Alle Pfefferpflanzen
sind Mitglieder der Gattung Capsicum und der Familie Solanaceae,
die Tomaten und Auberginen beinhaltet. Der Name Capsicum kommt vom
griechischen Wort kapto, das "beißen" bedeutet. Zur Zeit sind 26
Arten von Pfefferpflanzen klassifiziert; trotzdem gibt es darüber
viel Diskussion und Argumentation. Die meisten dieser Arten können
nur wildwachsend gefunden werden. Es sind fünf Arten von domestizierten
Pfefferpflanzen bekannt:
Annuum:
abgeleitet von "annual" = einjährige Pflanze; dies beinhaltet die
meisten der gewöhnlichen Pfefferfrüchte, die auf Märkten
zu finden sind - einschließlich Glockenpfeffer, Jalapeños
und New Mexican Pfeffer.
Baccatum:
abgeleitet von "beerenähnlich"; Bezeichnung für alle Pfefferpflanzen,
die im allgemeinen in Südamerika zu finden sind.
Chinense:
bedeutet "aus China"; darunter zählen die bekannten Habanero, Schottische
Hauben, etc.
Frutescens:
bedeutet "aufgerauht" und ist der Tabascopfeffer.
Pubescens:
abgeleitet von "haarig"; dazu zählen die südamerikanischen Rocoto-Pfefferpflanzen.
Die einfacheren Namen,
die man in Saatkatalogen und auf Märkten sieht, sind normalerweise
der kultivierte oder Artenname. Anmerkungen bei annuum Arten bezeichnen
oftmals den Hülsentyp. Aufgrund leichter Inzucht zwischen annuum,
chinense und frutescens, sind heute Hunderte von verschiedenen Arten
weltweit zu finden. Alle Pfefferpflanzen stammen aus der Neuen Welt. Die
Herkunft scheint in Brasilien und den Andenstaaten zu liegen. In Mittel-
und Südamerika heißt es, daß Chile vier Sinne erfreut:
das Auge - durch die leuchtenden Farbtöne in Grün, Gelb, Rot,
Orange und Schwarz; den Geschmack - durch die Abstufungen der Früchte
in scharf, mild oder süß; die Nase - durch den starken, aromatischen
Geruch; die Haut: - durch die Berührung einiger Arten ohne Handschuhe
kann ein Brennen auf der Haut hervorgerufen werden (ähnlich der Brennessel).
Das Capsicum ist charakterisiert
durch sein scharfes Aroma. Die Schärfe ist abhängig vom Anteil
an Capsicin (C18H27NO3)
in der Frucht (am meisten im Fruchtfleisch=Plazenta). Das Capsicin wird
von einem dominanten Gen kontrolliert, daß z.B. beim Paprika fehlt.
Der Säuregrad ist abhängig von der Chileart und der Menge des
Fruchtfleisches im Verhältnis zur Dicke der Wände. Aus diesem
Grund sind kleine Chiles im Allgemeinen schärfer als die großen
Arten. Heutzutage ist es durch Selektionsmethoden möglich, die Menge
von Capsicin zu kontrollieren.
Zusammenfassung
der Gattung Capsicum:
Hier eine aktuelle Liste
der Arten von Capsicum. Es sind mehr (neu entdeckte) Arten als in der offiziellen
Liste der UN/FAO von 1983, und schließen die Kontroverse um "C. ciliatum"
aus. Verbreitung
in der Neuen Welt:
C. annuum L. - Kolumbien,
nördl. bis südl. USA
C. baccatum L. -
Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Peru
C. buforum A.T.
Hunz. - Brasilien
C. campylopodium
Sendt. - Südliches Brasilien
C. cardenasii Heiser
& Smith - Bolivien
C. chacoense A.T.
Hunz. - Argentinien, Bolivien, Paraguay
C. chinense Jacq.
- Latein- und Südamerika
C. coccineum (Rusby)
A.T. Hunz. - Bolivien, Peru
C. cornutum (Hiern)
A.T. Hunz. - Südliches Brasilien
C. dimorphum (Miers)
O.K. - Kolumbien
C. dusenii Bitter
- Südöstliches Brasilien
C. eximium A.T.
Hunz. - Argentinien, Bolivien
C. galapagoensis
A.T. Hunz. - Galapagos Inseln
C. geminifolium
(Dammer) A.T. Hunz. - Kolumbien, Ecuador
C. hookerianum (Miers)
O.K. - Ecuador
C. lanceolatum (Greenm.)
Morton & Standley - Guatemala, Honduras, Mexiko
C. leptopodum (Dunal)
O.K. - Brasilien
C. minutiflorum
(Rusby) Hunz. - Argentinien, Bolivien, Paraguay
C. mirabile Mart.
ex Sendt. - Südliches Brasilien
C. parvifolium Sendt.
- Nordöstl. Brasilien, Kolumbien, Venezuela
C. pratermissum
Heiser & Smith - Südliches Brasilien
C. pubescens R.
& P. - Latein- und Südamerika
C. schottianum Sendt.
- Argentinien, südl. Brasilien, südöstl. Paraguay
C. scolnikianum
A.T. Hunz. - Peru
C. tovarii nom.
nud. - Peru
C. villosum Sendt.
- Südliches Brasilien
Arten, die nicht in
der Liste aufgeführt sind: C. flexuosum Sendt. ist eine Art von C.
schottianum (nach: A.T. Hunziker); C. frutescens L. ist gleichzusetzen
mit C. Chinense (nach dem Autor und vielen Anderen); C. eximium var. tomentosum
verdient wahrscheinlich die Stellung als eigene Art. Fast sicher gibt es
weitere Arten, die noch zu entdecken sind, besonders in Brasilien (das
Zentrum der Vielfalt von Capsicum ist, aber noch größtenteils
unerforscht ist).
Es folgt eine
weitere Aufschlüsselung nach "Arten" aus der UN/FAO Liste: