Die Süddeutsche ist auch in Norddeutschland eine der renommiertesten Zeitungen. Ihr Verständnis von Meinungsvielfalt erfordert auch unter launigen Headlines nur die seriösesten Inhalte. Außerdem ist sie von Insolvenz bedroht.
Die letzten Welträtsel: Sind Frauen auch schön, wenn grade mal keiner hinschaut? Und vor allem: Schaut man Frauen an, weil sie schön sind, oder sind Frauen schön, weil sie angeschaut werden?
Für jeden etwas: Was Nektarinen sind, ist tief in Bayern unbekannt, wie saftige Aprikosen schmecken, im Rest von Deutschland. Was mundreif ist, weiß hingegen überhaupt kein alter Rattenschwanz.
Von der Sonne ausgebleichte Unterzeile: www.arschoffen.de - was nicht nur ein langsam ladendes Team-Voyager-Forum ist, sondern uns nicht weniger lehrt, als dass selbst Befürworter der Bundeswehr des Schreibens, gar Kalauerns kundig sind.
.
.
Haben Sie eine Ahnung, wie lange es dauert, so ein Bild an die Wand zu sprühen? Nur recht und billig, wenn man es erst eine Zeitlang anschauen muss, bevor es seinen Sinn offenbart.
Und was das kostet, wenn man dabei erwischt wird!
Dieses Bilddokument entstand am 11. September - aber nicht im Jahr 2001, sondern 1993.
Schon damals hatte sich eine Organisation irregeleiteter Linguisten in den Kopf gesetzt, ein Datum zum Wort des Jahres zu machen. Der perverse Plan sollte gelingen, indem ein Terroranschlag nie gesehenen Ausmaßes die ganze Welt derart erschütterte, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache nicht anders konnte als das Datum des Anschlags zum ersten zweigliedrigen Wort des Jahres ihrer eigenen Geschichte zu erklären.
Nachdem die Rotte diverse Pläne verworfen hatte (Versenken Kaliforniens im Meer durch Sprengung der Rocky Mountains; Entsorgen des Erdballs auf eine sehr große Müllkippe durch Hochheben und Fallenlassen am Eiffelturm; Umkehren der Erdumdrehung durch Installation eines leistungsstarken Propellers auf der Novaja Semlja; verschiedene kleinere Pläne von kurzer Lebensdauer, in denen Heuschrecken, Blutegel und Faulgase eine Rolle spielten), entschied sie sich dafür, die Freiheitsstatue in New York zum Einsturz zu bringen.
Diese Lösung vereinte den inzwischen zerstrittenen Haufen wieder zur blutigen Tat: Hauptsache, es ging gegen das kulturlose Amerika. Vermutlich stammte die Idee von demjenigen unter ihnen, der von seinem Onkel in New Jersey einen Verleih für Sportflugzeuge geerbt hatte.
Rechts unten im Bild ein Ausschnitt des gewählten Sportflugzeugs, aufgenommen von der Aussichtsplattform des Empire State Building. Glücklicherweise fiel dem Piloten kurz vor dem Ziel (im Bildhintergrund in der Mitte) ein, dass diesen Abend eine überregional bekannte Country-Band in seiner nachbarlichen Scheune spielte. Er drehte bei und flog nach einer Schleife um zwei Türme in Hafennähe zurück nach New Jersey. So rettete eine Insel der Kultur inmitten eines ansonsten ach so kulturlosen Kontinents die Welt.
Erst 2002 gelang einer Handvoll noch viel durchgeknallterer und kulturloserer Technikstudenten aus Hamburg-Harburg das Unfassbare: "11. September" wurde Wort des Jahres 2002.