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CD-Rezensionen


Amygdala / Memento Mori

Ebenfalls auf Hyperium erschienen, allerdings im Rahmen der Reihe ´Hyperium New Classics´, ist das Erstlingswerk des ehemaligen Ton Steine Scherben-Mitglieds Dirk Schlömer unter dem Namen Amygdala. Bemerkenswert erscheint zunächst, daß sich der Entstehungsprozeß dieser CD über 3 Jahre hinzog. Wer jedoch glaubt, die Stücke der CD würden deshalb sehr zusammenhangslos wirken sieht sich getäuscht. Ganz im Gegenteil liegt dem Silberling ein Konzept zugrunde wie der Untertitel ´A Mosaic Of Transitions In 9 Parts´ anklingen läßt; eine positive Auseinandersetzung mit dem Tod.
Auch Amygdala beginnen sehr philharmonisch und auch hier sind die Stimmen sehr bedacht eingesetzt. Jedoch steht hier nicht eine einzelne Stimme im Vordergrund; es kommt eine Art Chor zum Einsatz, der mich mitunter an Elijah´s Mantle erinnert. Zu den philharmonischen Elementen gesellen sich dann auch leicht orientalisch, afrikaisch und aboriginesmäßig angehauchte Klänge, die jedoch nie den klassischen Grundrahmen sprengen.

Anchorage / The Bleak Wooden Tower

Die CD des Jahres 1996 ! - Das schon mal vorweg ! Sicher läßt sich darüber diskutieren, ob es sinnvoll war, daß Hyperium ein neues Sublabel namens "Hyperium New Classics" gegründet hat. Meiner Meinung nach hat es seine Berechtigung, denn Anchorage weichen deutlich vom übrigen Heavenly Voices-Programm ab. Der Nichtkenner würde diese CD wohl auch eher in das E-Musik-Genre einordnen. Die Melodiebögen des kleinen Orchesters schwanken zwischen entspannend ruhig bis aufwühlerisch dramatisch. Sie halten den Zuhörer gefangen. Diese CD strahlt Wärme aus und sie verdient es, in den Kreis der modernen Klassik aufgenommen zu werden. Hoffentlich gibt es das Ganze mal live zu sehen...

And Also The Trees / Angelfish

Wäre Angelfish die erste And Also The Trees-CD, die mir zu Ohren gekommen wäre, würde sie mir bestimmt überhaupt nicht gefallen. Doch den stetigen Wandel, den diese Band vollzogen hat, konnte man von Album zu Album nachvollziehen. Und auch, wenn Angelfish nichts mehr mit den Anfangstagen der Trees gemeinsam hat, so trägt jede Veröffentlichung doch ihr Markenzeichen : Die wunderschön hallenden Gitarren, die leicht wehklagende Stimme von Simon H.Jones und die verträumte Atmosphäre, die beim Hören der Trees-Alben entsteht, sind einfach unverwechselbar. Angelfish schafft es, den amerikanischen Lifestyle der 50er Jahre wieder zum Leben zu erwecken. Vor dem geistigen Auge läßt sich das ganz authentisch nachempfinden - und das, obwohl ich ja nun nicht gerade ein großer Amerika-Fan bin. Aber diese CD schafft es, mich in den Bann zu ziehen !

Arcana / Dark Age Of Reason

Das Vorbild ist hier deutlich zu erkennen : "Within The Realms Of A Dying Sun" von Dead Can Dance. Dies sollte nicht negativ gewertet werden, denn Arcana schaffen es mit Bravour, nicht eine bloße Kopie dieses Meisterwerkes abzuliefern. Feenhaft und verträumt vom ersten bis zum letzten Stück. Erneut eine gelungene Veröffentlichung des schwedischen Cold Meat Industry-Labels.

Artwork / Bella Donna

Mit fünf Neuinterpretationen bereits bekannter Artwork-Stücke, einem neuen Stück ("Le Carrousel") und einem sehr aufwendig gestaltetem CD-ROM-Track wartet die neue CD des Projektes von Jochen Schoberth auf. Der Untertitel "The Classical Part Of Artwork" verrät dem ein oder anderen bereits, daß es sich hierbei um die von Jan Kunold gesungenen Artwork-Stücke handelt. Zu Beginn dieses Jahres wurden diese in der Kirche St.Veronika zu Birk neu eingespielt. So steht denn auch die Kirchenorgel bei der Instrumentierung im Zentrum des Geschehens; begleitet von Akustik-Gitarre und dezent gehaltener Percussion. Für einen Kirchenorgel-Fan wie mich dadurch bereits schon ein Muß. Hinzu kommt, daß sich die Stimme und Texte (größtenteils lateinisch) von Jan Kunold für ein derartiges Unterfangen sehr gut eignen; sprich : mit den übergroßen Pfeifen hervorragend harmonisieren.
Manchem mag die Musik sehr religiös vorkommen; eine durchaus nachvollziehbare Assoziation, auch wenn es sicherlich nicht die Motivation dieses Albums war, besonders religiös zu klingen. Vielleicht ist das Wörtchen "authentisch" angebracht; dem Ambiente entsprechend.
Neben dem rund 30-minütigen Audio-Teil gibt es für den Computer-Freak (und solche, die es werden wollen) einen sehr großen Datentrack, der die CD bis fast auf´s letzte Byte ausfüllt. Neben einer Animation zu "Stadt der Träume" (vom ersten Artwork-Album) gibt es die Texte der "Madremonio"-CD in grafisch aufbereiteter Form, ebenso wie einige QuickTime-Videos mit Ausschnitten aus einem Artwork-Konzert und diverse (Stand-)Bilder, insbesondere auch von den Aufnahmen in der Kirche zu Birk. Doch absolute Spitze sind die gerenderten 3D-Animationen zu "Le Carrousel" und "Fehlgeburt", die auch als "Fullscreen"-Videos einen Blickfang darstellen würden.
Alles in allem ein mit viel Mühe und Liebe zum Detail zusammengestellter Daten-Teil und eine echte Bereicherung dieses kleinen Siblerlings; übrigens auf Windows-PCs und Macintosh abspielbar.

Ataraxia / Concerto No.6

Erneut verzaubert uns Francesca Nicoli´s Stimme, die anmutig zwischen Alt und Sopran hin- und herschwingt als wäre es die einfachste Sache der Welt. Begleitet wird sie diesmal von Melodiebögen aus der Zeit des Barock wie auch schon der Untertitel der CD ´A Baroque Plaisanterie´ verrät. Sinfonieartige Arrangements im Wechselspiel mit Akustikgitarren-Klängen. Als Bonus gibt es vier Live-Stücke. Sehr klassisch. Sehr romantisch. Zum Träumen. Anspieltips : ´Romanza : Scarletminded Echoes´, ´Notturno : Belle Rose Porporine´, ´Gavotta : ´Maybe-O´-The Leaves´.

Weitere ältere Rezensionen



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Zuletzt aktualisiert am 17.Oktober 1998


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