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Begegnungen auf dem Pass

Sie reisten ohne Pause weiter, bis sie den Fuß des Passes erreichten. Dort fanden sie einen guten Rastplatz, von dem aus sie die Umgebung gut im Blick hatten aber nicht entdeckt wurden. Mirithron nutzte die Rast, um sich von Maija die Haare braun färben zu lassen.

Am nächsten Tag gingen sie auf den Pass , um auf Beowulf zu warten. Sie warteten dort den ganzen Tag, aber Beowulf kam nicht. Statt dessen kamen sechs schwarze Gardisten und schlugen vor ihrer Nase ihr Nachtlager auf. Die Flüchtigen hatten sich und ihre Pferde zum Glück früh genug in dem anliegenden Geröllfeld versteckt.
Mirithron las nun die Gedanken des Anführers der Schwarzen Garden. Er erfuhr dadurch, daß die Gardisten tatsächlich hinter ihnen her waren, aber vermuteten, daß die schon über den Paß gegangen waren. Die Gardisten konnten sich anscheinend nun nur nicht entscheiden, welchem Weg sie von nun an folgen sollen, der Straße nach Scarabraegh oder die Straße zur Hafenstadt Kantor, die hinter dem Pass lag.
Die Gef"hrten bleiben also versteckt und warteten weiter ab.

Am Abend kam dann aus der Richtung von Scarabraegh ein einzelner Reiter auf den Pass. Alle befürchteten, es sei Beowulf, der den Garden in die Hände fiele. Der Reiter schien zwar überrascht, oben schwarze Garden anzutreffen, aber er ritt ohne Furcht auf die Garden zu. Im darauffolgenden Gespräch, das Mirithron durch die Gedanken des Gardistenanfuehrers abhörte, erfuhren die versteckten Gefährten aber, daß er ein Händler war und auf dem Pass gerne in der Obhut der Garden übernachten würde. Er erzählte, er habe da unten an der Straße nach Scarabraeh Spuren eines Kampfes gesehen, zumindest seien da wohl viele Reiter gewesen. Die Gardisten wurden sofort hellhörig und wollen am nächsten morgen die Sache überprüfen.

Eine bitterkalte Nacht folgte und ging langsam vorüber - im Geröll ohne Feuer froren alle. Am frühen morgen zogen die Garden weiter und folgten ihrer heißen Spur nach Scarabraeh. Die Gefährten harrten noch den ganzen Tag und eine weitere Nacht aus, in der Hoffnung, daß Beowulf doch noch auftauchte. Aber niemand kam.

Am morgen des zweiten Tages schließlich machten sie sich auf den Abstieg auf der Straße nach Scarabraegh, um ebenfalls dem Hinweis des Händlers zu folgen. Auf halbem Wege, auf einem engen steilen Bergpfad, kamen ihnen unvermittelt vier der schwarzen Gardisten entgegen, die sie, kaum hatten sie sie erblickt, auch schon ergreifen wollten. Alles machte sich bereit zum Kampf, Mirithron versucht seinen Psischlag (telepathisch übermittelte Schmerzen) auf den Anführer der Gegner, der jedoch mißlang, da preschte Jaffez vor und machte einen Zauber (Personen bezaubern) auf den Anführer der Gardisten. Tatsächlich funktionierte der prächtig. Jaffez machte dem Bezauberten einfach klar, daß sie ganz normale harmlose Reisende seien, und ja, sie hätten die Verbrecher gesehen, die seien oben am Pass die Straße nach Kantor gefolgt. Die Gardisten bedankten sich artig, alles lächelte freundlich zurück und wünschte gute Reise, dann reiteten die Gardisten weiter.

Die Gefährten kamen bald darauf auch zu der Stelle, die der Händler den Gardisten gegenüber bezeichnet hatte. Sie fanden die Spuren vieler Pferde in Staub des Weges. Die Spuren führten von der Straße weg in die hügelige Wildnis hinein.
Mirithron suchte nun telepathisch nach Beowulfs Geist, um herauszufinden, welchen Weg sie denn nun nehmen sollten. Die recht anstrengende telepathische Verbindung (gleichzeitiges Gedanken senden und Gedanken lesen) zu Beowulf klappte auch und Beowulf 'dachte' zu Mirithron, sie sollten den Spuren folgen, die in die Wildnis führten. Dort würden sie ihn finden.
Die Gruppe ritt also vom Weg weg in das hügelige Gelände. Nach einiger Zeit kamen sie an eine ausgebrannte Hütte, vor der einige Leichen lagen. Hinter der Hütte lag ein kleines Wäldchen, aus dem Beowulf hervortrat. Als der aber Alfred sah verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck extrem. Beowulf erzählte ihnen dennoch, wieso er nicht rechtzeitig am Pass sein konnte. Eine Räuberbande hätte ihn gefangen. Allerdings konnte er einen Tag später in das Wäldchen fliehen. Als die Banditen ihn suchen wollten tauchten auf einmal Gardisten auf, die die Räuber angriffen und bis auf ihren Anführer alle nieder machten. Beowulf sah alles aus seinem Versteck im Wald. Etwa einen halben Tag später hatte er dann den telepathischen Kontakt mit Mirithron gehabt.
Nun begannen auch die Gefährten zu erzählen, was ihnen in Flensburg widerfahren war. Als aber das Gespräch auf Alfred kam, verfinsterte sich Beowulfs Gesichtsausdruck erneut. Er sah den Zwerg mit haßerfülltem Gesicht an, sagte aber nichts dazu. Viel sei jetzt zu tun, verkündete er nun. Er habe eine Nachricht für einen Freund in Glantri, der Hauptstadt des Landes. Auch müsse der Verräter Ascon, der Conan und seine Gefährten in die Falle gelockt habe, unschädlich gemacht werden. Sie sollten gleich aufbrechen, um das zu erledigen.
Doch die Gefährten waren nicht unbedingt bereit, das zu tun. Sie merkten an, die wollten jetzt lieber weiter zu den Elfen reisen. Beowulf hätte es ihnen schließlich versprochen und er solle sein Versprechen nun endlich einlösen, nachdem er sie doch schon nach Flensburg geschickt habe. Mürrisch nannte Beowulf da den Namen eines Händlers in Nufringen, den sie aufsuchen sollten. Dazu müßten sie nach Kantor reisen und eine Passage auf einem Schiff buchen. Er gab den Gefährten auch noch ein Schreiben an den Händler mit. Dann bat er noch um ein Pferd, um selbst seine Aufträge zu erfüllen. Nach kurzer Diskussion gab ihm Mirithron sein Pferd.
Beowulf stieg auf, riß das Pferd herum, warf dem Zwerg noch einen tödlichen Blick zu und ritt davon. Mirithron rannte Beowulf noch mal hinterher, um ihm die frage zu zu rufen, wieso dieser denn so wütend sei. Doch Beowulf blickte nicht einmal zurück und verschwandt hinter einem Hügel in Richtung des Weges.

Die Gefährten untersuchten die verkohlte Hütte und begruben die toten Räuber. Dabei fand Don Bosco einen Ring, der zwischen den Trümmern des Hauses lag.
Mirithron versuchte nochmal eine Gedankenverbindung mit Beowulf, da er wissen wollte, was mit dem eigentlich los war. Tatsächlich war Beowulf immer noch wütend. Er dachte an seine Vergangenheit. Mirithron wollte sich da diskret aus seinem Geist zurückziehen, allerdings war die Verbindung zu stark und er konnte sich nicht auf Anhieb aus Beowulfs Geist lösen. Er sah einen Kampf. Beowulf und einige Elfen und Halbelfen wurden von vielen Zwergen bedrängt. Beowulf sah zu einer jungen Halbelfe, die von Zwergen umringt war. Er wollte zu ihr, um ihr beizustehen, doch der Widerstand der Zwerge war zu groß und er kam nicht durch. Die Halbelfe wurde von mehreren Äxten getroffen und sank blutüberströmt zusammen. Sie verschwand unter den Leibern der Zwerge. Als Beowulf endlich heran war war es schon zu spät. Die Halbelfe war tot.
Nun begriff Mirithron den Gesichtsausdruck Beowulfs, als dieser Alfred erblickte. Sein anderes Verhalten begriff er nicht.

Sie machten sich schließlich wieder auf den Weg, zurück zum Pass, und von dort auf die Straße nach Kantor. Oben auf dem Pass begegneten sie einer Händlerkarawane. Jaffez ritt näher zu ihnen heran und unterhielt sich mit ihnen. Von ihnen erfuhr er, daß überall im Land eine gemeingefährliche Bande von sechs Leuten, darunter auch Halbelfen, gesucht würden.

Sie reisten ruhig weiter in Richtung Kantor.
Unterwegs rieb DonBosco immer wieder an seinem Ring. Und plötzlich geschah etwas. Eine Stimme meldete sich in seinem Kopf. Am Anfang klang die noch ganz verschlafen, aber mit der Zeit wurde sie immer munterer. Sie erzählte, sie sei ein männlicher Kender, und hieße Bargleargle. Und dann redete Bargleargle wie ein Wasserfall. Früher hätte er ja einen Körper gehabt, aber nun sei er nur noch im Rring. Und dann stellte er viele Fragen: Wer denn die anderen seien, wo sie denn seien, was sie denn täten, ob es hier Drachen gäbe, ob jemand Fufur kenne, etc.
Desweiteren schien es Bargleargle ziemlich langweilig in seinem Ring zu sein. So nervte er alle ständig damit, daß man ihm Geschichten erzählen solle - mit Vorliebe von Drachen, Jungfrauen und sowas. Dummerweise konnten sie sich seinem Drängen kaum erwehren, denn er sprach in Ihren Köpfen. So begannen alle, notedrungen, sich Drachengeschichten auszudenken, obwohl es sicher auf Nebula auch seit Jahrtausenden keine Drachen mehr gab, geschweige denn niemand von Ihnen jemals einen Drachen gesehen hatte. Zumindest einigten sie sich mit Bargleargle, daß er jeden Abend nur eine Geschichte zu hören bekam.
Don Bosco war der erste, der abends seine Drachen-Geschichte erzählte. Zum Glück war diese Geschichte aber so langweilig, daß Bargleargle dabei einschlief, und sie die Nacht Ruhe vor ihm hatten.

Vor Kantor gingen Dondolf und Jaffez noch zu einem Bauern, um einen Wagen zu besorgen.
Jaffez setzte dabei erneut seinen Zauber ein ( Personen bezaubern ). Tatsächlich lieh der Bauer ihm daruafhin einen Wagen und seine Pferde, und verabredete mit Jaffez den Wagen in ein paar Tagen im Hafen ab zu holen. So kamen er und Dondolf kurz darauf einem Wagen und zwei Pferden bei den anderen an.

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