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51. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, die Anwendung von Putz und Schmuck auszuüben pflegen - nämlich das Einsalben, Abreiben, Baden, Frottieren, (die Verwendung von) Spiegel, Salbe, Toilettenartikeln, Puder, Schmuck, Armband, Stirnband, Stock, Rohr, Schwert, Baldachin, bunten Sandalen, Turban, Juwelen, Fächer aus Schweifhaar, weissen Gewändern mit langen Borten -, solcherart Anwendung von Putz und Schmuck hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

52. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart tierische Rede zu führen pflegen - nämlich Rede über einen König, Rede über einen Dieb, Rede über einen Grossminister, Rede über ein Heer, Rede über Furcht, Rede über eine Schlacht, Rede über Speise, Rede über Trank, Rede über Kleidung, Rede über die Lagerstatt, Rede über (Schmuck-) Kränze, Rede über Wohlgerüche, Rede über Verwandte, Rede über Fahrzeug, Rede über den Weg, Rede über ein Dorf, Rede über einen Marktflecken, Rede über eine Stadt, Rede über ein Land, Rede über eine Frau, Rede über den Branntwein, Rede über eine Strasse, Rede über einen Brunnen, Rede über die Totengeister, Rede über die Vielfalt, Rede über Volksgeschichten, Seegeschichten, darüber, wie etwas so oder nicht so wurde -, solcherart tierischer Rede hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

53. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart streitsüchtige Rede zu führen pflegen - nämlich: Nicht du kennst diese Lehre und Zucht; ich kenne diese Lehre und Zucht. Was wirst du (schon) diese Lehre und Zucht verstehen! Auf falschem Pfad bist du; ich bin auf dem richtigen Pfad. Gelungen (ist es) mir, nicht gelungen dir. Was vorher zu sprechen war, hast du später gesprochen; was später zu sprechen war, hast du vorher gesprochen. Nicht durchdacht, verdreht ist deine (Rede). Widerlegt ist deine Rede, gefesselt bist du. Die eitle Rede lass fahren oder widerstehe, wenn du dazu imstande bist! -, solcherart streitsüchtiger Rede hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

54. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart Botschaften, Sendungen, Gänge zu übernehmen pflegen - nämlich von Königen, königlichen Grossministern, Kriegern, Priestern, Hausvätern, Prinzen: Gehe hier, gehe dort, nimm dies, bring es dorthin! -, einer solchen Übernahme von Botschaften, Sendungen, Gängen hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

55. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, Betrüger sind und Schwätzer, Wahrsager und Gaukler, und gierig um des Gewinnes willen nach Gewinn trachten - solcher Betrügerei und Schwätzerei hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

56. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich indem sie Kennzeichen, Vorzeichen, Anzeichen, Träume, Merkmale, Mauselöcher (deuten oder indem sie) Feueropfer, Löffelopfer, Hülsenopfer, Spelzenopfer, Reisopfer, Butteropfer, Ölopfer, Speichelopfer, Blutopfer (darbringen oder indem sie) Gliederzauber, Hauszauber, Feldzauber, Segenzauber, Dämonenbeschwörung, Erdzauber, Schlangenbeschwörung, Giftzauber, Skorpionenzauber, Mäusezauber, Deutung der Schreie, (besonders) der Krähen (vornehmen oder indem sie) das Lebensalter voraussagen (oder indem sie Mittel zum) Schutz vor Pfeilen oder zum Bändigen von Tieren (anpreisen) -, solcher Afterwissenschaft hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

57. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich indem sie Zeichen an Edelsteinen, Zeichen an Stöcken, Zeichen an Kleidern, Zeichen an Schwertern, Zeichen an Pfeilen, Zeichen an Bogen, Zeichen an Waffen (überhaupt), Zeichen an Frauen, Zeichen an Männern, Zeichen an Knaben, Zeichen an Mädchen, Zeichen an Sklaven, Zeichen an Sklavinnen, Zeichen an Elefanten, Zeichen an Pferden, Zeichen an Büffeln, Zeichen an Stieren, Zeichen an Kühen, Zeichen an Ziegen, Zeichen an Widdern, Zeichen an Hähnen, Zeichen an Wachteln, Zeichen an Eidechsen, Zeichen an Katzen, Zeichen an Schildkröten, Zeichen an Wildtieren deuten -, solcher Afterwissenschaft hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

58. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich (indem sie wahrsagen:) Es wird ein (kriegerischer) Ausmarsch der Könige stattfinden; es wird kein Ausmarsch der Könige stattfinden; es wird ein Aufeinandertreffen der Könige im Inneren (des Landes) stattfinden; es wird ein Abzug der Könige ausserhalb (des Landes) stattfinden; es wird ausserhalb ein Aufeinandertreffen der Könige stattfinden; es wird im Inneren ein Abzug der Könige stattfinden; im Inneren wird der Sieg der Könige erfolgen; ausserhalb wird eine Niederlage der Könige eintreten; ausserhalb wird der Sieg der Könige erfolgen; im Inneren wird eine Niederlage der Könige eintreten; so wird diesem der Sieg zufallen, dieser wird eine Niederlage erleiden -, solcher Afterwissenschaft und unrechtem Leben hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

59. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich (indem sie wahrsagen:) Es wird eine Mondfinsternis geben, es wird eine Sonnenfinsternis geben, es wird eine Sternbedeckung geben. Der Lauf von Mond und Sonne wird auf dem (richtigen) Weg sein; der Lauf von Mond und Sonne wird auf dem falschen Weg sein. Es wird einen Meteorfall geben. Es wird Himmelsglühen geben. Es wird ein Erdbeben geben. Es wird ein Donnergrollen geben. Des Mondes, der Sonne, der Sterne Aufgang (oder) Untergang wird trübe (oder) klar sein. Eine solche Folge wird die Mondfinsternis haben, eine solche Folge wird die Sonnenfinsternis haben, eine solche Folge wird die Sternbedeckung haben, eine solche Folge wird der Lauf von Mond und Sonne auf dem (richtigen) Weg haben, eine solche Folge wird der Lauf von Mond und Sonne auf dem falschen Weg haben, eine solche Folge wird der Lauf der Gestirne auf dem (richtigen) Weg haben, eine solche Folge wird der Lauf der Gestirne auf dem falschen Weg haben, eine solche Folge wird der Meteorfall haben, eine solche Folge wird das Himmelsglühen haben, eine solche Folge wird das Erdbeben haben, eine solche Folge wird das Donnergrollen haben, eine solche Folge wird des Mondes, der Sonne, der Sterne getrübter (oder) klarer Aufgang (oder) Untergang haben! -, solcher Afterwissenschaft und unrechtem Leben hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

60. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich (indem sie wahrsagen:) Es wird eine gute Regenzeit geben; es wird eine schlechte Regenzeit geben; es wird viel Nahrung vorhanden sein -, es wird eine Hungersnot geben; es wird Frieden geben; es wird Krieg geben; es wird eine Seuche ausbrechen; es wird Gesundheit herrschen! (und indem sie als) Schreiber, Rechner, Zähler (tätig sind oder) Dichtkunst (oder Oberhaupt) Weltliches (betreiben) solcher Afterwissenschaft und unrechtem Leben hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

61. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich (indem sie mitwirken) an Eheanbahnung, Hochzeit, Übereinkommen, Streit, Schuldeneintreiben, Leihgeschäft, (magischem) Segenspenden, Verfluchung, Empfängnisverhütung, Zungenlähmen, (Stummachen durch) Zusammenpressen der Kiefer, Besprechen der Hände, Flüstern ins Ohr, Befragen des Spiegels, Befragen von (als Medium dienenden) Mädchen, Befragen von Göttern, Sonnenverehrung, Verehrung des Grossen, Anbetung des Feuers, Verehrung der Glücksgöttin -, solcher Afterwissenschaft und unrechtem Leben hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

62. Wie nun so einige ehrwürdige Mönche und Priester, die die gläubig dargebrachten Lebensmittel verzehren, solcherart durch eine Afterwissenschaft, durch unrechtes Leben ihren Lebensunterhalt bestreiten - nämlich (indem sie) Beschwichtigungszauber, Gebetsübungen, Erdzauber, Manneskraftzauber, Entmannungszauber, Hauszauber, Hauseinsegnung, (rituelles) Mundspülen, (rituelles) Baden, Opferungen (betreiben), Mittel zum Erbrechen, Mittel zum Aufstossen, Mittel zum Abführen, Mittel zum Regurgitieren, Öl für die Ohren, Reinigungsmittel für die Augen, Nasenmittel, Salbe, Einreibemittel (verordnen), Augenheilkunde, Chirurgie, Kinderheilkunde, die Anwendung von Wurzeln und Kräutern und Entschlackung durch Pflanzen (betreiben) -, solcher Afterwissenschaft und unrechtem Leben hat er entsagt. Darin eben besteht seine Tugend.

63. Nun, o Grosskönig, ein so mit Tugend ausgestatteter Mönch gewahrt von nirgendwoher Gefahr, weil er ja mit Tugend gerüstet ist. Gerade wie, o Grosskönig, ein gekrönter Herrscher, nachdem er den Feind niedergeworfen hat, von nirgendwoher Gefahr gewahrt, weil er ihm (siegreich) entgegengetreten ist, ebenso, o Grosskönig, gewahrt ein so mit Tugend ausgestatteter Mönch von nirgendwoher Gefahr, weil er ja mit Tugend gerüstet ist. Er empfindet durch die Befolgung dieser edlen Tugendsatzung ein persönliches, makelloses Glück. So also, o Grosskönig, ist ein Mönch mit Tugend ausgestattet.

64. Und wie, o Grosskönig, ist ein Mönch der Torhüter der Sinne? Hat hier, o Grosskönig, ein Mönch mit dem Auge eine Form erblickt werden seine Sinne nicht erregt, kümmert er sich nicht um Einzelheiten (des Sinnesobjektes). Da über den, der den Gesichtssinn nicht zu zügeln pflegt, Gier und Unmut, böse und unreine Gedanken die Oberhand gewinnen, befolgt er dessen Zügelung, hütet den Gesichtssinn, befasst sich mit der Zügelung des Gesichtssinnes. Hat er mit dem Gehör einen Laut gehört - hat er mit dem Geruch einen Duft gerochen - hat er mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt - hat er mit dem Körper eine Berührung getastet - hat er mit dem Geist eine Erscheinung erkannt, werden seine Sinne nicht erregt, kümmert er sich nicht um Einzelheiten. Da über den, der den Denksinn nicht zu zügeln pflegt, Gier und Unmut, böse und unreine Gedanken die Oberhand gewinnen, befolgt er dessen Zügelung, hütet den Denksinn, befasst sich mit der Zügelung des Denksinnes. Er empfindet durch die Befolgung dieser edlen Tugendsatzung persönliches, ungetrübtes Glück. So also, o Grosskönig, ist ein Mönch der Torhüter der Sinne.

65. Und wie, o Grosskönig, ist ein Mönch mit Wachsamkeit und Selbstbeherrschung ausgestattet? Da ist, o Grosskönig, ein Mönch beim Kommen und Gehen mit Wachsamkeit vorgehend, beim Hinschauen und Wegschauen mit Wachsamkeit vorgehend, beim Bücken und Bewegen mit Wachsamkeit vorgehend, beim Tragen des Ordensgewandes und der Almosenschale mit Wachsamkeit vorgehend, beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken mit Wachsamkeit vorgehend, beim Stuhlgang und beim Urinieren mit Wachsamkeit vorgehend, beim Gehen und Stehen und Sitzen, beim Schlafen und Wachen, beim Sprechen und Schweigen mit Wachsamkeit vorgehend. So also, o Grosskönig, ist ein Mönch mit Wachsamkeit und Selbstbeherrschung ausgestattet.

66. Und wie, o Grosskönig, ist ein Mönch zufrieden? Da ist, o Grosskönig, ein Mönch zufrieden mit dem den Körper umhüllenden Ordensgewand, mit der den Magen einhüllenden Almosenspeise. Wohin er auch pilgert: nur damit pilgert er. Ebenso wie, o Grosskönig, ein gefiederter Vogel, wohin er auch fliegt, nur mit dem Gewicht der Federn fliegt, gerade so, o Grosskönig, ist ein Mönch zufrieden mit dem den Körper umhüllenden Ordensgewand, mit der den Magen einhüllenden Almosenspeise. Wohin er auch pilgert: nur damit pilgert er. So also, o Grosskönig, ist ein Mönch zufrieden.

67. Diese edle Tugendsatzung befolgend, diese edle Sinneszügelung befolgend, diese edle Wachsamkeit und Selbstbeherrschung befolgend, diese edle Genügsamkeit befolgend, begibt er sich zu einer abgelegenen Stätte: in einen Wald, an das Wurzelwerk eines Baumes, in eine Felsenhöhle, in eine Gebirgsschlucht, auf einen Friedhof, in das Waldesdickicht, in offenes Land, auf einen Strohhaufen. Nach dem Mittagsmahl, vom Almosengang zurückgekehrt, setzt er sich mit gekreuzten Beinen (und) mit gerade aufgerichtetem Körper nieder (und) errichtet vor (den Sinnesobjekten den Schutzwall seiner) Wachsamkeit.

68. Er hat weltliche Gier aufgegeben; er verharrt mit einem von Begierde frei gewordenen Gemüt; von Gier reinigt er den Sinn. Übeltat und Sünde hat er aufgegeben; in von Üblem freien Sinn verharrt er; mit allen Lebewesen und Geschöpfen freundlich und mitleidig, reinigt er von Böswilligkeit und Sünde den Sinn. Gleichgültigkeit und Trägheit hat er aufgegeben; ohne Gleichgültigkeit und Trägheit verharrt er; des Lichtes (der Einsicht) bewusst, vollkommen selbstbeherrscht, reinigt er von Gleichgültigkeit und Trägheit den Sinn. Unwillen und Unruhe hat er aufgegeben; frei von Unwillen verharrt er; mit innerlich beruhigtem Sinn reinigt er von Unwillen und Unruhe den Sinn. Zweifel hat er aufgegeben; Zweifel überwunden habend, verharrt er; nicht zweifelt er an den heilsamen Grundlehren; von Zweifel reinigt er den Sinn.

69. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein verschuldeter Mann sich mit Geschäften befassen würde und seine Geschäfte würden erfolgreich sein: die früher entliehenen Schuldsummen, die könnte er tilgen, und er hätte darüber hinaus noch einen Überschuss für den Unterhalt einer Ehefrau. Dessen (Überlegung) wäre so: Ich habe mich früher, mit Schulden behaftet, mit Geschäften befasst; diese Geschäfte waren für mich erfolgreich; die früher entliehenen Schuldsummen, die habe ich tilgen können, und ich habe darüber hinaus einen Überschuss für den Unterhalt einer Ehefrau. Er würde aus diesem Grund Freude gewinnen, zu Wohlgemutheit gelangen.

70. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein Mann krank wäre, leidend, von Krankheit ermattet, dem das Essen unbekömmlich wäre, in dessen Körper sich keine Kraft (befände). Der würde zu einer späteren Zeit von dieser Krankheit befreit, das Essen bekäme ihm wieder, und in seinem Körper wäre wieder das (richtige) Mass an Kraft. Dessen (Überlegung) wäre so: Ich bin früher krank gewesen, leidend, von Krankheit ermattet, das Essen ist mir nicht bekommen, und in meinem Körper war keine Kraft. jetzt bin ich von dieser Krankheit befreit; das Essen bekommt mir, und in meinem Körper ist (wieder) das (richtige) Mass an Kraft. Er würde aus diesem Grund Freude gewinnen, zu Wohlgemutheit gelangen.

71. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein Mann im Gefängnis gehalten würde. Der würde zu einer späteren Zeit aus der Fesselung freikommen, heil und sicher, und er hätte keinerlei Verlust am Vermögen. Dessen (Überlegung) wäre so: Ich bin früher im Gefängnis gehalten worden; jetzt bin ich aus dieser Fesselung freigekommen, heil und sicher, und ich habe keinerlei Verlust am Vermögen. Er würde aus diesem Grund Freude gewinnen, zu Wohlgemutheit gelangen.

72. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein Mann Sklave wäre, nicht von sich selbst abhängig, (sondern) von anderen abhängig, (dem) kein Gang nach freiem Belieben (gestattet wäre). Der würde zu einer späteren Zeit von dieser Sklaverei erlöst; er wäre (dann nur) von sich selbst abhängig, nicht von anderen abhängig; sein Gang (wäre) nach freiem Belieben. Dessen (Überlegung) wäre so: Ich bin früher Sklave gewesen, nicht von (mir) selbst abhängig, (sondern) von anderen abhängig; jetzt bin ich von dieser Sklaverei erlöst worden, bin (nur von mir) selbst abhängig, nicht von anderen abhängig; nach freiem Belieben ist (mein) Gang. Er würde aus diesem Grund Freude gewinnen, zu Wohlgemutheit gelangen.

73. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein Mann mit Hab und Gut auf einem Weg in der Wildnis einherzöge, der keine Nahrungsmittel (bietet) und gefahrvoll ist. Der würde zu einer späteren Zeit diese Wildnis durchquert und glücklich eine Dorfgrenze erreicht haben, sicher und gefahrlos. Dessen (Überlegung) wäre so: Ich bin früher mit Hab und Gut auf einem Weg in der Wildnis einhergezogen, der keine Nahrungsmittel (bot) und gefahrvoll war; jetzt habe ich diese Wildnis durchquert und glücklich eine Dorfgrenze erreicht, sicher und gefahrlos. Er würde aus diesem Grund Freude gewinnen, zu Wohlgemutheit gelangen.

74. Ebenso nun, o Grosskönig, betrachtet der Mönch wie eine Schuld, wie eine Krankheit, wie ein Gefängnis, wie die Sklaverei, wie einen Weg durch die Wildnis diese fünf in ihm nicht beseitigten Hindernisse (auf dem Weg zur Vollkommenheit). Gerade aber, o Grosskönig, wie die Schuldentilgung, wie die Gesundung, wie die Befreiung aus der Fessel, wie die Freilassung (aus der Sklaverei), wie die friedlich umgrenzte Stätte ebenso, o Grosskönig, betrachtet der Mönch diese fünf Hindernisse, wenn er sie in sich beseitigt hat.

75. Wenn er diese fünf Hindernisse in sich als beseitigt betrachtet, entsteht Freude. Dem Freudigen erwächst Heiterkeit. Dem im Geist Heiteren kommt der Körper zur Ruhe. Der im Körper Ruhige fühlt Glückseligkeit. Dem Glückseligen ordnet sich das Denken. Er verharrt, fern von Begierden, fern von unheilvollen Gedanken, mit Andacht, mit Überlegung, indem er die einsamkeitsgeborene heitere Glückseligkeit, die erste Schauung, erreicht hat. Ebendiesen Körper bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt er mit einsamkeitsgeborener heiterer Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der einsamkeitsgeborenen heiteren Glückseligkeit unerfüllt bleibt.

76. Gerade wie, o Grosskönig, wenn ein tüchtiger Bader oder Badergeselle in eine Metallschüssel Waschpulver streut und mit Wasser vollständig durchtränkt vermischt, so dass die Bade(schaum)kugel von Feuchtigkeit ergriffen, von Feuchtigkeit getränkt, innen und aussen voller Feuchtigkeit ist und nicht tropft - ebenso nun, o Grosskönig, bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt ein Mönch ebendiesen Körper mit einsamkeitsgeborener heiterer Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der einsamkeitsgeborenen heiteren Glückseligkeit unerfüllt bleibt. Dies aber, o Grosskönig, ist ein sichtbarer Lohn des Bettelmönchdaseins, gegenüber den vorher aufgezeigten Früchten des Bettelmönchdaseins (noch) hervorragender und erhabener.

77. Und wiederum, o Grosskönig, nach der Ausbildung von Andacht und Überlegung verharrt der Mönch, indem er den persönlichen Frieden, die geistige Konzentration, die von Andacht freie, von Überlegung freie, versenkungsgeborene heitere Glückseligkeit, die zweite Schauung, erreicht hat. Ebendiesen Körper bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt er mit versenkungsgeborener heiterer Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der versenkungsgeborenen heiteren Glückseligkeit unerfüllt bleibt.

78. Gerade wie, o Grosskönig, ein See mit (eigenem) Springquell, der aus der östlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, aus der westlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, aus der nördlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, aus der südlichen Richtung keinen Wasserzufluss hat, dem Gott nicht zur rechten Jahreszeit angemessen einen Regenschauer darbietet. In diesem See wallt nur der eigene kühle Wasserstrom (des Grundquells) empor und bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt das Seewasser mit kühlem (Quell-)Wasser, so dass kein Teil des Seewassers von dem kühlen Wasser unerfüllt bleibt. Ebenso nun, o Grosskönig, bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt der Mönch ebendiesen Körper mit versenkungsgeborener heiterer Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der versenkungsgeborenen heiteren Glückseligkeit unerfüllt bleibt. Dies aber, o Grosskönig, ist ein sichtbarer Lohn des Bettelmönchdaseins, gegenüber den vorher aufgezeigten Früchten des Bettelmönchdaseins (noch) hervorragender und erhabener.

79. Und wiederum, o Grosskönig, verharrt der Mönch in Heiterkeit und Leidenschaftslosigkeit, gleichmütig, aufmerksam und wachsam. Ein Glück empfindet er im Körper, das die Edlen beschreiben: Der gleichmütige Wachsame verharrt glücklich!; die dritte Schauung erreicht er. Er bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt diesen Körper mit freudloser Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der freudlosen Glückseligkeit unerfüllt bleibt.

80. Gerade wie, o Grosskönig, in einem Teich mit blauem Lotus, in einem Teich mit rotem Lotus, in einem Teich mit weissem Lotus einzelne blaue Lotusblüten oder rote Lotusblüten oder weisse Lotusblüten im Wasser entstehen, im Wasser wachsen, aus dem Wasser nicht emporsteigen, untergetaucht sich ernähren und die von der Spitze bis zur Wurzel von kühlem Wasser bedeckt und umgeben, erfüllt und durchdrungen sind, so dass nichts von all den blauen oder roten oder weissen Lotusblüten von kühlem Wasser unerfüllt bleibt - ebenso nun, o Grosskönig, bedeckt und umgibt, erfüllt und durchdringt der Mönch diesen Körper mit freudloser Glückseligkeit, so dass nichts an seinem gesamten Körper von der freudlosen Glückseligkeit unerfüllt bleibt. Dies aber, o Grosskönig, ist ein sichtbarer Lohn des Bettelmönchdaseins, gegenüber den vorher aufgezeigten Früchten des Bettelmönchdaseins (noch) hervorragender und erhabener.

81. Und wiederum, o Grosskönig, verharrt der Mönch nach der Aufgabe des Glückes wie nach der Aufgabe des Leides, nach Überwindung der früheren Wohlgemutheit wie des Unmuts, und erreicht die leidlose, glücklose, gleichmütig-wachsame, vollkommen reine vierte Schauung. Er hat sich niedergelassen und diesen Körper mit vollkommen gereinigtem Gemüt, vollkommen geläutertem, erfüllt, so dass nichts von seinem gesamten Körper von dem vollkommen gereinigten Gemüt, vollkommen geläutertem, unerfüllt bleibt.

Fortsetzung
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