Der Likör hat eine Besonderheit: er macht so ca. 30 - 38 Umdrehungen, ist also kein Gummibärchensaft, wie man ihn zu kaufen kriegt.
Eigentlich ist das Grundrezept immer gleich:
Auf 1 Liter 43%igen Apfelbrand (kein Korn!) etwa 1 Pfund Obst. Eventuell zerkleinern (beispielsweise die Quitten). Andere Früchte (Him-, Brom- oder sonstige Beeren) einfach
so reinschmeissen, vielleicht etwas anquetschen. Dann aufgelösten Zucker zugeben, uns ist am liebsten entweder weisser Kandis oder brauner Rohrzucker. Aber nicht zu viel Zucker! Der Zuckergehalt von Früchten kann sehr
unterschiedlich sein. Nachzuckern kann man später immer noch. Wir fangen meist mit 200 Gramm/Liter an. Ausserdem: wenn der Likör zu süss ist, klebt er einem den A.... zu.
Bei verschiedenen Früchten kann man noch
was zum Aromatisieren zugeben. Bei Johannisbeeren - ergibt übrigens ein recht herbes Getränk mit hoher Adstringenz - schmeckt uns ein wenig Orangenmelisse im Ansatz.
Bei Brombeeren haben wir etwas Vanille dazu gegeben - nur eine Spur!
Bei Schlehen - unser Favorit - macht sich eine Handvoll Sultaninen gut.
Normalerweise wird in Schnapsbüchern immer angegeben, daß man das Gebräu X
Wochen stehen lassen soll, rühren und schütteln, abseihen und dann ein halbes Jahr lagern. Blödsinn! Schlehen ist nach maximal 10 Tagen gut, Brombeeren können etwas länger vertragen.
Ist natürlich alles Geschmackssache!
Und über Geschmack kann man streiten - oder auch nicht.