Part 10



Fleetwood Mac Live in Boston

Wegen des eher "billig" wirkenden Covers dachte ich zuerst an eine CD mit obskuren Aufnahmen aus den 80ern, doch dieser Eindruck täuscht: Es handelt sich hier um einen Auftritt von der "Say you will"-Tour 2003, aufgezeichnet im Bostoner Fleet Center und präsentiert auf zwei DVDs mit einer Gesamtlaufzeit von über 142 Minuten. Als Bonus gibt es eine 58minütige CD mit zehn "Highlights".

Dass Christine McVie nicht mehr dabei ist, verschmerzt man überraschend schnell. Die Bühnenpräsenz von Stephanie Nicks und Lindsey Buckingham, insbesondere die intimeren Momente, die eine immer noch grosse Verbundenheit zwischen den beiden zeigt, machen das Fehlen von McVie - die übrigens kürzlich ein neues Soloalbum veröffentlicht hat - wett. Und bei "Don't stop" übernimmt Nicks ihren Part.

Unter den vierundzwanzig Stücken finden sich nebst sechs Songs von aktuellen Album auch Nicks' Solohit "Stand back", der hier als Feature für die Begleitmusiker, die sich sonst brav im Hintergrund halten, dient. Buckingham verausgabt sich wie gewohnt bei "I'm so afraid" und neu "Come", das offenbar "Not that funny" abgelöst hat. Seine Livepremiere feiert "Beautiful Child" vom "Tusk"-Album. Und nicht zuletzt glänzt Fleetwood, unterstützt vom Perkussionisten Taku Hirano, bei "World Turning" mit seinem berühmten Percussion-Gilet. John Mc Vie hingegen gibt sich sehr zurückhaltend.

Fazit: War "Say you will" nicht in allen Punkte überzeugend, zeigen Fleetwood Mac hier, dass sie auch heute noch eine Institution sind.

Actors: Lindsey Buckingham, Stevie Nicks, Mick Fleetwood, John McVie, Jana Anderson, Sharon Celani, Neale Heywood, Taku Hirano, Steve Rinkov, Carlos Rios, Brett Tuggle.

Director: Joe Thomas
Inside Genesis 1975-1980 - an independant critical review

Mittels grössenteils unveröffentlichten Ausschnitten aus der "Duke"-Tour und Analysen von Songfragmenten beleuchtet eine Gruppe von Profimusikern und Musikkritikern die "Post-Gabriel-Phase" von Genesis.

Der "durchschnittliche" Genesis-Fan hätte gewiss mehr Freude an einem reinen Live-Video - diese DVD hingegen wird ausdrücklich für Musikstudenten empfohlen...

Actors: Philip Collins, Anthony Banks, Michael Rutherford, Darry Stuermer, Chester Thompson, James Gambold, Iain Jennings, Michael Heatley, Hugh Fielder, Heather Findlay, Bryan Josh, John McKenzie.

Director: Bob Carruthers
Emerson Lake & Palmer: Works Orchestral Tour/The Manticore Special

Dieses Doppel-Feature umfasst auf der einen Seite Ausschnitte aus den Konzerten im Olympiastadion von Montreal Ende August 1977, wo ELP mit fünfundsechzigköpfigem Orchester auftraten, bevor dieses aus Kostengründen entlassen werden musste. Die Songauswahl ist etwas kurios - der Mitschnitt beginnt mit "The Enemy God" - dafür finden sich mit "Pirates", "Karn Evil 9" und "Nutrocker" Stücke, die sich nicht auf der Live-CD vom gleichen Anlass befinden.

Seite 2 der DVD bietet einen Dokumentarfilm über die Welttournee von 1973, inklusive unfreiwilliger Pause von Greg Lake in Italien wegen Laryngitis.

Aufgrund der suboptimalen Qualität ist diese DVD wirklich nur etwas für Historiker und Komplettisten. Ausserdem lassen sich nicht einzelne Songs ansteuern, sondern lediglich jeweils vier ohne erkennbaren Sinn definierte "Kapitel".

Actors: Keith Emerson, Greg Lake, Carl Palmer, Godfrey Salmon, a.m.o.

Director: Ron Kantor/Nick Hague
Dawn of the Dead - Director's Cut

Auf der Flucht vor immer zahlreicher zu Zombies mutierenden Menschen verschanzt sich eine Gruppe von Menschen aus einer amerikanischen Kleinstadt in ein Einkaufszentrum. Dort müssen sie zunächst die anwesenden Wachmänner überzeugen, dass sie keine Zombies sind - später trifft dann eine weitere Gruppe von Flüchtlingen per Lastwagen ein. Doch nicht alle Eingeschlossene konnten sich den Angriffen der Untoten entziehen, so ist der eine oder andere dazu verdammt, selber zum Zombie zu werden. Die Absicht der Gruppe ist, mit zwei verstärkten Bussen den Hafen zu erreichen und dort mit einem Boot eine Insel anzusteuern, in der Annahme, dort vor dem sich inzwischen weltweit verbreitenden Unheil Schutz zu finden...

Snyder's Remake des Klassikers von George Romero besticht durch geschickt aufgebaute Spannung und realistische Effekte. Hie und da zeigen sich Längen, was aber durch zusätzliche Szenen im Director's Cut bedingt ist. Allerdings hätte man z.B. auf das Zombie-Baby verzichten können - der Effekt ist zu billig. Der Schluss in Form von Ausschnitten eines selbstgedrehten Videos ist hingegen ungewöhnlich und originell.

Das Bonusmaterial ist reichhaltig und umfasst nebst herausgeschnittenen Szenen und dem Trailer des Fortsetzungsfilms "Shaun of the Dead" auch die "selbstgedrehte" Videodokumentation des im Nachbargebäude ausharrenden Waffenhändlers Andy, eine Zusammenstellung der TV-News-Sendungen zur Zombie-Epidemie und verschiedene Dokumentationen über die Spezialeffekte.

Actors: Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber, Mekhi Phifer, Ty Burrell, Michael Kelly, Kevin Zegers, Michael Barry, Lindy Booth, Jayne Eastwood, Boyd Banks, Inna Korobkina, R.D. Reid, Kim Poirier, Matt Frewer, Justin Louis, Hannah Lochner, Bruce Bohne, Ermes Blarasin, Sanjay Talwar, Kim Roberts, Tim Post, Matt Austin, Philip DeWilde, Colm Magner, Luigia Zucaro, Geoff Williams, Mike Realba, David Campbell, Philip Mackenzie, Laura DeCarteret, Georgia Craig, Tino Monte, Chris Gillett, Derek Keurvorst, Dan Duran, Neville Edwards, Sandy Jobin-Bevans, Natalie Madison-Brown, Liz West, Blu the Dog, Scott H. Reiniger, Tom Savini, Ken Foree, Zack Snyder, a.m.o.

Director: Zack Snyder
TOTO: Greatest Hits Live...and more

Der Titel ist etwas irreführend, handelt es sich hier nicht um einen Zusammenschnitt der grössten Hits in Konzertversionen, sondern um einen rund stündigen Ausschnitt aus einem Konzert im Pariser "Le Zenith" von Oktober 1990. Mit dabei war damals übrigens am Mikrofon der Südafrikaner Jean-Michel Byron, der sich wegen seines affigen Getues aber unbeliebt machte und deshalb nachträglich zum Backgroundsänger degradiert wurde. Dies hat zur Folge, dass alle Songs mit seinen Leadvocals rausgeschnitten wurden und er auch sonst eher selten voll im Bild ist. Bei einigen Stücken, wie z.B. "Rosanna" oder (mit Einschränkungen) "Hold the line" tritt er aber dennoch in Erscheinung.

Die Hochglanzmusik von Toto (und besonders die Perwollstimme von David Paich) mag Geschmackssache sein, doch ihr Handwerk verstehen die Herren. Allen voran Steve Lukather, der mit "Little Wing" sowohl Jimi Hendrix als auch Stevie Ray Vaughan Tribut zollt. Paich's Solospot und das äusserst lahme "I won't hold you back" kann man ja zum Glück überspringen, dafür machen gute Momente wie das fast achtminütige "Without your love" oder die rockigen "English Eyes" und "Afraid of Love" den Kauf dieser (übrigens günstigen) DVD lohnenswert.

Als zusätzliches Material ("more") gibt's zwei Kurzdokumentationen von 1988, bzw. 1995.

Actors: Steve Lukather, Jeff Porcaro, Michael Porcaro, David Paich, Jean-Michel Byron, Chris Trujillo, John Jessel, Jenny Douglas, Jacci McGhee, Simon Phillips, Elliot Scheiner, Jenny Douglas-McRae, Joseph Williams, Bobby Kimball, Steve Porcaro, Jan Douwe Kroeske.

Director: N/A


Ken Park

Wie zuvor "Kids", zeigt auch dieser Film in Form einer Collage Szenen aus dem Leben von Skaterkids aus einer amerikanischen Kleinstadt. Shawn hat Sex mit der Mutter seiner Freundin, der Aussenseiter Tate lebt bei seinen Grosseltern, die er später im Schlaf ersticht, Peaches wird von ihrem gottesfürchtigen Vater dominiert (und beim Bondage-Sex erwischt) und Claude wird von seinem saufenden Vater als Schwächling geächtet. Der Charakter, der dem Film seinen Namen verleiht, hat seine Freundin geschwängert und erschiesst sich gleich in der ersten Szene im Skaterpark vor laufender Videocam.

Dass "Ken Park" als "schockierend, konfrontierend, explizit" bezeichnet wird und deshalb auch erst ab 18 Jahren freigegeben ist, kommt nicht von ungefähr, denn es kommen einige sehr freizügig gefilmte Sexszenen darin vor. Laut den beiden Regisseuren verlangt das Gebot der "emotionalen Ehrlichkeit", dass bei solchen Szenen nicht ausgewichen wird und die nackte Wahrheit gezeigt werden soll. Gewiss ist es ehrlicher, wenn die Jungs beim Sex eine echte Erektion haben (und nicht die Unterhosen anbehalten wie in anderen Filmen), aber ob es bei Szenen wie z.B. wenn Tate sich vor laufender Kamera einen runterholt und abspritzt, nicht zuviel des Guten ist?!?

Auch wenn dieser Film hierzulande erst dieses Jahr (2004) in die Kinos gekommen ist, wurde er bereits 2002 gedreht und ist somit in anderen Ländern schon als DVD erhältlich. Die vorliegende holländische Ausgabe beinhaltet den unzensurierten Originalfilm (mit zensuriertem Alternativ-Cover zum Umdrehen!) mit holländischen und französischen Untertiteln. Als Bonusmaterial gibt es Interwiews mit den Regisseuren und der Hauptdarstellerin Tiffany Limos, sowie ein paar Trailer.

Actors: James Ransone, Tiffany Limos, Stephen Jasso, James Bullard, Mike Apaletegui, Adam Chubbuck, Amanda Plummer, Wade Andrew Williams, Maeve Quinlan, Julio Oscar Mechoso, u.a.

Director: Larry Clark & Ed Lachman
George Harrison: The Dark Horse Years 1976 - 1992

Im Gegensatz zu anderen DVD-Veröffentlichungen, die lediglich auf Geldmacherei abzielen, ist diese - von Olivia Harrison produzierte - Scheibe sehr zu empfehlen. Nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen des luxuriösen Booklets.

Nach einem rund zehnminütigen Feature mit Ausschnitten aus Interviews und Videoclips folgen sieben Musikvideos, jeweils mit Kommentar des Meisters. Auch vertreten ist "This Song", George's ironische Verarbeitung des "My Sweet Lord"-Plagiaturteils. Von "I got my mind set on you" gibt's gleich zwei Versionen - die Bekannte mit dem beweglichen Wohnzimmer und eine Alternativversion mit Spielsalon-Ambiente.

Dann folgen vier Ausschnitte aus den Konzerten in Japan im Dezember 1991 mit der Eric Clapton Band. Auch wenn alle vier kurioserweise unterschiedlich abgemischt klingen - davon hätten wir gerne mehr!

Abgerundet wird das rund 75minütige Programm durch drei Songs aus dem 1986er Sean Penn/Madonna-Streifen "Shanghai Surprise", zu dem Harrison zusammen mit Michael Kamen die Filmmusik schrieb und der bei HandMade Films herauskam.

Actors: George Harrison, Ringo Starr, Jeff Lynne, Jackie Stewart, Eric Clapton, Steve Ferrone, Ray Cooper, Greg Phillinganes, Chuck Leavell, Nathan East, Andy Fairweather-Low, Tessa Niles, Katie Kissoon, Vicki Brown, Madonna, Sean Penn, a.o.

Director: Laura Elkus Gross
Van Halen: Live without a net

Eine zwiespältige Sache: Einerseits ist die Spielfreude bei diesem Konzert aus der ersten Van Halen-Tour der Hagar-Aera bewundernswert, andererseits ist die Umsetzung auf DVD klanglich nicht sehr befriedigend. Klingt der Anfang der Songs noch laut und klar, tritt, sobald die Band einsetzt, ein "Kompressionseffekt" ein und das Ganze wird leiser und mulmig. Das erinnert mich an früher, als bei meinem Kassettenrekorder bei genau diesem Fall den Limiter einsetzte.

Bei der Songauswahl staune ich, dass ein Stück wie "Get up" ins Programm genommen wurde und auch hier vertreten ist, im Gegensatz zu "Wild Thing" und "Good Enough", die - ich bin fast sicher - auf dem VHS-Video drauf waren.

Actors: Edward Van Halen, Sammy Hagar, Michael Anthony, Alex Van Halen.

Director: Daniel Kleinman
Glenn Hughes: Soulfully Live in the City of Angels

Nein, kein "richtiges" Konzert, sondern eine Session für Freunde und Stammgäste im Sound Image Studio A in Van Nuys, California, aufgenommen am 11. Januar 2004. Das Programm umfasst nebst drei neuen Songs (von "Songs in the Key of Rock") und einem von "Building the Machine", den üblichen Querschnitt durch Glenn's Karriere, also Trapeze (mit "Seafull" und "Medusa"), Deep Purple und Hughes/Thrall. Einige Stücke hätte man sich gewiss verkneifen können, wie "Coast to Coast", das bereits 1971 geschrieben wurde und sowohl bei Trapeze als auch bei Hughes/Thrall (und zahlreichen Liveaufnahmen) verbraten wurde oder das einstige Coverdale-Paradestück "Mistreated", dessen Mitautorenschaft Hughes seit der HTP-Tour für sich beansprucht und das hier regelrecht misshandelt wird.

Die Band spielt äusserst tight, nicht zuletzt wegen Chad Smith' kraftvollem Drumming. Als stimmliche Unterstützung bei den ersten drei Songs leistet sich Hughes prominente Schützenhilfe in Person von Kevin DuBrow und Alex Ligertwood. Leider gehen die Backing Vocals ziemlich im Mix unter - ausser bei "Written all over your face", wo sie plötzlich ganz links aussen erklingen, obwohl die Sänger rechts im Bild stehen.

Störend wirken sich die Ausblendungen zwischen den Tracks und das Einblenden des jeweilig anstehenden Songs. So kommt garantiert keine authentische Stimmung auf! Auch ist die Bildqualität für ein Werk aus dem Jahr 2004 eher dürftig und bei manchen Stellen sind Ton und Bild nicht synchron - für mich ein Grund, diese DVD zurückzuschicken, wäre sie nicht billiger als die Doppel-CD.

In der Bonussektion interviewen Kevin DuBrow und Lark Williams Glenn Hughes. Auch Chad Smith und Frankie Banali kommen kurz zu Wort.

Actors: Glenn Hughes, Chad Smith, Joakim Marsh, George Nastos, Ed Roth, Alex Ligertwood, Kevin DuBrow, Frankie Banali, Lark Williams.

Director: Davin Maske
Joni Mitchell: Shadows and Light

In ihrer jazzigen Phase gegen Ende der 1970er Jahre - geprägt von Alben wie "Mingus", "The Hissing of Summer Lawns" oder "Don Juan's Reckless Daughter" - ging die kanadische Singer-Songwriterin mit namhaften Jazzgrössen wie Michael Brecker, Jaco Pastorius und Pat Metheny auf Tournee. Die Aufnahme eines Konzerts im September 1979 im Santa Barbara County Bowl wurde in der Folge als Doppelalbum unter dem Namen "Shadows and Lights" veröffentlicht.

Dass das gleiche Konzert auch visuell aufgezeichnet wurde, dürfte vielen erst jetzt, bei Veröffentlichung dieser DVD, bekannt werden. Der CD voraus hat der Film den Track "Raised on Robbery" und das Solo von Jaco Pastorius. Hingegen fehlen "Dreamland", "God must be an Boogie Man", "Woodstock" und das Percussionsolo von Don Alias. Etwas erstaunt war ich, zu sehen, dass das Konzert Open Air und bei vollem Tageslicht stattfand (oder zumindest begann), denn irgendwie passt diese Musik, wie auch von der Aufmachung der CD suggeriert, mehr zu einem "konventionellen" Abend-Gig...

Actors: Joni Mitchell, Pat Metheny, Jaco Pastorius, Lyle Mays, Michael Brecker, Don Alias, The Persuasions.

Director: Joni Mitchell
Jolly Roger - Ein Kapitel Schweizer Mediengeschichte

Dieser rund neunzigminütige Dokumentarfilm zeigt die Geschichte des ersten Schweizerischen privaten Radiosenders - von den Anfängen auf dem Pizzo Groppera bis zum Umzug nach Zürich. Roger Schawinskis Beitrag zur Liberaliserung der Radiolandschaft wird darin gewürdigt, aber auch kritische Stimmen kommen zu Wort.

Als Bonusmaterial gibt es u.a. einen halbstündigen Bericht über die letzten Minuten von Radio 24 in Italien am 30. September 1983 und die anschliessende, missglückte Übergabe an Jürg Marquards "Sound Radio", was für einige Schadenfreude sorgen dürfte...

Actors: Roger Schawinski, Christian Heeb, Ursi Spaltenstein, Frank Baumann, Röbi Koller, Dani Wyler, Valeria Bruni, Markus Gilli, Polo Hofer, Leon Schlumpf, Otmar Hersche, Jürg Marquard, Richi Gasser, Rolf Gautschi, Armin Walpen, Rudolf Matter, Henri Kieffer, Roger Misteli, Markus Ruoss, Peter Käppeli, Matthias Ackeret, Markus Elmer, Felix Matthys, Andreas Blum, Beat Curti, Thomas Wagner, Kurt Schaad, Chris von Rohr, H. Elias Fröhlich, Marc Surer, Desirée Nosbusch, u.v.a.

Director: Beat Hirt
Steps Ahead in Europe

Am 1. April 1983 gab die aus der Jam-Formation "Steps" hervorgegangene Band ein Konzert in der Kopenhagener Ny Carlsberg Glyptotek, einem Museum, das Skulpturen von Künstern wie Rodin oder Thorvaldsen, wie auch solche aus der Römerzeit beherbergt.

Der für ein TV-Special mitgeschnittene Auftritt besteht im wesentlichen aus den Stücken aus dem Debutalbum ("Trio" wurde zum "Duo") plus der Mainieri-Komposition "Sara's Touch" (noch aus "Steps"-Zeiten). Im Prinzip das Album, ergänzt durch die visuelle Dimension. Die Qualität ist absolut in Ordnung und der Preis mehr als fair, so dass man diese Scheibe bedenkenlos weiter empfehlen kann.

Actors: Michael Brecker, Mike Mainieri, Eliane Elias, Eddie Gomez, Peter Erskine.

Director: N/A
The Richard Thompson Band - Live in Providence

Die erste DVD des ehemaligen Fairport Convention-Gitarristen enthält einen kompletten Auftritt, aufgenommen am 23. Juli 2003 in "Lupo's Heartbreak Hotel" in Providence, USA - stimmungsvoll und in superber Klangqualität. Das Bonusmaterial enthält Archivaufnahmen aus den Jahren 1981, 1984 ("Wall of Death", mit Peggy, DM und einem sehr jungen Simon Nicol!), 1985 und 2001. Die Bonus-Songs müssen - als einziges Manko - einzeln angewählt werden. Wer Richard Thompson mag, kommt um diese DVD nicht herum!

Actors: Richard Thompson, Pete Zorn, Rory McFarlane, Earl Harvin, Simon Nicol, Dave Pegg, David Mattacks, Christine Collister, Clive Gregson, Gerry Conway, Alan Dunn, Pete Thomas.

Director: Eric Masunaga
Fairport Convention: Live Legends

Einen knapp 53minütige Ausschnitt aus einem Auftritt im Birmingham im Zug der 1990er Winter Tour bietet diese (einfach gestrickte) DVD, als Neuauflage eines TV-Specials, das seinerzeit auch auf VHS veröffentlicht wurde und seitdem eine gesuchte Rarität ist. Auch wenn die Soundqualität nicht spektakulär ist (das Stereospektrum ist irritierend linkslastig), erhält man hier eine der wenigen Möglichkeiten, die langlebigste Besetzung (1985-1997) von Fairport zu erleben. Mit von der Partie war u.a. Maartin Allcock, der das Slidegitarrensolo im Schlussong "Meet on the Ledge" kurzerhand mit einem Bierglas in Angriff nimmt.

Die zehn Songs wurden übrigens 2002 auf einer CD mit dem Namen "From Cropredy to Portmeirion" veröffentlicht.

Actors: Simon Nicol, Dave Pegg, Maartin Allcock, Ric Sanders, David Mattacks.

Director: Ken O'Neill
The Laramie Project

Im Oktober 1998 wird der einundzwanzigjährige - schwule - Matthew Shepard, schwerverletzt und gefesselt an einem Weidezaun ausserhalb von Laramie, Wyoming, aufgefunden. Angeblich soll er in einer Bar zwei gleichaltrige Jungs angemacht haben - diese beschliessen, es ihm heimzuzahlen, indem sie ihn in ihren Wagen locken und ausrauben wollen.

Einige Zeit später besuchen Mitglieder des "Tectonic Theater Project" Laramie und führen mit Bewohnern über einen Zeitraum von zwei Jahren über zweihundert Interviews, um herauszufinden, wie in einer Stadt, deren Motto "Leben und leben lassen" lautet, ein solches Hassverbrechen möglich war. Fazit: Auch wenn dieser Fall national ein grosses Presseecho fand, auf gesetzlicher Ebene hat sich in Wyoming rein gar nichts geändert.

Der preisgekrönte Film von Moises Kaufman zeichnet die Besuche der Theaterleute bei den Bewohnern von Laramie nach - die Interviews werden wortwörtlich zitiert. Sehr bewegend, aber man wünschte sich, mehr über die eigentliche Hauptfigur - Matt Shepard - zu erfahren. Leider ist auch im Bonusmaterial, das zwei kurze Hintergrundberichte enthält, nichts dabei...

Actors: Dylan Baker, Tom Bower, Clancy Brown, Steven Buscemi, Nestor Carbonell, Kathleen Chalfant, Jeremy Davies, Clea Duvall, Michael Emerson, Noah Fleiss, Peter Fonda, Ben Foster, Janeane Garofalo, Amanda Fronich, Mercedes Herrero, Bill Irwin, Joshua Jackson, Terry Kinney, Laura Linney, Amy Madigan, Margo Martindale, John McAdams, James Murtaugh, Camryn Manheim, Andy Paris, Summer Phoenix, Greg Pierotti, Barbara Pitts, Christina Ricci, Richard Riehle, Kelli Simpinks, Lois Smith, Frances Sternhagen, Mark Webber, a.o.

Director: Moises Kaufman
Jon Lord: Beyond The Notes Live

Knapp zwei Monate nach Fertigstellung des Albums "Beyond the Notes", nämlich am 5. Oktober 2004, fand dieses Konzert in der Kölner Vulkanhalle statt. Vorgestellt wurden - bis auf zwei - alle Stücke der neuen CD, ergänzt durch den Titelsong des Vorgängers "Pictured within", vier der acht Stücke vom 1975er Werk "Sarabande" und der Dave Brubeck-Komposition "Unsquare Dance".

Maestro Lord, mit weissen Haaren, Bart und Lesebrille, führt in der ihm eigenen, britisch-trockenen Art, durch das Programm, spielt meist Piano, dirigiert das sechzehnköpfige Orchester und macht den einen oder anderen Abstecher an seine Hammond-Orgel, wobei auch das typische "America"-Zitat beim Solo nicht fehlen darf. Auch die Band, mit den Sängern Miller Anderson, Sam Brown und Frida, überzeugt mit Spielfreude und hohen Können. Bei "A smile when I shook his hand" wird mit einem Zitat aus "Here comes the sun" Lord's verstorbenem Freund George Harrison ein zusätzlicher Tribut gezollt.

Diese DVD, die übrigens durch mustergültige Soundqualität glänzt - man achte z.B. auf Drums und Percussion - geniesst man am besten zu später Stunde, bei Kerzenlicht und mit einem guten Wein. Einziger Kritikpunkt: Die Zusammensetzung ist nicht sehr ausgewogen - man hätte sich noch das eine oder andere Stück aus "Pictured within", "Gemini" oder "Before I forget" als Bereicherung gewünscht...

Ausser dem rund 130minütigen Konzert bietet die DVD noch einen kurzen Bericht von den Proben und ein Interview mit dem Meister.

Actors: Jon Lord, Mario Argandona, Urs Fuchs, Paul Shigihara, Matthias Krauss, Bert Smaak, Susamme Heitmann, Sabine van Baaren, Emilia Amper, Miller Anderson, Anni-Frid Lyngstad, Sam Brown, The Trondheim Soloists.

Director: Sven Offen
Genesis: The Cinema Show - A Video Anthology

Als "visueller Begleiter" zur kürzlich veröffentlichten Triple-CD "The Platinum Collection" erscheint nun diese Zusammenstellung aller 32 Videoclips aus den Jahren 1978 bis 1999. Einige davon sind ganz witzig ("Anything she does" mit Benny Hill als Sicherheitsbeamten, "Jesus she knows me") oder schlicht dokumentarisch ("Throwing it all away"), andere gar belanglos ("In too deep"). Von den älteren Clips sind viele blosse Nachstellungen von Liveperformances oder echte Livemitschnitte mit aufgesetztem Studiosound ("Man on the Corner"). Dass es aber lustig inszenierte Videos nicht erst seit heute gibt zeigen "Trick of the Tail" (mit einem Miniature-Collins im Waldschrat-Look) und "Robbery Assault & Battery", beide aus dem 1975er Album "Trick of the Tail". Die drei Clips mit Collins-Nachfolger Ray Wilson glänzen, nicht ganz unerwartet, mehr durch die Qualität der Inszenierung als durch diejenige der Musik. Eine bittere Enttäuschung bringt "Carpet Crawlers 1999": Man hätte gerne die wiedervereinigten Akteure im Studio erlebt, stattdessen bekommt man herumkriechende Menschen jeglichen Alters vorgesetzt...

Positiv zu erwähnen sind, nebst der ausgezeichneten Tonqualität, auch die gediegenene Verpackung mit Abbildung der Hüllen aller enthaltenen Singles.

Actors: Phil Collins, Michael Rutherford, Steve Hackett, Tony Banks, Peter Gabriel, Ray Wilson, Darryl Stuermer, Chester Thompson, Benny Hill, a.o.

Director: Diverse
Igby goes down

Jason Slocumb jr., genannt Igby, ist ein Spross aus reichem Haus - und gleichzeitig ein Rebell, der genau weiss, was er will: Nur weg von dieser Familie! Weg von der pillenschluckenden, todkranken Mutter. Weg vom schizophrenen Vater, der in der Irrenanstalt landet. Weg von seinem angepassten, blasierten Bruder Oliver. Weg von seinem skrupellosen Patenonkel DH. Zwischen Frauen, Militärakdemie, Freunden und Familie hin- und hergezogen, kämpft der witzige, einfallsreiche Protagonist darum, über Wasser zu bleiben - auch wenn alles untergeht.

Diese beissende, glänzend inszenierte Komödie glänzt mit einem grossen Staraufgebot auf. Die DVD enthält zusätzlich einige herausgeschnittene Szenen, ein Making of und den Kommentaren des Regisseurs und des Hauptdarstellers.

Actors: Kieran Culkin, Claire Danes, Jeff Goldblum, Amanda Peet, Ryan Phillippe, Bill Pullman, Susan Sarandon, a.o.

Director: Burr Steers


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Last updated: February 18, 2005



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