Kleiner Zeiger
| Die Uhr zeigt den Tagesablauf in 24 Stunden an. Der Tag beginnt mit Null Uhr. Es ist Mitternacht, die Sonne steht am tiefsten Punkt (der kleine Zeiger steht also unten). Zur Mittagszeit um 12 Uhr hat der kleine Zeiger den höchsten Punkt erreicht und fällt nachmittags wieder ab.
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Großer Zeiger
| Der große Zeiger umläuft das Ziffernblatt in zwei Stunden. Also
zeigt er uns oben und unten die volle Stunde. Daraus ergibt sich, daß die “Halbe Stunde” in der Waagerechten angezeigt wird , also da wo bei den heutigen Uhren die viertel Stunde bzw. die
dreiviertel Stunde angezeigt wird (3 und 9). Der Abstand von Zahl zu Zahl beträgt 5 Minuten. Um 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 Uhr ist der große Zeiger oben. Dagegen um 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23 Uhr unten.
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Die Sonne
| Die Sonne zeigt uns den Monat an. Zum Beispiel: Im Mai steht die
Sonne im Sternzeichen des Stieres, im November im Sternzeichen des Skorpions.
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Die Sterne
| Die beiden Sterne gegenüber von Sonne und Mond dienen als Gegengewicht des
Gestänges.
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Innerer Zahlenkranz
| Der innere Zahlenkranz, unmittelbar unter der blauen Sternenscheibe, zeigt das Datum. Jeder Monat ist in sechs gleiche Teile eingeteilt, also in jeweils fünf Tage. Die Zahlen 5, 10, 15, 20,
25 und 30 sind deutlich erkennbar (Perspektive beachten).
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Sternenscheibe
| Die runde Öffnung in der blauen Sternenscheibe zeigt den Mondzyklus an (Vollmond, Neumond, zunehmender und abnehmender Mond). Bei Vollmond stehen sich Mond und Sonne
gegenüber. Die runde Öffnung ist vollstständig gelb. Bei zunehmenden oder abnehmenden Mond ist ein Teil der öffnung schwarz. Wird der Mond von der Sonne überdeckt, dann haben wir Neumond.
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Geschichte
| Die atronomische Uhr stammt vermutlich aus der Zeit um 1580, wahrscheinlich nach dem Einbau der Orgel, deren Jahreszahl 1580 deutlich im Mittelteil der Orgel zu erkennen ist. Auch die Gestaltung des Ziffernblattes deutet auf diese Entstehungszeit.
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Ziffernblatt
| Das Ziffernblatt ist 3 x 3 Meter groß.
Die Texte auf den vier Spruchbändern der Astrologen in den Ecken des Ziffernblattes lauten in der Überstetzung aus dem Latein:
Links oben: Die Gestirne machen geneigt, aber sie zwingen nicht.
Links unten: Die Augenblicke werden zu Zeichen, die Tage zu Jahren.
Rechts oben: Der Astrologe hat die Entscheidung nicht in seiner Hand.
Rechts unten: Fürchte dich nicht vor den Zeichen.
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Uhrwerk
Unsere astro- nomische Uhr.(Für Großansicht auf das Foto klicken!)
| Das Uhrwerk ist 1856 vom Unterküster der Marienkirche, E. Zimmermann,
unter Verwendung alter Teile, neu aufgebaut worden. Wir wissen, daß Zimmermann die Uhr wieder eigenhändig mutwillig zerstört hat. Sie ist also nie wieder gelaufen. Erst in den siebziger Jahren unseres Jahrhunderts entdeckte der Stendaler Goldschmiedemeister Oskar Roever entscheidende Teile des
Uhrwerks und restaurierte und ergänzte in mühevoller, fast zweijähriger Arbeit das Werk. Am 14. Mai 1977 wurde sie der Öffentlichkeit übergeben.
In den neuen Bundesländern befinden sich noch eine weitere astronomische Uhren:
Rostock: die einzige Uhr, die alle Kriege und Katastrophen überstanden hat.
Stralsund: Ziffernblatt noch erhalten, vom Uhrwerk nur noch Reste erhalten
Bad Doberan: nur noch das Zifferblatt erhalten
Wismar: Reste noch vorhanden, Nachforschungen laufen
Weitere astronomische Uhren gibt es noch in:
Gdansk, Polen:Durch den Krieg fast völlig zerstört.
Lund, Schweden: 1923 wurde die durch Blitzschlag vernichtete Uhr wieder vollständig neu aufgebaut.
Prag, Tschechien: Uhr vollständig erhalten und Anziehungspunkt bei jeder Stadtbesichtigung.
Interressant ist die Tatsache, daß all die genannten Orte ehemals der Hanse angehörten, auch Stendal und Prag.
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Maße und Gewichte
| Die Uhr wiegt einschließlich des Planetarium etwa 2 Zentner. Länge des Pendels 3,25 Meter. Die Uhr wird alle 5 Tage aufgezogen. Sie wird mit einem Gewicht über eine Seilrolle betrieben. Das Gewicht wiegt 65 kg.
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