Aktionsplattform für steirische Kulturinitiativen (ASK) |
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Am 25. Mai 1998 rief Peter Ulrich, Obmann der arena in Graz,
Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich autonomer Kulturinitiativen zusammen, um
Landeskulturreferenten Peter Schachner zu bewegen, die Behandlung der Förderungsansuchen
steirischer Kulturinitiativen auf seiner Prioritätenliste weiter nach oben zu rücken, da
viele bis zu diesem Datum noch keine Nachricht fürs laufende Jahr hatten.
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Peter Ulrich: "Polemik
über die Kulturpolitik des Landes Steiermark" Weitere Statements zur Lage: Doris Schimpl
"Für die BRÜCKE ..."
(25.5.98)
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Polemik über die Kulturpolitik des Landes Steiermark Wir von der Kulturinitiative "arena Freie Bühne Graz" sind nur eine von mindestens 30 Kulturinitiativen (laut IG-Kultur-Umfrage), die seit Jänner auf ihren Subventionsbescheid vonseiten der Kulturabteilung des Landes Steiermark warten. Wir als Kulturtreibende dieses Landes leisten im Rahmen unserer Möglichkeiten die kleine, unscheinbare aber für das interessierte Publikum ungemein wichtige Kulturarbeit - nur: der Chef der Steirischen Kultur findet es nicht einmal bis zur Mitte des Jahres der Mühe wert, uns die benötigten Subventionsbescheide zu übermitteln. Ist das ein Symptom für die "neue" Kulturpolitik in unserem Land? Ist hartnäckige Ignoranz gegenüber kleinen Kulturtreibenden ein Markenzeichen der Ära Schachner? Ist es vielleicht auch ein mahnendes Zeichen, daß es so weiter geht wie bisher? - Daß prestigebringende Großprojekte tagaus tagein debattiert, geplant und medial ausgeschlachtet werden? Ist das der wesentliche Umschwung in der Kulturpolitik des Landes gegenüber früherer Jahre? Oder stellt es eine wesentliche Änderung dar, wenn es zur Zeit in den Gazetten nicht um einen künstlichen "Pfauengarten" geht, mit dem sich ein Kulturpolitiker ein weithin sichtbares Denkmal setzen will, sondern um ein "anderes" Denkmal für einen "anderen" Politiker an einem "anderen", möglichst ganz "anderen" Platz? Ist und bleibt Kulturpolitik weiterhin Chefsache? Ist und bleibt Kultur weiterhin abhängig von Gunst und Mißgunst eines chefsächlichen Kulturpolitikers, der ja seit Jahren nichts wichtiger findet als Kunst und Kultur in diesem Land schnell und unbürokratisch zu fördern. Der Herr Kultursprecher der SPÖ im Land Steiermark darf sogar die Meinung seines Chefs weitergeben, daß dieser nicht interessiert sei, an der Installierung eines Kulturfachbeirates, der - nach dem Bundesmodell - über einzelne Kulturprojekte mehrheitlich, sprich "demokratisch" befindet. Nein, davon will der Chef der Steirischen Kulturpolitik nichts wissen. Und warum nicht? Weil diese Beiräte ja nicht davor gefeit wären, im Einfluß- und Abhängigkeitsbereich einzelner ach so großer starker Kulturinitiativen des Landes zu stehen, daß sie nicht objektiv, sondern in typischer "Hinter dem Semmering"-Mentalität freunderlwirtschaftlich agieren würden. Gott sei Dank ist unser Landeskultur-Chef per se überparteilich; das heißt: er hat die SPÖ nur als Partei seines Vertrauens gewählt, um dann als Kulturpolitiker völlig unabhängig, intersubjektiv, neutral, kunstbeflissen, kunstkritisch, kunstinteressiert und professionell diverse Kulturprojekte des Landes zu begutachten. Wahrscheinlich nimmt das so viel Zeit in Anspruch, daß die letzten Kulturinitiativen zu Weihnachten ihren Bescheid erhalten - der Chef hat so viel zu tun. Oder ist das beabsichtigt? Eine neue kulturpolitische Ära: Der Steirische Weihnachtsmann in samtigem Rot verteilt seine Gaben - eine schöne Bescherung. Peter Ulrich, Obmann |
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