„Solche Eltern sorgen dafür, dass das Kind schon schwimmen kann, bevor es zu laufen vermag, sie legen Wert darauf, dass es schon lesen, schreiben und rechnen kann, bevor es eingeschult wird, sie chauffieren es täglich quer durch die Region zum Kindergeburtstag, zum Training oder zum Musikunterricht, sie erhoffen sich schon im Grundschulalter das Abitur für ihr Kind, so dass sie es auch gegen die Empfehlungen der Lehrer zum Gymnasium melden, am besten zu einem altsprachlichen, sie traktieren das Kind, wenn es nicht die gewünschten Erfolge zeigt, zusätzlich zum Hockey-, Tennis- oder Reittraining und zum Klavier- und Geigenunterricht mit Nachhilfe und mit fremdsprachlichen Computerprogrammen, sie schicken es, wenn es 15 Jahre alt ist, in den Sommerferien zum Sprachenaufenthalt nach England und mit 17 Jahren als Gastschüler für ein Jahr in die USA; vor allem wissen sie aber alles besser und nerven fast täglich in Gesprächen die Grundschullehrerin mit der Frage, ob es denn auch etwas mit dem Gymnasium wird. Und wenn das Kind sich dann wegen der ständigen Überdosis an Erwartungen und fast täglichen kleinen und großen Niederlagen doch anders entwickelt, mündet ihre Selbstgerechtigkeit meist in den vorwurfsvollen Satz: ´Wir haben es doch immer nur gut mit dir gemeint.`“ (Peter Struck)
Die Erwartungen solcher Eltern an ihre Kinder sind meist zu groß,
sie überfordern es in eigentlich besten Absichten, besonders wenn
sie Ziele setzen und ihre Kinder vor Aufgaben stellen, die diese noch nicht
erfüllen können („das Kind optimal fördern“).