sind wohl vorbei. Wäre nicht die Stimme von Stuart Adamson, könnte diese Platte von einer beliebigen Band aus dem amerikanischen Westen stammen. Schade...

Line-up: Stuart Adamson, Bruce Watson, Tony Butler, Mark Brzezicki

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Lynch Mob: Smoke this

George Lynch goes Body Count! Der frühere Dokken-Gitarrist legt mit seiner neubesetzten Band einen wahrhaftigen Crossover-Knaller auf den Plattenteller! Nichts für schwache Nerven...

Aus dem Rahmen fällt eigentlich nur das funky "Playalistics".

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Various Artists: Tribute to Van Halen 2000

Wie schon für den Aerosmith-Tribute, hat Billardkugel Bob Kulick alles versammelt, was Rang und Namen hat. Herausgekommen ist dabei eine Zusammenstellung von Titeln aus der Diamond Dave-Phase der Band, gut ausgewählt, gekonnt gespielt. Mir wären aber ein paar Titel aus der Sammy Hagar-Ära viel lieber gewesen....

Line-up: Jack Russell, Dweezil Zappa, Marco Mendoza, Eric Singer, Mark Slaughter, Doug Aldrich, Tim Bogert, Frankie Banali, Joe Lynn Turner, Reb Beach, Gregg Bissonette, Doug Pinnick, Yngwie Malmsteen, Billy Sheehand, Vinnie Colaiuta, Janie Lane, George Lnych, Tony Franklin, John Corabi, Bruce Kulick, Jake E. Lee, The Nelson Brothers, Albert Lee, Tony Levin, Aynsley Dunbar, Fee Waybill, Brad Gillis, Jeff Scott Soto, Blues Saraceno, David Glen Eisley, u.a. Uff!!!!
Stef Burns: Swamp Tea

Für die Gitarristen dieser Welt scheint die Zeit der Soloausflüge ausgebrochen zu sein. Ex-Y&T und Alice Cooper-Gitarrist Stef Burns beehrt uns jetzt mit einem herzhaften"Sumpftee".

Unter Zuhilfenahme von namhaften Mitmusikern wie Jimmy DeGrasso, Myron Dove, Steve Smith, Deen Castronovo, Benny Rietveld und Narada Michael Walden kommt hier eine melodiöse, abwechslungsreiche Platte auf den Teller, die mit Gitarrengefrickel gar nix am Hut hat...

Und das von N.M. Walden geschriebene "Summer of ‘68" hat einen leichten Santana-Touch, der an "Europa (Earth’s cry, Heaven’s smile)" erinnert...

Musicians: Stef Burns, John Seppala, Jimmy DeGrasso, Myron Dove, Frank Martin, Marquinho Brasil, Deen Castronovo, Steve Smith, Benny Rietveld, Narada Michael Walden

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Pink Floyd: Is there anybody out there? The Wall live 1980/81

Zum zwanzigjährigen Jubiläum erscheint endlich (wenn auch ohne die visuelle Komponente) ein Mitschnitt einer der nur 29 Live-Shows, die Pink Floyd nach der Aufnahme ihres bahnbrechenden Albums "The Wall" absolvierten, um dieses dem Publikum zu präsentieren.

War die Live-Inszenierung von Roger Waters 1990 in Berlin wegen des Mauerfalls irgendwie nicht ganz unberechtigt, verkam dieses doch zu einem All-Star-Festival.

Die vorliegende Aufnahme ist insofern interessant, wenn man weiss, dass Rick Wright wegen Roger Waters die Band verlassen hatte, bei der Tournee aber als Gastmusiker dabei war - und man hört viel mehr Keyboards als auf dem Studioalbum! Andererseits war noch eine "Surrogate Band" mit von der Partie, die die eigentlichen Akteure zu doubeln hatte. Überdies wurden einige Stücke gespielt, die beim Studioalbum aus zeitlichen Gründen (es gab noch keine CDs...) aus dem Programm gekippt worden waren, wie "What shall we do now?" (1990 auch wieder im Programm und von Bryan Adams gesungen) und "The last few bricks".

Die Klangqualität ist tadellos und die Aufmachung (zumindest der "Limited Edition") üppig - das Ganze im Buchformat mit vielen Photos, Konstruktionsplänen und Kommentaren der damals Beteiligten.

Personnel: Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright, Nick Mason, Snowy White, Andy Roberts, Willie Wilson, Peter Woods, Andy Bown, John Joyce, Stan Farber, Jim Haas, Joe Chemay

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Axel Rudi Pell: The Masquerade Ball

Spätestens nach dem zweiten Album ("Ballads II" mal nicht mitgerechnet...) mit Johnny Gioeli am Mikro trauert keiner mehr seinem Vorgänger nach. Gioeli erweist sich als würdiger Nachfolger von Jeff Scott Soto (und auch von Rob Rock) auch auf der vorliegenden Scheibe.

Ansonsten bleibt das musikalische Programm gleich wie bei den vorangehenden Alben: treibende Riff-Rocker mit eingängigen Refrains und epische Balladen in Überlänge, alles irgendwo zwischen Blackmore und Malmsteen angesiedelt. Nach dem ersten Hören könnte man vielleicht "Earls of Black", "Voodoo Nights" und "Hot Wheels" als potenzielle Höhepunkte erahnen. "The Temple of the Holy" tönt meines Erachtens zu sehr nach "The Ashes from the Oath". Und mit dem zehnminütigen Uriah-Heep-Cover "July Morning" kann ich (noch) nicht allzuviel anfangen...

Ganz am Schluss der Platte präsentiert Johnny Gioeli seine "Deutschkenntnisse" - und Volker "All you can eat" Krawczak hat merklich abgespeckt...

Line-up: Axel Rudi Pell, Johnny Gioeli, Ferdy Doernberg, Volker Krawczack, Mike Terrana

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Tachiles: Formeln der Welt

Wie zuvor seine Jazzkantine-Kollegen Aleksey Preik und Karsten Löwe (aka Cappuccino) geht nun auch Tahir Cevik alias Tachi alias Tachiles solo seine Wege. Das Resultat lässt sich hören - die Texte sind interessant und die Musik (von Kantine-Bassist Christian Eitner) entspricht dem gewohnten Standard.

Als Hidden Track hören wir noch ein getürktes "Radio-Interview" mit Tachi als Klischee-Türke mit Kampfhund. Zum laut lachen!

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Teil 3


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