26. Nach diesen Worten hat Pakudha Kaccayana mir dies gesagt: Sieben, o Grosskönig, sind diese Elemente; (sie sind) nicht gemacht, von nicht gemachter Art, ohne Abmessung, nicht geschaffen, starr, unbeweglich, säulenfest. Sie bewegen sich nicht, sie verändern sich nicht, sie beeinträchtigen einander nicht, und es ist eines für das andere weder von Glück noch von Leid noch von Glück und Leid (zusammen). Welche sieben (sind das)? Das Erdelement, das Wasserelement, das Feuerelement, das Luftelement, Glück, Leid und das Leben als siebentes. Diese sieben Elemente sind nicht gemacht von nicht gemachter Art, ohne Abmessung, nicht geschaffen, starr, unbeweglich, säulenfest. Sie bewegen sich nicht, sie verändern sich nicht, sie beeinträchtigen einander nicht, und es ist eines für das andere weder von Glück noch von Leid noch von Glück und Leid (zusammen). Da gibt es keinen Mörder und keinen, der morden lässt, keinen Hörer und keinen, der hören lässt, keinen Erkenner und keinen, der erkennen lässt. Auch wenn jemand mit einem scharfen Schwert einen Kopf abschlägt, so raubt keiner irgend jemandem das Leben, denn nur in die Lücke zwischen den sieben Elementen fährt das Schwert hinein.
27. So hat mir, Ehrwürdiger, Pakudha Kaccayana, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, nur das Entgegengesetzte dargelegt. Wie wenn nämlich, Ehrwürdiger, man, um eine Mangofrucht gebeten, eine Brotfrucht aushändigen oder, um eine Brotfrucht gebeten, eine Mangofrucht aushändigen würde, ebenso, Ehrwürdiger, hat Ajita Kesakambala, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, mir nur die Lehre von der Auflösung auseinandergesetzt. Davon ist mir, Ehrwürdiger, dieser (Gedanke) gekommen: Wie möchte wohl jemand wie ich einen in meinem Reich wohnenden Bettelmönch oder Brahmanenpriester tadeln? Ich habe also, Ehrwürdiger, die Rede des Ajita Kesakambala weder gelobt noch getadelt. Indem ich sie weder gelobt noch getadelt habe, bin ich unzufrieden, (aber) kein Wort der Unzufriedenheit äussernd, ein solches Wort (vielmehr) bedauernd, ohne (dem Ganzen) Bedeutung beizumessen, von (meinem) Sitz aufgestanden und fortgegangen.
28. Eines Tages, Ehrwürdiger, habe ich mich einmal zu Nigantha Nataputta begeben. Bei Nigantha Nataputta angelangt, habe ich mit ihm freundlichen, höflichen Gruss gewechselt und mich an einer Seite niedergelassen. Zur Seite niedergelassen, habe ich, Ehrwürdiger, Nigantha Nataputta folgendermassen angesprochen: Wie es da nun, o Aggivessana, die verschiedenen Berufszweige gibt, - nämlich Elefantentreiber, Pferdereiter, Wagenlenker, Bogenschützen, Knappen, Gesandte, Essenausteiler, Beamte, Prinzen, Vorreiter, Grossherren, Helden, Schildkämpfer, Sklaven, Speisebereiter, Barbiere, Bader, Köche, Kranzbinder, Färber, Weber, Korbflechter, Töpfer, Rechner, Siegelmacher, und was es noch für andere solche verschiedenen Berufszweige gibt -, diese geniessen schon in dieser Welt einen sichtbaren Lohn für ihre Tätigkeit. Sie befriedigen und erfreuen damit sich selbst, befriedigen und erfreuen Mutter und Vater, befriedigen und erfreuen Kind und Weib, befriedigen und erfreuen Freund und Gefährten, leisten Darbringung an Bettelmönche und Priester um eines höheren Zieles willen, für himmlische Glückserfüllung, die zum Himmel führt. Ist es nun wohl möglich, o Aggivessana, schon in dieser Welt einen solchen Lohn des Bettelmönchdaseins festzustellen?
29. Nach diesen Worten hat Nigantha Nataputta mir dies gesagt: Da ist, o Grosskönig, ein Fesselloser durch vierfachen Zügel gebändigt, zurückgehalten. Und wie, o Grosskönig, ist ein Fesselloser durch vierfachen Zügel gebändigt, zurückgehalten? Da hat sich, o Grosskönig, ein Fesselloser jeden Wassers enthalten, sich jedes Wasser versagt, alles Wasser abgeschüttelt, alles Wasser weggeschüttet. Auf solche Weise, o Grosskönig, ist ein Fesselloser durch vierfachen Zügel gebändigt, zurückgehalten. Und wenn, o Grosskönig, ein Fesselloser solcherart durch vierfachen Zügel gebändigt, zurückgehalten ist, so wird er, o Grosskönig, als von vollkommenem Selbst und von gezügeltem Selbst und von standhaftem Selbst bezeichnet.
30. So hat mir, Ehrwürdiger, Nigantha Nataputta, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, nur die Bändigung durch die vier Zügel auseinandergesetzt. Davon ist mir, Ehrwürdiger, dieser (Gedanke) gekommen: Wie möchte wohl jemand wie ich einen in meinem Reich wohnenden Bettelmönch oder Brahmanenpriester tadeln? Ich habe also, Ehrwürdiger, die Rede des Ajita Kesakambala weder gelobt noch getadelt. Indem ich sie weder gelobt noch getadelt habe, bin ich unzufrieden, (aber) kein Wort der Unzufriedenheit äussernd, ein solches Wort (vielmehr) bedauernd, ohne (dem Ganzen) Bedeutung beizumessen, von (meinem) Sitz aufgestanden und fortgegangen.
31. Eines Tages, Ehrwürdiger, habe ich mich einmal zu Sanjaya Belathiputta begeben. Bei Sanjaya Belathiputta angelangt, habe ich mit ihm freundlichen, höflichen Gruss gewechselt und mich an einer Seite niedergelassen. Zur Seite niedergelassen, habe ich, Ehrwürdiger, Sanjaya Belathiputta folgendermassen angesprochen: Wie es da nun, o Sanjaya, die verschiedenen Berufszweige gibt, - nämlich Elefantentreiber, Pferdereiter, Wagenlenker, Bogenschützen, Knappen, Gesandte, Essenausteiler, Beamte, Prinzen, Vorreiter, Grossherren, Helden, Schildkämpfer, Sklaven, Speisebereiter, Barbiere, Bader, Köche, Kranzbinder, Färber, Weber, Korbflechter, Töpfer, Rechner, Siegelmacher, und was es noch für andere solche verschiedenen Berufszweige gibt -, diese geniessen schon in dieser Welt einen sichtbaren Lohn für ihre Tätigkeit. Sie befriedigen und erfreuen damit sich selbst, befriedigen und erfreuen Mutter und Vater, befriedigen und erfreuen Kind und Weib, befriedigen und erfreuen Freund und Gefährten, leisten Darbringung an Bettelmönche und Priester um eines höheren Zieles willen, für himmlische Glückserfüllung, die zum Himmel führt. Ist es nun wohl möglich, o Sanjaya, schon in dieser Welt einen solchen Lohn des Bettelmönchdaseins festzustellen?
32. Nach diesen Worten hat Sanjaya Belathiputta mir dies gesagt: »Gibt es eine jenseitige Welt?« Wenn du dies fragst, und es wäre mir »Es gibt eine jenseitige Welt!« so (bekannt), würde ich dir »Es gibt eine jenseitige Welt!« erklären. Aber so ist es mir nicht (bekannt) und so auch nicht und anders auch nicht und nicht mit einem Nein und nicht mit einem Nicht-Nein. »Gibt es keine jenseitige Welt?« »Gibt es und gibt es nicht eine jenseitige Weit?« »Gibt es weder eine noch keine andere Welt?« »Gibt es eine Geburt aus sich selbst?« »Gibt es keine Geburt aus sich selbst?« »Gibt es sowohl eine als auch keine Geburt aus sich selbst?« »Gibt es weder eine noch keine Geburt aus sich selbst?« »Gibt es eine Frucht, ein Ergebnis guter und böser Taten? « »Gibt es keine Frucht, kein Ergebnis guter und böser Taten?« »Gibt es sowohl eine Frucht, ein Ergebnis, als auch keine Frucht, kein Ergebnis guter und böser Taten?« »Gibt es weder eine noch keine Frucht, weder ein noch kein Ergebnis guter und böser Taten?« »Gibt es einen Vollendeten jenseits des Todes?« »Gibt es keinen Vollendeten jenseits des Todes?« »Gibt es sowohl einen als auch keinen Vollendeten jenseits des Todes?« »Gibt es weder einen noch keinen Vollendeten jenseits des Todes?« Wenn du dies fragst, und es wäre mir »Es gibt weder einen noch keinen Vollendeten jenseits des Todes!« so (bekannt), würde ich dir »Es gibt weder einen noch keinen Vollendeten jenseits des Todes!« erklären. Aber so ist es mir nicht (bekannt) und so auch nicht und anders auch nicht und nicht mit einem Nein und nicht mit einem Nicht-Nein.
33. So hat mir, Ehrwürdiger, Sanjaya Belalthiputta, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, nur Verwirrung auseinandergesetzt. Wie wenn nämlich, Ehrwürdiger, man, um eine Mangofrucht gebeten, eine Brotfrucht aushändigen oder, um eine Brotfrucht gebeten, eine Mangofrucht aushändigen würde, ebenso, Ehrwürdiger, hat Sanjaya Belathiputta mir, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, nur Verwirrung auseinandergesetzt. Davon ist mir, Ehrwürdiger, dieser (Gedanke) gekommen: Der hier ist von diesen Bettelmönchen und Brahmanenpriestern der vollkommen Närrische, vollkommen Betörte. Denn wie könnte er sonst, nach dem sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins befragt, nur Verwirrung auseinandersetzen? Davon ist mir, Ehrwürdiger, dieser (Gedanke) gekommen: Wie möchte wohl jemand wie ich einen in meinem Reich wohnenden Bettelmönch oder Brahmanenpriester tadeln? Ich habe also, Ehrwürdiger, die Rede des Sanjaya Belathiputta weder gelobt noch getadelt. Indem ich sie weder gelobt noch getadelt habe, bin ich unzufrieden, (aber) kein Wort der Unzufriedenheit äussernd, ein solches Wort (vielmehr) bedauernd, ohne (dem Ganzen) Bedeutung beizumessen, von (meinem) Sitz aufgestanden und fortgegangen.
34. Nun, o Ehrwürdiger, frage ich auch den Erhabenen: Wie es da nun, Ehrwürdiger, die verschiedenen Berufszweige gibt, nämlich Elefantentreiber, Pferdereiter, Wagenlenker, Bogenschützen, Knappen, Gesandte, Essenausteiler, Beamte, Prinzen, Vorreiter, Grossherren, Helden, Schildkämpfer, Sklaven, Speisebereiter, Barbiere, Bader, Köche, Kranzbinder, Färber, Weber, Korbflechter, Töpfer, Rechner, Siegelmacher, und was es noch für andere solche verschiedenen Berufszweige gibt -, diese geniessen schon in dieser Welt einen sichtbaren Lohn für ihre Tätigkeit. Sie befriedigen und erfreuen damit sich selbst, befriedigen und erfreuen Mutter und Vater, befriedigen und erfreuen Kind und Weib, befriedigen und erfreuen Freund und Gefährten, leisten Darbringung an Bettelmönche und Priester um eines höheren Zieles willen, für himmlische Glückserfüllung, die zum Himmel führt. Ist es nun wohl möglich, Erhabener, schon in dieser Welt einen solchen Lohn des Bettelmönchdaseins festzustellen?“
„Doch, es ist möglich, Grosskönig! Dazu werde ich dich jetzt etwas fragen; wie es dir gut scheinen mag, so magst du darauf antworten.
35. Was meinst du, Grosskönig? (Angenommen), hier wäre ein Mensch dein Sklave und Diener, vor (dir) aufstehend, nach (dir) sich niederlegend, ein gehorsamer Diener, von erfreulichem Wandel, freundlich redend, liebenswürdig. Dessen (Gedanke) sei so: Erstaunlich ist doch, wunderbar ist doch der Verdienste Weg, der Verdienste Vergeltung. Denn dieser Magadha-König Ajatasattu, Sohn einer Vedeha-Frau, ist ein Mensch; auch ich bin ein Mensch. Doch dieser Magadha-König Ajatasattu, Sohn einer Vedeha-Frau, kann sich, scheint mir, den fünf Sinnesfreuden verbunden, ihrer teilhaftig geworden, vergnügen. Ich dagegen bin sein Sklave und Diener, vor (ihm) aufstehend, nach (ihm) mich niederlegend, ein gehorsamer Diener, von erfreulichem Wandel, freundlich redend, liebenswürdig. So will ich auch dessen Verdienste erwerben. Ob ich wohl, Haupthaar und Bart geschoren, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausziehe? Der möge zu späterer Zeit (tatsächlich) mit geschorenem Haupthaar und Bart, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausziehen. So hinausgezogen als Bettelmönch, wandle er mit selbstbeherrschtem Körper, wandle er mit selbstbeherrschter. Sprache,- wandle er mit selbstbeherrschtem Geist, mit einem Mindestmass an Nahrung und Kleidung zufrieden, Freude empfindend an der Einsamkeit. Dann würden deine Leute dir so berichten: Wenn du gestattest, Herr, weisst du schon? Der Mann, der dein Sklave, Diener (war), vor (dir) aufstehend, nach (dir) sich niederlegend, ein gehorsamer Diener, von erfreulichem Wandel, freundlich redend, liebenswürdig, der, o Herr, ist mit geschorenem Haupthaar und Bart, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausgezogen. So hinausgezogen als Bettelmönch, wandelt er mit selbstbeherrschtem Körper, wandelt er mit selbstbeherrschter Sprache, wandelt er mit selbstbeherrschtem Geist, mit einem Mindestmass an Nahrung und Kleidung zufrieden, Freude empfindend an der Einsamkeit. Würdest du dann etwa so sprechen: Herkommen zu mir soll der Mann, er soll wieder Sklave, Diener sein, vor (mir) aufstehend, nach (mir) sich niederlegend, ein gehorsamer Diener, von erfreulichem Wandel, freundlich redend, liebenswürdig!?“
36. „Aber nein, Ehrwürdiger! Vielmehr würden wir ihn begrüssen, uns vor ihm erheben, ihn zum Sitzen einladen, ihm Kleidung, eine (gefüllte) Almosenschale, eine Lagerstatt und im Krankheitsfalle medizinische Behandlung anbieten, Wir würden seine pflichtgemässe Behütung, Beschirmung: Beschützung gewährleisten.“
„Was meinst du, Grosskönig? Wenn dies so ist, gibt es einen sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins oder gibt es ihn nicht?“
„Tatsächlich, Ehrwürdiger, da es so ist, gibt es einen sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins.“
„So ist dies also dir, Grosskönig, von mir zum ersten als in der diesseitigen Welt sichtbarer Lohn des Bettelmönchdaseins mitgeteilt worden.“
37. „Ist es nun wohl möglich, Ehrwürdiger, noch einen anderen schon in dieser Welt sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins festzustellen?“
„Es ist möglich, Grosskönig! Dazu werde ich dich jetzt etwas fragen; wie es dir gut scheinen mag, so magst du darauf antworten. Was meinst du, Grosskönig? (Angenommen,) hier wäre ein Mensch dein Ackerbauer, Haushaltsvorsteher, Ritenvollzieher, Schatzmeister. Dessen (Gedanke) sei so: Erstaunlich ist es doch, wunderbar ist es doch! Denn dieser Magadha-König Ajatasattu, Sohn einer Vedeha-Frau, ist ein Mensch; auch ich bin ein Mensch. Doch dieser Magadha-König Ajatasattu, Sohn einer Vedeha-Frau, kann sich, scheint mir, den fünf Sinnesfreuden verbunden, ihrer teilhaftig geworden, vergnügen. Ich dagegen bin sein Ackerbauer, Haushaltsvorsteher, Ritenvollzieher, Schatzmeister. So will ich auch dessen Verdienste erwerben. Ob ich wohl, Haupthaar und Bart geschoren, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausziehe? Der möge zu späterer Zeit (tatsächlich), einen geringen Besitz verlassend oder einen grossen Besitz verlassend, einen kleinen Verwandtenkreis verlassend oder einen umfangreichen Verwandtenkreis verlassend, mit geschorenem Haupthaar und Bart, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausziehen. So hinausgezogen als Bettelmönch wandle er mit selbstbeherrschtem Körper, wandle er mit selbstbeherrschter Sprache, wandle er mit selbstbeherrschtem Geist, mit einem Mindestmass an Nahrung und Kleidung zufrieden, Freude empfindend an der Einsamkeit. Dann würden deine Leute dir so berichten: Wenn du gestattest, Herr, weisst du schon? Der Mann, der dein Ackerbauer, Haushaltsvorsteher, Ritenvollzieher, Schatzmeister (war), der, o Herr, ist mit geschorenem Haupthaar und Bart, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausgezogen. So hinausgezogen als Bettelmönch, wandelt er mit selbstbeherrschtem Körper, wandelt er mit selbstbeherrschter Sprache, wandelt er mit selbstbeherrschtem Geist, mit einem Mindestmass an Nahrung und Kleidung zufrieden, Freude empfindend an der Einsamkeit. Würdest du dann etwa so sprechen: Herkommen zu mir soll der Mann, er soll wieder Ackerbauer, Haushaltsvorsteher, Ritenvollzieher, Schatzmeister werden!?“
38. „Aber nein, Ehrwürdiger! Vielmehr würden wir ihn begrüssen, uns vor ihm erheben, ihn zum Sitzen einladen ihm Kleidung, eine (gefüllte) Almosenschale, eine Lagerstatt und im Krankheitsfall medizinische Behandlung anbieten; wir würden seine pflichtgemässe Behütung, Beschirmung, Beschützung gewährleisten.“
„Was meinst du, Grosskönig? Wenn dies so ist, gibt es einen sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins oder gibt es ihn nicht?“
„Tatsächlich, Ehrwürdiger, da es so ist, gibt es einen sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins.“
„So ist dies also dir, Grosskönig, von mir zum zweiten als in der diesseitigen Welt sichtbarer Lohn des Bettelmönchdaseins mitgeteilt worden.“
39. „Ist es nun wohl möglich, Erhabener, noch einen anderen schon in dieser Weit sichtbaren Lohn des Bettelmönchdaseins festzustellen, der höher und erhabener ist als diese (bisher) sichtbaren Früchte des Bettelmönchdaseins?“
„Es ist möglich, Grosskönig! Darum, Grosskönig, höre, achte wohl darauf, was ich sagen werde!“
„So (soll es sein), Ehrwürdiger!“ stimmte der Magadha-König Ajatasattu, der Sohn einer Vedeha-Frau, dem Erhabenen zu. Der Erhabene sprach dies:
40. „Da tritt, Grosskönig, in der Welt der Vollendete ins Dasein, der Heilige, vollkommen Erwachte, der mit Wissen und (rechtem) Wandel Ausgestattete, recht Wandelnde, der Weltkenner, der unübertreffliche Lenker der zu zähmenden Menschen der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene. Er erklärt diese Welt mit den Göttern, mit Mara, mit Brahma, mit der Welt der Bettelmönche und Brahmanenpriester, nachdem er sie selbst erfasst und erfahren hat. Er verkündet die Lehre, die am Anfang heilbringende, die in der Mitte heilbringende, die am Schluss heilbringende, sinn- und buchstabengetreu; er legt den absolut vollkommenen, reinheitdurchdrungenen heiligen Wandel dar.
41. Diese Lehre hört ein Hausvater oder der Sohn eines Hausvaters oder ein in einem anderen Stand Wiedergeborener. Nachdem er die Lehre gehört hat, fasst er zum Vollendeten Vertrauen. Von diesem Vertrauen erfüllt, überlegt er so: Beengt ist das Hausleben, ein Schmutzplatz; ein freier Raum (dagegen) ist die Pilgerschaft. Nicht ist das durchführbar, wenn man ein Haus bewohnt, einen ganz und gar vollkommenen, ganz und gar reinheitdurchdrungenen, perlmutterglänzenden heiligen Wandel zu führen. Ob ich wohl, Haupthaar und Bart geschoren, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinausziehe? Er verlässt (dann tatsächlich) zu einer späteren Zeit einen geringen Besitz, oder er verlässt einen grossen Besitz, oder er verlässt einen kleinen Verwandtenkreis, oder er verlässt einen umfangreichen Verwandtenkreis und zieht mit geschorenem Haupthaar und Bart, mit gelben Gewändern bekleidet, aus der Häuslichkeit in die Hauslosigkeit hinaus.
42. So hinausgezogen, weilt er in Selbstzucht gezügelt, in Verhalten und Wandel vollkommen, (schon) in winzigsten Fehlern Gefahr erblickend, strebt er entsprechend den Regeln, im Tatwerk und im Wortwerk von Heil erfüllt, lebt er vollkommen rein, tugendvollendet, als Torhüter der Sinne von Bewusstsein und Aufmerksamkeit erfüllt, zufrieden.
43. Und wie, Grosskönig, ist der Mönch tugendvollendet? Da hat es, Grosskönig, ein Mönch aufgegeben, Leben zu vernichten; er enthält sich der Vernichtung von Leben. Den Stock niedergelegt, das Schwert niedergelegt, verhält er sich bescheiden, Freundlichkeit erzeugend, zu allen lebenden Wesen liebevoll und mitleidig. Darin eben besteht seine Tugend. Das Nehmen von Nichtgegebenem hat er aufgegeben; er enthält sich des Nehmens von Nichtgegebenem. Gegebenes nimmt er, auf Gegebenes wartet er, nicht diebisch, wandelt er in rein gewordenem Selbst. Darin eben besteht seine Tugend. Unheiligen Wandel hat er aufgegeben; von heiligem Wandel ist er, (von Bösem) entfernt lebt er, dem Geschlechtsverkehr entsagend, dem gewöhnlichen Trieb. Darin eben besteht seine Tugend.
44. Lüge zu sprechen hat er aufgegeben; er enthält sich der Lüge; die Wahrheit spricht er, wahrhaftig ist er, standhaft, vertrauenswürdig, kein Betrüger der Welt. Darin eben besteht seine Tugend. Verleumderische Rede hat er aufgegeben, er enthält sich der Verleumdung. Was er hier gehört, teilt er nicht dort mit, um diese (Leute) zu entzweien, und was er dort gehört hat, das teilt er nicht hier mit, um jene (Leute) zu entzweien. So ist er ein Einiger der Entzweiten; über die Einigen erwähnt er nichts (Nachteiliges), über Eintracht ist er froh, an Eintracht freut er sich, an Eintracht (empfindet) er Wonne, Eintracht bewirkendes Wort spricht er. Darin eben besteht seine Tugend. Barsche Rede hat er aufgegeben, barscher Rede enthält er sich. Solche Worte, die nicht verletzend sind, dem Ohr angenehm, liebreich, zu Herzen gehend, höflich, viele Menschen erfreuend, vielen Menschen angenehm, solcherart Rede spricht er. Darin eben besteht seine Tugend. Lockeres Geplapper hat er aufgegeben, lockeren Geplappers enthält er sich. Er spricht zur (rechten) Zeit, er spricht tatsachengemäss, er spricht sinnvoll, er spricht der Lehre gemäss, er spricht zuchtvoll, er redet eine gehaltvolle Sprache, die zur (rechten) Zeit von einer Beweisführung (begleitet, thematisch) klar umgrenzt und ihrem Gegenstand angepasst ist. Darin eben besteht seine Tugend.
45. Der Anlage von Saaten und Pflanzungen enthält er sich. Einmal (am Tag) isst er; nachts fastet er; dem Essen zur Unzeit hat er entsagt. Tanz, Gesang, Instrumentalmusik und Schaustellungen hat er (ebenfalls) entsagt. Der Verwendung von Kränzen, Wohlgerüchen, Salben sowie Putz und Schmuck hat er entsagt. Einer hohen Lagerstatt wie auch einer grossen Lagerstatt hat er entsagt. Der Entgegennahme von Gold und Silber hat er entsagt. Der Entgegennahme von ungemahlenem Korn hat er entsagt. Der Entgegennahme von rohem Fleisch hat er entsagt. Der Entgegennahme von Frauen und Mädchen hat er entsagt. Der Entgegennahme von Sklavinnen und Sklaven hat er entsagt. Der Entgegennahme von Schafen und Ziegen hat er entsagt. Der Entgegennahme von Hühnern und Schweinen hat er entsagt. Der Entgegennahme von Elefanten, Rindern, Rossen und Gäulen hat er entsagt. Der Entgegennahme von Feldern und Anwesen hat er entsagt. Der Ausführung von Botschaften, Sendungen und Gängen hat er entsagt. Kauf und Verkauf hat er entsagt. Falschem Gewicht, falscher Münze, falschem Mass hat er entsagt. Den krummen Wegen der Bestechung, des Betrugs und der Täuschung hat er entsagt. Dem Zerstören, Töten, Gefangennehmen, der Wegelagerei, Plünderung und Gewaltanwendung hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.
46. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart Saaten und Pflanzungen anzulegen pflegen - nämlich als Wurzelsprösslinge, Setzlinge, Reiser, Knospen sowie Aussaat von Samen als fünftes -, einer solchen Anlage von Saaten und Pflanzungen hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.
47. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, Vorratswirtschaft zu betreiben pflegen - nämlich Speisevorrat, Getränkevorrat, Kleidervorrat, Vorrat an Transportmitteln, Liegen, Parfüms und Delikatessen und so weiter -, einer solchen Vorratswirtschaft hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.
48. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, Schaustellungen zu besuchen pflegen - nämlich Tanz, Gesang, Instrumentalmusik, Schauspiel, Geschichtenerzählen, Händeklatschen, Zauberei, Trommeln, Märchenbilder, Ballspiel, Flötenspiel, Akrobatik, Elefantenkampf, Rosskampf, Büffelkampf, Stierkampf, Bockkampf, Widderkampf, Hahnenkampf, Peitschenkampf, Stockkampf, Boxkampf, Scheinfaustkampf, Aufmarsch, Antreten des Heeres, Frontbesichtigung und so -, weiter solchen Schaustellungen hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.
49. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, Stätten des Würfelspiels und der Vergnügung aufzusuchen pflegen - nämlich das Brett mit acht Quadraten, mit zehn Quadraten, das Brettspiel in der Luft, das Hüpfspiel, das Buchstabierspiel, das Würfelspiel, das Stöckchenspiel, das Handbürstenspiel, das Wurfspiel, das Blasen mittels Blattpfeifen, den Spielzeugpflug, das Rollspiel, das Spiel mit einer Windmühle aus Blättern, das Palmblattspielzeug, das Wagenspiel, das Bogenspiel, das Silbenerkennungsspiel, das Gedankenerraten, die Imitation und so weiter -, solcherart die Stätten des Würfelspiels und der Vergnügung aufzusuchen, hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.
50. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, eine hohe Lagerstatt, eine grosse Lagerstatt zu benutzen pflegen - nämlich Sessel, Diwan, Wollteppich, bunte Decke, weisse Decke, Wolldecke, Matratze, Zierdecke, Decken mit Fransen an beiden Enden, Decken mit Fransen an einem Ende, Seidendecken, Teppich, Elefantendecke, Pferdedecke, Wagendecke, Sofadecke aus Antilopenfell, Teppich oder Sofadecke aus Antilopenfell als bestes Lager, an beiden Seiten mit rotem Kissen und so weiter -, solcherart hoher Lagerstatt, grosser Lagerstatt hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.