Lieber Weihnachtsmann!
Falter 1,2,3/98

Ante Scriptum: Falls Dich dieser Brief zu spät erreichen sollte, liegt der Fehler bei der gelben Post, die bekanntlich weihnachtliche Depeschen mit subotimaler Urgenz behandelt. Also:

Lieber Santa Claus,

wohlwissend, das es Dich nicht gibt, laufst Du mir ständig, vorzugsweise auf der Mariahilferstraße über den Weg. Ich schließe daher: Die gute alte Rotmütze existiert zwar nicht, verfügt aber trotzdem über die Gabe der Multilokation. Obwohl ich seit meinem vierten Lebensjahr – 1965 erwischte ich meinen Vater beim Geschenkeverpacken – auch nicht mehr ans Christkind glaube, halte ich mich in dieser Epistel dennoch an den metaphysischen Grundsatz: Formuliere dem Weihnachtsmann deine Wünsche, dann wird dir das Christkind was Hübsches bringen. Okey Dokey, alter Weißbart, hier also meine Liste für Weihnachten 1997:

1.) Sonnenschein;
2.) Fahrradreifen, denen nie die Luft ausgehen;
3.) Keine Exekutoren mehr, und falls doch, solche, die unter Amnesie leiden;
4.) Ein Dutzend Pilot Ceramigraph 2-Tuschstifte in den Stärken 0,35; 0,25 und 0,18;
5.) Gute Kleidung;
6.) Neue Schuhe;
7.) Ein zweiter St. Petersburger Kapitänsmantel;
8.) Die Wiedereinführung des Grußes Ahoi!
9.) Das Erscheinen des Romans Zuper Billu und die Mission im März.

Vielen Dank!


Immer öfter Seltenheit
Falter 4/98

Seltenheit bezeichnet den Zustand einer Sache oder eines Ereignises, denen die Eigenschaften innewohnen, selten auf- oder einzutreten. Seltenen Phänomenen haftet dazu noch der Zauber des Wunderbaren an, wobei es völlig egal zu sein scheint, von welcher tatsächlichen Qualität sie sind. Der Eisstoß, also Packeis auf der Donau, bei dem sich die Schollen zwischen Lobau und Nußdorf zu meterhohen Gebirgen stapeln konnten, ist so unendlich rar geworden, daß schon die Menschen, die das Wort Eisstoß überhaupt kennen, als selten gelten. Von ähnlicher Seltenheit darf das Auffinden eines Innenstadtwürstelstands begriffen werden, der um halb sechs Uhr morgens noch offen hat. Da ist es schon einfacher, über vierblättrige Kleeblätter im Rathauspark zu stolpern, von den Leningrad Cowboys im Alt-Wien auf Vodka eingeladen zu werden, oder in der Marc-Aurelstraße zufällig in Rolling Stones-Trommler Charlie Watts zu laufen. Auch Taxifahrer, die Schreyvogel- und Schreygasse nicht mit einander verwechseln, oder statt in die Autokaderstraße zu fahren, blindlings die Autofabrikstraße ansteuern, sind nicht annähernd so selten, wie das Aufspüren eines überaus durchschnittlichen Beinkleides. Als geradezu exemplarisch selten darf nämlich das Ereignis gelten, in Wien eine schwarze Levis 501 in der Größe 32/32 zu finden.

Aus mit Maus
Falter 5/98

Experten haben errechnet, daß in Wiens Haushalten mehr Tiere leben als Menschen. Nun ist Wien mit Ställen, Pferchen, Koppeln und Almen nicht gerade gesegnet, sodaß die Haustiere Wiens zum Großteil von Pedigree-Pal und Kitekat-Konsumenten gestellt werden. (Die Zahl der Wohnungen, in denen sich die anmutige Anaconda, der wendige Waran oder der lebenslustige Leopard wohlfühlen, wird rapide kleiner.) Katzen und Hunde sind es, die die Wiener Haushalte bewohnen, sie stellen den Großteil der Wiener Bevölkerung. Bei mir daheim war das stets anders. Bei mir fühlten sich immer nur die Mäuse wohl. Mit ihren kleinen Zähnchen schlugen die fleissigen Nager weitverzweigte Tunnelsysteme in die alten Mauern, mit listigen Knopfaugen konnten sie stundenlang vor der Käseglocke schmachten, die mit allem gefüllt war, was ein Mäuseherz begehrt. Wenn ihnen das zu fad wurde, knabberten sie sich in meiner Chardonnay-Stoppel-Sammlung veritable Räusche an und torkelten an jeder Falle vorbei, in ihre mit Küchenrollenpapierschnitzel ausgepolsterten Gänge. Auch Musik hörten sie gerne. Das war einmal. Die Mäuse sind fort. Ganz einfach fort. Haben sie sich ein neues Paradies gefunden? Sind sie auf Grüne-Veltliner-Korken umgestiegen? In die Toscana gezogen? Oder sind sie Opfer der Kitekatmafia geworden?

Kaltes Wasser
Falter 6/98

Kaltes Wasser ist ein billiger, zudem nobler und trotzdem praktischer Stoff. Wenn man kaltes Wasser sehr kalt macht, wird es fest wie Stein, durchsichtig wie Bergkristall oder harsch wie Sand. Man kann es in Würfel gießen, diese in Gläser füllen und Whiskey darübergießen (Amerikanische Methode). Große Kaltwasserwürfel, die sogar mächtige Motorboote aufschlitzen können, läßt man im Nordatlantik schwimmen (Titanic-Methode). Zersplittert, mit Rum und Limonensaft verbrämt, läßt sich Kaltwasser zu herrlichen Daiquiris mixen (Kubanische Methode). Feinst zerstäubt und gestampft wiederum kommt Kaltwassersand meist auf Almhängen zum Einsatz: Das Phänomen, Schnee genannt, ist sehr rutschig und eignet sich hervorragend zum Bestreiten von Super-G-Weltcuprennen (Methode Hermann Maier). Kaltwasser, fein auf Straßenbeläge gegossen, führt dagegen zu Haftpflichtversicherungsfällen (Südosttangenten-Methode). Solches Kaltwasserglas kann aber auch zu billigeren Vergnügen verwendet werden. Das Kunsthallen-Café, Sektion Sport und Witterung, vertreten durch Impressario August Haller, hat in seinem Gastgarten Kaltwasserglas in zwei Bahnen gießen lassen und führt am Samstag, den 7.2. ab 17 Uhr ein Freiluft-Eisstock-Zielschlittern durch. Ameldungen von Viererteams werden an der Bar des Café Kunsthalle entgegengenommen.

Nachbarschaftshilfe
Falter 7/98

Dimitar Pipkow hieß mein Nachbar, der bulgarische Geiger, dem es an nichts irdischem mangelte, als an "Luftmaschine"– so nannte er meinen Staubsauger. Pipkow lebte mit seiner Opern singenden Frau Petja und Söhnchen Nikolaj, einem leidenschaftlichen Leser der Publikation "Yps mit Gimmick" in der Wohnung unter mir. Die Pipkowschen und mich verband aber nicht nur "Luftmaschine". Neben bulgarischen Schimpfwörtern und der klassischen Geigenliteratur war ich auch über das Programm des Langwellensenders "Radio Sofia" stets am Laufenden: Durch die dünne Decke der Pipkowschen Wohnung drang alles, sogar Geflüster. Eines Abends klopfte Dimitar an meine Tür. "Frrauw Dusil. Ich kchann niecht schlafen. Sie siend gegangen!" "Ich bin was?" "Sie siend gegangen. Man chert durch Decke, wenn sie gehen. Von Tiesch zu Biecherregal. Man chert." Für heute solle ich mein Gehen einstellen, fuhr Dimitar fort, und: "Morgen, ich brienge Teppich diecke." Seit damals schwebe ich elfengleich durch meine Wohnung. Pipkow mußte sein Versprechen mit dem Teppich nicht einlösen. Wie wir wissen lebt er jetzt als Hofmusikdirektor beim Maharadscha von Rashtrakuta. Eines Tages allerdings, da hege ich keine Zweifel, wird ein glutäugiger Bote aus Hajderabad an meine Tür klopfen, "mit Teppich fliegende, für Frrauw Dusil!"


Vaflixte Antn, do tschindats
Falter 8/98

Jetzt wissen wir Alles. Die kleinen Sachen wissen wir und gleichermaßen die großen. Bjørn Dählie, der nur 8 Sekunden schneller lief als unser Markus Gantler, dieser Bjöan Deli, der hat sich ein Haus bauen lassen, mit Sauerstoffanlage. Wo er in künstlicher Höhenluft leben kann. (kleine Sache, k.S.). Die Österreicher sind jetzt wer in den Wachslhütten. Wir sind jetzt eine Langlaufnation. (große Sache, g.S.) Wir wissen jetzt endlich, daß die Eltern von Mario Reiter eine Pendeluhr im Fernsehzimmer haben (k.S.), die Maierschen aber einen Hometrainer (g.S.). Wir wissen, daß sich die Alexandra Meissnitzer einfach zu heiß gebadet hat (k.S.) und die Amerikaner unseren Außerirdischen auch deswegen lieben, weil sich Hermann "Munster" Maier in ihrer Landessprache einfach gut anhört. (g.S.). Wie´s im Österreicherhaus zugeht, wissen wir, und daß der Robert Seeger den Weg zwischen Herren-Super-Tschi-Ziel und Damen-Spezial-Abfahrts-Ziel in vier Minuten zurückgelegt hat. Mit Pelzstieferln. (k.S.) Der Armin Assinger brauchte mit geschulterten Brettln länger. (g.S.). Woher das grausliche Wetter in Japan kommt wissen wir jetzt auch. Vom Meer. Vom Chinesischen Meer. Vom Chinesischen Hochland übers chinesische Meer. (k.S.). Und daß der Hermann, das kann man jetzt schon sagen, zu Lebzeiten Unsterblich geworden ist, was auf jeden Fall die größte Sache ist.

Katechismus am Klo
Falter 9/98

Hütet Euch vor den Schwestern, bleute uns der Herr Katechet stets ein, die Schwestern sind die Schlimmsten. Der Herr Katechet war der einzige Mann in unserer Volksschule, ihm oblag es, die Messe zu lesen. Das brutale Regiment in dem er diente, wurde ausschließlich von Nonnen geführt. Da gab es die Schwester Pforte, die im Rang eines Schulwarts stand, oder die Schwester Treppe, ein Nüsse austeilendes Aufsichtsorgan, das darauf zu achten hatte, daß wir im Stiegenhaus nicht schwätzten. Für jedes illegale Wort gab es eine Nuß. Eine Kopfnuß, wohlgemerkt. Eine Schwester Küche gab es, eine Schwester Turnsaal, eine Schwester Pausenhof, eine Schwester Schulmilch und selbstverständlich die Obristin des heiligen Jungfrauenregiments, die gefürchtete Schwester Direktor. Nur eine Schwester gab es nicht, es gab keine Schwester Klo. Auf dem Klo waren wir sicher vor ihnen. Am Klo wurden keine Nüsse ausgeteilt und nicht über Jesu Barmherzigkeit geschwurbelt. Am Klo wurden schweinische Witze ausgetauscht, am Klo wurde getschickt und gerauft, und illegal auf Boxkämpfe und Fußballspiele gewettet. Der Herr Katechet, unser Don Camillo, war fest dabei beim Wetten. Daß er eine Frau hatte, wußten wir alle, eine normale, keine Schwester. Nur dem Heiligen Vater sollten wir es nicht erzählen, sonst wär´s aus mit Wetten.

Form Follows Function
Falter 10/98

Ein Leitsatz jener Leute, die sich mit der Formgebung von Gebrauchsgegenständen befassen, lautet: Form folgt Funktion. Zitronen etwa sind zitronenförmig und nicht bananenförmig, weil die Zitronenform ideal mit jener der Zitronenpresse korrespondiert. Kreditkarten, um ein anderes Beispiel zu bemühen, sind kreditkartenförmig und nicht etwa zigarettenschachtelförmig, weil die Kreditkartenform sich hervorragend dazu eignet, bisweilen mehrere dieser kreditkartenförmig hergestellter Kreditkarten in die Kreditkartenfächer unserer Brieftaschen zu schieben. Ähnliche Korrelationen zwischen Form und Funktion gelten für Glühbirnen, Haustorschlüssel, Fußgängerzonen, Hundehalsbänder und Tulpenstengel. Kein Ei gleicht dem anderen, heißt es, und doch gilt: Ein Ei ist ein Ei, und nur dann ein Ei, wenn es auch in einen Eierbecher paßt. Eherne Gesetze sind das, zeitlos und praktisch. Da fährt die Eisenbahn drüber. Aber: Kein Licht ohne Schatten. Der Schatten unseres, vom Licht der guten Form durchfluteten Daseins befindet sich ausgerechnet an der Schnittstelle zwischen uns und der Welt: Der menschliche Fuß. Der will nicht passen. Nicht in den Straßenschuh, nicht in den Stiefel, und nicht in die Plateausandale. Daher, Fußbesitzer aller Länder, laßt uns auf die Straße gehen und fordern: Foot, follow function!

Hütet Euch vor Verlusten!
Falter 11/98

E s gibt Solche und Solche. Solche, die ständig Schirme im Kaffeehaus lassen, Solche, denen das mit Handschuhen in Telefonzellen gelingt und Solche, die ihr Solchsein mit dem Liegenlassen von Kreditkarten, Fiat-Uno-Schlüsseln, Robert-Menasse-Büchern, Mondkalendern und Notfalltropfen unter Beweis stellen. Solche wiederum gibt es, die in Nachtbars erst ihre Besinnung, im Futon des Tagesabschnittspartners dann ihre Ohrringe oder Nahsichtbrillen und im Mittagsgrauen meist das Interesse an der Wiederaufnahme bilateraler Gespräche verlieren. Lapsus dieser Art sind mir fremd, ich verliere keine Adreßbücher, Lottoscheine, Aktenkoffer oder Audis. Ich bin keine Solche, ich bin eine Solche: Ich verliere Hüte. Ein rundes Dutzend jedes Jahr. Ich weiß nicht warum, ich weiß nur welcher und wo. Nachfolgend die Liste Comandantina Dusilovas jüngster Hutverluste: "Osttiroler Strohhut" (Finnischer Bahnhof, St.Petersburg), "KGB-Barett" (Jim Morrisons Grab, Paris), "Yankees-Baseballkappe" (Playas del Este, Havanna), "Tschetschenische Lammfellmütze" (Kunsthalle, Wien), "Irisches Tankwartkäppchen" (Algarve, Portugal), "Ägyptischer Fez" sowie "Kappe eines Admirals der Weißmeerflotte" (Ball des schlechten Geschmacks, Wien). Nicht aufgelistet, weil noch in meinem Besitz: "Melone aus dem Nachlaß Bruno Kreiskys".


 

Big Brother is Scanning You
Falter 12/98

Sprache ist wie Eisen. Der eine hämmert aus ihr billige Schaufeln, die andere zieht sie zu elendslangen Drähten, ein dritter wieder klopft sie zu Nägeln und vierte und fünfte schmieden Hämmer, Sicheln, Schwerter oder Pflugscharen aus ihr. Sprache ist das Eisen, das wir schmieden, wenn es gilt, uns kund zu tun. Der Sprache geht´s jetzt an den Kragen. Nägel werden nie wieder wie Nägel aussehen, Drähte nie wieder wie Drähte und Hämmer wohl auch nimmer wie Hämmer. Wordscanner werden mitlauschen, wenn A mit B über C handyfoniert. Es könnte nämlich A von der Russenmafia sein, B Rauschgifthändler und C ein strafbarer Tatbestand. A könnte nämlich B mitteilen, daß die Schneelage in Kitzbühel am Wochenende hervorragend sei, daß man sich am nächsten Samstag am Westbahnhof treffen solle, Punkt sieben Uhr, mit dem Auto sei es zu gefährlich, dem Huber und seiner Partie aber nichts davon erzählen, denn die würden nur stören beim Wedeln... Ah ja, B, und heb´ ausreichend Kohle ab, vielleicht ergibt sich etwas, abends in der Disco. Alles Klar, A, würde B meinen, ich bin gestellt. Samstag sieben Uhr früh würden die Handschellen klicken am Westbahnhof, weil Big Brother, alles mitgescannt, aus den Reizwörtern Schnee, Kohle und gefährlich C, einen strafbaren Tatbestand erschlossen hätte. Sprache wird nie wieder Sprache sein.

Offenlegung gemäss §1 MetG.
Falter 13/98

Freitag, gegen halbzwei Uhr Mittags lief das Wetterfaß über. Apokalyptische Donnerschläge, Blitze aus der Ouvertüre zum Jüngsten Gericht und ein Blizzardissimo ungeahnter Flockendichte entluden sich im erlahmenden Weichbild der Stadt: Ein Kalendarischer Frühlingsbeginn im Gewande des Desasters. Telefone und Faxgeräte liefen heiß, eine Aussendung jagte die andere, Mailboxen, Chatfora und Depeschencontainer quollen über. Mirza Gasteiger Khan, Deus meteorologis recens, hatte sein wahres Gesicht gezeigt. Die Sonderkommission zur Aufdeckung von Verbrechen gegen den guten meteorologischen Geschmack stürmte das Zentralgebäude der Wettergestaltung, kämpfte sich Treppenabsatz um Treppenabsatz, Stockwerk um Stockwerk, Schutztür um Schutztür höher, um die Chefetage – intern 7ter Himmel gennant – unter Kontrolle zu nehmen. Hier bot sich ein Bild des Grauens: Mirza Gasteiger Khan, mit dem Blick der Wahsinnigen, inmitten eines Gebirges von Zettelwerk, drückte wahllos und mit stoischer Häme sämtliche Knöpfe des meteorologischen Komandopults. Die Sonderkommission unter der Leitung von Dr. Liza Krylova riß dem Psychopathen den nachgemachten Tirolerhut vom Kopf und den falschen Bart von der Oberlippe: Es war niemand geringerer als El Hamdullilah.

Zoll ist toll
Falter 14/98

Vielleicht ist meine Ruhe zu auffällig. Vielleicht mein Faible für spiegelnde Schuhe. Vielleicht die schicke Jesus-Plakette an meinem Rucksack. Auf jeden Fall: Für Österreichs Zöllner bin ich ein höchstverdächtiges Subjekt. In einem vollbesetzten Zug sitzend, kann ich sicher sein, daß das Auge des Einfuhrgesetzes auf mir hängen bleibt, und nicht auf dem unrasierten Kasachen mit den Uranbrennstäben im verbeulten Koffer. Nicht auf dem tätowierten Kolumbianer mit der Ausbuchtung unter der linken Achsel. Und nicht auf der falschen Blondine mit den Heroinkondomen im Wonderbra. Stets bin ich es, die gefilzt wird. Wo haben sie das Päckchen Gauloises gekauft, was haben sie mit dem Haartrockneapparat vor, wen haben sie in Bratislawa getroffen, brauchen sie die Aspirin-Tabletten beruflich oder privat? Aus welchem Grund führen sie zwei Feuerzeuge mit sich? Warum lesen sie eine Schweizer Zeitung? Aber warum ich, und warum immer? Wegen meiner Gelassenheit? Wegen der geputzen Schuhe? Wegen der Jesus-Plakette? Trotz Unbescholtenheit und weißer Weste? Immer ich? Immer. Es sind die Augenringe. Augenringe sind böse. Augenringe wie ich sie habe, haben nicht eimal kasachische Uranschmuggler, kein einziger tätowierter kolumbianischer Kokainboß und nicht die falscheste Blondine.

Die Sache wird klarer
Falter 15/98

Die Menschheit ist der Lösung des Verschwundene-Socken-Rätsels schon wieder einen entscheidenden Schritt näher getreten: Wie und wohin nämlich einzelne Teile eines zusammengehörigen Sockenpaares verschwinden, wenn diese einem Vollwaschgang in einer handelsüblichen Waschmaschine unterzogen werden. Unbeirrbar hat mein alter Freund und Kupferstecher, comandante professore fisico Edward Witten von der Texas A&M University, in vorbildlicher Weise aus der String-Theorie die Membranen- oder M-Theorie entwickelt Aus der M-Theorie in elf Dimensionen lassen sich, sage und schreibe, sämtliche fünf Stringtheorien in zehn Dimensionen herleiten. Wird die elfte Dimension zu einem Kreis eingerollt, ergibt sich der Superstring vom Typ IIA; dieser ist durch die T-Dualität mit dem String vom Typ IIB verbunden. Schrumpft die zusäztliche Dimension hingegen auf ein kurzes Stück einer geraden Linie zusammen, ergibt sich der physikalisch interessante heterotische E8xE8-String. Dieser wiederum steht vermöge der T-Dualität in Zusammenhang mit dem heterotischen SO(32)-String, und letzterer über die S-Dualität mit dem SO(32)-String vom Typ I. Das bedeutet nichts anderes, als daß sich der verschwundene Socken in einer Dimension zwischen sieben und zehn befindet. Eingerollt in Dimension sechs.

Einpickwahn
Falter 16/98

Hast’ Tauscher?" An dieser Frage erkennen einander Gleichgesinnte. "Hast’ Tauscher?"mit einer hochgezogenen Augenbraue vorgebracht heißt soviel wie:"Mir fehlen noch mindestens 273 Klebebilder in meinem Figurine-Panini-Fußballweltmeisterschafts-Sammelalbum". "Vier Jamaikaner gegen Trifon Ivanov", "egalwieviele Koreaner gegen Ronaldo" oder "sämtliche Rumänen gegen Toni Polster" und schon geht’s los: Erwachsene Männer stecken ihr Köpfe zusammen wie kleine Mädchen beim Zöpfeflechten ihrer Barbie-Puppen und versinken mit leuchtenden Augen in den Portraits zackiger Burschen mit schlechten Frisuren und drögem Blick. Die meisten, denen so geschieht, haben es schon in der Volksschule getan und stets mußten es Klebebilder von Figurine Panini sein. Und waren es damals vier Briefchen täglich, aufgerissen unter Hochspannung und in Erwartung neuer Gesichter und bekannter Heroen, so lassen die Brieftaschen von gutsituierter Afficionados heute ganz andere Mengen zu: Hundert Bilder täglich gelten als Standard. Einer Illusion sind sie im Laufe der Jahre allerdings beraubt worden: Ein Panini-Album rechtzeitig vor Anpfiff des Eröffnungsspiels vollzukriegen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Hierin scheitern selbst die größten Profis. Profis wie Wailand, Kralicek und ich.

The Devil Never Sleeps
Falter 17/98

Die Comandantina gilt allgemein als Haltlos. Ihr Ehrgeiz, so wurde ihr von Kennern stets hinterbracht, bestünde darin, den Genuß bis in die nebelverhangenen Höhen der Übertreibung zu verfeinern. Ihr Maß sei die Losigkeit, darüber herrschte Einigkei. Wo andere sich mit einem Paar morgendlicher Augenringe begnügen, nach zwei Packerln Tschick täglich die Hypnotiseuse aufsuchen, während der dritten Tasse Mokka dem Herzkasperl die Hand schütteln und in vier Gläsern Wodka den Untergang des Universums wittern, fange für die Comandantina der Genuß erst an. Damit ist jetzt Schluß. Doris Knecht wird ihr ihr Schatzkästchen an Power-Augencremen öffen, Elmar Platzgummer sie in die Kunst des Nichtrauchens einführen und der indische Botschafter ein Faible für Tee entfachen. Das soll alles sein? Mitnichten. Mit dem Vodka hat die Comandantina bereits eine gütliche Trennung vereinbart, die Hopfenperle läßt sie nicht einmal in Form von Kalksburger-Weckerln (Nullkommajosef e.a.) an sich heran und gespritzt wird nur mehr ... Obi. Die hält das nie durch, das wäre ja gelacht, wenn die das durchhielte, lallten sie, letztens um drei Uhr früh und stellten einen Doppelten auf die Bar. Ihr Grinsen aber gefror, als sie ablehnte, die Comandantina. Schließlich hatte sie schon 25 Soda gespritzt intus. Mehr als ein Mensch verträgt.

Danube Super Leiwand
Falter 19/98

Obwohl Sankt Petersburg, zumindest von Sankt Marx aus gesehen, am Arsch der Welt liegt, ist die Metropole am finnischen Meerbusen hipper als wir denken. Weltstädte wie "Piter" unterscheiden sich von Provinznestern vor allem darin, daß sich in ihnen sogenannte Weltstädter agglutinieren. In solch einer metropolitanischen Verklebung – im vierten Stock eines kolossalen Gebäudes am linken Newaufer – fiel letzten Winter, vorgebracht von einem Londoner Kulturexperten, die wertvolle Erkenntnis, bei Wien müsse es sich ebenfalls um eine Weltstadt handeln, komme doch der berühmte DJ DSL von dort. "I’m from Vienna", das genügt in St.Petersburg, um über den Assoziationsbogen DSL als Kosmopolit anerkannt zu werden. Nicht Schrödinger und Wittgenstein sind es, weder Schiele noch Klimt, und Omseidank auch nicht Peter Weck und Fritz Muliar, derentwegen Wien auch an der Newa als Weltstadt gilt. DSL ist es. Danube Super Leiwand, "he’s the best in Europe". Das hat sich bis St.Petersburg durchgesprochen. Fassungslos standen internationale Beobachter in der Nacht vom ersten auf den zweiten Mai vor dem Phänomen DSL. Mit stoischer Ruhe verwandelte der zerbrechliche Titan die sonst so coole Kunsthalle in den brodelnsten Tanzpalast des Kontinents. DSLseidank leben wir in einer Weltstadt.

Dachbodenlos
Falter 20/98

Alle paar Monate wird irgendwo auf dem Globus ein Speicher begangen und eine unbekannte Zeichnung Leonardos, eine verschollene Partitur Mozarts oder eine Schrift Einsteins entdeckt. Auch Rötelzeichnungen von Matisse, Liebesbriefe von Romy Schneider und Kinderfotos von Charles De Gaulle finden sich regelmäßig auf irgendwelchen Speichern. Überall auf der Welt geschieht das, nur seltsamerweise nicht in Wien. Erstens heißen Speicher bei uns nicht Speicher, sondern Dachboden und zweitens speichern sie nichts, schon gar nicht sothebykompatibles, sondern haben von Amts wegen leer zu sein oder sind von privater Hand ausgebaut. Einer der wenigen Dachböden Wiens, der den Namen Speicher alle Ehre machte, war jener im Wohnhaus der Comandantina Dusilova. Er speicherte das Frühwerk der Comandantina, welches sich vor allem aus Buntstiftzeichnungen religiösen Inhalts, der Prosasammlung "Deutschhausaufgaben 1971 bis 1980" und der Autographensammlung "Mitteilungshefte Dusl 1c,2c,3c,3b und 4b" zusammensetzte. Auch wertvolle Plüschtiere und genretypische Bastelarbeiten waren darunter. Waren. Sie wurden jüngst von Unbekannten in große Container geschaufelt. Bei welchem Anblick die Comandantina weinte wie ein kleines Schulmädchen.

Vom guten Gebrauch
Falter 21/98

Von Manfred Deix geht die Mär, er habe, als er noch ganz arm war, in Ermangelung eines Herdes mit funktionierender Kochplatte, seinen Morgenkaffee auf einem umgedrehten Bügeleisen zubereitet. Meine Nachbarn, die Familie Pipkow, waren zur Zeit ihres Armseins schon einen Schritt weiter. Erstens waren sie nicht mehr ganz so arm – Dimitar hatte schon seine Eineinhalbmillonenschillinggeige – und zweitens hatten sie eine Kochplatte. Weil sie aber keine Pfanne dazu hatten, legten sie ihre Pardeiserscheiben, Pfefferonistreifen und Paprikaschnitzel schlichterhand auf die Kochplatte. Wie das duftete, das bulgarische Röstgut! Gut, so waren sie, die Pikowschen, schlicht, aber mit großem Improvisationstalent gesegnet. Raffiniert geht es auch in der Familie der Comandantina zu. Bruder Pjotr etwa stellt seine 60tausendschilling-Studiomonitore nicht auf handelsübliche Dämpfer, sondern auf zwei mal zwei Bände des Brockhaus von 1897. Die Comandantina selbst hat den umgekehrten Weg eingeschlagen. Sie bändigt die Vibrationen der 24 Ziegel ihres schnittigen Brockhaus von 1998 mit tschechoslowakischen Boxen der Marke Tatrafon. J.J.Cale’s "Low Down", die Lieblingsaufwachhilfe der Comandantina, kann erst so seine volle Magie entfalten. CAD:http://geocities.datacellar.net/CapitolHill/Senate/3083/

Not wendet
Falter 22/98

Zu Haushaltselektronik habe ich ein einspältiges Verhältnis. Entweder halte ich eine Maschine für proper genug, mir zu Diensten zu stehen – oder nicht. Dazwischen gibt es nichts. In dieses entweder-oder paßt nicht einmal die dünnste Rasierklinge. Fernsehapparat etwa besitze ich keinen mehr, weil er erstens vom Exekutor mitgenommen wurde und mir zweitens gar nicht fehlt. Ähnlich mein Verhältnis zum Bügeleisen: Eines, das ich besaß, wurde als Scheidungswaise dem ausziehenden Teil zugesprochen und aus Mangel an Bügelgut nie ersetzt. (Ich trage ohnedies selten Geblustes und Plissiertes). Fön brauche ich auch keinen, weil meine kaukasischen Engelslocken glücklicherweise auf die Naturtrockenmethode ansprechen. Bleiben die erlebniselektronischen Medien Computer, Telefon und Stereoanlage sowie die gastronomischen Apparate zum Kühlen, Wärmen und Aufsaugen von Speisen. Und . . . . meine geliebte Waschmaschine. Denn nichts, absolut nichts, macht mir mehr Spaß, als Wäsche zu waschen. Nicht einmal duschen ist schöner. Während ich stundenlang dem friedlichen Schnurren meiner finnischen Waschmaschine lausche, steigert sich mein Verlangen, das sämigweiche und bis auf minimale Restnässe trockengeschleuderte Waschgut endlich aufzuhängen, ins Unerträgliche. Was wäre ich ohne Waschmaschine?

Zerpackungen
Falter 23/98

Gut Ding braucht nicht nur Weile, es braucht vor allem Verpackung. Je besser das Ding, desto verpackter ist es, soviel können wir getrost behaupten. In der Natur, unserer Lehrmeisterin in Sachen Marktmechanismen finden wir lohnende Beispiele zur Illustration dieses Prinzips. Perlen zum Beispiel:Die liegen nicht einfach so herum, sondern sind ziemlich aufwendig in Muscheln verpackt. Oder Kaviar: Auch nichts, was so, mirnichtsdirnichts vom nächsten Baum hängt. Richtig guter Kaviar ist in mindestens zweihundert Kilo kaspishen Stör gewickelt.Schlecht Ding wiederum kann verbessert werden, in dem es aufwendig verpackt wird. Kinderüberraschungseier, Zigaretten, Urlaubsfotos… die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Besonders perfide Verpackungsstrategien verfolgen die Nahversorgungsmonopolisten. Käse wird nicht Käsegerecht, sondern Verpackungsgerecht gehandelt. Das Kassapickerl ist aus sicherheitstechnischen Gründen so untrennbar mit der hauchzarten, aber unzerstörbaren Klarsichtfolie verklebt, daß Abreissen nicht ohne den Verlust von drei Fingernägeln einhergeht. Einmal perforiert läßt sich Weichkäse dann leicht mit einem Strohhalm aufsaugen. Hartkäse läßt sich in kleinen Bröckchen rausschütteln oder mit einer medizinischen Pinzette entnehmen. Gut Ding braucht eben Weile.

Feuerzeugliches
Falter 24/98

Das verschwunde Socken-Phänomen ist beileibe nicht das einzige Mysterium, das mit Hilfe der modernen Physik einer Lösung zugeführt werden konnte. Jüngst gelang es einem Forscherteam am M.I.T. ein ähnlich häufiges, wenn auch in der Ursache grundverschiedenes Rätsel aufzuklären. Die bekannte Tatsache nämlich, daß sich Wegwerffeuerzeuge auf bisher unbekannten Wegen in Handtaschen,Schreibtischladen und Küchenablagen materialisieren, bzw. dematerialisieren. Drei miteinander Verknüpfte Phänomene wurden untersucht.: Getting (das Vermehren von Feuerzeugen bei statistisch relevanten Personengruppen), Giving (das signifikante Schrumpfen von Feuerzeugbesitz) und Changing (die numerisch-neutrale Zwischenstufe auf der Gaußschen GCG-Glockenkurve). Changing, so wurde entdeckt, ist der nit Abstand Häufigste Zustand. GCG ist ein quantenmechanisches Phänomen, das in Ähnlicher Form auch bei Visitkarten und Emails vorkommt. Populärwissenschaftlich ausgedrückt könnte es so beschrieben werden. Die Gesamtmengen von Getting- und Giving-Feuerzeugen halten einander stets die Waage. Statistisch gesehen! Nicht jedes Getting-Feuerzeug ist gleich ein Giving-Feuerzeug, es könnte genauso gut schon oder noch ein Changing-F. sein. Mehr darüber nächste Woche.

Noch Feuerzeuglicheres
Falter 25/98

Resumee: In der letzten Folge erörterten wir die Frage nach dem Wohin und Woher von Feuerzeugen. Wir lernten die Phänomene Giving, Getting und Changing kennen.Diesmal wollen wir uns damit beschäftigen, woher die Feuerzeuge überhaupt kommen, und wohin sie überhaupt verschwinden. Feuerzeuge, die neu in den GCG-Kreislauf eingebracht werden, also neue, randvolle, kommen aus Trafiken, aus Tankstellenboutiquen und aus den Regalen neben den Registrierkassen von Supermarktfilialen. Diese Feuerzeuge der ersten Generation werden bald zu Changing-F.s und Giving-F.s. Was aber passiert mit alten, verbrauchten, mit leeren Feuerzeugen? Prof. Mia Eidlhuber von der Stanford University lieferte dazu jüngst eine einleuchtende Erklärung. 1. Es sind stets Getting-Feuerzeuge, die aus dem Kreislauf ausscheiden. 2. Es sind immer Feuerzeuge, die mindestens vier Generationen Changing hinter sich haben (der höchste gemessene C-Wert betrug 9). 3. Getting-Feuerzeuge werden nach einer unauffälligen Ruhephase im Haushalt von Getting-F.-Besitzern zu Vanishing-Feuerzeugen. 4. Vanishing-Feuerzeuge dematerialisieren sich in Superstrings der Dimensionen 7 und 8 und bleiben unseren vier Dimensionen damit für immer verborgen.. Daß höhere Mächte ihre Finger im Spiel haben könnten, wurde damit widerlegt.

Trotz aller Obwohls
Falter 26/98

Ich habe einen Klopfer. Einen Klopfer hast Du, wenn Du Dinge tust, die andere nicht tun. Und wenn sie sie doch tun, dann zu anderen Zeiten oder in anderem Zusammenhang. Ich habe mit dem Trinken alkoholischer Getränke aufgehört, obwohl die Wissenschaft erst vor Kurzem die Vorteile des täglichen Achterl Rot ergründete. Ich sitze im Schatten meines Schlafzimmers, obwohl draussen der feinste Sommer glüht. Ich bespreche mit Fredi Dorfer transidente Inhalte, obwohl einen Saal weiter Gunkl, die Stimme Gottes, gazellengleich über Sprachkaskaden schnellt. Ich interessiere mich nicht mehr für Fußball, obwohl gerade Fußballweltmeisterschaft ist. Zu allem Überdruß liebe ich es, im Sommer schwarze Kleidung zu tragen. Aus dem Physikunterricht ist mir bekannt ist, daß Schwarz die meiste Strahlung absorbiert und denkbar ungeeignet ist, in der prallen Sonne getragen zu werden. Obwohl mir bewußt ist, daß ich das weiß, ignoriere ich es. Ich gehe nicht ins Bad, obwohl ich es vergöttere, ins Bad zu gehen. Ich liebe schwarze Badeanzüge, obwohl ich nur zwei davon besitze. Ich bin katholisch und wußte nicht, daß der Papst in Österreich war. Ich bin gegen Atomkraft, obwohl ich mich nicht vor ihr fürchte. Ich hätte gerne einen Ferrari, obwohl nur Schlampen einen fahren. Ich habe eine Klopfer und es macht mir nichts aus.

Similares Anklopfen
Falter 27/98

Aus der Phänomenologie ist uns bekannt, daß Vorgänge unterschiedlicher Wesensart durchaus änhliche Ansichten hervorufen können. Nun habe ich von den Hervorbringungen der Philosophie ungefähr soviel Tau, wie Wittgenstein vom fünfhändigen Gitarrespiel, aber Ähnlichkeiten aufzuspüren vermag ich Also: worin ähneln einander Damentoiletten und Fußballspiele? Zwar haben Frauenklos weder Linienrichter noch bewegen sich dort zweimal elf Mann aufeinander zu, und auf des Kickers grünem Rasen werden weder Schminkspiegel gezückt noch Lippenstifte verborgt, aber gemeinsam haben Fußballfelder und Damentoiletten dennoch eines. Aus beiden Lagern, dem der Kicker und dem der Damentoilettenbenutzerinnen kann berichtet werden, daß eilige Versuche meist an der verschlossenen Tür landen. Wenn, sagen wir einmal, ein durchschnittlich begabter Fußballer die Frucht des Spieles in Richtung Tor wettert, kann er sicher sein, daß seinem vehementen Impetus mindestens die Handschuhe des Tormannes entgegenstehen, im Regelfall aber das Lattenkreuz. Damenklos funktionieren ähnlich. Wenn, sagen wir, von vier Damenklotüren eine verschlossen ist, kann eine durchschnittlich begabte Klogeherin sicher sein, daß genau diese Kabine besetzt ist.Diese beiden verwandten Phänomen nennen wir Anklopfen.

Die grosse weite Welt
Falter 28/98

Als ich ein Kind war, liebte ich die Post. Zum einen war ich durch die positive Darstellungen postalischer Vorgäng in meinen Kinderbüchern indokriniert, zum anderen war der Herr Briefträger – ein freundlicher Mann mit einem Lastwagenreifen von Bauch – der einzige Fremde, den ich kannte.Unser Postamt war schäbig und alt und es roch nach öligem Linoleum, aber es war die einzige Verbindung in die große weite Welt. Nach Pernambuco, Timbuktu, Nottingham, Bagdad und Stambul, die Osterinsel und wie die Orte in meinen Büchern alle hießen. Alleine die Möglichkeit, einen Brief aufzugeben, der auf der Osterinsel landen würde, machte das Postamt zu einem magischen Ort. Auch telefonieren war noch etwas, damals. Mit einem Schilling konnte ich fünf Minuten mit meiner besten Freundin plappern. Wenn das kleine Fenster mit dem weißen Zeiger ein präpariertes Loch hatte, in das eine Stecknadel paßte, um den Zeiger anzuhalten, konnten wir sogar ewig miteinander sprechen. Jetzt ist alles anders. Der Lastwagenreifenbauchbriefträger ist in Pension, das Postamt ist zur Arbeitslosengeldabholanstalt verkommen und telefonieren können wir vom Handy. Und die Telefonnummern holen wir uns aus dem Internet. Aber nur zu Geschäftszeiten. Denn Nachts schläft die Internetadresse der Post. Es ist doch nicht alles anders als früher.

Eddie und meine Gitarre
Falter 29/98

Freitag früh rief Eddie an. Eddie Irvine, der Formel-Eins-Fahrer. Das heißt, es rief natürlich nicht Eddie selbst an, sondern eine Verbündete Eddies, denn Eddie pflegt um diese Zeit Ferraris einzuparken. Eddie hat unglaublich viele Ferraris, mehr als Christian Rainer und fast so viele wie Michi Schuhmacher. Auf jeden Fall ist ferrarieinparken für alle gleich anstrengend und da kann man nicht auch noch telefonieren. Eddie ließ also anfragen, ob ich ihm meine Gitarre borgen könne, er müsse, hieß es, heute noch Auftreten, bei einem Fest, das Ferrari zahle und wo Richard Dorfmeister dann auflege, und so weiter und viele unscharfe Fotos von Ferraris und ihm und Schumi würde man auch sehen. Und weil Comandantinas ganz schön berechnend sein können, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, ging die Beantwortung der Frage in die Richtung, was denn als Gegengeschäft geplant sei. Denn für mich sind meine Gitarren ungefähr so wichtig, wie für Eddie die Ferraris.Ich hätte es also nicht unter einer Runde Ring in der Fiakerspur getan. Auch Ferrarieinparken in der Marc-Aurelstraße wäre schmoov gewesen, oder Tischfußball mit Eddie gegen Fiatfahrer in der Bar Trabant. Die ganze Sache scheiterte schließlich an Eddies zögerlicher Pressereferrentin, weshalb Eddie dann auf Dr. Mignons Gitarre spielte und eigentlich niemand so richtig glücklich war.

Mir sind Öropeer!
Falter 30/98

Sind wir sich einig: Daß wir ihn Vorsitz von Europa haben, ist nicht ganz depert. Jetzten wissen auch der hinterste Fischer aus Portogall und der letzte Koffer aus Berlin daß mir nicht auf der Nudelsuppen dahergeschwommen sind. Weil, wir wissen das eh schon lange, Soda mit Himbeeren, jetzt is des auch vom Tapet. Zum Beispiel kommen sehr viele Dichter und Denker aus Wien, Bethofen, Maria Teresia, Kaiser Franzjosef I. und II., der dritte Mann, und viele andere. Auch Göthe und Schiller weilten stets hier. Oder das Augartenporzelan? Bitte wo auf der Welt, geschweige denn in Europa gibts sonst noch Augartenporzelan? Oder Sachertorte und Melausch? Oder Wiener Schnizel mit Gurckensalat? Das heißt ja schon so. Oder der Stefansdom, der ist höher als alle Kirchen außer in Strassburg, und das haben uns die Franzosen weggenommen. Wenn mir also alles sorgfältig, eins nach den anderen zusammensummieren, kommen wir zum eindeutigen Ergebnis: Die Österreicher sind mit recht die Hauptstadt von Europa. Und unter uns: Auch für den kleinen Mann von der Straße bieten wir etwas: Italienisches Eis, besser als in Rimini und bis hinüber nach Jugoslawien. Oder die feinen, leiwanden Frankfurter und heiße und Waldviertler mit Pfeferoni. Und erst die Käseleberkässemmel, die macht uns so schnell keiner nach.

Warum die Titanic sank
Falter 31/98

Es war nicht der Eisberg, dessen Schramme den Stolz der Sieben Meere ins nasse Grab des Atlantiks zog. Neueste Untersuchungen der rennommierten amerikanischen Wissenschafterin Loni Lagir vom Institute of Maritime Studies an der University of Portland, Oregon wollen ganz andere Ursachen für den Untergang des Luxusliners R.M.S. Titanic verantwortlich machen. "R.M.S.", so Lagir lakonisch, "darin steckt der Schlüssel zum Untergang." Das Kürzel steht für Royal Mail Steamer und entspräche einem "D.d.Ö.P.", einem "Dampfschiff der Österreichischen Post". Wie unsere Post war auch die Royal Mail nicht nur für gelbe Post, sondern über Lizenzen der Marconi-Gesellschaft für drahtlose Telegraphie auch für frühe Formen des Telebanking zuständig. Telebanking, wie es in verblüffend ähnlicher Form auch der heimische Postfuchs im Internet betreibt. Rettung rufende Funksprüche von der Titanic, weist Lagir in ihrem Papier nach, konnten nicht rechtzeitig abgesetzt werden, weil das Telebanking einiger Passagiere die Funkanlage lahmgelegt hatte. Der Tod der Passagiere und Besatzungsmitglieder der Titanic ging eindeutig aufs Konto schlechter Fernmeldelogistik. Wie gut, daß die 18 Minuten, die eine Kontostandsabfrage beim P.S.K-Telebanking. durchschnittlich dauert, noch zu keinen nautischen Mortalitäten geführt hat.

Warum die Titanic sank II
Falter 33/98

Telebanking, so erörterten wir letzte Woche, war mitschuld am Untergang der Titanic. Warum das stolze und als unsinkbar geltende Schiff aber so schnell in die Tiefe gezogen wurde, konnte die renommierte israelische Wissenschafterin Sharon Cohen vom Dan Ternat-Institut für Chaostheorie an der Universität Tel Aviv vor kurzem schlüssig beweisen. Zucker, so der Schluß der Forscherin, stinknormaler Zucker an Bord der Titanic sei einer der Hauptgründe für ihr rasches Sinken gewesen. Cohen: "Mir ist ein Zuckersack in die Fischsuppe gefallen. Das rätselhafte daran war, daß der Topf nicht überging. Der ganze Zucker hatte sich gelöst. Ich stellte gezielte Versuche in meinem Labor an und war verblüfft: Ein Kilo Zucker kann ohne Volumenvergrößerung 1,7 Kilo Meerwasser aufnehmen. Macht 2,7 Kilo. Ein Kilo Eisen bleibt ein Kilo Eisen, es wird durch Auftrieb im Wasser sogar leichter, ein Kilo Zucker hingegen wird fast dreimal so schwer. Aus den Ladelisten der Titanic wissen wir, daß im Vorderteil des Rumpfes 121 Tonnen Rübenzucker lagerten. Aus 121 Tonnen trockenem Zucker wurden innerhalb von Minuten 326,7 Tonnen leichtflüssiges Sirup. Kein Wunder, daß die Titanic so schnell und unaufhaltsam sank." Trocken der Titel von Sharon Cohen’s Buch: Sweet Desaster

Brot ist Leben
Falter 34/98

Unser täglich Brot gib uns heute...", empfahlen uns die Schulschwestern zu erbitten. Die stoische Gründlichkeit, mit der sie uns dieses Gebet einbleuten, fruchtete immerhin so sehr, daß mir ein Tag ohne Brot, zum Beispiel ein frühstückssemmerlreicher Sonntagmorgen geradezu sündig erschien. Unkatholisch, Gottlos, Teuflisch, so ein Tag ohne Brot. Meine Mutter, die als Evangelische Augsburger Bekenntnisses fast so etwas wie ein hedonisches Stigma trug, ging in ihrer ökumenischen Rücksichtnahme auf die Ziele der Ecclesia einen Schritt zu weit: Sie nahm das mit dem täglichen Brot wörtlich. Ich biß also schwer und hart an knochentrocknen Scheiben dunkelbrauener, granitverkrusteter Schulbrote. Jahrelang. Sparsam, als hätte der heilige Franz von Assisi seine Hand dabei im Spiel gehabt, war zwischen die beiden Schieferscheiben eine hauchzarte Schicht Butter gestrichen. Traurig war das, denn nicht einmal größter Hunger vermochte mich dazu zu bewegen, mich im täglichsten aller Brote zu vergessen. Ich begenete dem Konflikt kompromißlos durch Sünde. Ich warf das täglich Brot täglich weg, und kaute dafür täglich hart an den täglich resultierenden Gewissensbissen. Seit damals horte ich weichstes Weißbrot. Bis es hart wie Marmor ist. Und weggeworfen werden kann. Denn Brot ist auch Sterben.

Ein Volk von Reisenden
Falter 35/98

Die Uhr im Supermarkt zeigt elf Uhr vormittags an einem strahlendblauen Augustsonntag. Vati, 34 und Funkberater, hat Senf, Servietten, zwei Kilo Grillspieße und 18 Dosen Schwechater im Einkaufskörbchen. Vati muß mit dem Reiseproviant nach Neulengbach. Doris, 24, Studentin und zuhause in der Mollardgasse braucht Himbeermarmelade, Semmeln und Klopapier für ihre Heimreise in den Sechsten. Bianca, 23, Kindergärtnerin, plant, sich auf ihrer Fahrt in die heimatliche Lasallestraße mit Nagellackentferner, Duschgel, 1 Liter Milch, Kärtner Kasnudeln tiefgekühlt, einer Dose Nivea und einer Packung Always Ultra zu verköstigen. Franz, 56 und arbeitslos, verbringt 6 Dosen Ottakringer und 2 Minifläschchen Jägermeister in seinen Hauptwohnsitz in der Wartehalle des Pratersterns. Örkün,17, Schülerin aus der Meidlinger Hauptstraße reist nie ohne Butter. Franz, 48, Werbegrafiker aus der Praterstraße schafft keine längere Zugfahrt ohne sein Viertel Kilo koffeinfreien Kaffee und eine Packung Rasierklingen. Da es nach dem Willen des Gesetzgebers geht, darf an einem Sonntag um elf nur Reiseproviant verkauft werden. Was dazu führt, daß halb Wien an den Praterstern reist, um sich mit sonntäglichem Reiseproviant einzudecken. Wien ist anders. Wien ist ein Volk von Reisenden.

Sport ist Blöde
Falter 36/98

Das will natürlich niemand zugeben. Dass Sportkonsum öde ist. Fußballschauen etwa. Wenn der Großteil der männlichen Bevölkerung des siebtreichsten Landes der Welt Sonntag für Sonntag untalentierten Sporthilfeempfängern bei der Jagd nach einer luftgefüllten Lederkugel zusieht, darf das nicht öde sein. Nicht offiziell. Allemal handelt es sich um eine schwache Saison. Oder um taktische Begegnungen. Nie jedoch grundsätzlich um Ödsinn. Wenn der selbe Groß teil der männlichen Bevölkerung mit manischem Impetus angegrauten Jugendlichen dabei zusieht, wie sie milliardenschwere Werbeflächen im Kreis pilotieren, dann handelt es sich natürlich auch nicht um Ödnis. Sondern um das das Anerkennen fortschrittlichster Automobiltechologie im Vorfeld der Serienreife. Um das Mitleben im Kampf Mann gegen Mann, Motor gegen Motor, Getriebe gegen Getriebe, Stallorder gegen Stallorder. Als öde gilt, Experten die Sinnfrage zu stellen. Sinnfragen zu stellen gilt bei Sportinteressierten als Tabu. Welchen Sinn macht Tanz, kontern sie dann. Oder: Da werden Milliarden bewegt. Das kommt doch auch dem kleinen Mann auf der Straße zugute. Blödsinn. Ich erkläre hier und jetzt: Sport ist blöde, Fußball ist plemplem und Formel Eins ist gaga. Nur für Hermann Maier schwärme ich. Der ist so sportlich.

Theorie statt Praxis
Falter 37/98

Theoretisch gibt es Wohnungen mit Sicherheitsschlössern an den Eingangstüren. Die satt und lautlos in den Angeln schwingen. Praktisch pfeift durch mein flattriges Dünnholzentree die steife Brise des zweiten Wiener Gemeindebezirks. Theoretisch gibt es Küchen, die ausschließlich zum Kochen und Verkosten von Delikatessen verwendet werden. Praktisch ist das einzig Delikate an meiner Feuchtraumkombüse, daß die Frühstückskipferln die fette Nässe der Tropen annehmen, in der Duschtasse dafür die Krümel der abendlichen Käseleberkässemmel schwimmen. Theoretisch lassen sich die meisten Fenster sowohl öffnen als auch schließen. Praktisch verharren die meinigen in einem apertiven Koma mittenmang. Theoretisch kann man in modernen Wohnungen zwei Elektrogeräte gleichzeitig am Netz zapeln lassen. In meiner, die eher modernd denn modern ist, habe ich die Wahl zwischen Heizen, Waschen, Toasten, und Elektromailen. Nie jedoch zwischen galvanischen Mehrfachbelastungen. Daß in theoretischen Wohnungen auch Backen, Braten und Bähen möglich sein soll, zudem die zivilisatorischen Segnungen des Haarefönens, Schallplattenabspielens und des Mehralszweilampengleichzeitigeingeschaltethabens, wurde mir erst jüngst wieder berichtet. Theoretisch sollte ich die Wohnung wechseln Ganz schön praktisch wäre das.

Methode-Loni- Eier
Falter 38/98

Kein Ei gleiche dem anderen, führen anerkannte Ovologen stets ins Treffen, wenn sie, das Wesen von Similaritäten verkennend, auf dem Eis der Diversifikation einbrechen. Ungleich, wie wir alle wissen, sind Eier erst nach ihrer Zubereitung zum Frühstücksei. Konsequenterweise, liebe Ovologen, müßte es also heißen: Kein Frühstücksei gleicht dem anderen. Womit wir in medias res apparationis wären. Ein Frühstücksei kann auf vielerlei Arten gekocht werden, aber nur eine Methode führt zum Ergebnis des genießbaren, des schmackhaften, des kernweichen Frühstückseis. Diese Methode heißt Methode Loni, in english: Loni’s method. Die Zubereitung eines Frühstückseis nach der Methode Loni geht folgendermaßen: In einem Metallgefäß erhitzen wir Wasser auf 80°. Bei den ersten akustischen Anzeichen des Köchelns verbringen wir das rohe Ei mittels eines hölzernen Kochlöffels in das fast kochende Wasser und stellen eine Eieruhr auf 4 Minuten 19 Sekunden. (Profis der Methode Loni lesen diese Zeitspanne an ihrer inneren Uhr ab.) Mit Hilfe unseres Kochlöffels heben wir unser Ei nach Ablauf der Loni’schen Spanne aus dem erst jetzt kochenden Wasser und schrecken es unter leitungskaltem Wasser bis auf fingerspitzenerträgliche Wärme ab. Sämtliche andere Zubereitungsarten führen zu ungenießbaren Frühstückseiern.

Dämme gegen Sorgenflut
Falter 39/98

Diese Kolumne verkomme zur Tipbörse für haushaltführende Alleinstehende, höre ich mancherorten. Eier, "Methode-Loni" kochen, gut und schön, meinen die Verbraucherinnen und Verbraucher draussen unter ihren Trockenhauben und hinter ihren Krügelgläsern. Sockenwaschen hin, Bettzeugtrocknen her, wer kümmert sich um den bröckeligen Weltfrieden an der burgenländischen Grenze, wer um die Verlagerung des gesamttiroler Transits auf die oberinntaler Schiene, wer sorgt sich um das traurige Schwinden der hochalpinen Gletscher, wer baut Dämme gegen all diese Sorgenfluten? Die EU? Die Fahrdienstleitung Wörgl? Die Schmelzwasserpolizei? Oder bleibt das wieder an uns hängen? Keine Angst, Leute. Um die hehren und höchsten Agenden der Lösbarkeit unlösbarer Probleme will sich in Zukunft meine Zwillingsschwester Comandantina Dusilova kümmern. Nach zehnjähriger Maintenance am Andrea-James-Institut für partielle Progression der Harry-Benjamin-Universität in Ousterhout, Kalifornien und mehrjähriger Mitarbeit im dortigen Melanie-Anne-Phillips-Center für Übergangsforschung wird sie regelmässig zu globalen Themen der Zeit Stellung nehmen. Ich kümmere mich weiterhin um belanglose Dinge wie Linzeraugen stechen und Handtuch wärmen.

Schnittstellengesellschaft
Falter 40/98

Wir leben weder in der Moderne, noch im Zeitalter der Weltraumfahrt, wir leben, so der Nationalökonom Thomas Seifert, schlicht und einfach in einer Schnittstellengesellschaft. Die Schnittstelle ist es, über die sich diese Welt definiert. Ohne Schnittstellen gäbe es diese Kolumne gar nicht. Sie durchläuft schon auf dem Weg zu meiner Zahlenprofetin (so heißt Computer auf Isländisch) einige von ihnen. In der Zahlenprofetin drinnen vermanscht dann das QuarkXpress mit Hilfe vieler interner Schnittstellen die von mir ausgedachten Buchstabenfolgen zu Bits, Bytes und Kilobytes und läßt es zu, daß ich es über eine (virtuelle!) Schnittstelle zum Attachment mache. Meine Kolumne ist jetzt ein Attachment und solche Attachments können problemlos über mein hochmodernes Modem (das wiederum eine Schnitstelle ist) zu einer Zahlenprofetin in Kalifornien geschickt werden. Wie sich leicht denken läßt, sind zwischen meiner Zahlenprofetin und der in Kalifornien enorm viele Schnittstellen. (Sogar Sateliten können Schnittstellen sein!). Die Zahlenprofetin namens HotMailServer schickt die Kilobytes dann über vielerlei andere Schnittstellenpassagen wieder nach Wien. Erraten: Zu einer weiteren Schnittstelle! Es ist das Modem schräglinksoben neben Sigrid Neudeckers Zahlenprofetin. Was dann passiert lesen Sie näch...s....

Weltweite Wehwehchen
Falter 41/98

Wie bereits angekündigt, soll sich diese Kolumne nicht nur der Erörterung niedriger Phänome des täglichen Haushaltens widmen, sondern in zunehmendem Maße auch den wöchentlichen Wehwehchen der wildwuchernden globalen Polis Gehör verschaffen. Als Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Lösung unlösbarer Probleme traf ich diesen Montag mit keinem Geringeren als dem Microsoft-Magnaten William I. Gates zusammen. Bei unserem informellen Sushi-Essen in Reno, Arizona konnte ich in Bill den Keim des Zweifels säen, daß es so nicht weitergehen kann. "Bill", so mein perfider Anflug,"steig auf die Bremse, sonst wirst du mir noch zum Software-Hitler." "Bloß nicht, meine Teuerste", ächzte Bill, " das wär das letzte, was wir brauchen können: Bill Hitler." Nachdenklich schraubte Bill seinen Löffel in den Tee und kaute an diesem wohldosierten Hieb mit der Faschismuskeule. "Weißt Du, Billy", schlug ich weiter auf ihn ein, "Microsoft, Windows 98, Internet Explorer, Outlook Express und Hotmail . . . auch Adolf hat seine Firma verästelt. Wenn du deinen Mitarbeitern eine Zukunft vor Historikerkommissionen ersparen willst, betraue mich mit einem Posten in führender Position! In drei Jahren", so mein trockenes Resümee, "haben wir den ganzen Zaster durchgebracht. Unter Garantie!"

Orangenlehre
Falter 42/98

Bestimmte Produkte, das wissen wir seit langem, bevorzugen bestimmte Farben. Ferraris etwa die Farbe Rot, Führerscheine ein zartes Rosa, und das kleine Schwarze . . . erraten: Schwarz. Unerreicht aber sind die Orangen. Orangen sind solitär, denn Orangen haben ihrer Farbe sogar den Namen geliehen: Orange! Betörend, wie das klingt: Orange Orangen. Elegant klingt das, nicht dahergelaufen wie: Ferrarifarbenes Rot, mühsam wie führerscheinfarbenes Zartrosa oder stolpernd wie kleinschwarzes Schwarz. Orangen sind immer orange, während Bananen schon mal grün, braun, rosa oder schwarz daherkommen. Banane Bananen: Nie gehört. Orange Orangen hingegen: Pleionastisch aber wahr. Andererseits sollten wir bei allem Faible für Orange nicht vergessen, daß, sagen wir einmal, orange Bananen nicht das Wahre wären, oder orange Ferraris. Von orangen Führerscheinen oder dem "kleinen Orangen" wollen wir auch entschieden absehen. Orangen Buntstiften und den Dressen der Fußballholländer widerum ist eine gewisse Eleganz nicht abzusprechen, auch die orange "Z-Kugel" der 70er-Jahre hatte Pep. Entschieden daneben, rein orangemäßig gesehen, sind dafür die Türen und Panele der Wiener U-Bahnzüge. Schirch wie der Zins, sind die, Orange unwürdig.

Haushalte voller Grün
Falter 43/98

Noch wissen die Experten nicht genau, woher unser Vertrauen in das chirurgische Türkis kommt, woher unser Hang zum aseptischen Mint und woher die Sympathie fürs keimfreie Chlorophyll. Grün, soviel steht fest, grün ist gesund. Klinische Studien haben erwiesen, daß Aspirin aus versuchsweise roten Packungen signifikant wirkungsärmer ist, als das Aspirin aus der beliebten grünspanfarbenen Packung. Auch Putzschwämmchen mit blauer Scheuerseite stechen ab gegen solche aus tanngrünem Plastikfilz: Öliges Gepfann will einfach nicht sauber werden mit ultramarinen Abwaschhelfern. Seien es Tagescremetiegel, Raucherzahnpastatuben oder Bindenpäckchen, Breitbandfungizidflaschen, medizinische Wörterbücher oder WC-Enten: Grün ist gesund,grün macht sauber, grün macht guten Geschmack. Wrigley`s Spearmint, die Speerspitze wohlriechenden Odems: Frühlingswiesengrün. Ariel Futur, die waschaktive Supersubstanz für mittlere Wasserhärten: Palmwedelgün. Brauns wirksames Epiliergerät: Lindgrün von Schubertscher Melancholie. Auch nicht ganz klar ist, woher die Natur von unserer Neigung zu den Grüntönen weiß. Wieso von der albernsten Alge bis zum kompliziertesten Kaktus, von der wildesten Wiese bis zur zivilisiertesten Zeder Pflanzen vor Allem eins sind: Grün.

Mützen statt Nützen
Falter 44/98

Ganz wenige Dinge gibt es, die zu zweit mehr Spaß machen als alleine. Meist geht es bei diesen Dingen um Austausch. Zum Beispiel um Pullovertausch. Oder um Gartenmöbeltausch. Oder um den Austausch von Körperflüssigkeiten. Gibst Du mir Deine, gib ich Dir meine undsoweiter. Ausgetauscht werden kann vielerei, sogar Gedanken. Telepathisch unbegabte bedienen sich hierbei der Sprache. Sie ist ein vernünftiges Schnittstelleninstrument zum Denkdatenaustausch. Sprache geht in Echtzeit, also jetzt. Oder wie diese Kolumne in Unechtzeit, was bedeutet, daß Sätze, die ich mir ausdenke, nach dem Passieren vielerlei Schnittstellen, wie Tastatur, Mac, Modem, Teleweb, Internet, Blackbox, Sigridmodem, Sigridmac, Sigridtastatur schließlich in der Korrektur landet und dort von rechtschreibkundigen Schnittstellenverantwortlichen zurechtgeschrieben wird. Auf seltsamen Wegen findet das Geschreibsel schließlich das Licht der Öffentlichkeit. Tage und Jahre später. Wenn alles zu spät ist. Wenn diese Gedanken unaufhaltbar fortgedacht sind, wenn die Flamme der Jetztkerze am Ertrinken des Danndocht erstickt ist, wenn der Tau auf den Gefühlswiesen des Freitagistmontag vom steilen Licht des Mittwoch aufgetrocknet ist. Was ich damit meine? Ich würde jetzt viel lieber mützen.

Exklusiv einefoan
Falter 45/98

Es klang zu schön, um wahr zu sein. Der perfekte Bankraub schien geglückt zu sein. Der Raub der Räube, begangen von niemand geringerem, als dem Direktor der Bank, nicht wie branchenüblich vom sanglosen Angestellten mit den klanglosen Spielschulden und der teuren Freundin aus dem billigen Kosmetiksalon. Die Comandantina wähnte den smarten Rieger mindestens in der Karibik. Daß dem Rieger mit der dicken Lippe und den dünnen Brillen nichts Besseres einfiel, als sich an die Cote d’Azur zu vertschüssen und dort ein Karl-Wendl-Interview nach dem anderen zu geben, damit konnte sie natürlich nicht rechnen. Hui, wär das spannend gewesen, wieder etwas aus der bunten Feder Emil Bobis zu lesen, von mir aus wieder aus Fortalezza, aus Fortlezza-Buaschn-Suupagschicht-exklusiv-einefoan-Fortalezza zu lesen. Zu lesen, wie nahe wir schon am Rieger waren, so nahe dran, daß die eben gerauchte Ernte23 Riegers noch dampfte. Im feuchten Aschenbecher. Der Marcello gehört. Dem Blinden Barmann. Der ihn gut kennt, Wolfgang aus Linz. Den sie Lask nannten, damals, als er noch ein Würschtl war. Drüben in Linz. Wo es immer regnet. Und wo die Frauen traurig sind. Weil es keinen Tanz gibt und keine Liebe. Und keine Millionen. Nur Banken. Und Feiglinge. Und endlich: Ihn, Wolfi.

Ujegerl
Falter 46/98

Kein Wunder, daß Fortalezza-Bursche Emilio Bobi den flüchtigen Bankier Rieger nicht aufspüren konnte. Dafür sorgte schon die groteske Reiseroute des Milliardenverschwindlers. Wien-Tarvis-Nizza. Absurd. Moderne Gangster hätten Wien-Schwechat-Fortalezza gewählt. Oder Wien-Moskau-Sotschi. Sotschi wäre überhaupt ideal gewesen als Fluchtdomizil. Zum einen ist es dort genau so warm wie in Nizza, wenn auch nicht so overcrowded, zum anderen lassen sich die dortigen Handynetzbetreiber nicht so mirnixdirnix in die Unterlagen schauen wie die schengenhörigen Franzosen. Und schließlich und drittens hätte sich Wolfgang Rieger dort super bei Boris Jelzin (dem momentan eh ständig fad ist) einweimperln, einweinbeerln, können. Boris Jelzin, ich erinnere gern daran, ist der Typ, der die Sowjetunion, pardon, die Russische Föderation nach etwa den Spielregeln führt, die auch Wolfi Rieger zur Maxime seiner Unternehmensleitung erkoren hatte. Die beiden hätten sich prächtig verstanden. Und was erst wäre das für eine Geschichte geworden für Karlo Wendl, mit Rieger und Jelzin auf der Präsidenten-Terrasse zu sitzen, Vodka-Tee-Cola zu schlürfen und bei einer sanften Schwarzmeerbrise beide zur Rückfahrt zu Überreden. Das wären News gewesen. Da hätte der Wolfi Fellner vom Magazinimperium News geschaut. Spicy wär das g’wes’n.

Unbillen der Wanne
Falter 47/98

Geistreiche Menschen und solche, die dazu auch noch schön gepflegt sind, besitzen oft Duschwannen in länglicher Form. Der Rand solch länglicher Wannen ist bei Vorhandensein exorbitanter Barmittel meist auch noch erhöht und erlaubt so das Einlassen einer größeren Menge stehenden warmen Wassers. In diesen Fällen sprechen wir von Badewannen. Diese Anlagen werden nämlich neben dem Einkühlen von Dopplerflaschen und Bierdosen vorzugsweise zum Baden genutzt. Seltener ist das Baden in Unschuld, Pommery oder Eselsmilch. Schaumbaden widerum – also das Baden in Schaum – ist neben Duschen, Schwimmen und Abtupfen mit feuchten Wattebäuschchen die einzige Körperreinigungsform, die keine Ränder in der Badewanne hinterläßt. Keine Ränder. Keine dieser ekelhaft schmierigen, peinlich sichtbaren, beziehungstötenden und appetitraubenden Ränder. Ränder sind das Letzte, Ränder sind unpackbarer als Schuppen™. Vor Schuppen™ so heißt es in zahlreichen nüchternen Betrachtungen, könne man nicht davonlaufen. Zu Schuppen™ könne man "ja, warum denn nicht" sagen, zu Schuppen™ könne man stehen. Mag sein. Vor Rändern stellt sich die Frage des Könnens rein technisch nicht mehr. Der Anblick von Rändern führt zu apoplektischem Koma.

Sonntagsvergnügen
Falter 48/98

Haben wir das gewußt? Haben wir gewußt, daß es auf Gottes weiter Flur genau drei Städte mit Flaktürmen gibt? Daß die Berlin, Hamburg und Wien heißen und daß in jeder von ihnen genau sechs von diesen grauen Riesentrümmern stehen? Sechs, von den Nazis aufbetonierte Riesenbunker? Nein? Nicht einmal, daß immer zwei von ihnen beieinander stehen und daß diese Paare mit den anderen ein gleichseitiges Dreieck bilden? Alles nicht gewußt? Macht nichts. Daß nun von unseren gezählten 18 Berliner, Hamburger und Wiener Flaktürmen haargenau einer nichts weniger als eine Zeitreisemaschine ist, haben wir das auch nicht gewußt? Ujegerl. Haben wir uns dabei ertappt, keinen Tau davon zu haben, daß mitten in Europa, in der Hauptstadt Schnitzellands, im Herzen des hermetischen Gumpendorf, einen Steinwurf vom Apollokino entfernt eine Zeitreisemaschine steht? Das ist uns neu? Eine Zeitreisemaschine? In Gumpendorf? Beim Apollokino? Ja, Zeitreisemaschine. "Haus des Meeres" nennt sich das Gerät. Es erlaubt eine Reise in die Aquaristik der frühen 60erjahre. Befehlshaberin des magischen Raumzeitschiffes ist die Suppenschildkröte Captain Polly, die sich das Komandoschwimmbecken mit Lieutenant Nurse-Shark Fritzi und Doktorfisch Susi teilt.

Brauser
Falter 49/98

Es gibt Dinge, die werden laufend verbessert. Internet-Brauser zum Beispiel. Internet-Brauser werden über Nacht verbessert, denn: Internet’s the net that never sleeps, wir kennen den Spruch. Kaum hatte ich es mir halbwegs in den verschlafenen Eigenheiten der Version 3.0 meines Internet-Brausers gemütlich gemacht, konnte Menüleistenlinks- von Menüleistenrechtspfeilen unterscheiden, eine piktographisch rotglühende Ampel als virtuelle Bremse verstehen und eine Hundehütte als Befehl, nach Homepage zu gehen, kam Version 4.05 daher. Version 4.05, die aufgeweckte Version der Version 4.0, um schlaflose Welten besser als Version 3.0. Um Welten. Zum Drüberstreuen sei 4.05 wahrscheinlich auch noch die Vorläuferin von 4.5, die, wie mir ein branchenbekanntes Brauser-Bulletin versicherte, ultimative Version. In Version 4.05 stecke der Keim zu Version 4.5. Das war die Botschaft. Gewöhne Dich ein bißchen an 4.05, dann fällt Dir die Sehnsucht nach 4.5 leichter. Tja, die Welt der Brauser: Schlaflos und ultimativ, laufend verbessert und gnadenlos upgedatet. Anders die Welt der Duschbrowser. Version 1 meines Duschbrowsegelenks wird seit 58 Jahren weltweit in genau einer Version vertrieben: Der Ausgeleierten. Version 1.01, die weniger Leiernde wird für 2078 erwartet. Juhu.

Hörme Bicyclethief?
Falter 50/98

Wie sehen sie aus, fragte ich mich stets. Wie sehen die Kreaturen aus, vor deren Zugriff wir unsere Fahrräder beschützen? Sie mit Ankerketten und Seilbahnkabeln umwickeln und mit kryptonitenen Bügeln an armdicke Masten ketten? Haben sie die triefenden Schlupflider der Diebe und Sackstierler? Strotzen ihre fingerkuppenlosen Langfinger von Eitergeschwüren? Tanzen Flocken aus toter Kopfhaut auf ihren Schultern, tragen die Klaugiere ihre Krägen voller Schuppen™? Stinkt es in ihrer Nähe nach billigem Erbrochenen? Nein. Fahrraddiebe sehen anders aus. Nicht wie die straffälligen Azubis in deutschen Tatortfolgen, nicht wie die Habenichtse in neoveristischen bianco/nero-Filmen. Fahrraddiebe sehen aus wie Sieger. Sie haben verschmitzte Äuglein, kantige Kinne, saubere Schultern und Bankkoten, die nach Heirat rufen. Und sie kommen immer zu zweit. Stets ist ein Betreuer dabei, und stets drängt die Zeit, denn Flugzeuge warten nicht. Taxis lassen sich nie finden und Mietpferde sind lahm oder tot, oder nicht üblich in der Gegend. Und dann passiert es. Zu zweit, im Beisein eines Betreuers krallen sie sich das Rad, die Diebe. Irgend eines. Und gondeln damit zum nächsten Airport. In Schlangenlinien, zur wartenden Maschine. . . Hörme und Schiffi, wie konntet ihr mir das nur antun? Warum stahlt ihr nicht meines?

Gipfelgespräche
Falter 51/98

Wien war also Haupstadt von Europa. Eine Menge Grünröcke fror sich dabei mächtig den Arsch ab an den Schutzgattern, die a) Terroristen, b) Autogrammjäger c)beitrittswillige Reformlandpräsidenten und d) mich vor unerlaubtem Zutritt zur Hofburg hindern sollten. Terroristen dürften den Weg ins naßkalte Wien überhaupt gescheut haben, Autogrammjäger waren durch Lieferengpässe für frostsichere Tinte stark behindert und beitrittswillige Staatsoberhäuptern hatte man gnädigerweise einen mittelgut beheizten Raum in der Stallburg zugewiesen. Blieb ich, die kein Passierscheinchen bei sich trug, als sie am Michaelerplatz Durchlaß zur Oper begehrte. "Da müssen sie in die Kärntnerstraße" dampfte es weiß aus dem Bart des Polizisten. "Wieso in die Kärntnerstraße?" fragte ich bescheiden. "Na, weil da dürfens net eine, da ist jetzt des Gipfel" so Grünrock männlicheins bestimmt. "Ich will aber nicht in die Kärntnerstraße!" "Nein, nein, nein" mischte sich Grünrock männlichzwei ein, "hier dürfen sie nicht eine, sengan sie des net?". "Hier ist abgesperrt" versuchte es Grünrock weiblich eins auf Deutsch "Sie gehen in die Kärntner, aber flott, ja!" In der Kärntnerstraße traf ich dann 26 langgesuchte Terroristen, zwei Autogrammjäger und den Bundespräsidenten von Albanien.

Liebe Weihnachtsfrau!
Falter 52/98

Als ich vor einiger Zeit dahinterkam, daß Du eigentlich diejenige bist, die den Laden schupft, ist mir natürlich ein Licht aufgegangen. Der alte Knacker mit dem Nitsch-Bart und dem scharlachfarbenen Nikipyjama, der mit handschuhweichen Kosakenstieferln und schnapsroter Nase die Rauchfänge amerikanischer Vorstadtvillen penetriert, wie es bei uns nur vom Gottseibeiuns bekannt war, ist nicht der große Geschenkeschenker. Er ist nur Lieferant. Befehlsempfänger von begrenzten Gnaden. Mister Schlittendriver, in Amiland Santa Claus genannt, ist auch nicht unser Nikolo. Denn der lebt, wie vor kurzem enthüllt wurde, mit seinem Boyfriend, dem bekennenden Sadomasochisten Krampus, auf einem Bauernhof im Waldviertel und leitet dort einen Vertrieb für abgelaufene Osterhasenschokolade. Nächstes Jahr wollen die beiden in Amsterdam den Bund der Ehe schließen. Da wird der Nikolo erstmals eine weiße Kutte anlegen. Nein, der ist es nicht. Dein Gespons, oh Weihnachtsfrau, ist stets auf Ausliefer-Lepschi und gibt nur vor, all die Präsente selbst eingepackt zu haben. Daß die schönen Schleifen und Bänder, die kostbar schimmernden Papiere alle von Dir um suprige Geschenke gewickelt werden, sei hiermit enthüllt. Und daß natürlich Du die Post liest. Danke für die Dings und Alles Liebe!


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