Caught in the Crossfire...

Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 24



Soul Sirkus: World Play

Als Sammy Hagar und Michael Anthony wegen der Van Halen-Reunion die Formation "Planet Us" verliessen, holte Neal Schon Jeff Scott Soto, mit dem er an der NAMM 2004 gejammt hatte, als Sänger in die Band. Als Bassist kam dann Marco Mendoza von Thin Lizzy dazu.

In Jonathan Cain's Studio entstand vorliegendes Album, das, glaubt man der Band-Homepage, mitterweile schon wieder überholt ist, denn nach dem Ausstieg von Castronovo stürmte die Band gleich nochmals das Studio und liess Virgil Donato die Drumparts neu einspielen. In Europa wird dann nur diese neue Version veröffentlicht.

Eigentlich mag ich ja JSS, doch bei diesem Album werde ich nicht recht war. Texte wie "Watching TV, fucking on the floor..." tun das ihrige dazu...

Musicians: Neal Schon, Jeff Scott Soto, Marco Mendoza, Deen Castronovo.

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The Dead: Wave that Flag - Summer Tour 2004

Wie bereits im Vorjahr die "Summer Getaway Tour", haben die Soundprofis von Munckmix.com sämtliche Konzerte der 2004er Sommertournee der Dead, zu denen diesmal auch Allman-Gitarrist Warren Haynes gehört, mitgeschnitten. In Form von 3-CD-Sets (mit Cover zum Runterladen) kann man sich wiederum alle Mitschnitte über die Website bestellen. Angesichts der Anzahl von mindestens 26 Gigs mit ziemlich unterschiedlichen Setlists fällt einem die Wahl schwer. Ich habe mich vorläufig für Morrison, CO (16. Juni) und Cleveland, OH (28. Juli) entschieden, dies wegen Highlights wie "Greatest Story ever told", "Passenger", "Madman across the Water", "Feel like a stranger", "Brokedown Palace", "Just a little light", "Cortez the Killer" (allerdings mit üblem "Bandsalat-Geräuschen"), "After Midnight" und "And we bid you Goodnight".

Im Vergleich zu den Grateful Dead fällt auf, dass die Dead auf der Bühne über eine rauhe Energie, gepaart mit einem ziemlich "loosen" Feeling verfügen. Das Songmaterial besteht zwar grösstenteils aus bewährten Klassikern aus dem riesigen GD-Live-Repertoire, doch es werden zahlreiche, teils unerwartete Covers (von den Beatles, Elton John, Van Morrison, den Byrds, J.J. Cale und anderen) oder neue Songs wie "No more do I" eingebaut. Warren Haynes, der sich teilweise ziemlich extensiv als Sänger betätigt, ist zweifellos eine Bereicherung für die Band.

Musicians: Bob Weir, Phil Lesh, Mickey Hart, Billy Kreutzmann, Warren Haynes, Jeff Chimenti, Jimmy Herring.

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Gov't Mule: Déjà Voodoo

Nach dem Tod von Allen Woody und den darauf folgenden Gastauftritten von zahlreichen prominenten Gast-Bassisten haben Haynes und Abts wieder zum "Normalzustand" zurückgefunden und haben mit Andy Hess einen neuen Bassisten verpflichtet. Durch die Hinzunahme von Keyboarder Danny Louis haben sie ihre Band auch gleich zum Quartett erweitert.

Das erste Album in der neuen Besetzung unterscheidet sich nicht grundlegend vom "alten" Mule-Sound, da ja bereits beim Vorgänger "Life before Insanity" in der Person von Johnny Neel ein Gastkeyboarder mitwirkte. Die Songs sind durchwegs stark - allerdings gibt es mit dem überlangen "Silent Scream" und dem folgenden "No Celebration" einen gewissen dramaturgischen Hänger...

Auch diesmal erwähnenswert ist Michael Barbiero, der aufnahme- und produktionstechnisch ganze Arbeit geleistet hat.

Musicians: Warren Haynes, Matt Abts, Danny Louis, Andy Hess.

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Leslie West: Guitarded

Von Altmeister Leslie West etwas wirklich Neues zu erwarten wäre wohl verfehlt. Dies zeigt sich auch auf diesem Album, von dessen 14 Tracks einerseits neun Covers sind, andererseits vier bereits auf dem 2000er Werk "As phat as it gets" enthalten waren. Da kann man sich wirklich fragen, was das soll?!?

Musicians: Leslie West, Steve Luongo, Leo Lyons, Brian Mitchell, Aynsley Dunbar, Popa Chubby, Corky Laing, Ian Gillan, Phil Kennemore, Leonard Haze, Joe Bonamassa, Greg Allman, Joe Lynn Turner, Randy Coven, Ritchie Scarlett, Paul Beretta, Mark Hitt, Jack Hotop, Mark Clarke.
Kelly Keeling: Giving sight to the eye

Der ehemalige Baton-Rouge-Sänger, der seine Stimme auch schon Projekten von Michael Schenker, Stuart Smith und John Norum geliehen hat, probiert's nun mit einem Sololalbum. Solo im wahrsten Sinne des Wortes, denn ausser den Drums hat Keeling - Gastauftritte ausgenommen - sämtliche Instrumente im Alleingang eingespielt.

Stilmässig hat er offenbar versucht, es allen recht zu machen. So finden sich funky Tracks wie "Broken", Balladen wie "Sunlight needs the Day" oder Sachen im 70er-Jahre-Stil wie "Peace with the World". Auf dem letzten Song - im Wall of Sound-Stil - trällern die Oldies Roger Daltrey und Denny Laine mit.

Wie auch immer: Im Vergleich zum genialen "Windows of the World" schifft dieses Werk leider gnadenlos ab...

Musicians: Kelly Keeling, John Perrine, Wayne Hammerly, Tony Franklin, Pat Regan, Carmine Appice, Kerry Livgren, Don Dokken, Bernie Smith, Shane Gaalaas, Wayne Findlay, Vinnie Appice, Danny Johnson, Denny Laine, Roger Daltrey, Richard Mann, Drake Bell.

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Subzonic: Rückspiegel

Zum Abschied gibt's von der Zürcher Band diesen Rückblick in Form einer CD mit 20 Songs (vier davon neu oder neu aufgenommen) und 72:28 Minuten Spieldauer. Dazu gibt es eine DVD mit "185 Minuten Rock'n'Roll & Interviews", darunter sämtliche Videoclips, den Auftritt am St. Galler Openair 2001 und Backstageberichte.

Wie immer bei Zusammenstellungen fehlt - nach persönlichen Präferenzen - der eine oder andere Track. Aber man wird durch die Bonus-DVD mehr als entschädigt. Jetzt kann man nur noch gespannt sein, was von Roman, Myrto & Co. solo noch auf uns zukommt.

Musicians: Roman Camenzind, Daniel Soldenhoff, Myrto Joannidis, Oliver Götze, Marcel Schwegler, Arsenios Monstenigos, Federico Espejo, Chrstina Bisang, Daniel Weber.

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DIO: Evil or Divine - Live in New York City

Diese Aufnahme von der 2002er Tour wurde schon als DVD verwurstet, jetzt gibt's noch den Nachschlag in Form einer CD - wohl für die, die den Anblick des "Little Old Man" nicht unbedingt brauchen.

Im Vergleich zum letzten Live-Output von 1998 ist zu vermelden, dass statt des Brachial-Schrummers Tracey G. hier der kompetente Doug Aldrich in die Saiten greift. Allerdings wäre der Einschluss des neunminütigen Gitarrensolos nicht wirklich notwendig gewesen!

Kurz zusammengefasst: Klassisches Programm, ergänzt durch zwei neue Songs, das Ganze in guter Klangqualität.

Musicians: Ronnie James Dio, Doug Aldrich, Jimmy Bain, Simon Wright, Scott Warren.

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Thunder: The Magnificient Seventh

Eigentlich hatten sich Thunder im Jahr 2000 mit dem Livealbum "The think it's all over...it is now" (vielsagend) von der Szene verabschiedet. Trotzdem ist "TM7" bereits das zweite Comeback-Album der Briten. Auch wenn sich unter den elf Songs - darunter einer in Kooperation mit Russ Ballard entstanden - wie gewohnt keine Ausfälle befinden, ist das Album nicht wirklich ein Geniestreich.

Musicians: Danny Bowes, Luke Morley, Harry James, Ben Matthews, Chris Childs.

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Grégory Lemarchal: Je deviens moi

Wie zu erwarten war, veröffentlicht der Sieger der vierten Austragung von "Star Academy" sein erstes Album. Überraschend ist, dass man ihm dazu kompetente Musiker zur Seite gestellt hat und nicht auf die Wunder der Synthetik gesetzt hat. Die Songs haben durchwegs Hand und Fuss, die Stimme des Hauptakteurs ist jedoch Geschmackssache...

Musicians: Grégory Lemarchal, Yvan Cassar, Pierre Jaconelli, Abraham Laboriel jr., Abraham Laboriel sen., Eric Chevalier, Nicolas Montazaud, Michael Landau, Laurent Vernerey, Christophe Deschamps, Remi Lacroix, Francis White.

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Patrick Nuo: Superglue

Der zweite Longplayer des Luzerner Schmusesängers ist eine Fortsetzung des Erstlings: Klingt nett, ist aber historisch nicht von grosser Bedeutung. Und wer das Album gekauft hat, in der Hoffnung, das Booklet enthalte wiederum ein paar nette Bilder von Nuo: Fehlanzeige!

Musicians: Patrick Nuo, Dominik Deckel, Jens Nickel, Christian Fleps, Jochen Naaps, Lars Mosel, Jost Nickel, Gunther Papperitz, Stefan Knoess, Ian O'Brien-Docker, Alexander Zuckowski, Michael Wagener, Dave Roth, Tim Lorenz, u.a.

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John Wetton/Geoffrey Downes: Icon

Anders als beim ersten Wetton/Downes-Album, das bloss eine Zusammenstellung von älteren Demos war, sind die beiden ASIA-Gründer diesmal wirklich zusammen ins Studio gegangen, um den alten Geist wiederaufleben zu lassen. Dies ist ihnen aber nur bedingt gelungen, denn Icon klingt vom Grundton her sehr wie Wetton's letztes Opus, nämlich ziemlich sanft und üppig in Szene gesetzt.

Höhepunkte sind der Opener "Let me go", das kurze, akustische "Meet me at Midnight" und der Schlusstrack "In the End", dem die Stimme von "Renaissance"-Sängerin Annie Haslam eine besondere Note verleiht.

Musicians: John Wetton, Geoffrey Downes, John Mitchell, Steve Christey, Hugh McDowell, Annie Haslam.

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(c)1999-2005 by Topographic World Productions Inc.

Last updated: May 16, 2005



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