Hilfe für Osteuropa Todtnau-Seelscheid e.V.
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 TÄTIGKEITSBERICHT 1997

erstellt am 31.01.98

 

 

Am 08.März 1997 fand auf Einladung des Vorstandes die 6. Jahreshauptversammlung des Vereins turnusmäßig in Todtnau statt. Insgesamt waren 36 Mitglieder und 6 Nichtmitglieder anwesend, von denen 5 aus Seelscheid angereist waren. Entschuldigt war die 2. Vorsitzende aus Todtnau, Conny Schneider, die schriftlich mitgeteilt hatte, daß sie sich aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl stellen möchte. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten stand die Wahl der gesamten Todtnauer Vorstandschaft an. Ursula Honeck, Heidi Bammert und Erich Nann stellten sich zur Wiederwahl und wurden einstimmig mit jeweils einer Enthaltung wiedergewählt. Als zweiter Vorsitzender wurde Herr Josef Schneider vorgeschlagen und einstimmig mit einer Enthaltung gewählt.

Im Laufe des Jahres 97 wurden drei ordentlich einberufene, zum Teil erweiterte Vorstandssitzungen, und eine Transportnachbesprechung mit allen Fahrern abgehalten. Daneben fanden, wie immer, unzählige Absprachen telephonisch oder per Fax zwischen dem Vorstand aus Todtnau und Seelscheid statt. Auch vor dem Städtlifest wurden Gespräche im engeren Rahmen geführt.

Anfang 1997, am 16. Januar, kamen durch die Teilnahme der 1. Vorsitzenden Ursula Honeck bei der Fernsehsendung "das große Los" nicht nur zusätzlich 10.000,-DM in die Vereinskasse, sondern im Anschluß daran zeigte sich die dadurch entstandene Publizität in Form von zusätzlichen Spenden und Kontakten zu wichtigen Firmen.

Im Jahre 1997 startete der bisher größte Hilfstransport in der Vereinsgeschichte mit neun 40-Tonner-LKW, drei Begleitfahrzeugen mit insgesamt 120 Tonnen Hilfsgütern und 25 Mann Besatzung, am 27.April von Todtnau aus, und dauerte zwei, bzw. drei Wochen. Er führte wieder nach Rumänien, Moldavien und mit einem kleinen Teil der Mannschaft in die Ukraine. Die Transportleitung für Rumänien und Moldavien teilten sich Erich Steck und Josef Schneider , die gemeinsam alle Hindernisse, bedingt durch landesinterne Vorschriften und Ausfall einer Zugmaschine, hervorragend gemeistert haben. Das kollegiale Verhalten der Mannschaft während des Transportes soll hier besonders erwähnt werden. Markus Albrecht war als Transportleiter zum ersten mal zuständig für die Ukraine. Auch er machte seine Sache tadellos. Außer den 120 Tonnen Hilfsgütern im Wert von 2,5 Millionen DM, wurden zusätzlich zwei Kleinbusse, von denen einer vom Verein gekauft, und einer von Margret Schulz gespendet wurde, nach Moldavien überführt. Beide sollten in der Sozialarbeit ihre Verwendung finden, was letztendlich auch geschehen ist.

Wie inzwischen schon Tradition geworden, wurde der Konvoi auf dem Marktplatz in Todtnau im Beisein vieler Bürger von zwei Geistlichen beider Konfessionen gesegnet und verabschiedet.

Natürlich gab es im Vorfeld wieder allerlei Schwierigkeiten beim Anmieten der LKW und der Auflieger, aber diesmal hatten wir das Glück, daß uns die Firma Thomas Weber aus Schopfheim zwei LKW kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Auch die Vorbereitungsarbeiten erforderten von den wenigen ehrenamtlichen Helfern wieder alle Kraft und natürlich sehr viel Zeit. Weit über 3000 Arbeitsstunden waren notwendig um in Todtnau und Seelscheid Hilfsgüter abzuholen, zu sortieren und zu verpacken, hier wurde die Büroarbeit nicht mit einbezogen. Diesmal mußte etliche male von Seelscheid nach Todtnau umgelagert werden, so daß letztendlich 6 der 9 LKW in Todtnau beladen werden mußten. Für Sammeltouren, bei denen von den Seelscheidern sowie auch von den Todtnauern wieder einige Tausend Kilometer zurückgelegt wurden, standen uns dankenswerterweise wieder Firmen, wie die Spedition Klink, Hennef, MAN, Köln, Fa. Roman Dietsche, Todtnau, Fa. Wuchner, Todtnau, mit ihrer Hilfsbereitschaft zur Seite. Für die kostenlose Zurverfügungstellung der Fahrzeuge sind wir erneut zu großem Dank verpflichtet.

Die Kosten für den Transport beliefen sich 1997 auf 75.553,-DM, obwohl für drei LKW keine Miete zu zahlen war. Dafür mußten wir aber mehr für Kraftstoff, den wir leider auch nicht mehr überall umsonst bekommen, und für Gebühren an den Grenzen bezahlen. Dennoch konnten wir zusätzlich 62.000,- DM für den Kauf von Hilfsgütern (Herzklappen inklusive)ausgeben.

Bedingt durch das Hochwasser der Oder wurden im September und Oktober zwei kleinere Transporte mit dem vereinseigenen VW-Bus nach Polen von Mitgliedern des Vereins durchgeführt, bei denen Medikamente, medizinische Verbrauchsgüter und Reha-Artikel als Spende an Bedürftige übergeben werden konnten.

Besondere Sorgen bereitete der 1. Vorsitzenden neue Bestimmungen des DZI zur Erlangung des Spendensiegels für 1997. Da unser Spendenaufkommen 1996 über 1,5 Mio (Sachspenden mit einbezogen) lag, mußten wir eine Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer nachweisen, die normalerweise zwischen 6.000,- und 8.000,-DM kostet. Dank Frau Christa Bernauer, Todtnau haben wir jedoch einen Wirtschaftsprüfer gefunden, der, allerdings mit sehr viel Verspätung, den Prüfbericht kostenlos anfertigte, welcher nun mit den anderen Unterlagen schon seit Wochen beim DZI liegt. Im Moment haben wir kein aktuelles Spendensiegel, stehen aber in den neuesten Spendensiegel-Bulletins immer mit drin.

Auch 1997 versuchten wir durch vielfältige Vereinsaktivitäten die Vereinskasse wieder zu füllen. Im Juli fand das alljährliche Städtlifest statt, wo wir zum erstenmal unser Glück mit einem Bierwagen versuchten, und erneut neben dem HFO-Stand auch die Kaffeestube bewirteten, was uns wiederum nicht unbeträchtliche Mehreinnahmen, aber auch mehr Arbeit bescherte. Aber Dank der vielen Helfer, auch Seelscheid war wieder vertreten, haben wir das hervorragend gemeistert. Am 6./7. Dezember konnten weder Todtnauer nach Seelscheid, noch Seelscheider nach Todtnau zu den Weihnachtsmärkten kommen, da diese am gleichen Wochenende stattfanden.

In Todtnau und in Nachbargemeinden wurde in mehreren Videovorträgen über den letzten Transport berichtet, was sich durch den Inhalt der aufgestellten Körbchen auf dem Konto bemerkbar machte. Ganz am Rande sei auch ein Kirchenkonzert mit Sologesang und Instrumenten in Todtnauberg erwähnt, bei dem durch freiwillige Spenden 1.500,-DM in die Kasse kamen.

Auch im Jahre 1997 unterstützte der Verein wieder andere Hilfsorganisationen.

Die Mitgliederwerbung war 1997 ebenfalls erfolgreich, so daß am Ende des Jahres 345 Mitglieder dem Verein angehörten, dies ist ein Zuwachs von 35 Mitgliedern. Eigentlich sind es 347 Mitglieder, wir möchten ja unsere Ehrenmitglieder aus Moldavien und Rumänien nicht vergessen.

Die anfänglichen Bedenken bezüglich der Finanzierung des Lagers in Seelscheid haben sich nicht bestätigt, da nach einem Sonderschreiben der 1. Vorsitzenden sehr viele Mitglieder bereit waren bei der Finanzierung mitzuhelfen. So mußte 1997 letztendlich von Spendengeldern nur ca 3.000,- für das Lager in Seelscheid abgeführt werden. (eine genaue Lagerbuchhaltung liegt dem Kassenführer vor). In diesem Zusammenhang sei allen, die diesem gesonderten Spendenaufruf gefolgt sind, von Herzen gedankt. Ohne Lagermöglichkeiten ist unsere Arbeit zum Scheitern verurteilt. Das Lagerproblem sollten wir nach dem Transport auch hier in Todtnau zu spüren bekommen. Herr Bernauer, Textilwerke Todtnau, wo wir bisher kostenlos das ganze Lager benutzen konnten, meldete Anfang Oktober Eigenbedarf an, so daß nur noch eine Drittel der bisherigen Lagerfläche für unseren Verein zur Verfügung stehen sollte. Durch glückliche Umstände und dem Zuspruch unseres Bürgermeisters haben wir hier einen idealen Pack- und Zwischenlagerraum gefunden, für den wir lediglich 363,-DM allgemeine Unkosten monatlich bezahlen müssen. Auch Herr Bernauer hat uns inzwischen wieder einige Quadratmeter mehr an Lagerraum zugestanden, so daß wir mit Zuversicht, was die Lagermöglichkeiten anbelangt, auf den kommenden Transport blicken können.

Im Januar 1997 und im Oktober 1997 wurden wieder Informations- und Vorbereitungsreisen nach Moldavien und Rumänien von Ursula Honeck, Marlies Albrecht und Gunther Köllner auf eigene Kosten durchgeführt. Diese Reisen haben sich sehr positiv auf die Planung anstehender Transporte ausgewirkt. Auch haben diese Reisen zu einem besseren zwischenmenschlichen Verständnis beigetragen (nicht alles was nach deutsch riecht ist unbedingt richtig und wichtig), man lernt die Mentalität des anderen zu verstehen und letztendlich zu akzeptieren. Auch konnten während dieser Reisen neue Kontakte geknüpft werden, und diese sind sehr hilfreich für die zukünftige Zusammenarbeit. Während eines Transportes hat man keine Möglichkeit sich in die Mentalität des anderen hineinzuversetzen oder seine Problematik zu verstehen.

Zum Schluß möchte ich mich bei allen, die bisher für diese gute Sache gearbeitet haben, ohne sich zu fragen, was habe ich jetzt versäumt, was bringt mir das, von Herzen bedanken. Nicht die Freizeit, die wir übrig haben zählt, sondern die Zeit die wir gerne für diese Sache zusätzlich opfern. In der Hoffnung, daß dieses Bestreben bei allen Anwesenden auf fruchtbaren Boden stößt, bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und gebe weiter an den Kassenführer.

 

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Letzte Änderung: 30/03/02 -- Autor: Dr.med. Thomas Honeck

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