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Kardinalfisch mit Augenfleck
(Cheilodipterus quinquelineatus) |
Farben im Riff
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Rotfleck-Falterfisch
(Chaetodon paucifasciatus) |
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„Vor der biologischen Station in Hurghada
(tauchte) ich erstmals in einem richtigen Riff. Das war ein Garten Eden
unter den Wellen. Ich war fast trunken vom Anblick der bunten Fische, die
über den grünlich-blauen Korallengärten dahinflitzten.“
Hans W. Fricke, Berichte aus dem
Riff (1976) |
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Licht - Wasser -
Farben
Wasser filtert die Farben des Sonnenlichts
unterschiedlich stark. Der rote Anteil des Lichts ist schon in 10 Metern
Wassertiefe nicht mehr sichtbar. Die Farbe Gelb kann man dagegen noch bis
zu einer Wassertiefe von 20 Metern wahrnehmen. In größeren Tiefen
wird alles in ein tiefes Blau getaucht. Alle anderen Farben sind dort verschwunden.
Nur im flachen, lichtdurchfluteten Bereich kommen die Farbtupfer im Korallenriff
daher voll zur Geltung. Sie sind dort vor allem eins: opulente optische
Botschaften. |
Der Pfauenkaiserfisch Pygoplites diacanthus |
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Plakatfarben: Erwachsener Imperator-Kaiserfisch,
Pomacanthus imperator |
Plakatfarben
Kaiser- und Schmetterlingsfische haben besonders
auffällige Farbmuster. Mit diesen Plakatfarben zeigen sie: Hier ist
mein Revier! Dieses verteidigen sie gegen Nahrungskonkurrenten, wie Artgenossen
und andere Fische.
Junge Kaiserfische haben einen Trick, um
nicht aus dem Revier der Erwachsenen vertrieben zu werden: Sie sind anders
gefärbt. Damit zeigen sie, daß sie sich anders ernähren
und somit keine Nahrungskonkurrenten sind. Bis sie erwachsen sind und ihre
Ernährungsweise umstellen, werden sie von den Erwachsenen geduldet. |
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Augenflecken
Ein besonderes Merkmal vieler riffbewohnender
Fische sind deren auffällige Augenflecken am Rücken oder nahe
dem Schwanz. Die eigentlichen Augen dieser Fische sind dagegen durch dunkle
Streifen getarnt. Die Gründe:
- Täuschung und Verwirrung von Freßfeinden:
Die Fische täuschen einen
falschen Kopf vor, so
daß die Fluchtrichtung
für Angreifer nicht er-
sichtlich ist.
- Ablenkung von Angriffen: Angriffe
von Freß-
feinden und Rivalen werden
zu den Farbflecken
hingelenkt. Gefährliche
Verletzungen der
empfindsamen Augenpartie werden
so vermieden.
- Signale in Ritualkämpfen:Schmetterlingsfische
können Größe
und Färbung des Augenfleckes
verändern. Wenn sie ihre
rituellen Kämpfe mit
Artgenossen ausfechten, können
sie, falls nötig,
Unterwürfigkeit signalisieren
und damit den
Konkurrenten friedlich stimmen. |
Augenfleck: Pinzettfisch Chelmon rostratus,
ein
Schmetterlingsfisch |
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Der giftige Strahlenfeuerfisch Pterois radiata |
Vorsicht, Gefahr!
Auffällige Färbungen signalisieren
auch Gefahr. Nacktschnecken und Rotfeuerfische schrecken so ihre Feinde
ab, denn nach einer schlechten Erfahrung werden auffällige Muster
besser wiedererkannt.
Dieses Spiel mit den Farben ruft auch Nachahmer
hervor, die selber nicht giftig sind, aber den Eindruck erwecken wollen. |
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© Marc Kochzius |
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