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Das Westfriesische Vokalsystem Das Saterfriesische Vokalsystem Ein altfriesisches Gedicht Sprachgeschichte


Pyt Kramer, IN FONOLOGYSKE RAMP [Eine phonologische Katastrophe].

Zusammenfassung - Altfriesisch a: (entsprechend Germanisch au und zum Teil ai) hat sich im Saterfriesischen entwickelt zu [o:], was führte zur phonologischen Opposition [o:] - [ou]. Diese Entwicklung wird verursacht sein durch ein neues [a:] infolge Dehnung des kurzen a in offener Silbe, was sich wiederfindet in der heutigen Opposition [o:] - [a:]. Auf diesem Grund wird die Annahme gemacht, daß das altfriesische Phonemsystem der langen Vokale explodierte im 14. Jahrhundert infolge einer plötzlichen Erscheinung gedehnter Vokale, vorallem in Lehnwörter. Die Dehnung kann der Sprache sogar auferlegt worden sein durch wiederholte Entlehnung. Diese Hypothese würde die starke mundartliche Spaltung im Neufriesischen erklären. Auch könnte sie ein neues Licht werfen auf das Problem der Ursprung und der Änderung der Sprachen im allgemeinen. [Beitrag zum 12. Frysk Filologekongres der Fryske Akademy, 1991]. Der ganze Text (auf Friesisch).

 

Pyt Kramer, DOPPELFORMEN BEI EINSILBIGEN VERBEN

Zusammenfassung - Die Paradigmen der einsilbigen Verben im Westfriesischen und im Mooringer Nordfriesisch zeigen Doppelformen, die im klassischen Altfriesisch und im Saterfriesischen fehlen. Es wird sich hier handeln um analogische Anpassung an den zweisilbigen Verben, die dann im Wfr. auch zur Anhängung des -n im Infinitiv führte. Die Analogiewirkung ist vielleicht zu sehen als Reaktion auf eine durch phonologischen Ursachen aufgezwungene starke dialektale Zersplitterung des Altfriesischen. Auf diese Weise wird sich das Westfriesische zu einer neuen Spracheinheit rekonstruiert haben. Daß sich damit diese Verhandlung ausarbeiten ließ auf Grund der unausgesprochenen Arbeitshypothese eines homogenen Urfriesisch, wird der Jubilar schon freuen (vergl. Århammar 1995:77). [In: A Frisian and Germanic Miscellany, published in honour of Nils Århammar on his sixty-fifth birthday, 7 August 1996, NOWELE VOL.28/29, p. 213-222].

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