Caught in the Crossfire...
Aktuelle CDs im Kreuzfeuer der Kritik - Teil 9
Mitte der siebziger Jahre hat Denny Laine (ex-Wings und Moody Blues) zusammen mit Paul und Linda McCartney in einer Hütte in den schottischen Highlands eine Reihe von Buddy Holly-Songs aufgenommen. Diese Sessions wurden jetzt auf einer CD wiederveröffentlicht, die mehr den Status eines Sammlerstücks hat, denn die Qualität dieser Mono-Aufnahmen ist nicht über alle Zweifel erhaben.
Musicians: Denny Laine, Paul McCartney, Linda McCartneyAls Abschiedsgeschenk hat uns die mittlerweile (nach 11 Jahren) aufgelöste englische Rockband dieses Livealbum hinterlassen, das am 4. Mai 2000 im Londoner Dingwalls Club vor 650 Fans aufgenommen wurde.
CD 1 zeigt Thunder, wie man sie kannte, nämlich als energiegeladene Band mit gelegentlichem Hang zu Improvisationen und Publikumsbeteiligungen; auf CD2 wird dann der Stecker rausgezogen.
Das Programm beinhaltet nicht nur eigene Stücke, sondern auch ein paar gelungene Covers von z.B. "Pinball Wizard", "Gimme Shelter" oder "Play that funky music". Für alle Fans (und solche die es posthum noch werden wollen) ein gefundenes Fressen!
Musicians: Luke Morley, Danny Bowes, Harry James, Ben Matthews, Chris ChildsLeider nur als Japan-Import zu einem Schweinepreis erhältlich ist die 99er Soloscheibe des ex-MSG-Sängers, doch ein Wiederhören mit der unverkennbaren Stimme und die Mega-Ballade "When the rain came" lohnen den Kauf. Auch wenn sonst nicht alle Kompositionen über jeden Zweifel erhaben sind...
Musicians: Robin McAuley (voc, perc), Frankie Sullivan (g, bass, bg vox), Curt Cuomo (dr, bass, kbds, bg vox)Auf den Platten von Steve Vai hat der jeweils siebte Song eine spezielle Bedeutung: Es ist die Ballade, die die Melodie auf dem Silbertablett präsentiert, das Stück, das mehr Hingabe als Technik darstellt, die Spiegelung des Verlangens des Musikers, einen Schimmer der Tiefe seiner Sehnsucht nach geistiger Kommunion preiszugeben...
So finden sich auf dieser CD, die den Untertitel "Enchanting Guitar Melodies" und den vielversprechenden Zusatz "Archives Vol. 1" trägt, alle Stücke, die sich an siebter Stelle der bisherigen Vai-Platten befanden, dazu ein neues Stück (ebenfalls an siebter Stelle - doch was für eine Bedeutung hat es hier, unter lauter anderen "Siebten Songs"...???), zwei Bonustracks (ebenfalls neu) und einem Hidden Track ("Warm Regards", das 18. Stück von "Fire Garden").
Für alle, die mit der exzentrischen Seite (oder Saite) von Vai etwas Mühe haben, bietet diese CD einen willkommenen Anlass, sich doch noch mit seiner Musik zu befassen (wobei, ganz ohne Gitarren-Exzentrik geht es auch hier nicht zu!). Und alle Vai-Jünger dieser Welt werden sich dieses Album sowieso kaufen...
Musicians: Steve Vai, Stu Hamm, Tris Imboden, Devin Townsend, T.M. Stevens, Terry Bozzio, Mike Keneally, Philip Bynoe, Mike Mangini, Pete Zeldman, Deen Castronovo, Tommy Mars, Gregg Bissonette, Scott Collard, Bryan BellerDiese Platte ist ein buntes Gemisch aus HipHop, Soul, Gospel, Reggae, Gesprochenem und Opergesang, von Naidoo und Konsorten in wechselnden Besetzungen eingespielt. Die Lyrics sind ziemlich intelektuell-abgehoben und das Booklet mit zahlreichen Psalmen angereichert...
Anspieltips: "The Power of the Sound", "Wir haben allen Göttern abgeschworen", "Geh davon aus..." und "Meine Stadt". Als Hidden tracks gibt's noch Ausschnitte aus den Proben.
Musicians: Xavier Naidoo, Rolf Stahlhofen, Edo Zanki, Tino Oac, Marlon B., Kosho, Robbee Mariano, Billy, Butch Williams, Claus Eisenmann, Metaphysics, Joe Whitney, Andreas Bayless, Michael Herberger, Florian Sitzmann, Ralf Gustke, Izzy Dizzy, Helena Paul, Yvonne Betz, Bernd Herrmann, Jimmy Gallagher, Vilko ZankiThe Storm gibt's leider nicht mehr, da Gregg Rolie seine Solokarriere vorzog und Two Fires ist demnach nur zweite Wahl. Nach dem ersten Hören ist mir dieses Album nicht besonders eingefahren. Die Ausnahme ist das letzte Stück, das Journey- mässige "River of Destiny", dass auch auf dem Sampler "Union 3" erschienen ist.
Musicians: Kevin Chalfant, Josh Ramos, Kenny Aronoff, Willie Weeks, Alby Odum, Brent Mitchell, Klem Hayes, Jim Peterik, Joe Marquez, Rick Powell, Mike Higgins, Lizz & Dave Neal, Judy Chalfant, Kelly Johnson, Lauri Driscoll, Stacy Johnson, Lynette Giacinto, Timmy Higgins, Casey Mitchell, Jeff Overy, Rick Jepsen, Susan Richards, Peanut, Gus, Angie, Maytag.Zusammen mit Jerry Lee Lewis' jüngerer Schwester hat der irische Barde live im Studio eine Handvoll Songs aus den fünfziger und sechziger Jahren aufgenommen, vornehmlich von Hank Williams, Dave Bartholomew, Elias McDaniel und John Lee Hooker. Zwar ziemlich inspiriert und auch authentisch, aber doch irgendwie unspektakulär. Persönlich wäre mir eine weitere Kollaboration mit Brian Kennedy viel lieber gewesen...
Musicians: Van Morrison, Linda Gail Lewis, Ned Edwards, Pete Hurley, Colin Griffin, Paul Godden, Lee GoodallWenn an einer Platte Leute wie Jim Vallance oder Jim Peterik beteiligt sind, kann das Resultat nur AOR-mässig klingen. So auch die neueste Studioscheibe (an der auch Ringo Starr und David Cassidy beteiligt waren) von John Wetton.
Doch der "Schaden" hält sich in Grenzen und so werden wir auch diesmal mit einem ziemlich typischen Wetton-Album bedient, das allerdings unter dem etwas seltsamen Mix leidet. Aber die vorliegende Japan-Version soll ja remixed werden und in Europa im Februar unter dem Namen "Sinister" unter die Leute gebracht werden. Und auf einer der nächsten Live-Alben wird das eine oder andere Stück wohl in einer abgespeckten Version anzutreffen sein.
Als Japan-only-Bonustracks gibt es "Love is", einen ziemlich deftigen Rocker und eine langsamere Neuaufnahme von "Space and time", einem Wetton/Peterik-Stück, das bereits 1994 auf dem "Battle Lines"-Album erschienen ist.
Musicians: John Wetton, Jim Vallance, John Mitchell, Martin Orford, Jim Peterik, Tod Sucherman, Robert Fripp, Ian McDonald, Dick Wagner, Greg Bissonnette, Steve Christey, Gary Chandler, Beate Neumeyer, John Young, Guy Roche, Sue Shifrin, David Cassidy, Ron Komie, Steve HackettEigentlich wurde diese Album bereits 1999 veröffentlicht, doch ist es mittlerweile so schwer zu finden, dass es an dieser Stelle eine Würdigung verdient hat.
Der junge irische Sänger trat erstmals 1994 in Van Morrison's Band ins Rampenlicht und war auf (bislang) drei Studioalben des Altmeisters (plus einer Liveplatte und einem Tribute) für die zweite (Kontrast-)Stimme zuständig. Letztes Jahr war er als einer der Hauptakteure an zahlreichen Vorstellungen von "Riverdance" in New York beteiligt.
"NTIKWIW" ist sein drittes Soloalbum und meines Erachtens einiges besser ausgefallen als das 96er Werk "A better man". Alles in allem handelt es sich um ein angenehmes Pop-Album, bei dem auf einem Track Ronan Keating als Duettpartner auftritt. Den Abschluss bildet die Ballade "One, I love", live im Studio mit Piano- und Flügelhorn-Begleitung aufgenommen. Es ist schwer, sich der Magie dieser Stimme zu entziehen...
Musicians: Brian Kennedy, Mark Jaimes, Mark Anthoni, Pete Murray, OPUS 20, James McMillan, Imaani Saleem, Chris Ballin, Priscilla Mae Jones, Calum MacColl, Noel LangleySchweizerische Funk-Formationen hat es im Laufe der vergangenen Jahre, mit wechselndem Erfolg, immer wieder gegeben, wie die Beispiele "Jo Geilo Heartbreakers" und "No Problem" gezeigt haben.
Unter dem Einfluss der verstorbenen Jazzfunk-Grösse Eddie Harris hat Funky Brotherhood, mit Akteuren mit Hendrix Ackle, Kaspar Rast oder (als Gast) Samira Mall, ein Album eingespielt, das solide und professionell klingt, aber nichts wirklich Neues mehr bringen kann und deshalb nicht allzu spektakulär ist.
Musicians: Freda A. Goodlett, Rick Washington, Hendrix Ackle, Stephan Geiser, Roland Philipp, Till Grünewald, Peter Wagner, Marco Figini, Jeanpierre Schaller, Kaspar Rast, Samira MallAls sich 1970 die Auflösung der Beatles abzeichnete, ging Harrison mit einer Vielzahl von bekannten Kollegen ins Studio, um die Stücke, die sich in den vergangenen Monaten aufgestaut hatten, einzuspielen. Herausgekommen ist das Dreifach-Album "ATMP", das bis heute das Meisterwerk des Ex-Beatles darstellt.
Dreissig Jahre später kommt dieses Werk in einer Jubiläumsausgabe als Doppel-CD heraus, remastered, kommentiert und mit Bonustracks angereichert. Letztere sind natürlich das Interessanteste am ganzen Album. Es handelt sich um "I live for you", das nicht aufs Album kam, weil kein befriedigender Take zustandekam, dann eine Unplugged-Version von "Beware of darkness", die Harrison dem Produzenten Phil Spector zur Vorbereitung auf seine Aufgabe vorspielte, ferner eine Version von "Let it down", bei der ausser Gitarre und Gesang alle Instrumente weggemischt wurden, sowie ein Backing Track zu "What is life", mit einem leicht veränderten Arrangement. Als Gag hat Harrison "My sweet Lord" neu eingespielt, ein Versuch, der nicht so überzeugt...
Ein Album in luxuriöser Verpackung, vor allem für alle Historiker, Sammler und Beatles-Fans.
Musicians: George Harrison, Ringo Starr, Jim Gordon, Alan White, Klaus Voormann, Carl Radle, Gary Wright, Bobby Whitlock, Billy Preston, Gary Brooker, Pete Drake, Eric Clapton, Dave Mason, Bobby Keys, Jim Price, Badfinger, Dhani Harrison, Ray Cooper, Sam Brown, George O'Hara-Smith Singers, Phil Collins, Ginger Baker, Al Aronowitz, Mal Evans, Eddie KleinVom K-Tel-Billigsampler-mässigen Cover sollte man sich nicht täuschen lassen: bei vorliegender CD handelt es sich wirklich um das neue Solowerk des ex-(?)UFO-Gitarristen!
Zusammen mit seiner bewährten Crew hat Schenker seine "Träume und Ausdrücke" in 21 Instrumentals verpackt, die zum grossen Teil nahtlos ineinander übergehen. Das ganze Album - mit eine Spieldauer von 43 Minuten - ist vollgepackt mit angenehmer, inspierter und kompetent eingespielter Musik. Empfehlenswert!
Musicians: Michael Schenker, Shane Galaas, Barry SparksBK zum zweiten: Auf diesem Sampler seiner ehemaligen Plattenfirma finden sich Songs aus "The great war of worlds", "Better man", Mark Nevin's "Sweetmouth"-Album "Goodbye to Songtown", sowie diverse Aufnahmen aus B-Side-Sessions. Darunter befinden sich auch Kompositionen von John Lennon, Van Morrison, Carole King/Jerry Goffin, Stevie Wonder und Joni Mitchell. Einer der Höhepunkte ist zweifellos "Carrickfergus", ein irisches Traditional, das auch Van Morrison (1988 mit den Chieftains) aufgenommen hat.
Diese Doppel-CD bietet einen guten - wenn auch nicht vollständigen - Überblick über das bisherige Schaffen des irischen Sängers. Alle 28 Titel werden übrigens von Kennedy persönlich im Booklet kommentiert. Eine Platte, um eine der faszinierendsten Stimmen kennenzulernen.
Musicians: Brian Kennedy, Calum MacColl, Eddi Reader, Chris Cross, Peter-John Vettese, Stephen Lipton, Mark Nevin, Martin Morgan, Bobby Valentino, New Colors, a.o.Pünktlich am 29. Januar trifft sie ein, die neue "Gotthard". Im Vorfeld war ja zu hören gewesen, sie sei so etwas wie eine Zusammenfassung der bisherigen Gotthard-Alben und der Kreis würde sich mit ihr schliessen, was auch der Titel ausdrücken soll...
Nach einem atmosphärischen Intro mit Grillengezirpe, Didgeridoo und einem herumschwirrenden Bumerang kommen wir zum ersten Track, "Everything can change", einem Midtempo-Rocker mit sax-artigem Gitarrenintro. Danach kommt bereits das traditionelle Cover, diesmal ist es "Take it easy" (ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich keine Ahnung habe, von wem das Original stammt...). "Light in your eyes" erinnert an Bon Jovi, mit Talkbox-Gitarre und melodiösem Refrain. "Heaven" kennt man vom Radio wohl zur Genüge. Das nächste Stück, "Lonely people", ist sparsam instrumentiert, nur mit akustischen Gitarren und ist so etwas wie die Reverenz an "Defrosted". Ein fernöstlich klingendes Intro eröffnet "Eagle", ein Stück im Reggae-Rhythmus und so etwas wie internationalem Format. Jedenfalls fällt es aus dem Rahmen und ich nehme an, es ist Andy Hug gewidmet.
Track 8, "End of time" erinnert wegen seiner Hammondorgel an "Hush" vom ersten Album. Gefolgt wird es von einer mittelmässigen Ballade und zwei radiokompatiblem Midtempo-Mainstream-Rockern. Den Abschluss bildet der hymnenartige Titelsong, der sich wohl als Konzertabschluss etablieren wird. Das Heartbeat-Interlude mit den Gotthard-Hits aus dem Radio im Hintergrund ist zwar dramaturgisch gut gemeint, aber wenig originell.
Insgesamt ist diese Platte ein einziger Gemischtwarenladen. Mir kommt vor, als kämen Gotthard von der Kommerzschiene, allen Beteuerungen zum Trotz, nicht mehr weg. Ein Album, das nach 2-3 Mal hören ins Regal wandert...
Musicians: Steve Lee, Leo Leoni, Mandy Meyer, Marc Lynn, Hena Habegger, HP Brüggemann, Nicolo Fragile, Danny Lee, Flavio H., Chris von RohrDie Musiker auf dieser CD kamen im Januar 2000 zusammen, um Scofield's Traumband-für-dieses-eine-Mal zu bilden. Während der Sessions musste nicht viel gesagt werden, wärend der Proben wurden die Stücke einmal durchgespielt und die Platte in drei Tagen aufgenommen. Soweit der Kommentar in den Liner Notes.
Mit Allstars wie Garrett und Mehldau hat der ehemalige Miles-Davis-Gitarrist - wenigstens für eine Platte - zum "echten" Jazz zurückgefunden. Die beteiligten Musiker harmonieren ausgezeichnet und die Aufnahmen strahlen die inspirierte Stimmung regelrecht aus. Ein tolles Album!
Musicians: John Scofield (g), Kenny Garrett (sax), Brad Mehldau (p), Christian McBride (b), Billy Higgins (dr)Dies hätte die Allstar-Platte des Jahres werden können: Anlässlich des Wacken Open Air im August 2000 standen neben Bernie Marsden, Micky Moody und Neil Murray auch Don Airey (ex Rainbow und viele andere), John Lingwood (ex Manfred Mann's Earth Band) und Gary Barden (ex MSG) auf der Bühne. Zwar hat man diesen Mitschnitt für dieses Album verwendet, doch hat man Barden's Gesang gelöscht und Neuzugang Stefan Berggren drübersingen lassen. Mir fällt wirklich keine valable Rechtfertigung für eine solche Schnapsidee ein! OK, Gary Barden ist zwar vielleicht nicht mehr so gut wie auch schon (und ich bin nicht ein wirklicher Fan von ihm - bei MSG war eh Graham Bonnet mein Favorit), aber der Authentizität halber hätte man den Gig im Original veröffentlichen sollen. Berggren ist wahrlich kein so spektakulärer Sänger - zum Glück aber auch kein Coverdale- Klon wie Jörn Lande - aber, eben...
Die Setlist ist einigermassen ok, der Sound ist gut und die beiden "älteren Herren" sind eine Klasse für sich. Leider fehlt "Ain't no love in the heart of the city", dafür ist mit "Is this love" ein Song dabei, mit dem Moody und Marsden nix zu tun hatten, auf dem aber Murray und Airey spielten. Don Airey zuliebe spielt man sogar Rainbow's "Since you been gone" - der Keyboarder war 1979 schliesslich Mitglied des Mega-Lineups Blackmore/Glover/Bonnet/Powell/Airey. Und auch zwei Moody Marsden Band-Stücke sind mit dabei.
Ach, und den Sticker mit der Aufschrift "Best of live with 20 classics..." hätte man sich sparen können, denn erstmal hat es nur 19 Stücke auf der Platte (eins davon ist Moody's Slidesolo, das früher Teil von Lovehunter war) und von "Best of" in Zusammenhang mit Whitesnake-Songs, die von einer Band dargeboten werden, bei der David Coverdale nicht dabei ist, ist eh komplett daneben...
Anstelle dieses Albums kann man getrost auf das gute alte "Live in the heart of the city" (auch das ist keine "Best of live"- Platte, sondern ein Live-Klassiker), eine der Moody Marsden Band-Liveplatten oder sogar auf das Livealbum von "The Snakes" (trotz Jörn Lande) zurückgreifen...
Musicians: Bernie Marsden, Micky Moody, Neil Murray, Don Airey, John Lingwood, Stefan Berggren1969 wurde Ralph McTell mit seinem Hit "Streets of London" bekannt. Doch danach wurde es ziemlich still um den Singer/ Songwriter. Nichtsdestotrotz hat er im Laufe der Jahre einige gute Alben aufgenommen hat auch einige Songs für Fairport Convention geschrieben, wie "The hiring fair" und "Red and Gold".
Fünf Jahre nach "Sand in my shoes" erscheint nun sein aktuelles Album, aufgenommen mit der Beteiligung einiger Leute aus der Fairport-Familie. Herausgekommen ist ein feines Album, mit guten Melodien (mit Anleihen aus verschiedenen Stilarten) und persönlichen Texten. Interessant übrigens, dass einer der Songs ganze 18 Jahre bis zu seiner Vollendung benötigte, während ein anderer am Abend vor seiner Aufnahme geschrieben wurde...
Musicians: Ralph McTell, Dave Pegg, Gerry Conway, Alan Thomson, Chris Parkinson, Steve Turner, Chris While, Julie Matthews, Mike Piggott, Maartin AllcockFür die zweite CD des Gitarristen und Blackmore-Jünger Stuart Smith wurde aus dem dem Allstar-Projekt eine feste Band und aus dem Titel des Erstlings der Bandname. Als Sänger konnte er keinen geringeren als ex-John Norum- und MSG-Röhre Kelly Keeling verpflichten, was den Verlust von Joe Lynn Turner, Glenn Hughes und Kelly Hansen verschmerzen lassen kann.
Das Album ist ein gelungener Mix von Hardrocknummern mit Deep Purple-Einschlag ("Dogs of war", "Jade") und AOR-Stücken, versetzt mit Balladen und einem von Produzent Howard Leese (ex Heart-Gitarrist) geschriebenen Instrumental in keltischem Stil. Ein Stück haben Smith und Keeling zudem sogar mit Ritchie Blackmore zusammen geschrieben. Und als Abschluss gibt es einen irisch-inspirierten (und nicht erwähnten) Pub-Song namens "Gone by morning".
Keeling zeigt die ganze Bandbreite seines Könnens als Sänger und Smith glänzt zuweilen mit sehr Blackmore-mässigen Soli.
Musicians: Stuart Smith, Kelly Keeling, Richie Onori, Arlen Schierbaum, Marvin Sperling, Chuck Wright, Howard Leese, Tony Franklin, Patrick D'Arcy, Peter McGowan, Marta CollierWie bereits Vol. 1, ist diese Zusammenstellung von neueren YES-Tracks und Stücken von Bandmembers und Anverwandten von zweifelhaftem Wert.
Konkret finden sich Tracks von "Open your eyes" und "The Ladder" (Plus: "New Language", "From the Balcony", Minus: "New State of Mind") von YES, von Esquire, der Band von Chris Squire's Ex-Frau, von Rick Wakeman (alte Schwarten wie "Merlin the Magician" und "Catherine Howard") und seinem Sohn Adam, von Jon Anderson's jüngster Soloplatte, von Steve Howe (davon ein neues unveröffentlichtes Stück, das den Kauf dieser Doppel-CD auch nicht rechtfertigt), von Billy Sherwood und Chris Squire's Projekt "Conspiracy" und - die Höhepunkte der Platte - Bill Bruford's Earthworks.
Die ganze Angelegenheit ist stilmässig buntgemischt, von Prog-Rock über Pop zu Jazz und der "Verwendungszweck" ist mir ziemlich schleierhaft. Ausserdem wurde die Reihenfolge von Adam Wakeman's "Madman Blues" und Bill Bruford's "Footloos & Fancy Free" verwechselt, was zur lieblosen Aufmachung (keine Liner Notes oder Namen der beteiligten Musiker) passt...
Featured Artists: YES (Anderson/Howe/Squire/Sherwood/Khoroshev/White), Esquire, Steve Howe & Jon Anderson, Rick Wakeman, Chris Squire & Billy Sherwood, Jon Anderson, Bill Bruford's Earthworks, Adam Wakeman, Steve Howe, Steve Howe & Annie Haslam, Wakeman with WakemanEs gibt sie noch, die kanadischen Progrock-Dinosaurier! Und auch ihr neustes Album (in Originalbesetzung, versteht sich) zeigt, dass sie auch 2001 noch eine Daseinsberechtigung haben.
Musikalisch tun sich natürlich keine neuen Welten auf, die Texte sind der heutigen Zeit angepasst und gelegentlich wird auf alte Elemente zurückgegriffen (das Gitarrenriff von "Careful where you step" in "Ashes to ashes"). Um die Tradition aufrechtzuerhalten, gibt es auch hier zwei neue "Chapters", nämlich die Nummern 11 und 15...
Ein gelungener Wurf von Michael Sadler, Ian Crichton & Co., vielleicht mit Ausnahme von "Once in al lifetime" und dem Titelsong, die nicht so recht abheben wollen.
Die "Limited Edition" kommt übrigens edel, als Buch gestaltet, daher. Zugreifen!
Musicians: Michael Sadler, Jim Gilmour, Steve Negus, Ian Crichton, Jim CrichtonSeit seinem 98er Livealbum "Le tour de la question" hatte man nicht viel von ihm gehört, doch jetzt meldet sich der französisch-senegalesische Rap-Grossmeister mit diesem "fünften Ass" zurück.
Die Texte sind wie gewohnt zeitkritisch, nachdenklich, zuweilen apokalytisch. Also alles wie gewohnt. Musikalisch wird aber über Strecken mehr Durchschnitt zelebriert, grossartige Überraschungen sucht man vergeblich. Der letzte Song, "Si je meurs ce soir", erinnert etwas an den Hit "Bouge de là", und ganz am Schluss gibt es noch einen Hidden Track.
Über eine Opendisc-Funktion bekommt man überdies noch Zugriff auf die Website von MC Solaar.
Musicians: MC Solaar, 9respect, Don Xeré Delavega, Bambi Cruz, Black Jack, u.a.Nach siebzehn Jahren ist es nun soweit, und die beiden Soloalben des ELP-Sängers und -Bassisten sind endlich offiziell als CD erhältlich - wenn auch nur via Website.
Den Erstling gab es vor einigen Jahren zwar bereits als teuren Japan-Import, doch "Manoeuvres" wurde (soweit ich im Bilde bin) nirgends zuvor veröffentlicht.
Beide Alben wurden unter Mithilfe von Gary Moore eingespielt, der auch Mitglied der Liveband von Lake war (zu hören auf der King Biscuit CD). Dementsprechend mischen sich der damals von Moore zelebrierte Hardrock und die für Lake typischen Akustikballaden, zuweilen innerhalb des gleichen Stücks. Auf dem Erstling ist dazu auch die (fast) komplette Band Toto zu hören.
Was die Qualität des Remasterings betrifft, so wurde entweder geschlampt oder die Originalbänder waren in nicht mehr allzugutem Zustand. Jedenfalls gibt es einige Aussetzer und - besonders bei Track 6 von "Manoeuvres" - arge Gleichlaufschwankungen. Und bei letztgenannter CD hätte man ruhig noch erwähnen dürfen, wer alles mitspielt!
Aber diese "Details" sollen unserer Freude über die Wiederveröffentlichung ja keinen Abbruch tun... Bleibt nur noch, sich zu wundern, wieso es ein so begabter Künstler wie Greg Lake in all den Jahren nur auf zwei Platten gebracht hat?!?
Musicians: Greg Lake, Gary Moore, Tommy Eyre, Bill Cuomo, Greg Mathieson, Steve Lukather, Dean Parks, Snuffy Walden, Tristram Margetts, David Hungate, Ted McKenna, Michael Giles, Jode Leigh, Jeff Porcaro, Clarence Clemmons, Willie Cochrane, David Milner, u.a.Knapp fünf Jahre sind vergangen seit der Veröffentlichung des letzten Albums der (ehemaligen) Supergroup um Geoff Downes - oder was davon übrig geblieben ist. Ummso grösser war also die Spannung, als letztes Jahr vermeldet wurde, Downes und John Payne befänden sich mit Chris Slade und Ian Crichton im Studio...
Das Resultat liegt nun vor und hat den ersten kritischen Hörtest bestanden. Die "neuen" ASIA sind eher ruhiger geworden und der Bombast fehlt fast ganz. Die Gitarren - besonders die Gastbeiträge - sind alles andere als dominant. So hört man von Steve Howe (auf zwei Tracks) leider nicht allzuviel. Nichtsdestotrotz ist dem Duo Downes/Payne - unter Hinzunahme einiger prominenter Gäste - ein zeitloses Album gelungen, dass nach ein paar weiteren Hördurchgängen sicher noch an Wert gewinnen wird.
Nach jahrelanger Abwesenheit hat Roger Dean wieder mal für das Artwork zum Pinsel gegriffen und damit "Aura" auch optisch zu einem "richtigen" ASIA-Album gemacht.
Die Limited Edition (im edlen Pappcover) beinhaltet als Extra Tracks drei Stücke aus den ersten Aufnahmesessions, mit Crichton und Slade.
Musicians: Geoff Downes, John Payne, Steve Howe, Elliott Randall, Pat Thrall, Ian Crichton, Guthrie Govan, Tony Levin, Vinnie Colaiuta, Simon Phillips, Chris Slade, Michael Sturgis, Luis Jardim, Gary Liederman, David Grant's Gospel Choir, Neil Lockwood