prolaktin



Prolaktin

Das Hormon, das die Milchbildung steuert

 

Hormone: Was sie sind und was sie tun

Der menschliche Körper bildet zahlreiche Hormone; denken Sie an das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse, das den Blutzuckerspiegel reguliert, das Stresshormon Adrenalin, oder die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Die letzteren spielen eine Rolle beim Ablauf des weiblichen Zyklus und prägen die weiblichen Merkmale der Frau.
Die meisten empfängnisverhütenden "Pillen" enthalten verschiedene Anteile dieser beiden Hormone: hier greifen sie in Zyklus, Menstruation und Eisprung ein, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.
Hormone sind Botenstoffe, die mit dem Blut durch den Körper transportiert werden und an bestimmten Organen oder Zellen Wirkungen auslösen. Der Begriff Hormon leitet sich von einem griechischen Wort ab, das so viel bedeutet wie "anreizen", aufstacheln" - und dies ist ziemlich genau das, was solche Stoffe tun.
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Prolaktin: seine Funktion im weiblichen Körper

Prolaktin ist ein weiteres Hormon: es wird im Vorderlappen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet und spielt im weiblichen Körper eine wichtige Rolle beim Eisprung und der Schwangerschaft. Wenn eine Frau ein Kind erwartet, schüttet diese kleine Drüse an der Unterseite des Gehirns immer mehr Prolaktin aus. Zum Zeitpunkt der Geburt ist der Prolaktinspiegel auf das Zehnfache gestiegen. Wie der Name Prolaktin verrät ("lac" ist das lateinische Wort für Milch), ist das Hormon entscheidend an der Milchbildung in der Brüsten beteiligt. Nach der Entbindung fällt die Plazenta als Bildungsstätte großer Mengen Östrogen und Progesteron weg. Die hohen Prolaktinspiegel, die sich während der Schwangerschaft aufgebaut haben, bringen dann die Milchbildung in Gang. Sie verhindern auch, daß in den Eierstöcken erneut Eier heranreifen und die Frau während der Stillzeit erneut schwanger wird Wichtig ist der Saugreiz des Neugeborenen; er stimuliert die Prolaktinausschüttung.
Der Prolaktinspiegel ist von Frau zu Frau verschieden und unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Prolaktin wird offenbar während der ersten Schlafstunden ins Blut abgegeben, doch wird seine Freisetzung auch durch die Nahrung und andere Faktoren, darunter Streß, beeinflußt.
Bestimmte Medikamente, sogenannten Dopaminagonisten, senken den Prolaktinspiegel im Blut und machen es möglich, die Milchproduktion vollständig zu unterdrücken. Frauen nach einer Früh- oder Totgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch, aber auch chronisch Kranke müssen auf solche Präparate zurückgreifen.. Die wichtigsten Mittel sind Bromocriptin und Lisurid, die unter verschiedenen Warenzeichen im Handel sind. Ein besonders potenter Wirkstoff ist Cabergolin: bereits zwei Einzeldosen (2 x 0,5 mg) nach der Geburt reichen aus, um den Milcheinschuß zu verhindern und wie Fachleute sagen ein "primäres Abstillen" zu erreichen.

Unfruchtbarkeit - oft sind erhöhte Prolaktinspiegel die Ursache

Prolaktinsenkende Medikamente kann der Arzt auch verordnen, wenn der natürliche Hormonspiegel krankhaft erhöht ist. Diese Diagnose heißt unter Fachleuten Hyperprolaktinämie; sie kann durch verschiedene Blutuntersuchungen festgestellt werden. Diese werden über einen längeren Zeitraum durchgeführt, um natürliche Schwankungen des Hormonspiegels zu berücksichtigen.
Eine Hyperprolaktinämie ist ein erstaunlich weit verbreiteter Zustand und kann zu unregelmäßiger oder fehlender Regelblutung, zu unerwartetem oder übermäßigem Milchfluß und zu Unfruchtbarkeit führen. Eine medikamentöse Behandlung beseitigt diese Symptome: bei Unfruchtbarkeit durch eine Hyperprolaktinämie können sich unter Mitteln wie Cabergolin wieder regelmäßige Monatsblutungen und ein normaler Eisprung einstellen. Sie sind die Voraussetzungen für Empfängnis und Schwangerschaft.
Prolaktin spielt auch eine Rolle im männlichen Körper. Medikamente zur Senkung des Prolaktinspiegels können gelegentlich auch bei der Impotenz des Mannes oder vermindertem Geschlechtstrieb verordnet werden.

Hier erfahren Sie mehr über die Hyperprolaktinämie und ihre Behandlung

 

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