Prolaktin,
Hyperprolaktinämie
und Dopaminagonisten

Ein Ratgeber bei erhöhten Prolaktinspiegeln

 

Bei gesunden Frauen schwankt der Prolaktinspiegel zwischen
8 und 25 ng/ml.

Während der Schwangerschaft steigen die Werte steil an.
und liegen zum Geburtstermin bei
50 - 600 ng/ml.

In der Stillzeit betragen die Spiegel bei 80 - 300 ng/ml.
Besonders unmittelbar nach dem Stillen mißt man hohe Werte.
Wenn die Mutter nicht stillt, erreichen die Prolaktinspiegel
3 - 6 Wochen nach der Geburt wieder Normalwerte.

 

Erhöhte Prolaktinspiegel außerhalb der Schwangerschaft sind krankhaft;
man spricht von einer Hyperprolaktinämie
Die häufigste Ursache sind Geschwülste (Adenome) der Hypophyse,
sogenannte Prolaktinome .
Wenn deren Durchmesser unter 10 mm liegt, spricht man von Mikroprolaktinomen;
die Prolaktinwerte liegen unter 200 ng/ml.
Makroprolaktinome sind größer und erzeugen Spiegel weit über 200 ng/ml.

Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse führt zu einer Hyperprolaktinämie;
die Spiegel erreichen allerdings nur 30 - 40 ng/ml.
Bei erhöhten Prolaktinwerten sollte deshalb
die Schilddrüsenfunktion geprüft werden.

Erhöhte Prolaktinspiegel verraten sich durch Zyklusanomalien
bishin zum Ausbleiben der Regel (Amenorrhoe).
Die Eierstöcke produzieren nicht mehr genügend Östrogen.
Das klassische Symptom der Hyperprolaktinämie ist jedoch
der Milchfluß (Galaktorrhoe):
die Brüste sondern ein milchiges Sekret ab
(manchmal müssen dazu die Brustwarzen ausgestrichen werden).
Eine Galaktorrhoe fehlt häufig trotz hoher Prolaktinspiegel.
Wenn Zyklusstörungen und Milchfluß zusammentreffen, ist eine Hyperprolaktinämie wahrscheinlich.
Als Folge eines erhöhten Androgenspiegels entwickelt sich
eine männliche Körperbehaarung (Hirsutismus)
und eine Akne.

Wenn die Hyperprolaktinämie lange genug besteht,
fördert der Östrogenmangel eine Osteoporose.

 

Eine Hyperprolaktinämie führt zu Osteoporose und Sterilität
Sie muß behandelt werden.

Zur medikamentösen Therapie dienen sogenannte Dopaminagonisten;
nämlich Bromocriptin, Lisurid und Cabergolin;
sie sind chemisch mit den Mutterkornalkaloiden verwandt.

Cabergolin (DOSTINEX) ist die bei weitem potenteste Substanz.
Der Wirkstoff hat eine sehr lange Halbwertszeit von 60 - 100 Stunden.

Beim Mikroprolaktinom beträgt die Dosierung
1 - 2x wöchentlich eine Tablette zu 0,5 mg.

Beim Makroprolaktinom beträgt die Dosierung
2x wöchentlich 1 -2 Tabletten zu 0,5 mg.

 

Weitere Einzelheiten zur Dosierung von Cabergolin beim Makroprolaktinom
entnehmen sie bitte einer Arbeit von

C. I. Ferrari et al....:
Treatment of Macrorolactinoms with cabergolin: a study of 85 patients.
Clinical Endocrinology (1997) 46.

Die an dieser Untersuchung beteiligten endokrinologischen Zentren
haben Wochendosen von 0,25 bis 10, 5 mg verabreicht.
Auf Wunsch sende ich Ihnen diese Veröffentlichung gerne zu..

 

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