Nach dem Erfolg des ersten Teils war ein Sequel so gut wie sicher. Das Problem dabei: Meistens sind zweite (und dritte) Teile schwächer als das Original, weil sie im Endeffekt das gleiche mit weniger Story und mehr Geld noch einmal machen. Auch dieser Film ist leider keine Ausnahme von dieser Regel. Besonders auffällig ist hier die penetrante Dauerhektik der Inszenierung, die nur an zwei Stellen durchbrochen wird, um ein wenig Platz für die Menschlichkeit zu lassen. Dadurch wirkt der Film trotz des relativ komplexen Plots fast wie einen Daueractionsequenz.
Jason Bourne (Matt Damon) und dessen Partnerin (Franke Potente) sind in Indien untergetaucht, werden dort aber aufgespürt, von jemandem der dem guten Jason etwas in die Schuhe schieben will. Das kann der natürlich nicht auf sich sitzen lassen, besonders nachdem der Killer seine Freundin erwischt. Das ist der beginn einer Hetzjagd quer durch Europa, mit Stationen in Italien, Süddeutschland und Berlin, bis der Showdown in... Nein, das wird hier nicht verraten. Offensichtlich hat dort jemand erkannt, dass historisch gewachsene Städte mit ihren verwinkelten Straßen und oft durch viele Ebenen und Zeitalter reichenden Bauten besser für ein Katz und Maus Spiel geeignet sind als auf dem Reißbrett geplante amerikanische Städte.
Gerüchten zu Folge, soll demnächst aus Kostengründen öfter in Europa gedreht werden, aber derzeit ist es noch angenehm in einem großen Film gewachsene Metropolen anstelle von seelenlosen amerikanischen Städten zu sehen. Dazu werden die Städte, insbesondere Berlin, mit deren bekannten Plätzen und alten Bauwerken und Brücken auch im Film ernsthaft genutzt und bleiben nicht nur austauschbare Kulisse.
Der ganze Film funktioniert nur deshalb, weil der komplexe Plot solide und schnörkellos erzählt wird. Dieser bildet dann auch den Kern des Films, bei dem der sehr einseitige Stil es nicht schafft die grundsätzlichen Story zu überschatten. Das führt zu einem solide konstruierten Thriller, der sich aber nie davon lösen kann konstruiert zu sein. Auf Dauer ist das ganze allerdings doch etwas ermüdend. Die eine oder andere ruhigere Szene zwischendurch hätte viel dabei geholfen, dem Zuschauer etwas Zeit zum durchatmen zu geben. Die man sich sowieso verschafft, um dann das Gefühl zu haben irgendwie im falschen Film zu sein.
Nachdem dieses Gefühl vergeht, packt der Film einen wieder, er ist aber an der einen oder anderen Stelle etwas vorhersehbar. Es spricht für das Können des Regisseurs, dass die Hektik größtenteils gepflegt wirkt und nicht nervt, wie etwa in Resident Evil. So bleibt ein solider Thriller, der am Ende das Gefühl einer sehr einseitigen Inszenierung hinterlässt, die aber trotzdem im großen und ganzen irgendwie funktioniert.
Die Bourne Verschwörung |
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