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TÄTIGKEITSBERICHT 1996
Am 27.01.1996 fand auf Einladung des Vorstandes die 5.
Jahreshauptversammlung des Vereins turnusmäßig in Seelscheid statt. Insgesamt waren 24 Mitglieder anwesend, von denen 11 aus Todtnau und 1 aus Reutlingen angereist waren. Leider mußten einige wegen Krankheit
kurzfristig absagen, so auch unser Kassierer Erich Nann. Entschuldigt war auch die 2. Vorsitzende aus Todtnau, Conny Schneider. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten stand die Wahl des 2. Vorsitzenden aus
Seelscheid an. Hartmut Schulz stellte sich zur Wiederwahl, es wurde ihm erneut volles Vertrauen geschenkt Auch wurden zwei Beisitzer aus Seelscheid, Herr Wolfgang Lisse, Tätigkeitsbereich Logistik, und Herr Bernd
Kranski, Tätigkeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit, zur Wahl vorgeschlagen und gewählt.
Im Laufe des Jahres 96 wurden zwei ordentlich einberufene erweiterte
Vorstandssitzungen, und eine Fahrerbesprechung abgehalten. Daneben fanden, wie immer, unzählige Absprachen telephonisch oder per Fax zwischen dem Vorstand aus Todtnau und Seelscheid statt. Auch vor dem Städtlifest
wurden Gespräche im engeren Rahmen geführt. Im März reisten drei Vorstandsmitglieder zu einer Tagung für Organisationen, die in der Ukraine tätig sind, nach Meschede im Sauerland. Wir erhofften uns Erleichterungen
für zukünftige Transporte.
Am 01.02.96 wurde der von uns über ein Bankdarlehen gekaufte LKW von
der Fa. ATV Zimmermann in Betrieb genommen. Über die Finanzierung wurden alle Mitglieder in einem Rundschreiben informiert. Besonders erwähnenswert ist, daß das Fahrzeug bis zum heutigen Tag vorzüglich gepflegt und
tipptopp in Schuß ist. Natürlich haben wir das Wolfgang zu verdanken, der Tag täglich damit fährt und es selber pflegt. Auch wurde dem Verein kurz vor dem Transport von einem Mitglied ein VW-Bus gespendet, der nach
anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen voll zum Einsatz kommt und das nicht nur als Mannschaftsbus während eines Transports. Auch hier ein herzliches Dankeschön unserem Günther, der sich für den HFO-Bus
verantwortlich fühlt und ihn dementsprechend wartet.
Im Jahre 1996 startete der bisher größte Hilfstransport in der
Vereinsgeschichte am 04. Mai von Todtnau aus, und dauerte zwei, bzw. drei Wochen. Er führte wieder nach Rumänien, Moldavien und mit einem kleinen Teil der Mannschaft in die Ukraine. Insgesamt bestand die Mannschaft
aus 23 Fahrern. Transportleiter für Rumänien und Moldavien war Erich Steck, der seine nicht einfache Aufgabe prima gemeistert hat. Wolfgang Lisse, inzwischen schon erfahren in diesem Metier, war zuständig für die
Ukraine. Auch er machte seine Sache tadellos. Außer den über 100 Tonnen Hilfsgütern im Wert von 2,4 Millionen DM in den acht 40-Tonner-LKW, wurden zwei Rettungs- und ein Krankenwagen, die vom Verein gekauft wurden,
überführt. Unvergeßlich wird jedem Mitfahrer und allen, die dabei waren, der auf uns abgestimmte Familiengottesdienst und die Verabschiedung durch die beiden Geistlichen auf dem Marktplatz, in Erinnerung bleiben.
Natürlich gab es im Vorfeld wieder allerlei Schwierigkeiten beim
Anmieten der LKW und der Auflieger. Auch die Vorbereitungsarbeiten erforderten von den wenigen ehrenamtlichen Helfern wieder alle Kraft und natürlich sehr viel Zeit. Weit über 3000 Arbeitsstunden waren notwendig um
in Todtnau und Seelscheid Hilfsgüter abzuholen, zu sortieren und zu verpacken, hier wurde die Büroarbeit nicht mit einbezogen. Für Sammeltouren wurden in Seelscheid 1996 8.415 km zurückgelegt, dazu kamen etliche
nicht gesondert aufgelistete Fahrten, die von unseren Todtnauern gemacht wurden. Hier sind wir erneut den Firmen Spedition Klink, Hennef, Fa. Roman Dietsche, Fa. Wuchner, Todtnau und der Fa. MAN in Köln für die
kostenlose Zurverfügungstellung der Fahrzeuge für Sammeltouren zu Dank verpflichtet.
Auch in diesem Jahr waren die Mieten für die LKW und Auflieger
erheblich gestiegen, so daß sich die reinen Fahrzeugkosten, trotz eigenem LKW, auf 68.557,- DM beliefen. Der gesamte Transport kostete 72.407,-DM. Hier möchte ich besonders erwähnen, daß uns dankenswerterweise
3.000,- DM für Übernachtung und Verpflegung von einem Mitglied gespendet wurden. Auch andere Mitglieder haben sich an den Verpflegungs- und Übernachtungskosten beteiligt, und die Fa. ATV Zimmermann machte eine
Spende von 1.250,-DM. Auch auf die Gefahr hin, daß wir nach dem Transport wieder in den roten Zahlen stehen würden, haben wir zusätzlich 20.630,-DM für den Kauf von Hilfsgütern (Herzklappen inklusive)ausgegeben.
Am 08.08.96 haben wir nach eingehender Prüfung erneut das
Spendensiegel des DZI erhalten. Der Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben betrug im Jahr 95 0,15%. Dank der beträchtlichen Spenden 1995 (Sachspenden zählen auch), mußten wir mehr Gebühren
zahlen als bisher, aber das hat sich in der Zwischenzeit schon längst aufgerechnet.
Auch 1996 versuchten wir durch vielfältige Vereinsaktivitäten die
Vereinskasse wieder zu füllen. Im Juli fand das alljährliche Städtlifest statt, wo wir erneut neben dem HFO-Stand auch die Kaffeestube bewirteten, was uns wiederum nicht unbeträchtliche Mehreinnahmen, aber auch mehr
Arbeit bescherte. Aber Dank der vielen Helfer, auch Seelscheid war wieder vertreten, haben wir das gut über die Bühne gebracht. Am 7./8. Dezember konnten weder Todtnauer nach Seelscheid, noch Seelscheider nach
Todtnau zu den Weihnachtsmärkten kommen, da diese am gleichen Wochenende stattfanden.
In Todtnau und in Nachbargemeinden wurde in 6 Videovorträgen über den
letzten Transport berichtet. Am 29.09.96 wurde in Menzenschwand ein Brückenfest veranstaltet, dessen Reinerlös (5.630,-DM) unserem Verein für die Kinderklinik in Chisinau gespendet wurde. Auch in Seelscheid kam so
einiges an Sonderspenden, wie die 2.500,-DM, die die Übungsfirma der Fa. Walterscheid von ihrem Jahresgewinn für die Kinderklinik spendete, oder der Zuschuß von 2.500,-DM der Gemeinde Seelscheid. Auch der
Männergesangsverein Aftersteg veranstaltete für uns ein Weihnachtskonzert mit einem Erlös von 830,- DM.
Auch im Jahre 1996 unterstützte der Verein wieder andere
Hilfsorganisationen.
Die Mitgliederwerbung war 1996 ebenfalls erfolgreich, so daß am Ende
des Jahres 310 Mitglieder dem Verein angehörten, dies ist ein Zuwachs von 46 Mitgliedern, genau gleich wie 1995. Eigentlich sind es 312 Mitglieder, denn bei unserem letzten Transport haben wir Augusta Jumanca,
unsere treue Dolmetscherin aus Rumänien und Herrn Bischof Joan Vulpe aus Moldavien in Anerkennung ihrer treuen Dienste und Freundschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Dies war am 15. Mai in Lugansk/Ukraine.
Neben erfreulichen Erlebnissen gab es auch weniger erbauliche
Gegebenheiten. So mußte das Lager bei der Fa. Walterscheid in Lohmar wegen Versicherungsauflagen (Brandschutzbestimmungen) Anfang des Jahres geräumt werden, und es war unmöglich, wieder ein kostenloses Lager zu
finden. Anfänglich waren wir der Meinung, daß wir diesen Engpaß durch Umlagern nach Todtnau, wo wir bis jetzt, dank Herrn Hans-Peter Bernauer, Textilwerke, ein optimales Lager zur Verfügung haben, überbrücken
könnten, doch spätestens nach dem ersten gemeinsamen Arbeitswochenende mußten aber alle einsehen, daß das bei unzähligen Tonnen von Hilfsgütern, die nicht nur gelagert, sondern auch sortiert und verpackt werden
müssen, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Inzwischen wurde ein Lager gefunden für den Preis von 1.500,- DM im Monat. Wenn man gewohnt ist jahrelang ein Lager umsonst benutzen zu können, bleibt einem die Luft weg bei
dem Gedanken so viel bezahlen zu müssen. Aber inzwischen hat wohl jeder eingesehen, daß es keine andere Wahl gab, und entsprechende Räumlichkeiten andernorts noch teurer gewesen wären. Um den Verein nicht so sehr zu
belasten, haben sich ein paar Vorstandsmitglieder und Mitglieder sowie die Firma Roman Dietsche bereit erklärt, monatlich einen Betrag für die Miete zu überweisen. Erst bei diesen Problemen wurde uns richtig bewußt,
wie wertvoll unsere Lagermöglichkeiten bei der Fa. Bernauer hier in Todtnau sind. Wir können nur hoffen, daß es Herrn Hans-Peter Bernauer noch recht lange möglich sein wird, uns diese Räumlichkeiten zur Verfügung zu
stellen, und daß wir ihn von der Notwendigkeit unserer Sammeltätigkeit weiterhin überzeugen können. Mit diesem Lager steht und fällt unsere Arbeit im Dienste am Nächsten.
1996 wurden wieder drei privat finanzierte Vorbereitungs- und
Informationsreisen von Vorstandsmitgliedern nach Polen, Rumänien und Moldavien durchgeführt. Für Polen hatten wir Medikamente, die nur noch ein kurzes Verfallsdatum aufweisen konnten, die wir aber je nach Bedarf
einer befreundeten Organisation für das Kloster mitgeben wollten. Dank der Vorbereitung hat das auch bestens geklappt.
Für das kommende Vereinsjahr haben wir uns wieder viel vorgenommen.
Wir werden am 27. April mit Minimum acht 40-tonner LKW, einem vereinseigenen LKW, zwei von der Fa. Thomas Weber großzügigerweise zur Verfügung gestellten Fahrzeugen und Leihfahrzeugen der Fa. SIXT, in Richtung Osten
starten.
Zum Schluß möchte ich es nicht versäumen mich bei allen, die ihre
Freizeit für diese gute Sache im Dienste der Nächstenliebe geopfert haben, egal ob es viele Stunden waren oder auch nur eine, von ganzem Herzen zu bedanken. Nur gemeinsam sind wir stark und können die nicht einfache
Aufgabe auch in Zukunft bewältigen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und gebe weiter an den
Kassenführer.
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