Die Pfefferarten im Einzelnen


1.1. Capsicum annum 

1.1.1 Jalapeño 
    
    Jalapeño           Reife Jalapeño          Chipotle          Chipotle meco 
Jalapeños haben eine konische Form, 6 bis 8 cm lang, mit einer dicken, fleischigen Haut, einer intensiven grünen oder roten Farbe und eine glatte Beschaffenheit. Sie sind mittelscharf, aromatisch und haben ein gutes Aroma. Der Name "Jalapeño" kommt vom früheren Anbauzentrum Jalapa im Staat Veracruz, wo sie jedoch nicht mehr angepflanzt werden. Abhängig von der Region sind sie auch unter anderen Namen wie z.B. Cuaresmeño, Gordo, Huachinango, Chile de agua bekannt. Ungefähr 20% der gesamten Menge an Jalapeños werden getrocknet und heißen dann "Chipotle". Es gibt viele Arten, u.a. "Tipico", "Meco" und "Morita", die alle in der mexikanischen Küche sehr verbreitet sind. Die "M. americano" und "Early Jalapeño" sind weniger scharf als ihre mexikanischen Artverwandten. Den neuesten Erhebungen zu Folge werden 60% der gesamten Produktion in der Konservenindustrie verarbeitet, 20% sind für den Frischmarkt bestimmt und die verbleibenden 20% werden für Chipotlesauce dehydriert. 

1.1.2 Poblano Chile 
   
             Poblano                     Poblano              Chile ancho 
Die Poblano Chile ist relativ groß: über 10 cm lang und 6 cm breit, mit konischer und einer deutlichen Spalte entlang der ganzen Frucht. Sie besitzt dicke, gewellte Wände, die für unterschiedliche Formen im Reifestadium sorgen. Sie ist nicht besonders scharf und hat einen starken, angenehmen Geruch. Bei frischen Poblano Chile gibt es drei Arten: Grüne, Schwärzliche und Herzförmige. Die grüne Poblano ist die meist Produzierte und Beliebteste. Während der Reife nimmt sie eine dunkelrote Farbe an und wird "Chile ancho" genannt. Die wichtigsten Anbaugebiete der grünen Poblano liegen in den Halbwüstentäler in Zentralmexiko. Im Winter kommen sie normalerweise von der Pazifikküste. Die herzförmige Poblano - hauptsächlich aus Durango - besitzt ein etwas helleres Grün und ist scharf. Da der Anbau lokal begrenzt ist, bleibt die Nachfrage gering. Die getrocknete, grüne Poblano nennt man "Chile ancho" oder "Chile mulato". Der Unterschied hängt von einem Genpaar ab: die Ancho wird dunkelrot, die Mulato dunkelbraun, fast schwarz. Die frischen Früchte sind sehr schwer von einander zu unterscheiden - getrocknet jedoch leicht. Die schwärzliche Poblano besitzt eine dunklere Farbe und einen süßeren Geschmack als die grüne Poblano. Ein Großteil der Ernte wird als Mulato getrocknet. 

1.1.3 Chilaca Chile 
 
Die etymologische Bedeutung des Wortes "Chilaca" kommt von Zuckerrohr - in der Nahuatl-Sprache "ácatl" - eine gute Beschreibung seiner Form. Es gibt auch noch andere Bezeichnungen, wie z.B. "negro" (schwarz), "prieto" (dunkel), oder "Chile para deshebrar" (Wasserfälle weinen). Die Chilaca ist lang, schlank und gewellt. Einige werden bis zu 30 cm und wachsen in einem Halbkreis. Im jungen Zustand ist sie dunkelgrün, mit zunehmender Reife wird sie dunkelbraun. Getrocknet heißt die Chilaca "Pasilla" [siehe Bild] und wird dunkelrot. Manchmal wird sie auch "Chile negro" oder "Chile prieto" (dunkle oder schwarze Chile) genannt. Ungefähr 12000 km² sind in den Staaten Aguascalientes, Jalisco, Guanajuato, Zacatecas und Michoacán in Mexiko angepflanzt. Die Nachfrage nach frischen Chile ist eher schwach. 

1.1.4 Paprika oder Glockenpfeffer 
  
Paprika heißt in Mexiko "pimiento" und wird in einer Vielzahl von kulinarischen Varianten angewandt. Er wird hauptsächlich für den Export auf den nordamerikanischen und kanadischen Markt angebaut. Sein Qualitätsstandard wird vom United State Agriculture Department festgelegt, das u.a. Marktwünsche in den USA berücksichtigt, da. auf dem mexikanischen Markt nur geringe Nachfrage besteht. Paprika ist relativ groß: mind. 8 cm lang und 8 cm breit mit quadratischer Form und dicken Wänden. Die Haut ist glatt und glänzend. Die Früchte besitzen keine Schärfe. Diesen Chile fehlen die Gene, die anderen Sorten die Würze geben. Einige Variationen die gezüchtet werden: "California Wonder", "Yolo Wonder", "Große Glocke", "Early Wonder", "Riesensmaragd", "Süßkirsche" und "Rubinkönig". Die Samen werden aus den USA importiert, um die Verkaufsaktionen zu erleichtern. Es gibt zwei nordamerikanische Abarten mit den gleichen Charakteristika wie der Paprika, jedoch mit einem würzigerem Geschmack: "Bull nose hot" und "Roumanian hot". 
  
1.1.5 New Mexico 
   
                  Hatch                                        Lunas                                       NuMex 64 
   
    New Mexico         getr. NuMex              NuMex Sunset 
New Mexico (auch Anaheim genannt) ist der Standard bei frischem grünen oder getrocknetem roten Chilepfeffer. Die Früchte variieren von 10 bis 25cm Länge und reifen von dunkelgrün nach rot. Typische Anwendungen: Grün: geröstet, geschält für Salsa, Saucen (speziell für Chile verde), gefüllt mit Käse, Shrimps, Hackfleisch oder Gemüse. Rot: getrocknete Chiles können für Red-Chile Sauce verwendet werden oder zu Pulver gemahlen werden. Varianten: "Anaheim", "New Mex 64", "New Mex Big Jim", "New Mex Joe Parker", "Sandia" (scharf!), "Chimayo", "Española", "NuMex Sunrise", "NuMex Sunset". 

1.1.6 Cayenne 
  
  Gelber Cayenne           Roter Cayenne 
Lange, schlanke Früchte von 10 bis 25cm Länge. mit gelber oder roter Farbe. Ursprünglich in Südamerika beheimatet wird Cayenne häufig in den Südstaaten der USA angebaut. Anwendungen: getrocknet und pulverisiert oder zu Flocken zerhackt; viele Louisiana- oder Cajun-Saucen beinhalten Cayenne. 

 1.1.7 Kirschpfeffer 
  
      Kirschpfeffer                        Hot Cherry 
Kirschpfeffer hat seinen Namen vom Aussehen der Früchte, die im reifen Zustand rot oder orange sind. Frischer Kirschpfeffer wird normalerweise eingemacht. 

1.1.8 Chiltepin 
  
Chiltepin Pfeffer wird in Mexiko angebaut. Er ist eigentlich ein Wildpfeffer, der auch als Tepin-, Vogel- oder Vogelaugenpfeffer bezeichnet wird. Die Samen müssen erst durch den Verdauungstrakt von Vögeln um Keimen zu können. Die Schärfe ist ähnlich der Serrano. Durch das feine, unaufdringliche Aroma wird der Chiltepin gerne für Suppen, Eintöpfe oder Saucen genommen. 

 1.1.9 De Arbol 
 
Sieht ähnlich wie Cayenne aus - jedoch nicht mit ihm verwandt. Die Früchte sind zwischen 5 und 8cm lang und mit einem unverwechselbarem Aroma. Die Pflanzen sind groß und wachsen weitverzweigt. De Arbol wird frisch oder getrocknet für Saucen verwendet. 

 1.1.10 Fresno 
 
Die Fresno Abart hat ihren Ursprung 1952 bei der Clarance Brown Saat Gesellschaft in Fresno, Kalifornien. Sie ist eine TMV (Tabak-Mosaik-Virus) resistente Kreuzung zwischen Serrano und einer langen grünen Art des New Mexico Pfeffers. Sie ist mittelscharf und wird als frische Zutat für Salate und Salsa genommen. 

 1.1.11 Guajillo 
 
DeWitt und Bosland klassifizieren sie als "mirasol" Hülsenart in ihrem Buch "The Pepper Garden". Fruchtlänge ca. 10 - 15cm. Sie werden normalerweise getrocknet und pulverisiert oder in Salsa frisch verwendet. 

 1.1.12 Güero 
 
Die Güero ist im Allgemeinen in Mexiko zu finden. Güero bedeutet auf spanisch 'blond'; die Pfefferfrucht ist im reifen Zustand gelb und besitzt einen angenehmen würzigen Duft. 

 1.1.13 Muta 
 
Die Einheimischen nennen ihn "muta" oder auch "mufa". Sie sind in Form und Größe den Passila sehr ähnlich, aber wesentlich schärfer und nicht so gewellt. Außerdem besitzen sie weniger Samen. 

 1.1.14 Peter-Pfeffer 
 
Wird auch "Penispfeffer" - nach seinem Aussehen - genannt. Die Frucht ist zwischen 8 und 18cm lang und reift rot. 

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