Die Abenteuer von
OM DHOM KHOM,
dem sympathischen
Wettergott
aus Katmandu
Lesen sie hier, wie Om das Wetter des Jahres 2000 gestaltete!
Letztes update am 6ten Juni 2000
1/2 2000
Familie Om
Der beliebte Wettergott Om Dhom Khom hat den Jahrtausendwechsel gut überstanden. Er hat den enormen Trubel, den so ein Millenium mit sich bringt, aus natürlicher Bescheidenheit gemieden und sich mit Tiroler und Salzburger Bergsteigerfreunden auf eine Berghütte in Lech am Arlberg zurückgezogen. Mit von der Partie waren auch seine Schwester Whan Nhed Ieds und seine Zwillingscousins Dhes Gibds Nhed und I Phaks Nhed. Whan Nhed Ieds war von den jungfräulichen Lawinenhängen schier begeistert: „Die sinte atembe’aubend sön! Om die leht mik die son Caving!“
3/2ooo
Oms Femily
Montag früh war es soweit: Der beliebte Wettergott lud seinen katmandesischen Clan, die Oms in das meteorologische Bureau im 7ten Stock eines, für Aussenstehende unscheinbaren Gebäudes in der Wiener Herrengasse. Oms Schwester Whan Nhed Ieds (von Om liebevoll Dalli Dalli gerufen) und seine Zwillingscousins Dhes Gibds Nhed und I Phaks Nhed mitsamt einer Entourage von Satsumasträgern und Gebetstrommlern zeigte sich höchst beeindruckt von den meteorologischen Fazilitäten in Om Dhom Khoms Cheflabor. Whan Nhed Ieds durfte an den Schönwetterregler drehen.
4/2000
Whan Nhed Ieds
Oms Schwester Whan Nhed Ieds durfte an den Schönwetterregler drehen. Die schlimmsten Verwehungen seit Schneekettenanlegergedenken waren die Folge. Und es kam noch schlimmer: Die weltberühmten Schisportereignisse in Kitzbühel waren gefährdet. Die mörderische Streif und der tückische Ganslernhang: Beide meterdick unter Neuschnee begraben. Wo doch Whan Nhed Ieds unsterblich für Hermann Maier schwärmt! “Die iste ene so hüpse Spotle, die Heman Maie. I wüde die sofot hei’aten!” Daß da die Firma Milka auch noch ein Wörtchen mitreden würde, schreckte sie nicht ab.
5/2000
Es of Sendung
Es ist ganz und gar verkorkst mit den Om’ schen. Erst ging Wettergott Om Dhom Khoms Schwester Whan Nhed Ieds mit Schnee und Eis auf “Sendung”, jetzt spielen sich die eineeiigen Zwillingscousins Dhes Gibds Nhed und I Phaks Nhed abwechslnd blöd an den Wind- und Regengeneratoren. Om Dhom Khom hat seine Schwester Whan Nhed Ieds zu einem Vieraugengespräch gebeten, um mit ihr die weitere Vorgangsweise zu akkordieren. Aus dem meteorologischen buereau drangen indes Meldungen nach draussen, die von groben Verstimmungen in der Om’ schen Familie wissen wollen.
6/2000
Kaspelkantsle
Die Om’schen sind in ihrem Element. Für die Katmandesen ist bekannterweise Wettermachen keine lästige Pflicht, sondern dient der Erfüllung ihres, für westliche Begriffe am Besten mit humanistisch zu beschreibenden Weltbilds. Kaum hatte “die Kaspekantsle die imme die g’inst und die imme die hat ene Maschel” die Löschblattwalze über seine Unterschrift gerollt, da sprang Whan Nhed Ieds an die Schönwetterregler und schob sie auf 160. “ Die iste iets gants wiktig”, meinte Oms Schwester. Warmes Wetter sei unabdingbar für die demokratischen Spaziergänge der kommenden Nächte.
07/2000
Die ‘Ote Fahne
Wettergott Om Dhom Khom ist ausser sich vor revolutionärem Elan. Gegen jede meteorologische Tradition schiebt er Warmluftpolster durch Europa, dass einem und einer nur so schwindlig wird. Als nun letzte Woche die Gegenschwarzblau-Demonstration durch die Strasse zog, in der das meteorologische Bureau seinen Sitz hat, spielte Oms sozialistische Seele Granada. Er zog seinen roten Bademantel aus, riss ihn in Streifen und zeigte Flagge: Aus sämtlichen 9 Fenstern des 7ten Stocks flatterte rote chinesische Seide. Ein feierliches Gewitter konnte Om gerade noch ausgeredet werden.
8/2000
Vesehen
So sei es nicht geplant gewesen, verteidigte Chefmeteorologist Om Dhom Khom die nasskalte Wetterlinie während der grossen Anti-Regierungs-Demonstration. Vielmehr wäre es die Absicht des meteorologioschen Bureaus gewesen, mit niedrigen Temperaturen allen Spekulationen um “Schönwetter-Demonstranten” jeglichen Wind aus den Segeln zu nehmen. Das sei ihm – um den Preis tausender Verkühlter – auch gelungen, ätzten Kundgebungs-Experten: “10 Grad sind international üblich”, alles darunter sei schon als kontraproduktiv einzustufen. Om versprach Besserung.
9/2000
Fühling iste
Im meteorologischen Bureau ist die Tulpenysterie ausgebrochen. Oms Schwester Whan Ned Ieds hatte in ihrem Reisegepäck eine Zigarrenkiste voll seltenster katmandesischer Tulpenzwiebeln mitgebracht. Darunter die, selbst in Katmandesischen Wettermacherkreisen als "unehöte Luksus" eingestufte “Wächter des fünften Himmelstores”. Wettergott Om Dhom Khom pflanzte vier Zwiebeln von “Wächter des fünften Himmelstores”. Die Kelche dieser Tulpe oszillieren in einem Orangerot, für das “leuchtend” als untertrieben gelten muss.
10/2000
Flandenwind
Das meteorologischen Bureau ist mit den Nerven am Ende. An alles wurde gedacht: An das Ausmerzen von Y2K-Bugs, and das Eintreten eines Schaltjahres trotz Millenniumssprunges. Sogar die Neuvermessung der Erdoberfläche mit 3D-Radarkameras wurde durchgeführt, nur eines wurde sträflich ausser acht gelassen: Die internationale Isolation des österreichischen Wetters! Die Ächtung des Frühlingsbeginns vonseiten der 14, der stille, aber schneereiche Protest der Skandinavier, die giftigen Gewitterwolken aus Ligurien und der Wind aus Flandern.
11/2000
Kokusse
Der katmandesische Wettergott Om Dhom Khom liess die internationale Presse Dienstagabend mit einem verblüffenden Geständnis aufhorchen: Er verehre nicht nur die wächsernen Kelche niederländischer Tulpen und das fahle Gelb des überaus seltenen katmandesischen Märzenbechers, sondern in leichtem Mißklang mit seiner notorischen Orangophilie auch das giftige Violett von “die sinte die so sön, die Kokusse!” Hinter diesem Omschen Dikt steckt aber nur scheinbare Farbverirrung: “Die makte die gants supe’e Safan os die Kokusbeke.
12/2000
Sneegestöbe
Om Dhom Khom gibt immer neue Rätsel auf! Während Österreich in einem veritablen Schneechaos versank, war der Wettergott nicht einmal durch minutenlanges Klopfen an seine Labortüre im meteorologischen Bureau zu einem offiziellen Lebenszeichen zu bewegen. Der Katmandese hatte es sich vor seiner Fernsehanlage gemütlich gemacht und hatte sich ein Dutzend amerikanischer B-Movies aus dem Genre Matrosenfilm reingezogen. „Die sinte so supe! Matosen! Siffe! Südseeinseln! Palmen!” Kein Wunder, dass ihn die Kettenpflicht im Wienerwald null tangierte.
13/2000
Fühlingsso’gen
Om Dhom Khom hat sie wieder halbwegs alle. In einem beispiellosen Kraftakt hatte er sich dazu aufgerafft, seiner Sucht nach Filmen aus den Genres “Schlacht um Midway”, “Pearl Harbour” und “Der Kampf um die Pazifikinseln” zu entsagen und sich mit Frühlingmachen zu beschäftigen. Allerlei wichtige Entscheidungen mussten getroffen werden: Trockener April und feuchter Mai? Oder schwüler April und heisser Mai? Kastanienblüte Rosa vor Kastanienblüte Weiss? Mediterrane Frühhitze, nordatlantische Hochnebel oder kontinentale Staubstürme?
14/2000
Adfah’en im P’ate
Om Dhom Khom war nicht zu halten. Ein hormonelles “hier und jetzt” liess nicht ab von ihm und hiess ihn, in den hintersten Tiefen des meteorologischen Bureaus nach seinem alten katmandesisches Klapprad zu kramen. Eine Viertelstunde später schon glühte Om mit seinem Drahteselkumpan, dem Finnischen Wettergott Teeks Ubino Uuits über die vorfrühlingshaft besonnte Prater Hauptallee. Zwischen waghalsigen Selbstfahrerrikschas und todesmutigen In- and Outline-Skatern-Novizen gings hui mit den beiden grundsympathischen Wettergöttern.
15/2000
Kaltwam
Om Dhom Khom ist völlig fertig mit den Nerven. Der katmandesische Wettergott mit dem Faible für unerwartete Wetterkapriolen hat sein Lieblingsthermometer zerbrochen! “Die iste ene gosse Unglük fü mik! Ietst ik die weisste nikt, wie wam die iste!” Warm? Dass wir nicht lachen Om, warm ist es nun wahrlich nicht. “Die iste nikt wam?” Nein, Ömchen, es ist nicht warm, warm ist es im Bärental, hier zipft es und zieht und kalter Wind aus Norwegen beisst in unsere Wollpullover. “Os Nowegen? Und wiso die iste die wam in Bä’ntal?” Tja, Om, das müsste noch untersucht werden.
16/2000
Manda'in
Om Dhom Khom war mit einem seiner grössten Bewunderer auf ein Stanitzel Eis in dessen östlichen Latifundien, der unteren Gumpendorferstrasse. “De Hemes Phettbeg, de iste so ofmeksam!” Oms listige Katmandesenaugen gühten vor Erzählgier: “Stell di vo, de Hemes de hat die eksta fü mik in die Esgesäft ene nöe Essote angesaft!” Extra für Om eine neue Eissorte angeschafft, das war ja was! Welche Sorte Hermes ihm denn da so in die Frühlingtüte gefüllt habe, wollte ich wissen. “Satsumas natülik!” Da stecke ein “Mann darin” soll Hermes erklärt haben.
17/2000
Gu'u Magethal
Om Dhom Khom kann seine Freude kaum verbergen: Die Anerkennung durch seinen grössten Bewunderer erfüllt ihn jenseits aller asiatischen Demut mit grosser Rührung. Kaum ein Nachmittag vergeht, an dem Om nicht “die Hemes Phettbeg” trifft und “fo sene Ogen ene Satsumas-Es snabuliet” Während sich aber der Wettergott den schmelzenden Kostbarkeiten hingibt, fastet der König von Gumpendorf, dass Om Angst und Bang wird. “Die hesst in die Esgesäft nu meh Hemes Magethal!” Guru Hermes Magerthal. “Wie dün die wil die nok weden?”
18/2000
Die iste Wind
Om Dhom Khom hat neue Geräte bekommen! Für Grafikbüros, Autoreparaturwerkstätten und Gentechniklabors mag das Eintreffen neuer Maschinen keine grosse Sache sein, für kleine Unternehmen wie das meteorologische Bureau ist so eine Ereignis aber wie das Zusammentreffen von Weihnachten und Ostern. “I habte die iets endlik ene Windmasine os Indien bekomen!” frohlockte der katmandesische Wettergott und spannte ein Grinsen auf, in dem der ganze Himalaya Platz hätte. Eine Windmaschine von “Bam Bam Bhole Ltd.” aus Bhagalpur am Ganges. Das war ja was!
19/2000
Die iste kaput
Om ist sauer. Saurer als die sauerste Satsuma. Sonntags wollte der kleine quirlige Katmandese seine Windmaschine von “Bam Bam Bhole Ltd.” aus Bhagalpur am Ganges in Betrieb setzen, aber nichts ging. Kein Rädchen drehte sich, die teure lindgrüne und nach Motorenöl riechende Maschine gab nicht einmal Geräusche des Kaputseins von sich. Om war den Tränen nah. Indes: Von Hermes Magerthal auf seine Frisur angesprochen, seufzte Om nur: “Stat tsum Haasneiden wie du, ik die wüde die liebe tsum Pedikü’n gehn.”
20/2000
We iste Om?
Einer Theorie des grossen Omkenners Hermes Phettberg zufolge gilt Om Dhom Khom als Erfinder des Widerstands und sei demnach geradezu prädestiniert dazu, die donnerstäglichen Protestzüge gegen Schwarzblau anzuführen. “Abe die stimte nikt”, verlautet dazu omseitig aus dem meteorologischen Bureau. “Ohm, die iste die elektise Widestand und die seibt die man mit ene “h” und die mik, die Om, die seibte man ohne ene “h”. “Om” die hesst die ewig, die hesst die imme, die hesst die übeall. Nu die Eseinung von die Om die iste imme andes. Wie die Wette: Emal hess, emal kalt, emal windig, emal swül!”
21/2000
Ma’athon
“Fü so ene Blödsin i makte die nie wiede ene so söne Wette!” Mit grantigem Knurren outete sich der katmandesische Wettergott Om Dhom Khom als entschiedener Gegener der marathonischen Idee. “I vestehte die nikt, wie nomale Mensen so ene sinlose Sake die maken? In Katmandu die Bieftäge die bekomen die fiel Geld, um ene Bief in ene wet wege Tal tsu bingen. Abe nikt emal die Bieftäge wüden lofen. Die sinte die ia nikt ve’ükt! Nikt fü fiel Geld die wüden lofen!” Sprachs und knallte die Tür zum meteorologischen Bureau feste zu. Nächstes Jahr ist mit schlechtestem Laufwetter zu rechnen.
22/2000
Alespaleti
Oms Windmaschine, ein grünspanfarbenes und nach falbem Öl riechendes Monstrum der Firma “Bam Bam Bhole Ltd.” aus Bhagalpur am Ganges geht wieder. “Die gehte nikt wiede”, korrigierte der katmandesische Wettergott satsumaspellend, “die gehte ietst est übehopt!” Om schob sich ein paar Satsumasspalten hinter die Zähne und leerte eine halbe Colaflasche Rapsöl in den grimmiggrünen indischen Verbrennungsmotor. Er drückte einen violetten Knopf und langsam tuckerte sich die Propellermaschine zu einem veritablen Nordwind hoch. “So die gehte Wind maken!”
23/2000
Mirza!
Panik, Horror und Entsetzen machten sich im meteorologischen Bureau breit, als Wettergott Om Dhom Khom das Kuvert eines schlichten Telegramms öffnete. “Eintreffe nächste Woche +++ Mirza Gasteiger Khan.” Oms Gesicht wurde bleich und blau zugleich. Mirza Gsteiger Khan, “mene ägste Todfend!” kündigte sein konfliktreiches Kommen an. “Wenn die Mitsa komt, dan wie haben die ene Goßalam!” Unbestätigten Agenturmeldungen zufolge ist der hochstapelnde Wetterdilletant Mirza Gasteiger Khan seit Tagen aus seinem Waldviertler Hausarrest abgängig.