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Reisebericht über den Hilfsgütertransport vom 02.05 bis 14.05.99

 

......der Transport der Verlorenen.....

  Wie sehr genieße ich den heutigen Tag, die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel, es ist wohlig warm, das Hasenhorn erhebt sich vor mir in sattem jungen Grün. Es ist ein Tag um glücklich zu sein. Von der Terrasse kann ich unzählige Mountainbiker, die den wahnsinnig steilen Berg hinunterfahren beobachten, auch Gleitschirmflieger, die immer höher und höher zu steigen scheinen kommen in mein Blickfeld. In meiner näheren Umgebung kann ich Insekten beobachten, die die wärmenden Strahlen der Sonne genießen, und auch meine Hunde und mein Kater räkeln sich genüßlich in der Wärme des Frühlings.
Ich möchte aber keine Hymne über diesen wunderbaren Tag schreiben, es soll vielmehr eine Einleitung für den nun folgenden Reisebericht sein, um verständlich zu machen, warum ich über einen Frühlingstag Ende Mai so glücklich bin.
.....wenige Wochen vor unserem Start bekommen wir die Nachricht, daß wir wegen der Krise im Kosovo diesmal von der Firma SIXT keine Zugmaschinen geliehen bekommen. Auch die Firma TIP, von der die Auflieger gemietet werden sollten, zieht nach. Wir versuchen es bei einer Verleihfirma in Bayern, alles scheint zu klappen. Von einer Stunde auf die andere sagt diese Firma ab. Da heißt es Nerven zu behalten, Vertrauen zu haben und zu denken. Wir haben unseren eigenen Zug, der bei der Spedition Klink läuft, wir bekommen eine Zugmaschine von der Firma Winterhalter in Oberried, es fehlen demnach nur noch ein Auflieger, eine Lafette und sechs komplette 40-Tonner-Züge, denn Ladung für acht 40-Tonner und noch mehr steht in den Lagern in Todtnau und Seelscheid zum Transport bereit. Dank Internet können wir noch einige Verleihfirmen ausfindig machen, aber die Preise sind teilweise nicht zu bezahlen oder ein Transport nach Rumänien und Moldavien ist nicht realisierbar. Es bleibt uns keine Zeit und keine Wahl, wir müssen die Hilfsgüter zu den Empfängern bringen. Im letzten Jahr hatten wir sehr gute Erfahrungen mit einer Spedition aus Hof gemacht. Sie hatte fünf Hilfstransporte nach Rumänien und Moldavien zuverlässig für uns durchgeführt. So bleibt uns diese Entscheidung , und wir beauftragen diese Spedition, uns fünf LKW nebst Fahrern zu vermieten ,allerdings mit der Auflage, daß der Ladetag, der Abladetag, der Übertritt der Grenze, der Fahrtverlauf von uns geregelt würde. Kein Problem, so bekomme ich die Versicherung, und so ist es dann (fast) auch. Alle Fahrzeuge und Fahrer sind einen Tag vor dem Ladetag in Todtnau. Auch haben wir Glück bei der Firma TCH, die sofort bereit ist uns zu akzeptablen Preisen eine Lafette, einen Auflieger und einen kompletten Zug zu vermieten. Wie es sich manchmal so ergibt, müssen wir auch keinem Lkw-Fahrer , der freiwillig bereit gewesen ist mitzufahren, absagen. Der eine ist froh, daß er seine Aufgaben daheim erledigen kann, der andere möchte aus persönlichen Gründen nicht mitfahren, und so scheint sich, wie fast meistens, alles ohne größere Probleme zu lösen.
Ein Anruf abends, kurz vor unserem Transport, bringt mich total aus der Fassung. Caritas Österreich berichtet mir von Überfällen auf Hilfsgütertransporte direkt an der Grenze Ungarn/ Rumänien durch militante serbische Gruppierungen. Schwerverletzte und geplünderte Fahrzeuge seien zu beklagen. Man rät uns diesen Hilfstransport nicht zu dieser Zeit durchzuführen, oder andere Strecken zu befahren. Natürlich erkundige ich mich beim auswärtigen Amt in Bonn, bei den ungarisch-rumänischen Grenzen und bei der deutschen Botschaft in Budapest. Man weiß nichts genaues, hat von Überfällen schon gehört, rät zu besonderer Vorsicht. Was tun, ich kann die Verantwortung für die Mitfahrer und deren Angehörigen nicht übernehmen. Kurz vor dem Transport wird eine Sitzung einberufen, wo über die eventuellen Risiken aufgeklärt, und über andere Fahrtrouten gesprochen wird. In der Kürze ist es jedoch unmöglich ein Transitvisum durch die Ukraine zu erhalten. Jeder erklärt sich bereit das unabänderliche Risiko auf sich zu nehmen und nimmt mir damit eine große Last von meinen Schultern .
30.04.Ladetag. Schon viele Nächte kann ich nicht mehr schlafen. Habe ich auch nichts vergessen, ist alles organisiert? Besonders in dieser letzten Nacht kann ich keine Ruhe mehr finden, weil mir bewußt ist, daß nun irgendwelche Unterlassungssünden nicht mehr gutzumachen sind. Die Gewißheit, daß auch andere im Verein sich gewissenhaft um einen reibungslosen Verlauf bemüht haben, beruhigt mich wieder. Die Sonntagsfahrgenehmigungen müssen heute mit der Post kommen, mahnt mich an diesem Morgen immer wieder meine innere Stimme, während ich im Lager bin, geh endlich auf dilagertodtnaue Post. Fast zu spät erledige ich diesen wichtigen Gang, die Papiere sind nicht da. Im wahrsten Sinne des Wortes kann ich diese wichtige Geschichte "fünf vor zwölf" erledigen, es wurde einfach vergessen, lag auf dem Schreibtisch, die Sachbearbeiterin ist in Urlaub gegangen. Gottlob gibt es Fax, aber meine Nerven sind am Ende. In den Armen meiner lieben Schwägerin kann ich meiner inneren Spannung freien Lauf lassen und einfach nur weinen. Danach gehe ich wieder voller Fassung , die Spuren der Schwäche ausgeglichen und (zumindest nach außen hin) mit überzeugender Tatkraft und Stärke zurück ins Lager. Alles klappt wunderbar an diesem Ladetag. Wir sind, dank der vielen Helfer zeitig fertig und können uns für die Abreise vorbereiten.
01.05. Bischof Joan Vulpe hat sich an diesem Tag angekündigt und verschönert uns mit seinem wunderbaren Gesang den gemeinsamen Abend, zu dem ich alle meine Mitstreiter und Mitfahrer eingeladen habe. Nicht als EVerabschiedung99hrengast sei er gekommen, sondern als Mitglied des Vereins, betont er in seiner Begrüßungsrede.
02.05. Abschiednehmen auf dem Marktplatz und in der Kirche . Rührende Momente. Viele Leute aus der Bevölkerung, alle Mitstreiter und Fahrer sind im Tal. Der ökumenische Gottesdienst, an dem die katholische, evangelische und orthodoxe Kirche beteiligt sein sollte , kann durch eine festgelegte Regelung leider nicht stattfinden, was viele sehr bedauern. Dennoch ist die anschließende ökumenische Segnung und Verabschiedung des Konvois sehr beeindruckend, und auch das wunderbare Rad aus einzelnen Brötchen, in der Kirche überreicht, erfüllt uns mit großer Freude, war dies nicht nur als leibliche sondern auch als seelische Wegzehrung gedacht.
Um 10.30 Uhr starten wir erst einmal in Richtung Neustadt, dort kaufen wir Autobahngenehmigungen für unsere LKW und warten geduldig auf den Konvoi.
Zu unserer Überraschung rauschen alle nach langer Wartezeit an uns vorbei, hatten wir nicht ausgemacht, daß wir uns bei dem ersten Rastplatz nach Neustadt sammeln? Inzwischen erfahren wir auch, daß Schwierigkeiten bei einem der rumänischen LKW aufgetreten seien, daher die Verzögerung.
Aichstetten ist unser erstes Ziel, eine Stunde Pause ist angesagt, doch plötzlich merken wir, daß der rumänische Hängerzug fehlt, er wird doch nicht Richtung Stuttgart gefahren sein? Wir haben die Autobahngenehmigung bei uns, das kostet 800,00 DM wenn er kontrolliert wird, sagt Erich. Nur nicht dran denken und das Gute hoffen. Plötzlich erscheint der Verlorengegangene und alle sind erleichtert, er wollte über Bregenz nach Rumänien fahren. Wie wichtig die vorne erwähnte Sonntagsfahrgenehmigung sein sollte, erfahren wir sehr bald. Ein schwarzer BMW überholt uns und plötzlich wird statt einem Sonnenschutz ein Rollo mit der Aufschrift "Polizei" heruntergelassen. Wir halten an und zeigen alle notwendigen Papiere. Gottlob hat der Beamte seine gute Hose an, sonst wäre er unter den rumänischen Zug, der verdächtig zischt, geklettert und hätte diesen sicher aus dem Verkehr gezogen, so lautet seine Aussage. Seitdem gilt die Warnung vor BMW oder Mercedes ohne Klopapierrolle am Rückfenster. Kurze Zeit später noch einmal eine Kontrolle. Beim Anblick der vielen Fahrzeuge wünscht uns der Beamte viel Glück und eine gute Reise. Spät abends landen wir kurz vor Passau bei der Raststätte "Donautal", alle sind müde und auch ein wenig hungrig. Die FHFO Busahrer der rumänischen Fahrzeuge müssen am nächsten morgen in Suben verplombt werden und ziehen mit unseren LKW in den Zollhof an die Grenze. Wir hatten Zimmer für die Besatzung unseres "Wölfchens" (HFO-BUS) und für Bischof Joan Vulpe in einem uns bekannten Gasthof in der Nähe bestellt. Wie es das Schicksal so will, verlieren wir auf dem Stückchen Autobahn unseren lieben Gast Bischof Vulpe. Wir machen uns große Sorgen, aber es bleibt uns nichts, als den morgigen Tag abzuwarten und zu hoffen, daß er in den Zollhof fahren würde. So war es denn auch, und ohne Groll hatte er diese Nacht im Bus verbracht und begrüßt uns nun freudig an diesem Morgen.
Früh soll es weitergehen, laut Transportleiter Erich, aber interne Schwierigkeiten bei den rumänischen LKW-Fahrern (Schwierigkeiten mit dem Aufstehen, Lohnzahlung durch eine Spedition etc.) bringen den Fahrplan etwas aus dem Gleis.
Dennoch kommen wir zeitig an der Grenze Österreich/Ungarn an und passieren diese ohne größere Probleme. Im Vorfeld hatten wir schon gemerkt, daß die rumänischen Fahrer durchfahren wollten um Zeit für einen kurzen Besuch bei ihren Familien herauszuholen, was auch durchaus verständlich und nachvollziehbar für uns ist. In diesen Tagen, seit sie bei uns waren konnte man sich schon ein Bild über die Zuverlässigkeit machen, und so lassen wir sie , mit der Auflage an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Platz zu sein, fahren. Wir ziehen nur noch bis zu einem bewachten Parkplatz kurz vor Budapest, den uns der ADAC empfohlen hatte. Am nächsten morgen stehen wir so gegen 10.00 Uhr brav in der Warteschlange vor der Grenze nach Rumänien. Früher durften Hilfstransporte vorziehen, das ist heute leider nicht mehr möglich, und beinahe hätten wir uns durch ein Mißverständnis noch einmal ganz hintenan stellen müssen. Doch Cola, Kaffee, Schokolade etc., abgelegt in einen Mülleimer, bringen die Sache in Ordnung. Dr. Liebhart unser langjähriger Freund und Kontaktmann in Rumänien empfängt uns herzlich auf der rumänischen Seite. Nach vier Stunden haben wir endlich alle Hindernisse genommen und bewegen uns auf erfreulich guten Straßen in Richtung Klausenburg. Doch diese Euphorie sollte sich bald auflösen. Kurzer Halt auf der uns bekannten Paßhöhe mit kleinem Vesper und Möglichkeit zum Austreten. Wie schon angekündigt, kann man ab da leider nicht mehr von guten Straßen berichten, alles scheint eine einzige Baustelle zu sein. So kommen wir nach anstrengender Fahrt um 22.00 Uhr im Klinikhof in Tirgu-Mures an, wo die Fahrzeuge geparkt werden. Die Fahrer der LKW übernachten in ihren Fahrzeugen, die "Wölfchenbesatzung" findet in einer kleinen, sauberen Pension Unterkunft. Das sollte die letzte Möglichkeit sein, warmes Wasser zu genießen . Große Aufregung am Morgen. Gunther hatte am Vorabend aus Rücksichtnahme auf seine Mitbewohnerin (mich) seine besten Socken vor das Fenster gelegt. So etwas besonderes scheinen die gegenüber in den Bäumen wohnenden Raben noch nie gesehen (oder gerochen) zu haben. Auf jeden Fall sind am nächsten morgen die Socken in einem wohlig warmen Nest. "Das ist der Transport der Verlorenen", so spötteln wir bei dem Gedanken an den rumänischen LKW, Bischof Vulpe und die Socken.
05.05. Grau, trübe und regnerisch zeigt sich uns dieser Morgen, als wir abladen sollen. Ab diesem Tag bin ich eigentlich nicht mehr richtig warm geworden, die Feuchtigkeit und Kälte ist tief in meine nun auch nicht mehr so ganz jungen Knochen eingedrungen. Sehr erfreulich ist, daß die Rumänen pünktlich um 9.00 Uhr (mit Frau und Kind) zum Abladen auf dem Klinikgelände stehen. Das Vertrauen war berechtigt. Wir benötigen viel Zeit auf dem Zollamt, dann endlich werden die LKW geöffnet und das Entladen kann beginnen. Dr. Nicolescu, Frau Fonosch aus Bukarest und Herr Goldner vom Forum der Deutschen beladen ihre Fahrzeuge mit den ihnen zugedachten Hilfsgütern und sind überglücklich. Zu guter Letzt erscheint auch noch Christian aus Medias, der die Pakete für die Patenfamilien abholt. Leider bleibt uns diesmal keine Zeit um selbst nach Medias zu fahren. Auch einen Rundgang durch die Klinik zu machen ist dank der mangelnden Zeit und wenigen Mitfahrer leider nicht möglich. Eine "Krankmeldung" und ein weiterer Verlust ist auch gleich beim Anfang des Abladens zu beklagen. Wolfgang verliert durch sein überscharfes Taschenmesser, mit dem er eine Folie von einer Palette entfernen will, einen Teil seiner Zeigefingerkuppe der rechten Hand. Nach Versorgung in der Ambulanz wird er nur noch als "Aufsichtsperson" und Fahrer von "Wölfchen" eingesetzt. Wir setzen uns nach getaner Arbeit an einen schon längst nicht mehr so reich gedeckten Tisch, wie vor Jahren, sind aber alle zufrieden und fahren gegen 16.30 Uhr in Richtung Bistritz. Schon lange erwarten uns Herr Dr. Suteu und Herr Theiß am Eingang der Stadt, aber was nützt ein Handy, wenn der Empfänger keines hat. Das Ausladen bei der Klinik und beim Lager des Forums läuft zügig ab, viele Helfer sind zur Stelle. Es nieselt und riecht nach Schnee. Noch nie habe ich auf einem Transport so gefroren, wie diesmal. Auch in Bistritz gibt es kein warmes Wasser. Was man aber noch mehr zu spüren bekommt ist die Kälte, die die Angst vor dem Übergreifen des benachbarten Krieges hervorruft. Auch uns Deutschen gegenüber ist man sehr reserviert, wenn es um Themen wie den Krieg in Jugoslawien geht. Es wird nicht offen ausgesprochen, aber man bekommt es zu spüren, daß die Angriffe der NATO verurteilt werden. Vermutlich ist diese Meinungsbildung durch die einseitige Berichterstattung bedingt, die sehrwohl über die Angriffe der NATO berichtet, aber die unmenschliche Vertreibung von Tausenden Menschen einfach ignoriert.
06.05. Frühmorgens um 7.00 Uhr blicken wir besorgt in Richtung Karpaten, ob es wohl geschneit hat? Die Sorge ist umsonst, außer einer bissigen Kälte, die uns das gewohnte Frühstück bei Schloß Dracula vermiest, ist nichts zu verzeichnen. Ich esse mein Brot im Auto, die anderen müssen leider einen Reifen an einem LKW wechseln und zittern sich warm. Etwas wärmer ist es weiter unten, als wir ein paar Pakete unterwegs verteilen. Die Erwachsenen und Kinder freuen sich sehr und sind unheimlich dankbar. Eine wunderschöne Strecke, die uns jedesmal von neuem entzückt, steht uns bevor. Einsame Weiler, majestätisch sich erhebende Kirchen , ein eigenwilliger Fluß, der sich jedes Jahr einen neuen Weg sucht, Hängebrücken für Mutige, die aber meist keine andere Wahl haben, wunderschöne Gebirgszüge, freilaufende Pferde und Rinder, ein riesiger Stausee, der einmal sehr viel Wasser hat und ein anders mal sehr wenig. Jedesmal zeigt sich ein anderes Bild. "Erich, weißt du noch, daß ich vor zwei Jahren an dieser Stelle einen Strauß Osterglocken bekommen habe? "sagt Susi durch den Funk, um ganz vorsichtig auf den damaligen Turboschaden an Erich´s Auto hinzuweisen, der fast genau an dieser Stelle war. Kaum kann Erich Antwort geben, hört man schon ein sehr ernstzunehmendes ".......Scheiße.....,wir haben die Kardanwelle verloren". Das klingt nicht gut und zwingt uns sofort zum Umkehren. Glück im Unglück, was hätte alles passieren können bei solch einem Ereignis. Gottlob haben wir noch ein Rumänienfahrzeug bei uns, und so können wir versuchen bei Werkstätten und auf Schrottplätzen passende Schrauben zu finden. Ein "wenig" Verspätung gibt es dann doch, aber Gusti und Rosa warten geduldig stundenlang am Eingang der Stadt, um uns dann letztendlich glücklich in ihre Arme zu schließen. Wir bringen den verunglückten Zug in die Spedition von Herrn Mihai und hoffen, daß am nächsten Morgen alles geregelt würde....Transport der Verlorenen....
07.05. Nach kurzer Nacht in der Chemieschule, es wurde ja auch noch bei Fibrex, Savinesti abgeladen und für Tulghes umgeladen, wollen wir in der Früh in Richtung Moldavien starten. Auch an diesem Morgen ist nichts mit warmer Dusche, und draußen weht ein verdammt kalter Wind. Noch eine kalte Dusche wird mir verpaßt, als Vladimir Nadkrenitschniy aus Chisinau anruft und berichtet, daß der rumänische Hängerzug, der schon entladen sein sollte, nicht angekommen sei, auch niemand habe angerufen. Habe ich doch zu viel Vertrauen auf den mir Fremden gesetzt, hat er doch eine Ladung im Wert von über 400.000,00 DM auf seinem LKW. Sicher ist der LKW, der vorher schon Macken hatte, irgendwo stehen geblieben, so versuche ich mich zu beruhigen, aber warum ruft der Fahrer nicht an? Meine sowieso nicht sehr robusten Nerven drohen zu zerreißen. Ich versuche den Spediteur in Hof zu erreichen, der mir dann endlich nach vielen Telefonaten mitteilen kann, daß der LKW mit Motorschaden in Baja Mare steht und frühestens am nächsten Montag in Chisinau sein kann. Wenigstens nicht ganz verloren auf dem Transport der Verlorenen. Laufend klingelt das Handy, "wann sind Sie an der Grenze, alle erwarten Sie, heute noch muß der Zoll gemacht werden". Von Stunde zu Stunde muß ich schlechtere Nachrichten übermitteln, wir können nicht losfahren, die Zugmaschine von Susi und Erich verliert Öl. Wir versuchen eine Ersatzzugmaschine in Piatra-Neamts zu bekommen, leider ohne Erfolg. Wir verlieren viel Zeit. Plötzlich erscheint Lutz aus Berlin, der uns durch die Spedition in Hof vermittelt wurde. Er hatte inzwischen unsere Hilfsgüter für Piatra-Neamts abgeladen und soll nun mit Rückladung nach Hause fahren. "Habt ihr Probleme?" "Ja, leider haben wir keine Zugmaschine". Er fragt seinen Chef, alles geht in Ordnung. Ich beantrage ein Visum per Handy für Moldavien, Herr Mihai geht zum Zoll, um die Papiere zu ändern, kurzum, wir starten um 16.10 Uhr in Richtung Moldavien. Leider müssen wir Susi und Erich Nann zurücklassen, die in der Zwischenzeit ihre Zugmaschine reparieren wollen. Nach einigen Stops durch die Polizei, die aber durch Gustis weiblichen Charme immer ohne Probleme geregelt werden können, erreichen wir die Grenze um 20.35 Uhr. Vladimir Nadkrenitschny von Caritas Moldova und Pater Igor aus Orhei erwarten uns schon ungeduldig. Leider können sie uns auf der rumänischen Seite nicht behilflich sein, alles braucht seine Zeit, viel Zeit. Es ist fast 23.00 Uhr, als wir endlich an der moldavischen Grenze ankommen. Auch andere frieren an diesem Abend , seit vielen Stunden stehen Herr Dr. Donet, Dr. Manolache und der Sohn von Vladimir an der Grenze und warten auf uns. Sehr warm wird es mir allerdings, als ich in einer engen Baracke Angaben über Wertgegenstände und größere Geldbeträge machen muß. Außer Gusti und mir befinden sich ca. 7 junge Grenzsoldaten in diesem Raum, als das Licht ausgeht. Auf dem gesamten Gelände ist es stockdunkel. Soeben habe ich über 15.000,- DM gesprochen, die ich bei mir habe, um Herzklappen zu kaufen. Keiner von unseren Leuten weiß, wo wir uns im Moment befinden. Warten diese jungen Soldaten nicht auch schon seit Januar auf ihren Lohn ? Nichts wie weg hier, man fragt nach einer Taschenlampe, ich bin froh, als ich in der Dunkelheit einen unserer LKW finde. Nun gibt es auch wieder Licht, Momente der Angst verfliegen. Endlich können wir um 0.30 Uhr unsere Fahrt fortsetzen, werden aber noch ein paarmal unterwegs kontrolliert. Es ist sehr ermüdend auf der Straße zu fahren, wo sich in dieser Nacht kaum ein Auto befindet. Hauptsächlich die Fahrer haben mit ihren schweren Augenlidern zu kämpfen. Endlich erreichen wir um 2.45 Uhr das zu dieser Nachtzeit spärlich beleuchtete Chisinau und denken nur noch an eine Schlafstätte, egal wo. Doch, nur keine Eile, wir müssen noch die LKW auf einen bewachten Parkplatz bringen. Der Weg dorthin scheint unendlich lang und erweist sich als Feldweg zwischen Mauern und Gestrüpp. Wo wir wohl landen, fragt sich ein jeder. Immerhin wird das Gelände von Soldaten mit Gewehren bewacht, aufs Örtchen zu gehen ist, laut Chay, nicht zu empfehlen. Auf die paar Stunden kommt es jetzt auch nicht mehr an. Die "Wölfchenmannschaft" und Gusti begeben sich in das gewohnte "Nobelquartier". Nur noch schlafen, alles andere ist egal, schließlich ist es 4.00 Uhr in der Frühe.
08.05. Ob das Wasser kalt oder warm ist, werde ich ab sofort nicht mehr berichten, in ganz Moldavien und Rumänien ist es nur noch kalt oder es gibt keines. Um 9.00 Uhr wollen wir uns auf dem Klinikgelände treffen, um nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem Entladen zu beginnen. Die Fahrzeuge werden mit ein paar Stunden Verspätung morgens um 7.00 Uhr auf dem bewachten Parkplatz entplombt Nicht unser Transportleiter Erich ist schuld, daß unsere Terminplanung aus den Fugen gerät, der miserable Weg vom Parkplatz zur Klinik kostet enorm viel Zeit. Schließlich wollen wir diesmal unsere Planen heil nach hause bringen. Nach dem Frühstück, das eigentlich als Abendessen gedacht war und von allen Ärzten zusammengetragen wurde, beginnt ein sehr anstrengender Tag. Abladen in der Klinik, sämtliche Papiere erledigen, Herzklappen einkaufen und übergeben, Abladen in der Onkologie und in der Kinderklinik, nach dem Mittagessen Treffen bei Caritas zu einem sehr wichtigen Gespräch mit Dr. Bucinsci, dem Vorsitzenden der Kommission für die Verteilung von humanitären Hilfsgütern in Moldavien, anschließend Übergabe von Geldspenden an arme Kinder in der Kinderklinik durch Rainer und mich, danach Abladen beim Metropoliten Vladimir und nun kurz frisch machen, denn wir sind bei Familie Dr. Seremet, dem Direktor der Onkologie und Vorsitzenden der von uns versorgten moldavischen Hilfsorganisation zum Abendessen eingeladen. Mir ist nicht sehr wohl bei der Einladung, da ich sehrwohl weiß, daß alle Angestellten des Staates seit Januar kein Gehalt mehr bekommen haben. Mit einem "inhaltsvollen" Händedruck beim Abschied versuche ich das aber wieder gutzumachen. Unsere LKW werden nicht mehr auf den bewachten Parkplatz manövriert, sondern finden eine Bleibe auf einem anderen bewachten Parkplatz, der allerdings nicht kostenlos benutzt werden kann, aber die Zeitersparnis soll uns dies wert sein. Natürlich wird es an diesem Abend wieder sehr spät, und wie es auf diesem Transport des öfteren vorkommt, geht wieder etwas verloren. Gunther sucht verzweifelt seinen Zimmerschlüssel. Irgendwie und irgendwann gelingt es ihm dennoch sein Nachtlager zu finden, auf das er, wenn auch nur für wenige Stunden, seinen müden Körper (und schweren Kopf ? )legen kann.
09.05. Es ist Sonntag und wir sind beim Metropoliten Vladimir zum Frühstück eingeladen. Die LKW-Fahrer sind nicht pünktlich und Gusti macht sich Sorgen, weil sie am gestrigen Abend nicht mit zum Parkplatz gefahren ist. Gusti bittet den Polizisten, der Dr. Siman und Pater Igor mit einem Polizeiauto aus Orhei gebracht hat um uns abzuholen, mit ihr nach der Mannschaft zu suchen. Alles löst sich, und wir starten etwas verspätet zu einem Höhepunkt unserer Reise, den wir nicht so schnell vergessen sollten. Zwei LKW müssen wir nun noch in Orhei entladen, aber zuvor sind wir zu einer Messfeier in die Kirche eingeladen. Voller Vertrauen setze ich mich neben Dr. Siman in das Polizeiauto, nichts ahnend, daß ich nun eine Fahrt wie in einem Krimi erleben sollte. Wir fahren mit einem Wahnsinnstempo, meistens in der Mitte oder auf der linken Seite der Straße. Alle entgegenkommenden Autos machen einen Riesensatz auf den Rand der Straße beim Ertönen der Sirene oder des Lautsprechers. Manchesmal geht es haarscharf her, und ich bin froh, als der Konvoi am Rande der Stadt Orhei zum Stehen kommt. Letztes Jahr hätte Beppo noch wegen erhöhter Geschwindigkeit hinter Gitter gehen sollen. Auf jeden Fall sind wir pünktlich und werden vor der Kirche von Bischof Joan Vulpe und seinen Priestern empfangen. Die Kirche ist übervoll und wir erleben eine beeindruckende Messfeier mit wunderschönem Chorgesang. Bei allen Beteiligten hinterlassen diese Stunden tiefe Eindrücke ,und alle halten im Stehen durch, nur Gusti kämpft gegen eine drohende Ohnmacht, denn die Luft ist sehr schlecht und mit Weihrauch und Kerzenrauch durchtränkt. Ausgerechnet sie hält auch noch die Kerzen für Susi und Erich vor ihre Nase. Beim anschließenden "Imbiss" erholt sie sich aber schnell wieder. Mir fällt auf, daß Edgar etwas bleich und unruhig ist, er sucht ständig etwas in seinen Taschen. Sollte etwa schon wieder etwas verloren gegangen sein? In der Tat, Edgar vermißt seinen LKW-Schlüssel ,der auf dem Parkplatz in Chisinau steht. Edgar fährt mit einem Priester nach Chisinau zurück und findet den Schlüssel auf dem Boden in der Nähe des LKW. Das ist wirklich Glück, denn einen Zweitschlüssel haben wir nicht dabei. Erleichtert laden wir beim Lager des Krankenhauses ab und fahren dann in den Pfarrhof. Natürlich gibt es dort dank der vielen jungen Priester keine Probleme mit dem Abladen, nur Lutz unser treuer Weggefährte aus Berlin hat das Pech eine Holzlatte auf das rechte Auge zu bekommen. Trotz Kühlung mit frischem Rindfleisch (Hausrezept aus Moldavien) schwillt die Umgebung des rechten Auges mächtig an und entwickelt sich im Laufe der nächsten Stunden zu einem prächtigen Veilchen. Trotz aller Schmerzen ist er nach dem Abladen bereit, sich, wie auch Erich, Charly und Ossi im Pfarrhof von Pfarrer Joan mit Assistentin Gusti den Kopf und Oberkörper gründlich waschen zu lassen. Das ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Bild für Götter, alle Anwesenden amüsieren sich köstlich, und Pfarrer Joan ist platschnaß. Anschließend unterhält uns der Chor des Priesterseminars ( 9 junge Männer ) mit wunderbaren Stimmen und schönen Gesängen zunächst im Pfarrhof und dann bei Tisch. Das sind Momente, die ich nie vergessen werde. Doch auch hier heißt es sehr bald Abschied nehmen von lieben Freunden und lieben Menschen. Die Fahrt nach Chisinau, wieder im Polizeiauto, gestaltet sich nicht mehr so abenteuerlich, es sind auch weniger Fahrzeuge unterwegs, die man in den Graben drängen kann.
10.05. nach wenigen Stunden Schlaf heißt es endgültig Abschied nehmen von Moldavien. Viel zu kurz war die Zeit für die Mitfahrer, um sich eigene Eindrücke von der hier herrschenden Not zu verschaffen. Aber ich denke, daß alle das nötige Vertrauen und Feingefühl im richtigen Moment haben und hatten. Jeder empfindet die Dankbarkeit und die Not der Menschen, auch bei den Ärzten und deren Hilfspersonal, die auch schon seit Januar keinen Pfennig Geld bekommen haben.
Leider spüre ich gerade beim Abschiednehmen überdeutlich, die Querelen untereinander. Ist es Eifersucht oder spielt die verschiedene Konfession eine Rolle, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist eine weitere kontinuierliche Hilfe nur dann möglich, wenn man solche Hindernisse aus dem Weg schafft. Das versuche ich auch ganz deutlich zu machen. Wir möchten jedem helfen, egal welcher Glaubensgemeinschaft er angehört. Der eine Herrgott hat uns geschickt und alle gehören dem einen Herrgott an. Wenn die Menschen das endlich einmal begreifen würden und ihre jeweilig verschiedenen Mentalitäten akzeptieren würden, könnten wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Paradies bekommen.
Endlich um 10.20 Uhr sind wir an der Grenze und werden wieder um einige Lei für Ökosteuer , Straßensteuer und dergleichen erleichtert. Auch werden wir, das heißt unsere Fahrzeuge, gründlich in einer Sprühanlage mit einer fürchterlich stinkenden Brühe desinfiziert, was auch wieder einige Lei kostet. DM nehmen sie nicht, wir haben nur noch ein paar Lei bei uns, aber Gusti regelt das schon. Wenn wir keine Quittung brauchen, genügen auch die vorhandenen Lei. (ob das wohl in der Buchhaltung erscheint? )
Egal, um 12.40 Uhr fahren wir, um einige Scheinchen erleichtert in Richtung Piatra-Neamt. Was werden wohl unsere zwei "Winterhalterfahrer" machen? Die Sorge ist umsonst, es geht ihnen bestens, sie wurden von der Familie Mihai verwöhnt und der LKW ist wieder zur Rückfahrt gerüstet. Noch ein kurzer Besuch bei Rosa, ein gemeinsames Abendessen in der Chemieschule, eine kurze Nacht, und schon geht es am nächsten Morgen weiter in Richtung Tulghes. Um 10.45 Uhr kommen wir an und können auch bald mit dem Abladen beginnen. Ich habe das Gefühl, daß man erleichtert ist, daß diesmal nicht soviele Hilfsgüter kommen, war man in den vergangenen Jahren mit der Verteilung doch etwas überfordert. Sehr viel Freude macht uns der Fototermin mit Rainer, Frau Dr. Morosanu, Gusti und dem im letzten Jahr gespendeten Kleinbus, der nun endgültig in Betrieb genommen werden konnte. Nach herzlicher Verabschiedung, leider auch von unserer lieben Gusti, die uns so sehr ans Herz gewachsen ist, kommen wir fast pünktlich auf dem Krankenhausgelände in Tirgu-Mures an. Obwohl müde von den vielen vorangegangenen Tagen und Geschehnissen besichtigen wir noch gemeinsam die neuen Räume des Forums der Deutschen in Tirgu-Mures. Anschließend essen und trinken wir noch etwas gemeinsam mit den Mitgliedern des Forums und Dr. Liebhart in unserer Pension und sind dann sehr froh uns zur Ruhe begeben zu können (bis auf ein paar Hartgesottene, die die hiesigen Biersorten ausprobieren wollen).
12.05. um 6.00 Uhr in der Früh wollen wir abfahren, aber es spielt keine Rolle, um 6.35 Uhr regnet es immer noch, als dann endlich der Konvoi zum Rollen kommt. Unterwegs kaufen wir dann noch Tischdecken für das Städtlifest und kommen um 14.30 Uhr an der Grenze an. Eigentlich verläuft der Grenzübertritt ganz gut, wir brauchen gerade mal 1 Stunde und 15 Minuten. Doch alles sollte nicht so glatt ablaufen. An einer Mautstelle passiert es dann, wie ich oft sage, ich bekomme immer alles auf meinen Kopf, so sollte sich dies bewahrheiten. Eine Schranke erwischt mich voll, schlägt mich zu Boden und hinterläßt außer Kopfschmerzen eine riesige Beule. Immer das Positive sehen, es hätte eine Platzwunde sein können, was dann? Mein Bruder sagt nur am Handy zu seiner Frau: "nun hat sie eben eine neue Frisur". Wir übernachten wieder bei Lomo und in dem Motel, wo wir schon bei der Hinfahrt Station gemacht haben. Allen wird ein bißchen Zeit zum Ausschlafen gegeben, was wir auch alle nötig haben.
13.05. Endspurt, man spürt den "Stalldrang", jeder will nur noch nach Hause. Kurz vor der Grenze noch mal Tanken und Einkaufen . Zuviel Zigaretten und Sonstiges befindet sich auf einem der LKW, der an der Grenze genau kontrolliert wird. Es geht noch einmal glimpflich ab, und wir können weiter ziehen. "Wölfchen" und der Rest der Mannschaft trennt sich, wir übernachten noch einmal in Österreich, die LKW ziehen bis zur Grenze durch.
14.05. Am nächsten Morgen treffen wir uns irgendwo, zuerst über Funk und dann auf der Autobahn.
Auf eine glückliche Heimkehr können wir mit unseren Lieben um 15.05 Uhr auf dem Parkplatz des Gasthofes "Lawine " in Fahl anstoßen.
Peter Becker, sein Bruder und Markus fahren am nächsten Morgen die Züge nach Dieburg und Winterscheid.
Es ist nicht einfach abschließend die richtigen Worte zu finden. Doch zunächst möchte ich die Mannschaft vorstellen, die mir diesmal so toll zur Seite gestanden ist.
ERICH STECK, Transportleiter
EDGAR MINK, sein Beifahrer
OSWALD GUTMANN, Fahrer des TCH-Zuges
NORBERT WISSLER, sein Begleiter
SUSI BRAUNSBERGERGER, Winterhalterzug
ERICH NANN, ihr Begleiter
WOLFGANG ALLGEIER, "Wölfchenfahrer"("Wölfchen" heißt unser neuer HFO-Bus)
GUNTHER KÖLLNER, "Wölfchenfahrer" und Aktenkoffer schleppender Sekretär.
RAINER HESSELSCHWERDT, Mitfahrer und täglicher Berichterstatter per Handy.
Meine Wenigkeit war diesmal froh, nur mitfahren zu können und nicht selbst fahren zu müssen, obwohl ich mich bisher jedesmal auf das LKW-Fahren gefreut habe. Aber dieses Jahr waren die Vorbereitungen für mich besonders schwierig und nervenzermürbend. Viele interne und externe Schwierigkeiten waren diesmal zu bewältigen, die man zwar sehr schnell vergißt, aber dennoch verspürt, wenn sie auf dem Konto des eigenen Lebens verbucht werden. Doch jede Buchhaltung hat zwei Seiten, und so weiß ich, daß das was mir an Kräften genommen wurde einer guten Sache gutgeschrieben wurde. Was will ich mehr? Es war ein sehr guter Transport, mit einer wunderbaren Mannschaft, die voll hinter der Sache standen und keinen Mißmut aufkommen ließen.
Warum habe ich den wunderschönen Tag am Anfang meines Berichtes erwähnt? Es ist nichts selbstverständlich. Für alles, was wir haben, müssen wir dankbar sein, für die Möglichkeit die Natur mit dem Mountainbike zu erkunden, oder wie ein Vogel die Welt von oben betrachten zu dürfen, einen Frühlingstag ohne finanzielle und materielle Not in Frieden genießen zu können. Das ist unseren Brüdern und Freunden in Osteuropa leider nicht gegeben.
Daher möchte ich es zum Schluß nicht versäumen dem zu danken, der uns das Herz für die Armen öffnet, der es uns möglich macht unseren bedürftigen Brüdern zu helfen, der uns auf allen Wegen begleitet und beschützt, und der uns die Fähigkeit gibt mit ganzem Herzen zu lieben, unserem HERRGOTT. Ohne ihn wäre eine "Hilfe für Osteuropa Todtnau-Seelscheid" e.V. nicht möglich.
..... Transport der Verlorenen ? nein wir haben nichts verloren sondern nur gewonnen.

Ursula Honeck Juni 1999

 

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Letzte Änderung: 30/03/02 -- Autor: Dr.med. Thomas Honeck

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