... ist aus Bronze. Er wurde in einer Lübecker Werkstatt gegossen und 1474 im Mittelschiff vor dem Laienaltar aufgestellt. 1844 wurde der Taufkessel in die Marienzeitenkapelle umgesetzt. Sie dient heute noch als Taufkapelle.
Maße: Durchmesser 121 cm
Höhe insgesamt 124 cm
Höhe des Beckens 80 cm
Bewundernswert ist die Vielfalt der Figuren, des Zierats und der Attribute. Die Trägerfiguren sind anthropomorphe Darstellungen der Evangelistensymbole (Menschenkörper und Tierköpfe): Träger 1 ist der Löwe des Markus, eine mit einem in der Hüfte gerafften Gewand bekleidete menschliche Gestalt mit Löwenkopf, die Zunge ist gesondert gegossen, daher beweglich. Träger 2 ist der in Kleidung gehüllte Adler des Johannes mit schmalem, hohem, leicht geöffnetem Schnabel. Träger 3 ist der Stier des Lukas, der längliche Kopf ähnelt dem des Löwen. Die Hörner wurden ebenfalls gesondert gegossen. Nur Träger 4 der Engel des Matthäus, hat auf seinem menschlichen Körper auch einen menschlichen Kopf. Alle Attribute, die in den Händen gehalten wurden, sind verloren gegangen.
In der konisch nach unten verlaufenden äußeren Beckenwand stehen neben der Madonna mit dem Kind sieben weitere weibliche Heilige, identifizierbar nur, soweit ihr jeweiliges Attribut erhalten ist. Höhe 47 cm, Madonna mit dem Christuskind, hl. Barbara mit Turm, hl. Dorothea mit Blumenkorb, hl. Felicitas mit Buch und Palmenzweig, hl. Gertrud mit Kirche, hl. Margarete mit Drachen und hl. Katharina mit Bihänderschwert und Rad. Alle Heiligen sind mit einzeln gegossenen Kronen, Zeichen der königlichen Sphäre des Himmels, ausgestattet.
Zwischen den weiblichen Heiligen sind ausgenischte Fialen, die mit Krabben besetzt sind, vorgeblendet. Eingestellt wurden die Plastiken von acht männlichen Heiligen. Höhe 26-27 cm, Petrus mit (abgebrochenem) Schlüssel, Paulus mit dem Schwert, Bartholomäus mit Messer(griff) in der rechten Hand, Matthäus mit geöffnetem Buch, Jacobus der Ältere mit Hut, Johannes der Täufer mit Fellgewand.
Unter dem oberen Beckenrand ist mit Schmuckgravuren, Rosetten und Blättern, eine Inschrift in gotischen Minuskeln angebracht, aus dem lateinischen übersetzt lautet dieser Spruch: Im Jahr des Herrn 1474. Gehet und taufet im Namen des Vater und des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen.
Die Oberfläche aller Teile des Taufbeckens ist durch Oxidation stark beeinträchtigt. Von zwei alten Fasssungen sind nur Reste erkennbar: Goldgrund an der Beckenwandung als Hintergrund der weiblichen Heiligen, vermutlich von der Restaurierung 1688, darüber dunkelblau, Inkarnat an Gesichtern, dunkles Haar, rote und blaue Gewänder. Die Inschrift rot, der obere Rand außen graugrün, innen grauer Anstrich, der Pokalfuß innen hellbeige und die Trägerfiguren gold.
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