KofferRaum
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Es scheint so zu sein, daß sich doch der Begriff KOFFER für das Vorhaben durchsetzt ... was sich auch in der Grundstruktur des Objektes abzeichnet: es wird voraussichtlich ein Rahmen aus Lochstahl-Profilen sein, der auf Rädern steht und mit wenigstens einer stabilen Griffstange bewegt werden kann. (Ähnlich den Minibars in Zügen oder den Flightcases.) Der Metallrahmen ist das Stück Konsensrealität, auf das wir uns einigen. In und um diesen Rahmen können die einzelnen Räume individuell und selbstbestimmt eingerichtet werden, was keiner näheren Absprache bedarf. (Es soll durch Ein- und Zubauten bloß nicht die Statik des gesamten Objektes gebrochen werden.) Die Arbeitsgruppe wird weder auf ein gemeinsames Konzept, noch auf ein gemeinsames Manifest verpflichtet. Es wird nicht geheiratet. Dies ist gewissermaßen eine Reisegesellschaft, die eine gewisse Strecke miteinander teilt. Wir wollen uns auf so wenig Regeln wie nur möglich beschränken. Eine steht allerdings schon fest: es darf nicht ohne Okay in die Installationen anderer eingegriffen werden. Drei Optionen 1) Der Koffer kann auch auf größere Exponate verweisen. Das heißt zum Beispiel: würde der Koffer in einem Raum ausgestellt, könnten in diesem Raum auch größere Exponate ausgestellt sein, die aus einem der Räume im Koffer hervorgegangen sind. 2) Die Arbeiten im Koffer können auch die Basis dafür sein, einzelne Exponate (oder das Ganze) in den binären Raum zu stellen. Das heißt: einige in der Runde sind interessiert, praktische Erfahrung mit der Umsetzung von Arbeiten per Computer zu machen. Das muß übrigens NICHT a priori Internet heißen. Es heißt einfach einmal: eine Option auf elektromagnetische Manifestationsformen. Keine Verpflichtung! (Martin bearbeitet diese Aspekte auch mit Leuten in der Konferenz Neue Räume). 3) Mit dem Koffer tingeln. Das würde heißen: über die Dörfer. Ereignisse und Erlebnisse quer durchs Land. Es steht zur Debatte, mit dem fertigen Exponat die eine oder andere Tour anzugehen. Öffentlichkeit? In manchen Bereichen sind allgemeine Rückzüge aus öffentlichen Räumen und öffentlichem Leben festzustellen. Mehr und mehr wird in die Privatsphäre verlegt. Neue informationelle Techniken verstärken und forcieren diesen Trend, die Geschäftsleute sind geneigt, uns dafür das passende Equipment zu verkaufen. PC und Modem in jedes Wohnzimmer, ab ins Internet, die Citizens (Bürger) mögen Netizens (Bewohner des Netzes) werden. Das Politische als das außerhalb der Privatsphäre Befindliche könnte sich aufzulösen beginnen, bevor noch allen erlaubt war, die traditionelle Öffentlichkeit zu bevölkern (womit überwiegend Frauen gemeint und betroffen sind). Der Koffer wäre in diesem Zusammenhang eine Variante, traditionelle Öffentlichkeit noch zu wahren und etwa durch die Tour über die Dörfer diese Öffentlichkeit - den öffentlichen Raum - per Kunstwerk quasi rituell zu begehen, zu durchwandern, zu durchmessen ... da mag sich noch allerhand an Möglichkeiten anknüpfen lassen. [Home] [Pre 1] [Pre 2] [Pre 3] [Pre 4] [Pre 5] [Pre 6] [11/98] |
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