TÄTIGKEITSBERICHT 1998
Am 07.Februar 1998 fand auf Einladung des Vorstandes die 7. Jahreshauptversammlung des Vereins turnusmäßig in Seelscheid statt. Insgesamt waren
37 Mitglieder anwesend, von denen 16 aus Todtnau angereist waren. Entschuldigt fehlten von der Vorstandschaft der Kassenführer Erich Nann, die Schriftführerin Heidi Bammert sowie die Kassenprüfer aus Todtnau und
Seelscheid. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten standen diesmal Wahlen eines Teils der Vorstandschaft an. Alle Vorstandsmitglieder aus Seelscheid, die alle zwei Jahre seit Bestehen des Vereins dort gewählt
werden, stellten sich nicht mehr zur Verfügung. An deren Stelle wurden Herr Markus Albrecht, der entschuldigt fehlte, Herr Andreas Reimann und Herr Gunther Köllner in die Vorstandschaft gewählt, die sich bis heute
folgendermaßen zusammensetzt:
1.Vorsitzende - Ursula Honeck
2.Vorsitzender - Josef Schneider
2.Vorsitzender - Markus Albrecht
Kassierer - Erich Nann
Schriftführerin - Heidi Bammert
Beisitzer - Andreas Reimann
Beisitzer - Gunther Köllner.
Nähere Angaben über die Neuwahlen entnehme man bitte aus dem Protokoll der Mitgliederversammlung vom 07.02.98, das ich auf Antrag im Anschluß
auch gerne vorlesen werde.
Im Laufe des Jahres 1998 wurden zwei ordentlich einberufene, erweiterte Vorstandssitzungen, ein Vorstandsgespräch und eine
Transportnachbesprechung mit allen Fahrern abgehalten. Daneben fanden, wie immer, unzählige Gespräche zwischen einzelnen Vorstandsmitgliedern statt.
Wie schon seit Jahren flog die 1. Vorsitzende in Begleitung von Gunther Köllner zu Vorbereitungsgesprächen und zur Information im Januar nach
Moldavien und im Oktober nach Rumänien, natürlich nicht auf Vereinskosten.
Durch den Rücktritt von Herrn Schulz kam im Bereich Aufgabenverteilung soviel an Mehrarbeit auf die Vorstandsspitze zu, daß man im Jahre 1998
nicht nur von dem bisher größten Hilfstransport in der Vereinsgeschichte sprechen kann, sondern auch von einem, der uns bis an die Grenze unserer Kräfte gefordert hat und dem bisher arbeitsaufwendigsten Vereinsjahr
überhaupt.
Der diesjährige Transport startete am 03.Mai mit zehn 40-Tonner-LKW, zwei Begleitfahrzeugen mit insgesamt 120 Tonnen Hilfsgütern und 23 Mann
Besatzung von Todtnau aus und dauerte zwei Wochen. Er führte wieder nach Rumänien und Moldavien. In Folge unüberwindbarer Schwierigkeiten seitens der ukrainischen Behörden hatten wir beschlossen 1998 nicht in die
Ukraine zu fahren. Das kollegiale Verhalten der Mannschaft während des Transportes soll auch diesmal besonders erwähnt werden. Markus Albrecht war als Transportleiter eingeteilt und machte seine Sache hervorragend.
Josef Schneider und Erich Steck standen ihm zur Seite und trugen maßgeblich zu dem guten Gelingen dieser nicht einfachen Mission bei. Außer den 120 Tonnen Hilfsgütern im Wert von 2,5 Millionen DM, wurden zusätzlich
ein Kleinbus mit Hänger, der durch eine Spende von Familie Schulz und vielen anderen Spendern vom Verein gekauft werden konnte, nach Rumänien überführt. Dieser sollte in der Sozialarbeit in der psychiatrischen
Klinik von Tulghes seine Verwendung finden, was letztendlich auch geschehen ist.
Die diesjährige Verabschiedung des Konvois auf dem Todtnauer Marktplatz und der ökumenische Gottesdienst in der katholischen Kirche war wohl
durch die Anwesenheit von Bischof Joan Vulpe aus Moldavien etwas ganz besonderes, ja einmaliges.
Da 1998 nicht nur der reguläre Transport zu bewältigen war, sondern fünf weitere Zusatztransporte im April, Juli, Oktober und November durch
eine Spedition stattfanden, erforderten die Vorbereitungsarbeiten von den wenigen ehrenamtlichen Helfern mehr Kraft denn je und natürlich sehr viel Zeit. Weit über 3000 Arbeitsstunden waren notwendig um in Todtnau
und Seelscheid Hilfsgüter abzuholen, zu sortieren und zu verpacken, hier wurde die Büroarbeit nicht mit einbezogen. In erster Linie waren die Extratransporte auf die dringende Notwendigkeit begründet
(Hochwasserkatastrophe in Rumänien) zum zweiten aber auch auf der Tatsache, daß wir, wie jedes Jahr, Lagerprobleme hatten. Dank der Stadt Todtnau, der Firma Textilwerke Bernauer und dem Autohaus Henry Teichmann hat
sich im Moment das immer wiederkehrende Problem gelöst. Auch dieses Jahr mußte etliche male von Seelscheid nach Todtnau umgelagert werden, so daß letztendlich 6 der 10 LKW in Todtnau beladen werden mußten. Für
Sammeltouren, bei denen von den Seelscheidern sowie auch von den Todtnauern wieder einige Tausend Kilometer zurückgelegt wurden, standen uns dankenswerterweise wieder Firmen, wie die Spedition Klink, Hennef, MAN,
Köln, Fa. Roman Dietsche, Todtnau, Fa. Wuchner, Todtnau, mit ihrer Hilfsbereitschaft zur Seite. Für die kostenlose Zurverfügungstellung der Fahrzeuge sind wir erneut zu großem Dank verpflichtet. Nicht vergessen
möchte ich die Firma Asal, Bauunternehmen, die uns beim Laden mit Ihrem Radlader immer wieder behilflich war.
Die Kosten für den Transport mit 10 LKW beliefen sich 1998 auf 70.142,-DM. Acht LKW mußten gemietet werden, einer ist auf HFO zugelassen und
kostet für den Transport keine Miete, und eine Zugmaschine wurde uns von der Spedition Winterhalter in Oberried kostenlos zur Verfügung gestellt, wofür wir nicht genug danken können. Die Kraftstoffkosten und die
Gebühren an den Grenzen schlagen natürlich kräftig zu Buche. Dennoch konnten wir zusätzlich 51.587,- DM für den Kauf von Hilfsgütern (Herzklappen inklusive)ausgeben.
Auch in diesem Jahr haben wir wieder Medikamente für Polen und Haiti anderen Organisationen mitgegeben.
Beim diesjährigen Städtlifest waren wir natürlich auch wieder vertreten. Zum erstenmal hatten wir neben unserem Stand mit Spezialitäten und
Handarbeiten, dem Bierwagen auch eine Hütte der Bundeswehr zu bewirten, was uns auch dank der Mitarbeit von Bundeswehrangehörigen bestens gelungen ist. Hier sei den vielen Helfern, auch Seelscheid war wieder
vertreten, ein großes Dankeschön ausgesprochen. Am 5. Dezember verkauften wir Selbstgebasteltes und Selbstgebackenes an unserem Stand und in der Kaffeestube auf dem Weihnachtsmarkt in Todtnau. Noch heute bin ich von
der Vielzahl fleißiger
Hände beim Bastelabend in Brandenberg überwältigt. Leider war HFO beim diesjährigen Weihnachtsmarkt in Seelscheid wegen Terminschwierigkeiten
und Mangel an Helfern nicht vertreten.
In Todtnau und in Nachbargemeinden wurde in mehreren Videovorträgen über den letzten Transport berichtet, was sich durch den Inhalt der
aufgestellten Körbchen auf dem Konto bemerkbar machte. Wir sind in der glücklichen Lage in den Reihen unserer Mitglieder in Wolfgang Nietzsche einen Fachmann zu haben, der uns nicht zum erstenmal einen
professionellen Film fertiggestellt hat, welcher eindrücklich über unsere Tätigkeit berichtet.
Am Ende des Jahres haben wir 355 Mitglieder und fünf Ehrenmitglieder zu verzeichnen.
Am 11. Dezember haben wir zum fünften mal das Spendensiegel des DZI erhalten. In diesem Zusammenhang sind wir Frau Christa Bernauer und Herrn
Fecht, Wirtschaftsprüfer aus Schopfheim, die beide für uns ehrenamtlich tätig sind, zu großem Dank verpflichtet.
Ein sehr umfangreiches Geschäftsjahr ist zu Ende gegangen, das neue wird nicht weniger Arbeit mit sich bringen, Arbeit, die Freude bereiten
sollte. Das kann sie aber nur, wenn nicht alles auf einer Schulter lastet und einen zu erdrücken droht. Jede Hand und jede Minute, die für die Hilfe am Nächsten geopfert wird ist wichtig und entlastet die, die
sowieso auch noch die Verantwortung zu tragen haben. Lassen Sie mich daher zum Schluß noch stellvertretend für alle Helfer zwei Mitglieder nennen, die eigenverantwortlich Aufgabenbereiche übernommen haben, diese
gewissenhaft durchführen und somit den Vorstand sehr entlasten. Das ist Frau Marlies Albrecht, die die Organisation beim Sortieren und Verpacken von Sachspenden übernommen hat, und Günther Volkmann, der gewissenhaft
Medikamente sortiert, Sachspenden abholt und den vereinseigenen HFO-Bus liebevoll betreut. Hoffentlich können wir ihn, wie geplant im April mit einem neuen Fahrzeug belohnen.
So bin ich zuversichtlich, weil ich meine Mitstreiter kenne, daß wir alles gemeinsam schaffen werden. Wenn man einmal soweit ist, daß man sich
nicht mehr fragt, was habe ich davon, dann macht diese Aufgabe unheimlich zufrieden. Zum Schluß möchte ich mich bei allen, die bisher für diese gute Sache gearbeitet haben, von Herzen bedanken.
Auch für Ihre Aufmerksamkeit bedanke ich mich und gebe weiter an den Kassenführer.
Jahreshauptversammlung 30.01.1999
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