Part 6



Grateful Dead: Downhill from here

Am 17./18./19. Juli 1989 vor 45'000 Fans im Alpine Valley Music Theatre in East Troy, Wisconsin, aufgenommen, zeigt diese DVD die Dead auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und in glänzender Spiellaune. Der Gig beginnt ziemlich überraschend mit Sam Cooke's "Good Times", Bob Weir glänzt mit einer 12minütigen Version von Dylan's "Desolation Row" (wie schafft der das, den ganzen Text auswendig zu können??) und sogar Phil Lesh traut sich bei "Gimme some lovin'" ans Mikrophon. Die Rhythm Devils, Bill Kreutzmann und Mickey Hart, brillieren mit einem beeindruckenden Drum-Duett. Und jedesmal, wenn Jerry Garcia und Brent Mydland verschmitzte Blicke austauschen, wird einem ganz weh ums Herz beim Gedanken, dass beide nicht mehr unter uns weilen...

Das Konzert wurde professionnell verfilmt (bei Track 7 wechselt es zwar unvermittelt von Tageslicht zu nächtlicher Dunkelheit und die Akteure sind plötzlich anders gewandet, aber was soll's...) und die Tonqualität ist vom Feinsten. Also nochmals eine Steigerung gegenüber "View from the Vault". Absolut empfehlenswert, auch für Nicht-"Dead-Heads"!

Actors: Jerry Garcia, Bob Weir, Brent Mydland, Phil Lesh, Bill Kreutzmann, Mickey Hart.

Director: Len Dell'Amico
Grateful Dead: Ticket to New Year's

Und noch eine beachtenswerte Konzertaufnahme der Dead, diesmal vom Silvesterabend 1987 im Oakland Coliseum. Im Gegensatz zu "Downhill from here" handelt es sich hier um einen konzipierten Konzertfilm, mit Animationen und Dokumentarszenen (Besuch in Jerry's Backstage-Küche, Mr. Spock und der Weihnachtsmann, Q&A mit Band und Fans) zwischen den beiden Sets.

Das zweite Set, gleich nach dem Jahresübergang beginnt mit "Hell in a bucket" äusserst energiegeladen und die Rhythm Devils zeigen sich im Drum Duet einmal mehr in sensationeller Form. Und für die Zugabe, "Knockin' on heaven's door", finden sich auch noch Gäste in Form der Neville Brothers, David Nelson und Ramblin' Jack Elliott ein...

Actors: Jerry Garcia, Bob Weir, Brent Mydland, Bill Kreutzmann, Mickey Hart, Phil Lesh, Tom Davis, David Nelson, Ramblin' Jack Elliott, Aaron Neville, Art Neville, Charles Neville, Cyril Neville.

Director: Len Dell'Amico
The Concert for Bangla Desh

Dieses legendäre Konzert fand am 1. August 1971 im New Yorker Madison Square Garden statt und war - lange vor Live Aid - das erste Benefizkonzert mit All-Star-Beteiligung. George Harrison war durch den Sitar-Virtuosen Ravi Shankar auf die desolaten Zustände in dessen Heimatland aufmerksam gemacht worden und organisierte diesen Gig, um finanzielle Hilfe auf die Beine zu stellen.

Nach kurzen Ausschnitten aus einer Pressekonferenz und den Proben beginnt das Konzert mit einer Einleitung durch George Harrison. Danach folgt eine Darbietung von Ravi Shankar und seinen Mitmusikern, die es, auch wenn man mit der indischen Musik nicht viel am Hut hat, zu "erdulden" es sich lohnt. Im zweiten Teil spielen dann Harrison und seine hochkarätigen Gäste Songs aus dem damals aktuellen "All things must pass", sowie Beatles-Songs und Solostücke der einzelnen Beteiligten, wie Billy Preston und Leon Russell. Als danach "a good friend of us all, Mr. Bob Dylan" angekündigt wird, ist das Publikum nicht mehr zu halten. Auf der Akustischen, begleitet von Harrison, Russell und Ringo, spielt der Meister fünf seiner bekannteren Songs. Für "Something" und "Bangla Desh" (der Benefiz-Single), kommt dann das All-Star-Ensemble wieder auf die Bühne und beschliesst das Konzert.

Diese Aufnahme gab es meines Wissens nie auf Video, sie wurde zwar irgendwann im TV gesendet und auch diese DVD ist nur für Hong Kong und Macau lizenziert. Trotz der beschränkten Erhältlichkeit und der nicht soo tollen Qualität (direkt vom 70mm-Film - und die Soundqualität ist nicht so gut wie die des Albums) sollte man hier zugreifen, nur schon wegen des historischen Interesses.

Actors: Eric Clapton, Bob Dylan, George Harrison, Billy Preston, Leon Russell, Ravi Shankar, Ringo Starr, Klaus Voormann, Pete Ham, Tom Evans, Joey Molland, Mike Gibbons, Allan Beutler, Jesse Ed Davis, Chuck Findley, Marlin Greene, Jeanie Greene, Jo Green, Dolores Hall, Jim Horn, Kamala Chakravarty, Jackie Kelso, Jim Keltner, Usted Aliakbar Khan, Claudia Linnear, Lou McCreary, Ollie Mitchell, Don Nix, Don Preston, Carl Radle, Alla Rakah.

Director: Saul Swimmer
Hannibal

Zehn Jahre nach den Morden von "Buffalo Bill": Nach einem missglückten Einsatz mit einer Schiesserei, die fünf Tote, darunter ihr Partner Brigham, fordert, wird Special Agent Clarice Starling versetzt und geht den Spuren von Dr. Lecter nach. Dieser scheint sich in Florenz aufzuhalten, wo ihn ein Commendatore der italienischen Polizei aufspürt. Als dieser davon Wind bekommt, dass auf die Ergreifung des Doktors eine grosse Belohnung ausgesetzt ist, verfolgt er ihn auf eigene Faust. Die Belohnung wurde durch Mason Verger ausgesetzt, der als einziges Opfer überlebt hat und nun - verunstaltet, aber schwerreich - vorhat, Lecter fangen zu lassen, um ihn durch speziell abgerichtete sardinische Wildschweine langsam auffressen zu lassen.

Doch der italienische Cop hängt bald einmal (wie einer seiner Vorfahren) mit heraushängendem Gedärme vom Balkon eines Palazzos und Lecter hat sich nach Neuengland abgesetzt. Dort gelingt es Vergers Schergen, ihn zu überwältigen und ihn in die Arena zu bringen, wo er eines qualvollen Todes sterben soll. Starling, die mittlerweile suspendiert wurde (wegen eines angeblich vorenthaltenen Beweisstücks - eine Manipulation von Verger, um Lecter auf Starling anzusetzen) und nun in eigener Initiative agiert, greift ein, wird aber von einer Kugel getroffen und durch Lecter gerettet. Jetzt steht ein Dinner der bizarren Art auf dem Programm, bei dem ein Angehöriger des Justizdepartements sein eigenes Hirn kosten darf...

Wer das Buch gelesen hat (wie ich), kann sich vorstellen, dass es sehr schwierig war, die Handlung, die sich über 480 Seiten hinwegzieht, auf zwei Stunden und 11 Minuten zu reduzieren. So mussten ganze Passagen gestrichen werden, wie der Subplot mit dem Fall "Il Mostro" oder der Besuch in der mittlerweile verlassenen und heruntergekommenen Klinik. Auch Personen mussten weggelassen werden, wie die Mitbewohnerin von Starling, oder so verändert werden, dass sie filmtauglich wurden - wie Mason Verger, der im Film einiges mobiler und kommunikativer ist als in der Buchvorlage. Doch Ridley Scott und seine Produzenten, das Ehepaar De Laurentiis, haben das Beste draus gemacht und den Stoff stilsicher verfilmt - mit ein paar blutrünstigen Szenen zwischendurch.

Die Besetzung ist erstklassig: Anthony Hopkins spielt Dr. Lecter in der bewährten geschmackvoll gemein-gönnerhaften Weise, die ihn trotz allem sympathisch erscheinen lässt, Giancarlo Giannini ist der italienische Inspektor, so wie man ihn sich vorstellt und Julianne Moore lässt Jody Foster keine Sekunde lang vermissen. Schade ist nur, dass bei den Szenen in Italien kein Mensch italienisch spricht - sondern allesamt englisch mit italienischem Akzent...

Die "Special Edition" bietet eine zusätzliche DVD mit einem fünfviertelstündigen "Making of", über 35 Minuten mit "deleted scenes" und einem anderen Schluss (alle kommentiert), einer Multi-angle Betrachtung der Eröffnungsszene und vieles mehr.

Actors: Anthony Hopkins, Julianne Moore, Ray Liotta, Frankie R. Faison, Giancarlo Giannini, Francesca Neri, u.v.a.

Director: Ridley Scott
YES-Live at the Q.P.R. 1975

Dieses Aufnahme des Konzerts vom 10. Mai 1975 im Londoner Queen's Park Rangers Football Ground ist der einzige legal erhältliche Mitschnitt des Line-ups mit dem Schweizer Keyboarder Patrick Moraz. Die Bildqualität ist einigermassen akzeptabel (wenn auch nicht störungsfrei) und der Sound zeichnet sich durch Lautstärkeschwankungen, gelegentlichen Aussetzern und Gleichlaufschwankungen des Bandes aus. Diese DVD kann somit nur Sammlern und Fanatikern empfohlen werden.

Musikalische Höhepunkte: das Unplugged-Set, bestehend aus "Your move/Mood for a day/Long distance runaround/Piano Solo/ Clap" und das Gitarrensolo von Steve Howe bei "Yours is no disgrace" (übrigens mit einer funky Rhythmusgitarre von Anderson!).

Der grösste Kritikpunkt ist aber, dass das Konzert auf zwei DVDs verteilt wurde, obwohl die knapp zweieinhalb Stunden locker auf einer einzigen Scheibe Platz gehabt hätten. Da es sich um einen teuren Japan-Import handelt, kommt man bei der Anschaffung auf satte 140 Franken! Bei mir kam hinzu, dass die ersten beiden Exemplare von Teil 2 durch einen fehlenden rechten Tonkanal glänzten. Erst der Austausch durch einen US-Import (Made in Hong Kong und 10 Franken günstiger) schuf Abhilfe...

Actors: Jon Anderson, Steve Howe, Patrick Moraz, Chris Squire, Alan White.

Director: Tom Cochrane
The Silence of the Lambs - Special Edition

Nach "Hannibal" war es naheliegend, auch noch diese Spezialausgabe von "Das Schweigen der Lämmer" anzuschauen...

Die Handlung dieses vor elf Jahren gedrehten Streifens dürfte als bekannt vorausgesetzt werden: Ein Serienkiller, der seine Opfer - alles mollige Frauen - häutet, eine angehende FBI-Agentin und ein brillanter Psychiater, der selber wegen kannibalischen Morden seit acht Jahren in einer Spezialzelle im Verlies einer Klinik sitzt. Nach dem Motto "Quid pro quo" muss Clarice Starling intime Details aus ihrem Leben preisgeben, im Gegenzug verrät Dr. Hannibal Lecter Hinweise zum Serienkiller "Buffalo Bill". Auf diese Weise gewinnt Lecter immer mehr Einfluss über Starling, während diese der Gefangennahme von Buffalo Bill imer näherrückt....

Auf einer zweiten DVD findet das Bonusmaterial Platz: Ein einstündiges Making of, nicht veröffentlichte Szenen (meist kurze Ausschnitte, die man besser in einen "Director's Cut" eingebaut hätte), verschiedene Kinotrailer, ein Featurette, ein paar Pannen und ein Spruch von Anthony Hopkins für den Anrufbeantworter. Ebenfalls erwähnenswert ist das achtseitige Booklet, das der DVD beiliegt.

Im nachträglichen Vergleich mit "Hannibal" fällt dieser Film irgendwie etwas ab, vielleicht weil die Forsetzung von den Drehorten her ganz anders ist. Übrigens: ein Hinweis auf den späteren Aufenthalt von Dr. Lecter findet sich in einer Szene...

Actors: Jodie Foster, Anthony Hopkins, Scott Glenn, Ted Levine, Anthony Heald, Brooke Smith, Kasi Lemmons, Diane Baker, Ron Vawter, Dan Butler, Paul Lazar, Frankie Faison, Chris Isaak, Kenneth Utt, u.v.a.

Director: Jonathan Demme
Paul McCartney: Wingspan - an intimate portrait

"Dies ist eine Reise durch zehn Jahre Ehe und vier Kindern, elf Alben, zehn Tourneen und sechs Besetzungen, die Wings ausmachen" verkündet der Text zu dieser 88minütigen Dokumentation. Paul wird von seiner Tochter Mary zu verschiedenen Themen befragt und viele Ausschnitte aus privaten und anderen Filmen werden gezeigt. Für Beatles- und Wings-Fans ein Leckerbissen!

Zusätzlich gibt es drei Musikvideos, 22 Minuten Outtakes aus den Interviewsequenzen (bei denen Paul zur Gitarren ein paar alte Songs singt), eine Diskografie und eine Datenbank mit 100 Fotos.

Actors: Paul McCartney, Linda McCartney, Mary McCartney Donald, Denny Seiwell, Denny Laine, Henry McCullough, Geoff Britton, Jimmy McCulloch, Joe English, Laurence Juber, Steve Holly, a.m.o.

Director: Alistair Donald
Westlife: Where dreams come true

Für ihre erste Tour als Headliner richteten die fünf Jungs aus Irland mit der grossen Kelle an. Vorbei sind die Zeiten, wo man, schwarz gekleidet und auf Barhockern sitzend, Balladen sang. Dies zeigt sich auch gleich beim Auftakt dieser am 31. März 2001 im Dubliner "The Point Depot" mitgeschnittenen Show: Pompöses Intro mit Filmsequenz, bizarre Kostüme und ausgefeilte Choreographie mit Tänzerinnen. Irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber bereits beim zweiten Titel "normalisiert" sich die Situation...

Den meisten Stücken tut die Interpretation mit "echten" Instrumenten durchaus einen Gefallen. Bei "When you're looking like that" geht ganz zünftig die Post ab - "I have a dream" hätte man sich hingegen schenken können. Besonders eindrücklich ist sicher die Motown-Sequenz, bei der sich alle (inklusive der Bandmitglieder, die hier namentlich vorgestellt werden) voll einbringen. Und Kian gibt mit einer Kurzversion von "Wild Thing" auch noch eine Kostprobe seines Könnens.

Auch wenn man weiss, wie hart die Vorbereitungen für diese Tour waren und wieviel Spass sie den Jungs bereitete, so kommt einem die ganze Show doch ziemlich überzeichnet vor. Und der gute Mark übertreibt es zuweilen gar etwas mit seiner Vokal-Akrobatik...

Zusätzlich gibt's auf der DVD - mit übrigens hervorragender Tonqualität - ein 23minütiges Backstage-Special, ein dreizehnminütiger Bericht über die Aufnahmen zum neuen Album und den Videoclip zu "When you're looking like that". Als Zugabe gibt es noch eine Live-CD mit fünf Tracks, die aber eigentlich überflüssig ist.

Actors: Shane Filan, Kian Egan, Mark Feehily, Bryan McFadden, Nicky Byrne, Richard Taylor, Milton McDonald, Tim Maple, Malcolm Moore, Niall Power, Lene Godfrey, Karen Hollety, Jessica Forsman, Jodie Leigh, Marlena Nicolaou, Steve Levitt, Lisa Cribley, Chris Hedge, a.o.

Director: Hamish Hamilton
Anderson Bruford Wakeman Howe: An evening of Yes music plus

Vor vielen Jahren gab's diese Konzertaufnahme vom 9.9.1989 (Shoreline Amphitheatre, Mountainview CA und nicht Nassau Coliseum, Uniondale NY, wie im Abspann angegeben), zusammen mit einer Doppel-CD, als VHS zu kaufen. Die CD gibt's mittlerweile separat zu kaufen (es fehlen zwar ein paar Titel) und das Video ist längst vergriffen. Als teuren Japan-Import kann man sich den Spass jetzt auf zwei DVDs kaufen. Knapp 140 Franken für etwas mehr als zwei Stunden Musik? Ausserdem wurden gegenüber der VHS-Version einige Ansagen rausgeschnitten!

Die vier Fünftel der "Close to the Edge"-Besetzung, verstärkt durch Bassist Jeff Berlin (der den erkrankten Tony Levin für ein paar Konzerte ersetzte) präsentieren, getreu dem Motto "An evening of YES Music plus", nebst einigen Tracks aus ihrem damals aktuellen Album, auch viele klassische YES-Stücke - mit "CTTE" als "pièce de résistance". Dabei zeigt sich auch, dass neuere Songs wie "Birthright" den alten Sachen locker das Wasser reichen können. Und vom fast totgespielten "Roundabout" hören wir hier eine der besten Versionen, komplett mit x-maligem Gitarren-Wechsel von Steve Howe.

Man kann sich gut vorstellen, wie sich die Fans (und natürlich auch die Hauptakteure) freuten, nach neun Jahren Unterbruch (respektive 17 für Bill Bruford) wieder "richtige" YES-Musik zu hören (resp. zu spielen). Danach folgte, 1991, die "Union"-Tour und man musste bis 1996 warten, um YES wieder im bekanntesten Line-up (auf "Keys to Ascension") miterleben zu können.

Wer das AWBH-Album mag und auf Chris Squire verzichten kann, ist mit diesem Mitschnitt gut bedient...

Actors: Jon Anderson, Steve Howe, Rick Wakeman, Bill Bruford, Milton McDonald, Julian Colbeck, Jeff Berlin.

Director: Jim Yurich
Viktors Universum 2

Die zweite DVD von Viktor Giacobbo beinhaltet einen zweiteiligen Zusammenschnitt der besten Szenen von "Viktors Spätprogramm" aus dem Jahr 2000, dazu die Sendung "Schweizerlacher" mit Sandra Studer und den Hintergrundbericht "Jenseits von Leutschenbach", der die private Seite von Giacobbo zeigt. Als Zugabe gibt es noch eine (vermeintliche) Homestory, sowie zwei spontan improvisierte Szenen, die nur sehen kann, wer den vorangehenden Quizz besteht.

Actors: Viktor Giacobbo, Peter Fischli, Birgit Steinegger, Jürg C. Maier, Mike Müller, Walter Andreas Müller, Esther Kälin, Icordo, Fabien Rohrer, Bernard Thurnheer, Isabelle Hostettler, Patrick Frey, Daniel Ludwig, Markus Heller, Kurt Bigger, Regula Esposito, Patrick Schäfler, Werner H. Spross, Thomas Borer, Luzi Stamm, Anita Fetz, Thomas Fuchs, Rolf Corver, Walter Sigi Arnold, Irina Schönen, Gardi Hutter, Fredi Knie jun., Walter Eggenberger, Peter Gut, Sandra Studer, Peter Freiburghaus.

Director: N/A
Journey: 2001 - Live

Auf einer schlichten Bühne ohne grossen Firlefanz, vor zahlreichem Publikum (mehrheitlich gesetzten Alters) zeigt das aktuelle Line-up der legendären Band um ex-Santana-Gitarrist Neal Schon, dass sie sich erfolgreich aus den 80ern herüber retten konnte.

Der neue Sänger, Steve Augeri, klingt nicht nur wie Steve Perry, er zeigt sich auf dieser Aufnahme vom Dezember 2000 in Las Vegas, als sympathischer und kommunikativer Frontmann. Neal Schon erleben wir lediglich als soliden Handwerker - mehr leider nicht. Ross Valory (der fast ständig strahlt wie ein Honigkuchenpferd) und Neuzugang Deen Castronovo sorgen für das rhythmische Fundament und Keyboarder und Gelegenheitsgitarrist Jonathan Cain's Rockstar-Allüren fallen nicht unbedingt positiv auf. Musikalisch ist das Ganze natürlich auf höchstem Niveau, wenn halt auch nicht besonders innovativ oder originell.

Ton, Bild und Regie sind einwandfrei, bei der Songauswahl gibt es nichts zu meckern. Das Bonusmaterial hingegen ist spärlich. Nichtsdestrotrotz kann man diese DVD - vor allem auch, weil sie eine der wenigen Möglichkeiten darstellt, Augeri als Sänger der alten Stücke zu erleben - bedenkenlos empfehlen.

Actors: Neal Schon, Jonathan Cain, Ross Valory, Steve Augeri, Deen Castronovo.

Directors: Dave Neugebauer, Kate Ferris, Josh Adams
Roger Waters: In the Flesh - Live

Lange mussten wir auf die DVD zum Livealbum des ehemaligen Pink Floyd-Masterminds warten. Jetzt kann sich jeder, der im Besitz eines Fernsehers mit grossem Bildschirm und einer Surround-Anlage ist, den Gang zu einem Konzert der 2002er-Tournee (im Prinzip) ersparen und diese Aufnahme einer Show vom 27. Juni 2000 in Portland, Oregon, geniessen.

Das Programm ist dasselbe wie auf der Doppel-CD: Begonnen wird mit einem Medley aus "The Wall" und erst nach anderthalb Stunden geht Waters zu seinem Solo-Repertoire über.

Eine monumentale Bühnenshow findet nicht statt - auch wenn verschiedene Animationen (u.a. von "The Wall") auf einer grossen Videowand hinter der Bühne gezeigt werden und sich z.B. während einer Instrumentalpassage von "Dogs" Waters und seine Gitarristen zu einer gemütlichen Jass-Runde an eine Tisch zusammenfinden. Die drei Backgroundsängerinnen verfügen über ein Sofa, auf das sie sich in unbeschäftigten Momenten zurückziehen und an einem Drink nippen können...

Über die ausgezeichnete Band braucht man keine Worte zu verlieren. Einige Mitglieder waren bereits bei der "Wall"-Show 1990 in Berlin mit dabei, Gitarrist Snowy White gar schon bei der Original-Tour mit Pink Floyd 1980 (und auch bereits 1976). Die Gesangsparts von David Gilmour teilen sich Doyle Bramhall und Jon Carin. Letzterer war ja Mitglied bei den reformierten Floyd der 90er Jahre, was in seiner Biografie verschwiegen wird. Andy Fairweather Low spielt hier die gleiche Rolle, die er in der Band von Eric Clapton spielt, nämlich dienjenige des polyvalenten Sekundanten, der nur selten ins Rampenlicht tritt. Allesamt spielen sie äusserst diszipliniert und sorgen für eine erstklassige Darbietung. Meister Waters selber tigert auf der Bühne herum, wechselt zwischen Bass und akustischer Gitarre und greift auch mal zur Stratocaster. Bei "Comfortably numb" greift man dann auf ein Showelement von früher zurück, bei dem die beiden Gitarristen ihre Soli hoch (wenn auch nicht SEHR hoch) über der Bühne spielen.

Angesichts der doch ziemlich grossen Arena und des zahlreich erschienenen Pubklimus muss man sich aber doch fragen, wie ernst es Roger Waters mit seiner Abneigung gegen Stadion-Shows ist...

Als Bonusmaterial gibt es eine halbstündige Reportage über die Proben, eine Bildergalerie, Bios der einzelnen Musiker, die Songtexte als Untertitel und eine Anleitung (mit Klangmuster) für das Set-up der Surround-Anlage.

Alles in allem ist "In the flesh" ein ernsthafter Kandidat für die "Musik-DVD des Jahres"!

Actors: Roger Waters, Doyle Bramhall II, Graham Broad, Jon Carin, Andy Fairweather Low, Andy Wallace, Snowy White, Katie Kissoon, Susannah Melvoin, P P Arnold, Norbert Stachel.

Director: Ernie Fritz
Dead man on campus

Cooper und Josh sind Zimmerkumpane und ziemlich verschieden voneinander. Der eine ist der gewissenhafte Student, der andere ein Nichtsnutz mit einem reichen Vater. Als Josh, unter dem schlechten Einfluss von Cooper, seine Zwischenprüfungen versaut, droht ihm der Entzug seines Stipendiums. Cooper andererseits wird von seinem Vater angedroht, von der Schule genommen zu werden und seine Brötchen künftig als Toilettenreiniger verdienen zu müssen. Die Lage scheint für beide verzweifelt, aber als sie zufällig erfahren, dass die Charta der Schule eine Klausel enthält, die besagt, dass, wenn sich ein Schüler umbringt, seine hinterbliebenen Zimmerkollegen Bestnoten erhalten, ist eine Lösung in Sicht. Eifrig gehen die beiden auf die Suche nach einem depressivem Zimmerkumpel, der sich bis zu den Abschlussprüfungen das Leben nehmen soll. Ein Kandidat folgt dem anderen, und alle haben ihre Tücken...

Diese College-Komödie von 1998 folgt dem Muster vieler solcher Filme. Abgehehen von eingen wenigen komischen Momenten ist die Handlung ziemlich flach.

Actors: Mark Paul Gosselaar, Tom Everett Scott, Poppy Montgomery, Lochlyn Munro, Randy Pearlstein, Corey Page, Mylon Hannigan, Mari Morrow, Jeff T, Jason Segel, Aeryk Egan, Johnny Dark, Kurt Loder, a.m.o.

Director: Alan Cohn
American Pie 2 - Unrated Version

Ein Jahr nach der Handlung von "American Pie" hat sich die Gang wieder versammelt, diesmal um zusammen einen Sommerurlaub in einem Haus am Strand zu verbringen, der ihr letzter gemeinsamer sein könnte. Denn alle sind nun College-Studenten und somit schon fast mitten im Erwachsenenleben...

Das Sequel folgt dem Schnittmuster des Originals: Eine dünne Handlung, durchsetzt mit Gags. Diesmal an der Tagesordnung: Onanieren mit Schnellkleber, überraschender Besuch der Eltern beim "Abschieds-Sex" (Zitat: "Oh my God, they're fucking!!!"), Plausch mit zwei (vermeintlichen) Lesben. Und auch Stifler's Mom ist wieder von der Partie...

Bei der vorliegenden DVD handelt es sich um die unzensierte Fassung, die in den USA nicht in die Kinos kam.

Actors: Jason Biggs, Shannon Elizabeth, Alyson Hannigan, Chris Klein, Natasha Lyonne, Thomans Ian Nicholas, Tara Reid, Seann William Scott, Mena Suvari, Eddie Kaye Thomas, Eugene Levy, a.o.

Director: J.B. Rogers
Scary Movie 2

In der Fortsetzung werden die Protagonisten von einem dubiosen Professor in ein Geisterhaus gelockt, angeblich um dort an einem Experiment zum Thema Schlaflosigkeit teilzunehmen.

Die Handlung (wenn überhaupt von einer Handlung gesprochen werden kann) ist wiederum gespickt mit Parodien auf diverse Hollywoodfilme wie "The Exorcist", "Hannibal", "Charlie's Angels", u.a. Gelegentlich wirklich lustig, zeitweise aber auch ziemlich fade...

An Bonusmaterial bietet die DVD: Hintergrundbericht, Deleted Scenes, Bericht über die Special Effects und die Masken, und anderes mehr.

Actors: Marlon Wayans, Shawn Wayans, Anna Faris, Regina Hall, Chris Masterson, Tori Spelling, Tim Curry, Chris Elliott, James Woods, a.o.

Director: Keenen Ivory Wayans
Classic Rock Legends: STEVE HOWE

Ende der 80er Jahre strahlte Center Television eine erfolgreiche Sendung namens "Bedrock" aus, die das Beste des britischen "Classic Rock" präsentierte. Jetzt, Jahre danach, werden einzelne der rund 50minütigen Sendungen auf DVD veröffentlicht.

Eine dieser Sendungen widmet sich dem YES-Gitarristen Steve Howe, der seinen Werdegang und seine Erfolge beschreibt, alles begleitet von Ausschnitten aus Studioperformances und Liveaufnahmen.

Für Gitarristen und Howe-Fans zweifellos eine interessante Dokumentation, die aber leider über keinerlei schlüssiges Bonusmaterial verfügt.

Actors: Steve Howe, Jon Anderson, Chris Squire, Alan White, Rick Wakeman, Patrick Moraz, Trevor Horn, Geoff Downes.

Director: N/A
Classic Rock Legends: STEELEYE SPAN

Eine weitere Produktion aus der "Bedrock"-Serie ist diese Aufnahme aus einem Konzert der 89er-"Tempted & Tried" Tour der britischen Folkrock-Legende. Vor brav klatschendem Publikum gesetzteren Alters spielt die Band um Frontfrau Maddy Prior im Beck Theatre, Hayes Middlesex, ein Set, das zu einem bedeutenden Teil aus Nummern aus der damals aktuellen Jubiläums- Albums besteht. Leider beschränkt sich das Programm - bis auf eine Ausnahme - auf die Songs, die von Maddy gesungen werden. Auf Leadvocals von Bob Johnson und Peter Knight muss der geneigte Zuschauer verzichten. Dafür profiliert sich Maddy Prior - die zugegebenermassen nicht gerade sehr vorteilhaft aussieht - zwischendurch als Tänzerin und beeindruckt ansonsten mit ihrer brillianten Stimme und sicherer Intonation.

Als musikalische Höhepunkte mögen gelten das unheimliche "Following me" und das (als Ausnahme) von Bob Johnson gesungene "Jack Hall", bei dem Peter Knight seine Violine wie eine Ukulele spielt.

Actors: Maddy Prior, Bob Johnson, Peter Knight, Tim Harries, Liam Genockey.

Director: N/A
Gimme Some Truth - the making of John Lennon's "Imagine" Album

Im Sommer 1971 begab sich John Lennon, zusammen mit Yoko Ono und dem Produzenten Phil Spector in sein Heimstudio in Tittenhurst Park, um sein zweites Soloalbum aufzunehmen. Das Resultat dürfte, vor allem wegen der Popularität des Titeltracks, "Imagine", bis heute sein bekanntestes Album sein.

Die Aufnahmen wurde gefilmt und zu einem rund einstündigen Dokumentarfilm zusammengeschnitten. Der Zuschauer erlebt hier Lennon als nicht immer sehr angenehmen Zeitgenossen und eine Yoko Ono, die in "brenzligen" Situationen zu vermitteln versucht, andererseits auch sehr gebieterisch sein kann.

Auch wenn dieser Film nur einen kleinen Ausschnitt aus der Studioarbeit zeigen kann, ist er dennoch - nicht nur aus nostalgischen Gründen - sehenswert...

Als Zugabe gibt es noch ein 37minütiges Interview mit John und Yoko, bei dem es hauptsächlich um Liebe und Sex geht.

Actors: John Lennon, Yoko Ono, Phil Spector, George Harrison, Alan White, Jim Keltner, Nicky Hopkins, Klaus Voormann, Julian Lennon, Miles Davis, Jack Nicholson, Andy Warhol, a.o.

Director: Andrew Solt
Tesla: Five Man Video Band

Die kalifornische Hardrockband Tesla hat zwar den "Unplugged"-Trend nicht erfunden - andere Bands wie die Grateful Dead mit ihrem 1980er Album "Reckoning" sind ihnen zuvorgekommen", doch ist unbestritten, dass ihr Livealbum "Five Man Acoustical Jam" Anfang der 90er den Anstoss für die "Unplugged"-Welle auf MTV gab. Gleichzeitig wurde die Aufnahme auch auf Video herausgegeben und erscheint nun endlich auch auf DVD (die eigentlich "Five Man DVD Band" heissen müsste...).

Das Konzert vom 2. Juli 1990 im Trocadero in Philadelphia war eines von fünf Gigs, die die Mannen um Jeff Keith zum Plausch gaben. Nebst eigenen Kompositionen aus den ersten zwei Alben werden auch originalgetreue Covers von Songs der Beatles, der Stones, Creedence Clearwater Revival, der Grateful Dead und der Five Man Elektrical Band zum Besten gegeben, untermalt von launigen Ansagen und Onstage-Jokes. Der Spass ist der Band sichtlich anzumerken und es lösen sich auch einige Dutzend Zigaretten in Luft auf. Einer der Höhepunkte ist sicherlich "Love song" mit Frank Hannon's blitzschnellem Wechsel von der Akustik-Klampfe zur Telecaster. Doch eine Frage bleibt offen: Was hat der einzelne Handschuh an Jeff's Hand zu bedeuten...?

Actors: Jeff Keith, Tommy Skeoch, Frank Hannon, Brian Wheat, Troy Luccketta.

Director: Chris Painter
BAP: Överall

Höhepunkte der "Aff un zo"-Tour waren die beiden Konzerte vom 16. und 17. Dezember 2001 in der Kölnarena. Die Doppel-CD, die bei dieser Gelegenheit aufgenommen wurde, hat uns schon einen ersten Eindruck vermittelt, jetzt folgt die Doppel-DVD mit dem kompletten Konzert. Diese enthält neuen Stücke mehr als die CD, darunter "Wellenreiter", "Chippendale Desch", "Jraaduss", "Helfe kann dir keiner" und ein Rock'n Roll-Medley. Bei diesem Konzertfilm handelt es sich (wen wundert's) um eine DoRo-Produktion.

Zu jedem Song gibt es - im BAPZAP-Modus - einen einblendbaren Kommentar von Wolfgang Niedecken (der übrigens nur noch zur akustischen Gitarre greift) zur Bedeutung und zur Entstehung des jeweiligen Stücks. Dazu gibt es Interviews mit den Bandmitgliedern, Backstageimpressionen, Infos zum BAP-Film von Wim Wenders "Vill passiert" und anderes mehr.

Eigentlich kann man sich, wenn man die DVD sein eigen nennt, den Kauf der CD sparen, denn dort fehlen einige entscheidende Songs. Seltsamerweise fehlt dafür auf der DVD die Ansage zur Kölsch-Version von Leonard Cohen's "Famous blue raincoat". Und: Wenn schon mit "Maat et joot" ein Song aus dem "Schlagzeiten"-Album gespielt wird, wieso nicht auch das historische "Nie met Aljebra"...?!?!

Actors: Wolfgang Niedecken, Jürgen Zöller, Sheryl Hackett, Werner Kopal, Helmut Krumminga, Michael Nass, Jens Streifling, u.a.

Directors: Hannes Rossacher, Rudi Dolezal, Daniel Ebster
Harte Jungs

Im Zentrum dieser pubertären Komödie (frei nach der Buchvorlage "Ich und Er") sind der 15jährige Florian, dessen Pimmel sich eines Morgens im wahrsten Sinne des Wortes zu Wort meldet und fortan seinen Besitzer in Nöten bringt. Mit Hilfe seines Kumpels Red Bull versucht der von nun an schwanzgesteuerte Florian alles, um seinen "Lulu" in einen "Blumentopf" zu stecken.

Ein ziemlich amüsanter, wenn auch anspruchsloser Film, der aber nie billig oder ordinär wird. Das Sequel - unter dem Namen "Knallharte Jungs" - läuft im Moment in den deutschen Kinos. Und bald in meinem DVD-Player...

Das Bonusmaterial haltet sich in Grenzen: Trailers, Interviews, B-Roll und Filmografien. Und der Rap von Florian und Red Bull im Abspann ist ganz witzig!

Actors: Tobias Schenke, Axel Stein, Luise Helm, Mina Tander, Nicky Kantor, Björn Kirschniok, Tom Lass, Christian Schneller, Sissi Perlinger, Stefan Jürgens, Andrea Sawatzki, Sascha Heymans, a.o.

Director: Marc Rothemund

Part 7


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