colitis



Management
of Inflammatory Bowel Disease

 

Standardtherapie des Morbus Crohn

Mäßig aktiver Schub

Orales Methylprednisolon oder Prednisolon;
1. - 6. Woche: Anfangsdosis 60 mg Prednisolon/Tag p.o.;
wöchentliche Reduktion der Tagesdosis um 10 mg;
7. - 14. Woche: Tagesdosis von 10 mg;
3. - 6. Monat: 10 mg jeden 2. Tag.

Alternative: Retardierte Mesalazin-Präparate (5-ASA) hochdosiert, mindestens 4 g/Tag
oder Budesonid (ein neues Steroid mit geringer systemischer Verfügbarkeit)
9 mg/Tag p.o.;
bei distalem Kolonbefall: Mesalazin (5-ASA) oder Sulfasalazin
als Suppositorien oder Klysmen
oder/und Glukokortikoide als Klysmen oder Rektalschaum.

Schwerer Schub

Methylprednisolon oder Prednisolon i.v. beginnend mit 100 mg,
schrittweise Reduktion;
bei Fieber Antibiotika;
parenterale Ernährung bei Subileus/Ileus.

Bei Therapieversagen, bei steroidabhängigen Patienten
oder bei chronisch aktivem Verlauf
Immunsuppressiva wie Azathioprin 1,0 - 2,5 mg/kg KG pro Tag
oder 6-Mercaptopurin 1,0 - 2,5 mg/kg KG pro Tag
oder Methotrexat 15 - 25 mg/Woche.

Remissionserhaltung

Mesalazin-Präparate (5-ASA) 2,4 - 4,5 g/Tag (Median 3,0 g/Tag).
Bei ausschließlichem Kolonbefall ist
Olsalazin
eine Alternative mit Verträglichkeitsvorteilen besonders in der Langzeittherapie.

 

Standardtherapie der Colitis ulcerosa

Mäßig aktiver Schub

Linksseitige Colitis

Sulfasalazin oder 5-ASA-Präparate als Klysmen (4 - 8 g/Tag)
oder Suppositorien (1,0 - 1,5 g/Tag);
(Vorsicht, Zäpfchen sind nur sinnvoll,
wenn sich die Entzündung auf die letzten 20 cm des Enddarms beschränkt
)
und/oder Glukokortikoide als Klysmen oder Schaum.
Besonders vorteilhaft ist die orale Therapie mit Olsalazin,
3 g täglich zu den Mahlzeiten (wichtig!).

Pancolitis

Sulfasalazin, Mesalazin (5-ASA) hochdosiert, mindestens 4g/Tag
oder Olsalazin wenigstens 3 g täglich.

Lesen Sie unseren Beitrag über das Krebsrisiko bei CED

 

Schwerer Schub

Methylprednisolon oder Prednisolon i.v. beginnend mit 100 mg,
schrittweise Reduktion;
bei Fieber Antibiotika;
parenterale Ernährung bei Subileus/Ileus.
Ciclosporin-A, i.v. bei beginnendem toxischen Megacolon
(bei Dosen über 5 mg/kg KG Gefahr von irreversiblen Nierenschäden;
weitere Nebenwirkungen:
Bluthochdruck
und Sensibilitätsstörungen (Brennen in Händen und Füßen)).

Bei Therapieversagern, bei steroidabhängigen Patienten
oder bei chronisch aktivem Verlauf
Immunsuppressiva wie Azathioprin 1,0 - 2,5 mg/kg KG pro Tag
oder 6-Mercaptopurin 1,0 - 2,5 mg/kg KG pro Tag.

Remissionserhaltung

Mesalazin-Präparate (5-ASA), 1,5 - 3 g/Tag;
besser Olsalazin
(besonders vorteilhaft in der Langzeittherapie wegen sehr geringer systemischer Belastung mit 5-ASA),
1 g täglich (morgens und abends 500 mg zu den Mahlzeiten).

 

Sulfasalazin in der Schwangerschaft

Sulfasalazin ist eine Standardtherapie in der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Schwangere stehen deshalb häufig vor der Frage, ob sie das Medikament absetzen sollen.

Die Antwort lautet NEIN.

Sulfasalazin und seine Abbauprodukte Mesalazin und Sulfapyridin sind zwar plazentagängig
und erscheinen auch in der Muttermilch.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre bestehen jedoch
keine Gefahren für die Schwangerschaft oder die Leibesfrucht.

Sulfasalazin muß auch während der Stillzeit nicht abgesetzt werden

Sulfasalazin ist ein Folsäureantagonist;
deshalb empfiehlt sich eine Folsäurezulage während der Schwangerschaft.

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