Part 5



Deep Purple: Come Hell or High water

NEC Birmingham, 9. November 1993: Ian Gillan, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice beginnen das Konzert mit "Highway Star". Nur einer fehlt: Ritchie Blackmore. Das Intro wird in die Länge gezogen, doch Blackmore erscheint nicht. Also beginnt die Band ohne ihn. Dann, rechtzeitig zum Einsatz des Gitarrensolos, erscheint der Mann in Schwarz doch noch und wirft nach kurzer Zeit mit einem Becher Wasser nach einem Kameramann. Eine spezielle, wenn auch für dieses Line-up nicht ungewöhnliche Situation, festgehalten auf diesem Video, das 1994 als VHS erschien und nun auch auf DVD erhältlich ist.

Nach einem Album und einer Tour mit ex-Rainbow-Sänger Joe Lynn Turner als Frontmann hatte man Ian Gillan doch noch gewinnen können, wieder einzusteigen und das Album "The Battle rages on" einzusingen. Eine Europa-Tournee kam noch zustande, doch für die Japan-Konzerte war Blackmore nicht mehr dabei - für ihn sprang Joe Satriani ein. Diese DVD dokumentiert also eines der letzten Konzerte des zum zweitenmal nach 1984 reformierten legendären Mark II-Lineups.

Die Songauswahl ist ziemlich "konservativ", auch wenn ganze vier Stücke vom neuen Album gespielt werden, ausserdem "Anyone's Daughter", vom "Fireball"-Album, bei dem Paice als "Gastperkussionist Elton John" vorgestellt wird. Auf "Child in Time", obwohl der Zusammenschluss mit "Anya" logisch ist, hätte man besser verzichtet, denn von Gillan's Falsetto bleibt nur noch ein heiseres Krächzen übrig.

Zwischen den Songs werden Interviewfragmente eingeblendet, die man bei der DVD auch hätte rausschneiden können, denn man kann sie auch separat abrufen. Gegenüber dem VHS-Video profitiert die DVD klar von der verbesserten Ton- und Bildqualität.

Actors: Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Jon Lord, Roger Glover, Ian Paice.

Director: Hugh Symonds
Antitrust

Dem jungen Computergenie Milo Hoffman gelingt es, einen aufregenden und lukrativen Job bei der weltgrössten Computerfirma N.U.R.V. (Never underestimate radical visions) zu ergattern. Vom machtgierigen CEO Gary Winston wird er dazu auserlesen, an einem Projekt zu arbeiten, das ein weltumspannendes Kommunikationssystem namens SYNAPSE zum Ziel hat. Milo glaubt, am Ziel seiner Träume zu sein. Doch als sein bester Freund Teddy brutal ermordet wird und ihm Winston kurz darauf eine Lösung zuspielt, die Teddy programmiert hat, geht Milo endlich ein Licht auf: N.U.R.V. spioniert Programmierer aus, stiehlt deren Ideen und lässt sie dann ermorden. Milo muss aber realisieren, dass auch er im Netz hängt und nicht mehr weiss, wem er trauen kann und wem nicht. Seiner Freundin, die sich als Doppelagentin erweist? Der hübschen Programmiererin Lisa? Dem Sicherheitschef von N.U.R.V oder dem Polizisten, der ihn auf die "richtige" Seite ziehen will?

Schliesslich gelingt es Milo, den Spiess umzudrehen. Er entwickelt SYNAPSE zu Ende und benutzt es, um die Wahrheit über Winston und seine Firma überall in der Welt zu verbreiten.

Dieser Film hat es bisher nicht bis in unsere Kinos geschafft. Das Thema ist zwar aktuell, ziemlich spannend verfilmt und auch gut besetzt (Ryan Phillippe macht auch mit einer Brille eine gute Figur...), aber ob man sich deswegen gleich ins Kino bequemen würde? Zum Glück gibt es ja die DVD...

Im Titel ist der Begriff "Trust" übrigens auf zwei Arten zu verstehen: Einerseits als "Kartell", andererseits - wie der Verlauf der Handlung zeigt - auch als "Vertrauen"...

Bonusmaterial: Audiokommentar, Trailer, herausgeschnittene Szenen inkl. Alternativ-Anfang und -ende, Musikvideo von Everclear und ein halbstündiges Special. Leider gibt es die Untertitel nur auf Französisch und Spanisch, nicht aber auf Englisch.

Actors: Ryan Phillippe, Rachael Leigh Cook, Claire Forlani, Tim Robbins, a.o.

Director: Peter Howitt
YES: The Union Tour Live

Ende der 80er Jahre, nach dem (zumindest kommerziell) erfolgreichen Comeback mit Hilfe des südafrikanischen Gitarristen Trevor Rabin und Songs wie "Owner of a lonely heart", waren die Fronten geteilt: Auf der einen Seite die Überreste von "YesWest", auf der anderen das neue Projekt "Anderson Bruford Wakeman Howe". Als Letztere daran waren, ihr zweites Album einzuspielen, versuchten Erstere krampfhaft, wieder an die erfolgreichen Zeiten anzuknüpfen. Die Plattenfirma Arista kam auf die glorreiche Idee, ein Album zu veröffentlichen, auf dem die Mitglieder beider Fraktionen spielen würden und nannte dieses "Meisterwerk" UNION.

Doch der Titel täuschte: Dieses bestand leider nicht aus gemeinsam komponierten und eingespielten Stücken, sondern aus dem separat elaborierten Material beider Parteien, mit Sänger Jon Anderson als gemeinsamem Faktor. Dazu spielten jede Menge Studiomusiker ganze Parts neu ein, so dass sich Rick Wakeman veranlasst sah, zu sagen, auf dieser Platte spiele jedermann, ausser seinem Hund. Sogar Steve Howe musste entdecken, dass gewisse Sachen, von denen er glaubte, sie gespielt zu haben, von einem anderen Gitarristen stammen! Entsprechend uneinheitlich klang das Ganze und auch die Stücke der ABWH-Fraktion erreichten nicht mehr die Qualität des Debüts. Von der dürftigen Qualtität der Produktion ganz zu schweigen...

Erstaunlicherweise kam danach eine Tournee mit allen acht Beteiligten zustande, die am 10. Juni 1991 übrigens auch im Zürcher Hallenstadion Halt machte. Doch um dieses Konzert geht es hier nicht, sondern um das letzte der Tour (vor einigen abschliessenden Japan-Gastspielen), nämlich dasjenige vom 8. August in Mountainview, California. Dieses wurde aufgezeichnet und ein paar Ausschnitte und Dokumentarszenen finden sich auf dem "YesYears"-Video. Die japanischen Fans haben es besser: Dort gibt es das Konzert auch auf DVD. Doch wofür gibt es denn Import...?

Auch wenn dieser Mitschnitt knapp zwei Stunden dauert, umfasst er leider nicht das ganze Konzert. So fehlen leider Stücke wie "Shock to the system" (einem der wenigen guten Songs auf "Union"), "And you and I" (eigentlich unverzeihlich), "Changes" oder das Drum-Duell von Bruford und White. Dafür hat man es versäumt, das peinliche Akustik-Solo von Rabin wegzulassen - wenn man schon auf der gleichen Bühne wie Steve Howe stehen darf, sollte man solche Aktivitäten gefälligst unterlassen! Unerwarteterweise eines der Höhepunkte ist "Saving my heart", das sich gegenüber der Originalversion auf "Union" bedeutend weiterentwickelt hat und im lockeren Reggae-Groove daherkommt. Und die Version von "Awaken" dürfte zu den allerbesten gehören. Aus "Owner of a lonely heart" hält sich Howe erwartungsgemäss raus und macht Pause hinter der Bühne...

Die Spielfreude zeigte sich bei diesem Line-up übrigens auch am Humor: Wakeman bringt Rabin mit Sprüchen durcheinander, Kaye sorgt bei "All good people" mit sonderbaren Geräuschen für Konfusion beim Chorgesang und die Roadies spazieren mal in Einerreihe, mit Budweiser-Kartons auf den Köpfen, über die Bühne.

Die Bildqualität ist einwandfrei - auch wenn die eine Stagecam wegen der Bassfrequenzen erzittert - und die Soundqualität ist brillant, wenn auch basslastig: Bereits beim "Firebird"-Intro flattern einem die Hosenbeine. Angesichts der Einmaligkeit dieser Besetzung ist diese DVD (als Dokumentation) ohne Einschränkung zu empfehlen!

Actors: Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Bill Bruford, Rick Wakeman, Alan White, Tony Kaye, Trevor Rabin

Director: N/A
Emerson Lake & Palmer: Welcome back

1992, anlässlich des Comebacks von ELP mit dem Album "Black Moon" und der anschliessenden Welttour, entstand dieser Dokumentarfilm über die Karriere des legendären Klassikrock-Trios. Zusammengestellt wurden kürzere und längere Ausschnitte aus Konzerten, Videoclips und Interviews - sogar Dr. Robert Moog, der Erfinder des Synthesizers, kommt zu Wort.

Die Qualität ist verständlicherweise den Umständen entsprechend, was hier zählt ist der dokumentarische Wert. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, kommt der Fan hier auf seine Kosten.

Actors: Keith Emerson, Greg Lake, Carl Palmer, a.o.

Director: N/A
YES: Live in Philadelphia 1979

Man darf sich nicht durch das Roger-Dean-Artwork täuschen lassen: hier handelt es sich um einen - im Vorspann vollmundig als "An evening with YES" angekündigten - Zusammenschnitt für einen amerikanischen TV-Kanal. Von den bei diesem Konzert am 21. Juni 1979 im Spectrum gespielten 17 Stücken finden sich hier gerade 6 (plus ein Drumsolo, das irgendwo rausgeschnitten wurde). Die Bildregie ist chaotisch, mit sekundenlangen Pausen, und die Soundqualität ist unter aller Kanone! Mono und nicht mal besser als die VHS-Kassette...

Einzige Lichtblicke sind (vielleicht) "Circus of Heaven", weil es nur gerade auf dieser Tour gespielt wurde, sowie ein Ausschnitt aus "The Ancient" als eine Art Jon-Anderson-Solospot.

Fazit: Wer diese DVD nicht unbedingt braucht, weil sonst seine Sammlung nicht komplett wäre, soll lieber die Finger davon lassen!

Actors: Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Rick Wakeman, Alan White.

Director: who cares...
YES: Yessongs

1972, auf der "Close to the Edge"-Tour, wurde Mitte Dezember im Londoner Rainbow Theatre ein Konzert verfilmt und kam danach in die Kinos. Wer nun glaubt, mit dieser DVD diesen historischen Moment nachvollziehen zu können, wird hier wohl enttäuscht sein. Die sechs Stücke, dazu ein Wakeman-Solo, können kaum den ganzen Auftritt (oder Film) ausgemacht haben - in der Tat, den es fehlen: das Firebird-Intro, "Siberian Khatru" (der Film beginnt mit "All good people"), "Heart of the sunrise" und "Starship Trooper".

Immerhin kriegen wir eine für diese Zeit typische Konzertdokumentation ins Haus geliefert, samt "intimer" Szenen, wie z.B. Alan White beim Wassertrinken. Und wir werden Zeugen, wie Steve Howe "And you and I" (übrigens mit einem anderen Anfang als die bekannten Versionen) auf einer Gibson-Doubleneck spielt! Und auch "Close to the Edge" wird komplett aufgeführt.

Das grosse Minus ist der Sound: extrem leise (ich habe meinen Verstärker noch nie so weit aufgedreht - und es war mitten in der Nacht!) und ohne jeglichen Druck. Kaum vorstellbar, dass dieser Film damals mit "Quadrophonic Sound" in die Kinosäle kam! Wurde da etwa gepfuscht?!

Actors: Jon Anderson, Steve Howe, Chris Squire, Rick Wakeman, Alan White.

Director: N/A
Paul McCartney: Live at the Cavern Club!

Dieser Gig am 14. Dezember 1999 vor dreihundert Gästen im Liverpooler New Cavern Club war im Nu ausverkauft, wurde aber via Internet von etwa 3.5 Millionen Leuten mitverfolgt. Jetzt gibt es diesen Auftritt endlich auch auf DVD.

Unterstützt von einer hochkarätigen Band mit u.a. David Gilmour von Pink Floyd, Ian Paice von Deep Purple und Mick Green von Johnny Kidd and the Pirates (remember "Shakin' all over"?) rockt Paul wie ein Zwanzigjähriger. Das Set besteht fast ausnahmslos aus Rock'n'Roll-Songs aus den 50ern, dazu zwei neuere Songs von Paul und "I saw her standing there" von den Beatles.

Der Konzertmitschnitt ist leider nur gerade 45 Minuten lang, dafür so verfilmt, dass man sich vorkommt, als würde man selber im Publikum stehen. Als Zugaben gibt es noch zwei Videoclips, biographische Informationen, ein Interview mit Paul und ein Bericht über die Aufnahmen zum Album "Run Devil Run". Tolle Sache!

Actors: Paul McCartney, David Gilmour, Ian Paice, Mick Green, Pete Wingfield, Chris Hall.

Directors: Geoff Wonfor, Laura Elkus Gross, a.o.
Urban Legend

"Urban Legends" sind diese Schreckgeschichten, die einen beeindrucken oder in Angst versetzen, obwohl man ja eigentlich weiss, dass sie nicht wahr sind. Im Umfeld eines Colleges in New England findet eine Reihe von brutalen Morden statt, die alle Ähnlichkeit mit jeweils einer solchen Legende haben.

Dieser Film folgt dem Strickmuster anderer Streifen dieses Genres, ist aber sehr spannend gemacht und sorgt an einigen Stellen für Stocken des Atems. Leider ist zu Beginn die Handlung etwas wirr und unzusammenhängend. Und der Schluss...

Als Bonusmaterial gibt es einen Trailer, ein Making of, einige Bios und englische Untertitel. Die DVD ist zweiseitig, auf der einen Seite kann man den Film im Widescreen-Format sehen, auf der anderen wurde er für den TV-Bildschirm umformatiert.

Actors: Jared Leto, Alicia Witt, Rebecca Gayheart, Joshua Jackson, Loretta Devine, Tara Reid, Michael Rosenbaum, Danielle Harris, John Neville, Robert Englund, a.o.

Director: Jamie Blanks
Urban Legends - Final Cut

Zentraler Punkt dieses Sequels zu "Urban Legend" ist die Idee einer Filmfachschülerin, die Handlung des ersten Film zu verfilmen. Wie manche Fortsetzungen ist auch diese nicht wahnsinnig gelungen. Die Handlung ist ziemlich flach, Spannung kommt kaum auf und die gruseligen Momente sind rar. Das Highlight ist der Auftritt von Marco Hofschneider als osteuropäischer Kameramann. Leider dauert dieser nicht allzulange...

Bonusmaterial: Making of, Trailers, Gag reel mit misslungenen Szenen, Bios, Untertitel Englisch/Französisch, Kommentar des Regisseurs und Deleted Scenes (die bei meiner Kopie allerdings nicht funktionieren).

Actors: Jennifer Morrison, Matthew Davis, Joseph Lawrence, Anthony Anderson, Michael Bacall, Anson Mount, Jessica Cauffiel, Eva Mendes, Marco Hofschneider, Hart Bochner, Loretta Devine, a.o.

Director: John Ottman
Urban Legends - Final Cut

Ein "Horrorfilm" zum Abgewöhnen: flache, vorhersehbare Handlung mit kaum Spannung und dazu ein Schluss der billigsten Art...

Actors: David Borenanaz, Denise Richards, Marley Shelton, Katherine Heigl, a.o.

Director: Jamie Blanks
Schule

24 Stunden im Leben einer Clique kurz vor dem Abitur. Der eine muss sich von Mitschülern und Lehrern mit "Schnubbi" anreden lassen, während sich ein Fiesling an seine Freundin heranmacht, ein Verlierertyp versucht, seine letzte Matheprüfung mit Hilfe von "aussen" zu bestehen, zwei andere drehen den Abifilm und wiederum ein anderer ist ständig bekifft. Nach der Schule ist für die Clique dann eine Party am See angesagt, auf der es nur um Poppen, Kiffen und Saufen geht..

Leider ist die Handlung ziemlich lau, die Charaktere stereotyp und der ganze Film wenig überzeugend - auch wenn die Darsteller, nach eigener Aussage, eine Menge Spass hatten. Die beste Szene ist meines Erachtens die mit den Polizisten und dem aufblasbaren Pinguin an der Tankstelle.

Dafür gibt es eine Menge Bonusmaterial, insgesamt anderthalb Stunden: den Abifilm, ein Videoclip, Deleted scenes, Interviews mit Regisseur und Schauspielern, ein Blick hinter die Kulissen, Spass am Set, Produktionsnotizen, eine Trailershow und Marco Petrys erster Kurzfilm "Poppen".

Actors: Daniel Brühl, Jasmin Schwiers, Niels Bruno Schmidt, Mina Tander, Axel Stein, Christian Näthe, Tim Egloff, Lavinia Wilson, Denis Moschitto, Sebastian Kroehnert, Aaron Tristan Hildebrand, Bettina Zimmermann, Markus Knüfken, Michael Hanemann, Hubert Mulzer, a.o.

Director: Marco Petry
Steve Hackett: The Tokyo Tapes - Live in Japan

Nachdem Hackett 1996 mit diversen Gastmusikern das Album "Genesis revisited" aufgenommen hatte, kam die Idee auf, zu zeigen, was passieren würde, wenn gelegentliche Mitglieder von Bands wie Genesis, King Crimson, Asia, AWBH u.a. zusammenkämen, um ein einzigartiges Team für einen einzigen Abend zu formen.

Am 16. und 17. Dezember 1996 spielte dieses Team in der Koseinenkin Hall in Tokyo ein Set, bestehend aus mehr oder weniger bekannten Stücken von Steve Hackett und Genesis, dazu zwei Songs von John Wetton ("Battlelines" und eine akustische Balladenversion von "Heat of the moment") und zwei Stücke von King Crimson. Als Einstimmung gibt's auf der DVD noch einen 18-minütigen Ausschnitt aus den Proben in den Twickenham Studios.

Actors: Steve Hackett, John Wetton, Chester Thompson, Ian McDonald, Julian Colbeck.

Director: Kohichi Yamamoto
Deep Purple: New, Live and rare - The Video Collection 1984-2000

Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Album aus den 70ern ist diese DVD, die auf über drei Stunden Videoclips und Liveaufnahmen von Deep Purple seit der Reunion 1984 bis heute zeigt. Darunter finden sich auch Aufnahmen vom Montreux Jazz Festival 2000 oder ein Auftritt in einer australischen TV-Show, bei dem eine ganze Horde von Nachwuchsgitarristen vor der Bühne bei "Smoke on the water" in die Saiten greift.

Bei den Videoclips kann man sich punkto Geschmack streiten (z.B. die nackten Cellistinnen bei "Love conquers all"), die Liveaufnahmen hingegen sind allesamt sehenswert. Erfreulicherweise beschränken sich die Überschneidungen mit anderen DVDs auf ein einziges Stück vom Bombay-Video. Fazit: 183 Minuten Value for Money!

Actors: Ritchie Blackmore, Ian Gillan, Roger Glover, Jon Lord, Ian Paice, Steve Morse, Joe Lynn Turner.

Director: Div.
The Who: Rocks America - 1982 American Tour

1982, nach ihrem zweiten Album ohne ihren verstorbenen Schlagzeuger Keith Moon, begaben sich The Who auf ihre Abschiedstour, die sie auch nach Toronto führte, wo dieses TV-Special aufgenommen wurde. Aus Japan kommt dieses nun auch auf DVD (mit sehr guter Bildqualität, aber nicht ganz so gutem Ton) in den heimischen Player.

22 Titel, von den Anfängen ("My Generation") bis zur damaligen Neuzeit ("It's hard") spielten die Männer um Pete Townshend und Roger Daltrey (an denen die dazumals aktuelle Popper-Mode optisch nicht spurlos vorbeigegangen war) am 16. und 17. Dezember 1982 vor begeistertem Publikum. Zwar fehlen z.B. "Behind blue eyes" oder "You better you bet", dafür werden im Zugabenblock selten gespielte Titel wie "Squeeze box" oder "Naked Eye" intoniert. Den Abschluss bildet eine Version von "Twist and shout". Und wer Daltrey noch nie als Gitarrist erlebt hat, bekommt hier die Gelegenheit dazu.

Wie wir inzwischen Wissen, war dieser Abschied nur temporär, denn 1990 versuchten es The Who, mit zahlreichen Verstärkungen und einem wegen seines Hörschadens auf akustische Gitarre beschränkten Townshend, nochmals...

Actors: Pete Townshend, Roger Daltrey, John Entwistle, Kenney Jones, Tim Gorman.

Director: Richard Namm
Paul McCartney: Get back

Nach seinem erfolgreichen 89er Album "Flowers in the dirt" begab sich ex-Beatle Paul zusammen mit seiner neuen Band, zu der nebst Ehefrau Linda auch ex-Average White Band-Gitarrist Hamish Stuart gehörte, auf eine ausgedehnte Welttournee, die auf dem Album "Tripping the live fantastic" festgehalten wurde. Die Shows wurden natürlich auch verfilmt und Richard Lester, der Regisseur der Beatles-Filme, schnitt daraus den vorliegenden Film.

Durch die Versetzung mit zahlreichen Ausschnitten aus Dokumentar- und Beatles-Filmen (manchmals ganze Songs lang) und die Verwendung von Bildern von verschiedenen Shows innerhalb des gleichen Songs (die Akteure wechseln von Einstellung zu Einstellung die Kleider und Gitarren), fällt der Film etwas inkonsistent aus. Auch die - ansonsten vorzüglich - Tonspur passt nicht immer zu den Bildern. Aber die alten Fans wird es nicht kümmern, und dieser Film mit 21 Songs (davon 15 Beatles-Stücke) wird man sich mit Genuss reinziehen. Und als Zugabe gibt es noch eine halbstündige Dokumentation, Aussagen von (mehr oder weniger bekannten) Stars über den Einfluss der Beatles auf ihre Musik (teilweise etwas banal) sowie zusätzliche Infos.

Actors: Paul McCartney, Linda McCartney, Hamish Stuart, Robbie McIntosh, Paul "Wix" Wickens, Chris Whitten.

Director: Richard Lester
Santana: Sacred Fire - Live in Mexico

Im Gegensatz zu "Supernatural Live" erlebt man hier ein "normales" Konzert der Santana-Band der 90er Jahre, u.a. mit dem seit 1979 (mit einigen Unterbrüchen) dabei gewesenen schottischen Sänger Alexander J. Ligertwood und Jorge, Carlo's Bruder an der zweiten Gitarre.

Diese Aufnahme gab es bereits 1993 als Live-CD (mit leicht anderer Titelabfolge) und VHS, nun kommt das Ganze endlich auch auf DVD heraus, was besonders hinsichtlich der Tonqualität nur ein Vorteil sein kann.

Höhepunkte sind sicher die rockige Version von "Open Invitation" mit einem herausragenden Alex Ligertwood und einem genialen Solo von Meister Santana und "Make somebody happy, das sich gegen Ende immer mehr zu einer Hymne aufbaut. Leider fehlt auch hier "Vive la vida" (spanische Version von "Life is for living"), das auf der CD das Konzert eröffnete.

Actors: Carlos Santana, Jorge Santana, Alex Ligertwood, Vorriece Cooper, Chester Thompson, Walfredo Reyes jr., Raoul Rekow, Karl Perazzo, Myron Dove.

Director: Peter Nydrle
Genesis: The Genesis Songbook

In diesem brandneuen Dokumentarvideo äussern sich die ehemaligen Mitglieder und Personen aus dem Umfeld der Band zur Geschichte von Genesis. Dazwischen werden immer wieder Ausschnitte aus Konzertaufnahmen und Videoclips gezeigt. Als Bonus gibt es zusätzliche 39 Minuten mit Interviews und Aufnahmen, die Collins, Banks und Rutherford im Jahr 2000 (also eine Art kurze Reunion) gemacht haben: "Afterglow", "Follow you follow me", "No son of mine".

Actors: Phil Collins, Tony Banks, Mike Rutherford, Peter Gabriel, Steve Hackett, Anthony Phillips, Jonathan Silver, Daryl Stuermer, Chester Thompson, Ray Wilson, Tony Smith, Chris Welch, Armando Gallo, Alan Hewitt, David Hentschel, Hugh Padgham, Jim Yukich, Bill Bruford.

Director: Bob Smeaton
Rory Gallagher: Irish Tour 1974

Wie der bereits der Titel ankündigt, handelt es sich hier um einen Dokumentarfilm über die 74er Tournee des vor einigen Jahren verstorbenen irischen Gitarrenhelden. Dieser Film wurde damals für die Kinos gedreht und feierte am Cork Film Festival seine Premiere in Anwesenheit der Protagonisten.

Die meisten Live-Szenen stammen von einem Auftritt aus Dublin, ausserdem erlebt man Rory und Band in der Garderobe, beim Proben, backstage, im Musikladen, beim Feiern mit Freunden und Bekannten nach dem Gig. Zwischendurch erklärt Rory auch, welche Gitarren er für welche Stile verwendet.

Die Bildqualität ist zeitgemäss, der Sound ist teilweise etwas unkonstant, aber da es sich um eine quasi-historische Dokumentation handelt, nimmt man das gerne in Kauf.

Actors: Rory Gallagher, Gerry McAvoy, Lou Martin, Rod De'Ath, Donal Gallagher, a.o.

Director: Tony Palmer
The Allman Brothers Band: Brothers of the Road

Auf dieser DVD finden wir Ausschnitte von zwei nicht datierten Auftritten des 81er-Lineups der Allman Brothers Band. Der eine Auftritt fand open air und bei Tageslicht in Gainesville, Florida statt, der zweite im Capitol Theater (ohne Ortsangabe). Dazwischen wurden Aufnahmen aus einem Hotelzimmer-Jam mit Dickey Betts, Mike Lawler und Dan Toler sowie eine Unplugged-Studio- Session mit Gregg Allman, Dickey Betts und Dan Toler eingefügt.

Nebst einigen bekannten Hits, wie "Ramblin' Man", "Blue Sky" und "Jessica" werden auch einige neuere Stücke gespielt, nämlich u.a. "Never knew how much", "Crazy Love", "The Judgement" (mit einem langen Bass-Solo von David Goldflies) und "Can't take it with you" (das Dickey Betts zusammen mit Don Johnson schrieb!). Musikalisch zeigt sich die ABB in Hochform, nur ab und zu nervt Mike Lawler mit seinen Synthies und seiner Synthaxe - aber das war zu dieser Zeit gerade angesagt...

Vor einigen Jahren habe ich mal die VHS-Version gekauft, die theoretisch (gemäss Verpackung) das gleiche Programm enthalten sollte. Aber es fand sich darauf lediglich der Gainesville-Gig, dafür mit drei Stücken ("One way out", "Southbound" und "Ramblin' Man") mehr, die auf der DVD im Capitol-Theater-Teil an der Reihe sind. Die Spielzeit betrug 61 Minuten, gegenüber 113 bei der DVD.

Actors: Gregg Allman, Dickey Betts, Dan Toler, David Toler, David Goldflies, Butch Trucks, Mike Lawler, Keith England, Bonnie Gallie.

Director: Len Dell'Amico
Jefferson Starship: The Definitive Concert

Hinter diesem ziemlich anmassenden Titel verbergen sich Ausschnitte aus einem Konzert von 1983 im Queen Elizabeth Theatre in Vancouver, die im Rahmen einer US-Kabel-TV-Show gezeigt wurden - leider immer wieder unterbrochen durch den ziemlich dämlichen Präsentator "Shortwave Mike" und Filmausschnitten, die mehr oder weniger zum Song passen.

Die Songauswahl - insgesamt 12 Songs - ist nicht sehr berauschend, dafür erleben wir Grace Slick als charismatische Frontfrau und die Herren Kantner, Freiberg und Sears, die sich an Keyboards, Bass und Gitarre abwechseln. Der zweite Sänger Mickey Thomas bleibt ziemlich blass - ich wünschte mir da Marty Balin herbei. Von den Songs sind mir "Winds of Change" (mochte ich schon immer), "Stranger", "Jane" und der Attitude-Song "Stairway to Cleveland" (mit der Message "Fuck you - we do what we want) am ehesten auf.

Keine weltbewegende Sache, aber doch noch interessant, diese legendäre Band vor dem "Knee deep in the hoopla"-Stadium mal live erleben zu können. Doch - kleiner Wermutstropfen - ab und zu hat man das Gefühl, dass da nicht richtig live gespielt wird, das Ganze schaut mehr nach TV-Playback-Auftritt aus...

Actors: Grace Slick, Paul Kantner, Craig Chaquico, Mickey Thomas, Peter Sears, David Freiber, Donny Baldwin, Mike MacDonald.

Director: Stanley Dorfman
Sammy Hagar & the Waboritas: Cabo Wabo Birthday Bash Tour

Live und unverblümt aus einem ausverkauften Chicago Theatre, auf der mitgebrachten "Cabo Wabo"-Bühne, präsentiert sich der ehemalige Montrose- und Van Halen-Sänger in Hochform. Sammy lässt sich von sexy Waitresses Margaritas auf die Bühne bringen, gibt (auch während der Songs) laufend Autogramme, mischt sich ins Publikum, sammelt BHs, die auf die Bühne fliegen und zieht auch mal an einem Joint, den ihm ein Zuschauer reicht. Und ganz nebenbei zeigt er sich als exzellenter Gitarrist, der auch den etatmässigen Leadgitarristen Vic Johnson, locker an die Wand spielt.

Kurzum: Am 18. November 2000 fand im "Chicago Wabo" eine Riesenparty statt, die wir auf dieser 132minütigen DVD miterleben dürfen. Und auch Van Halen Fans kommen nicht zu kurz, den die Waboritas spielten "Top of the World", "Finish what ya started", "Why can't this be love" und "Cabo Wabo".

Auf einer zweiten DVD sehen wir zehn Minuten lang Szenen aus Cabo San Lucas und der Cabo Wabo Cantina. Sammy zeigt uns, wie man eine anständige Margarita mixt und sogar Who-Bassist John Entwistle taucht, auf einem Sofa sitzend, kurz auf.

Ausserdem gibt es noch ein rund einstündiges Interview, bei dem sich Hagar zu Themen wie das Paradies, Kritiker, Van Hagar, das Internet u.a. äussert.

Actors: Sammy Hagar, Mona, Jesse Harms, Vic Johnson, David Lauser, John Entwistle, a.m.o.

Director: Jeb Brien
Ringo Starr: The best of Ringo Starr and his All Starr Band so far...

Zusätzlich zur kürzlich erschienenen Compilation auf drei CDs erhalten wir nun mit dieser DVD auch den visuellen Teil der All-Starr-Tourneen, die der ex-Beatle so alle 2-3 Jahre durchführt - natürlich noch ohne die aktuelle Tour.

Es präsentieren sich hier dem Zuschauer Ausschnitte aus vier verschiedenen Tourneen, wobei jede ihren eigenen Charakter hatte. Die Erste, von 1989, ist meines Erachtens die Spektakulärere (nicht nur wegen des gleichzeitigen Einsatzes von drei Drummern), die Zweite (1992) zeichnete sich durch zwei Gitarristen der verrückteren Art (Joe Walsh und Todd Rundgren), die Dritte (1995) war eher "low profile", mit weniger bekannten Akteuren und diejenige von 1997 stand unter dem Motto "weniger, dafür hochkarätige Akteure" - mit der Anwesenheit von u.a. Gary Brooker, Jack Bruce und Peter Frampton (der hier steinalt aussieht...).

Auch wenn diese DVD mit ihrer Spielzeit von 93 Minuten (und 21 Tracks) nicht wirklich den Anspruch erheben kann, das "Beste" von Ringo und seiner All Starr Band zu präsentieren, vermittelt sie dennoch einen interessanten Einblick in dieses musikalische Unterfangen.

Actors: Ringo Starr, Randy Bachman, Gary Brooker, Jack Bruce, Tim Cappello, Garth Hudson, Felix Cavaliere, Clarence Clemons, Burton Cummings, Rick Danko, Dr. John, Dave Edmunds, John Entwistle, Peter Frampton, Levon Helm, Jim Keltner, Simon Kirke, Nils Lofgren, Billy Preston, Mark Rivera, Todd Rundgren, Timothy B. Schmit, Zak Starkey, Joe Walsh.

Director: Michael Drumm

Part 6


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