Quelle: c-vermes.htm der Kieler Nachrichten (KN) online, webnapped 13.8.1998 und modifiziert, HHz.


KN

Vermessung der Ostsee-Küste

Profile geben Aufschluß über die Tiefe der Bucht

Meeresboden für Seekarte neu vermessen - Umfangreiche Daten

Eckernförde (crd) Für jeden Segler ist sie eine der wichtigsten navigatorischen Grundlagen: die Seekarte. Doch die darin enthaltenen Tiefenangaben ändern sich ständig. Aktive Kliffküsten werden von Eis und Stürmen angegriffen, Strömungen transportieren Sand und lagern ihn an anderer Stelle wieder ab. Gestern schloß die Vermessungseinheit "Mercator/Bessel" vom Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie (BSH) ihre Neu-Vermessung des Meeresbodens der Eckernförder Bucht ab.

"Gerade in flachen Gewässern ergeben sich Veränderungen durch Strömung", weiß Klaus Gronwald, Leiter der Vermessungseinheit. Wie diese aussehen, versuchen die Kartierer durch das Abfahren sogenannter Profile zu erfassen. Seit Juni kreuzten die Barkasse "Bessel" und die beiden flachgehenden Boote "Mercator 1 und 2" über die Bucht und durch den Hafen, um möglichst umfangreiches Datenmaterial für ein genaues Tiefenbild zu sammeln.

Die schnurgeraden Linien, die in 50-Meter-Abständen abgefahren werden, sind im Computer rechnerisch vorbereitet. Bei der Standortbestimmung hilft die Satelliten-Navigation, die die Koordinaten bis auf ein bis zwei Meter Toleranz erfaßt. High-Tech wird auch für die Tiefenmessung eingesetzt: Nach Angaben von Gronwald kann das Spezial-Echolot die Wassertiefe bis auf einen Dezimeter genau bestimmen.

Jede Sekunde, alle zweieinhalb Meter, entsteht beim Abfahren der Linien ein Datensatz. Nebenbei fallen Informationen über die Bodenbeschaffenheit ab, beispielsweise über die Mächtigkeit der Schlickschicht. Diese Informationen fließen nicht in die Seekarte ein, sondern sind für andere Nutzer von Interesse, etwa in den Bereichen Umwelt/Natur oder Naßbagger- Einsätze.

Größte Schwierigkeit ist es laut Gronwald, in sehr flachen Wasserbereichen mit den Booten zu manövrieren. Denn: "Wir erfassen mit Sicherheit die Ein-Meter-Linie, angestrebt sind sogar 0,7 Meter". Zwar läßt sich der Power-Trimm der Vermessungsboote bis an die Wasseroberfläche hochfahren, doch Steine bereiteten schon so mancher Schraube den Garaus.

Sorgfalt legen die Vermesser auch in die weitere Bearbeitung der Daten. Die digitalen Werte werden noch einmal mit dem Analog-Protokoll des Echolots verglichen. Am Ende entsteht eine Tiefenkarte mit farblich abgesetzten Tiefenlinien. "Später kommen nautische Punkte, Sperrgebiete, Tonnen und so weiter hinzu", erläutert Gronwald. Auch die Lage der Tonnen werde nach Soll- und Ist-Position kontrolliert.

Alle fünf Jahre läßt das BSH die Küstengewässer neu vermessen. Wann die aktualisierten Tiefen der Eckernförder Bucht als neue Seekarte auf dem Markt sind, kann Gronwald noch nicht benennen. "Mindestens geht da noch ein Jahr ins Land", schätzt der Vermessungsingenieur. Zwar liegt die Auswertung noch nicht auf dem Tisch - wesentliche Veränderungen für die Sicherheit hätten sich aber nicht ergeben, bilanziert Gronwald. Änderungen, vor allem durch die Kliffabbrüche, seien aber da.

Kieler Nachrichten vom: 14.08.98

Quelle: Frame-Datei c-vermes.htm der Kieler Nachrichten (KN) online, webnapped 13.8.1998 und modifiziert, HHz.


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