Löpa Berlin: Linksökologische pazifistische Anarchisten

Argumente gegen die Jagd

 
Jagen ist Morden!

 

Übersicht:
Jäger schützen die Natur!
Jäger regeln den Wildbestand!
Jäger jagen nicht aus purer Lust!
Jäger bedienen nur den Bedarf
an Fleisch, Wildbret, Fellen und Pelzen.
Die Jagd dient nicht nur den Jägern.
Jagd hat Tradition.

Mehr Informationen und Links


Argument: Jäger schützen die Natur!

Gegenargument: Sicher, indem sie Tiere töten. Das ist paradox. Wenn ein Mensch das Leben eines Menschen und auch das eines Tieres als höchstes Gut propagiert und deshalb Sätze predigt wie "Du sollst nicht töten!" oder "Wer jemanden umbringt, wird mit vielen Jahren Knast bestraft!", der kann nicht ernsthaft behaupten, dass das Töten von Tieren positiv ist. Selbst Tierquälerei ist per Gesetz verboten, aber der Tod eines Tieres scheint nicht quälend zu sein?
Jäger argumentieren, dass das "Jagen von Tieren" (sie sprechen nie von Töten, Erschießen, Ermorden oder Umbringen als ob die Bejagung keinen Tod nach sich ziehen würde) nicht ihre Hauptaufgabe ist. Sie würden mehr Tierarten schützen als töten und dadurch den Artenschutz und Wildpflege betreiben. Ja, im Winter füttern sie Rehe, Wildschweine und andere Tiere, aber nur, um sie zur nächsten Jagdsession erlegen zu können.
Wie Jäger die Natur schützen, indem sie Hochsitze aufbauen, Zufahrtstraßen anlegen, Zäune ziehen und dergleichen, ist fraglich. Wenn sie SportlerInnen, WanderInnen usw. vom Wald fernhalten, dient das nicht dem Naturschutz sondern der Revierabsicherung. Wäre blöd, einen Jogger zu erschießen.
Die Natur schützen können auch andere Menschen, die nicht nebenbei Tiere töten.

Argument: Jäger regeln den Wildbestand!
Gegenargument: Weil ohne die Jagd einige freilebende Tierarten, wie z. B. die armen Rebhühner noch ärmer dran wären und andere Tiere wie böse Rabenvögel sich ungehindert vermehren und die Landwirtschaft bedrohen würden, müssen die Jäger eingreifen. Sie verschweigen aber, dass erst der Mensch und besonders die Jagd die natürlichen Regulationsmechanismen zerstört haben, indem sie Tiere, die sonst den Wildbestand reguliert haben, ausgerottet oder stark dezimiert haben.
Vehement wehren sie sich jetzt gegen eine Wiedereinbürgerung dieser Tierarten wie Luchs und Wolf. Füchse, Greifvögel und so weiter sind für sie keine Regulationshelfer, sondern Konkurrenten, die demzufolge gejagt werden müssen.
In einer Schrift des "Deutschen Jagdschutz-Verbandes e.V." (DJV) steht: "Mit der Hege wird nicht beabsichtigt, einen möglichst hohen Wildbestand zur Bejagung zu schaffen. Sie schließt auch die Abwehr von Gefahren für das Wild ein."
Auf gut deutsch heißt das: Wir schützen die Kaninchen vor dem Fuchs, indem wir den Fuchs töten. Dann haben wir ganz viele Kaninchen, die wir töten müssen, damit sie nicht die ganzen Mohrrüben von den Feldern klauen. Jägerlogik.
Mehrere hunderttausend Tiere werden jedes Jahr erschossen oder in Fallen gefangen. Wer das Leben von Tieren achtet, muss das als Mord empfinden und nicht ganz sachlich als Hege, wie es verniedlichend genannt wird. Diese Versachlichung von Leben, in der Lebewesen nur eine Nummer in einer Besatzdichtetabelle sind, erleichtert es Menschen nur, ohne Grund zu töten.

Argument: Jäger jagen nicht aus purer Lust!
Gegenargument: Nein, sie erfüllen ja nur ihre Pflicht. Wie so viele todesbringende Menschen das auch sagen. Ein Jäger sei in der Lage, aufgrund seiner Ausbildung das Wild so zu "erlegen" (nicht "töten"), dass ihm vermeidbare Schmerzen und Leid erspart bleiben. Das sagen Jäger, nachdem sie Leben beendet haben. Außerdem können bestimmte Arten von Munition das Tier gar nicht schmerzlos töten, zum Beispiel Schrot, weil die vielen Kugeln das Tier unkontrolliert treffen. Die Aufgabe eines Jagdhundes ist es ja auch, verwundete Tiere, die unter Schmerzen dem Tod zu entfliehen suchen, aufzuspüren. Aber ein deutsches Tier leidet ja nicht.
Außerdem ist es durchaus üblich, dass Jäger die Geweihe von besonders großen Hirschen, die Stoßzähne von Keilern, die Häute von Wildschweinen oder die Federn von Vögeln als Zimmerschmuck benutzen. Das dient dann unter anderen Jäger als Beleg für den Jagderfolg. Es kann aber genauso gut Geltungssucht, Protz und Angeberei genannt werden. Solche Trophäen würden nicht genutzt werden, wenn der Tod wirklich nur eine "formale Sache" wäre. Wer aber stolz darauf ist, schmückt sich mit den Federn seiner "Feinde".
Es wird erwidert, dass die Geweihe auf "Trophäenschauen" (genannt Hegeschauen) wertvolle Informationen über das Tier und die Erlegung bieten. Dass diese Informationen aber nicht in Wohnzimmern oder von einem Wildscheinfell im Flur vermittelt werden, dürfte allen klar sein.
Manche Jäger rechtfertigen die Jagd damit, dass sie sich erst mühsam an das Wild ranschleichen müssten und es Geduld erfordere, auf einem Hochsitz zu warten. Das Töten spiele nur eine ganz kleine Rolle bei der Jagd. Aber: es bleibt das Ziel, die Belohnung des Anpirschens und Wartens.
Um das Leiden der Tiere zu minimieren, müssen hervorragende Schießleistungen bei der Ablegung der Jagdprüfung gezeigt werden. Dann ist es aber verwunderlich, dass nur einige Wochen nach Beginn der Jagdsession 2000 in den USA über acht Menschen getötet wurden, weil Jäger Menschen, teils andere Jäger, mit Tieren verwechselt haben.
Dass Jäger nicht nur aus Sorge um den Wildbestand sondern eben doch aus Spaß jagen, zeigt ein Blick in eine der zahlreichen Jagdzeitschriften, in denen für Jagdsafaris in Afrika oder sonstwo geworben wird.
Hinzu kommt, dass die Technik längst so ausgereift ist, dass mit Lasergewehren etc. gejagt werden könnte. Das andauernde Benutzen von schmerzbringendem Schrot zeigt, dass das Vermeiden von Tierqualen bei der Jagd nicht die höchste Priorität hat.

Argument: Jäger bedienen nur den Bedarf an Fleisch, Wildbret, Fellen und Pelzen.
Gegenargument: Das ist wahr. Aber die Nachfrage regelt nicht nur das Angebot sondern auch umgekehrt. Außerdem gibt es viele andere Gründe, die für einen Fleischverzicht sprechen (siehe Argumente für Vegetarismus).

Argument: Die Jagd dient nicht nur den Jägern.
Gegenargument: Wieso nicht? Weil angeblich die Artenvielfalt erhalten bleibt, leckeres Fleisch geschossen wird und die Umwelt geschützt wird. Alles Dinge, die oben widerlegt wurden. Außerdem ist es für Menschen gefährlicher, sich im Wald aufzuhalten, wen JägerInnen die Personen mit Tieren verwechseln können. Kommt nicht zu häufig vor, aber jedeR hat nur ein Leben. Eine Gebiete dürfen deshalb gar nicht erst betreten werden.
Die Jagd diene auch vielen Industriezweigen. Ja, der Waffenindustrie, der Bekleidungsindustrie, den HundezüchterInnen und so fort.

Argument: Jagd hat Tradition!
Gegenargument: So oft fällt hier die Phrase vom "Jäger und Sammler". Der Jäger hatte früher durch seinen unermüdlichen Einsatz das Überleben der ersten Menschen sichergestellt. Das ist Quatsch. Tatsache ist, dass das Sammeln von Pflanzen, was die Frauen übernommen haben, lebenswichtig war.
Auch die jüngere Geschichte ist nicht allzu ruhmreich. So ist der DJV, der größte Jagdverband in Deutschland, direkter Nachfolger des Reichsbundes Deutsche Jägerschaft aus dem Nationalsozialismus.

Weitere Informationen und Links:
Argumente für Vegetarismus
Hunt Saboteurs Association aktive Jagdsaboteure
Initiative Abschaffung der Jagd

Kampagne zur Abschaffung der Jagd
Internetwerk für Tiere Aktionen gegen die Jagd

 
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Diese Seite wurde zuletzt am 21.03.2004 aktualisiert.
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