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Seven Arts - 83 m - USA 1958. Nach einer
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Audie Murphy und Gita Hall |
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Die Abenteuer des jungen, verschuldeten Barkassen-Besitzers Sam Martin, der zum Waffenschmuggel für kubanische Rebellen erpreßt wird. Neuverfilmung von Ernest Hemingways 'To Have and Have Not' | ||
'To Have And Have Not' ist Hemingways unerbittlichster
und pessimistischster Roman. In der Fassung von Howard Hawks hat man die
Liebesgeschichte zwischen Humphrey Bogart und Lauren Bacall, die Film- ebenso
wie Privatgeschichte gemacht hat, kurzerhand dazuerfunden. Wer nun denkt,
daß unter B-Movie-Verhältnissen die ebenso brutale wie aussichtslose
Geschichte adäquater erzählt worden ist (von den wilden Experimenten
Hemingways mit wechselnden Erzählperspektiven grundsätzlich abgesehen),
der irrt. Genausowenig wie Bogart kommt dem Helden in Don Siegels
Verfilmung der rechte Arm abhanden, genausowenig verzichtet der Film auf
die Einführung einer verführerischen weiblichen Figur. Dennoch
ist die Konstellation eine gänzlich andere.
Den Kern der Geschichte macht in 'The Gunrunners' die Ehe des Barkassenbesitzers Sam Martin aus. Er ist ebenso wie seine Frau deutlich jünger als im Roman, das Paar ist noch frisch verliebt, die Frau jung und verführerisch. Diese Beziehung ist der sichere Hafen in der Geschichte des Films, alle anderen Orte offene See. Key West selbst ebenso wie die dort immer wieder auftauchenden undurchsichtigen kubanischen Gangster. Auch die in die Hauptintrige vom Waffenschmuggel mit eingebundene junge Frau ist eine Bedrohung, deren Verführungsversuche es abzuwehren gilt. Der Protagonist erscheint dabei, ganz anders als bei Hemingway (und auch anders als in den meisten Siegel-Filmen) als passiv, schutzlos, ja schutzbedürftig. Es ist die Massivität der Umstände in redundanter Häufung, die ihn auf die noch dazu nur recht moderat schiefe Bahn führt. Audie Murphy versagt als Schauspieler vor jeder möglichen Komplexität oder Tragik der Figur, sein Sam Martin wirkt, vom Drehbuch aber unterstützt, nur jungenhaft und unschuldig. Das mag als Helden-Entwurf interessant sein, kommt dem Film aber nicht zugute. Die große Stärke des ansonsten recht wirren Romans liegt in der Amoralität der entworfenen Zwischenwelt als amerikanischer Außengrenze, in der der Protagonist Harry Morgan noch als Mörder und Invalide faszinierend wirkt. Die Welt von 'The Gunrunners' ist sauber: säuberlich aufgeteilt in gut und böse, nüchtern erzählt, nüchtern gefilmt. Es gibt Spannungsmomente, aber keine interessanten Figuren oder Wendungen. |
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Eddie Albert Paul Birch Edward Colmans Jack Elam Gita Hall John Harding Ted Jacques Richard Jaeckel Peggy Maley Audie Murphy Patricia Owens John Qualen Carlos Romero Steven Peck Frederico Roberto Everett Sloane |
- Hanagan - Sy Phillips - Juan - Arnold - Eva - Peterson - Commander Walsh - Buzurki - Blondine - Sam Martin - Lucy Martin - Pop - Carlos - Pepito - Berenguer - Harvey |
Don Siegel Clarence Greene Daniel Mainwaring Paul Monash Hal Mohr Leith Stevens Charles Schaeffer Chester Schaeffer Howard Richmond Joe Lubin |
- Regie - Produzent - Drehbuch - Drehbuch - Kamera - Musik/Komponist - Schnitt - Schnitt - Art Director - Songwriter |
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"I thought it was absolutely
stupid to remake To Have and Have Not and particularly to do it as a sea
picture with a C budget. it was one of the most difficult pictures that I've
ever done. That sea stuff was very difficult to do, and it was one of the
most unsatisfactory pictures because I thought I had a poor cast. I might
have gotten by if I'd had a better cast. It's absolute insanity to remake
these pictures on a smaller budget, with people of lesser stature. I was
very much against making it, but I needed the money and I did the best I
could. I worked very, very hard on it, and I'm sure the picture isn't any
good."
(Lovell Interviews, S. 55) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich hielt ein Remake von 'Haben oder Nichthaben' für eine Riesendummheit, insbesondere auf See und mit einem C-Film-Budget. Es war eine meiner härtesten Regiearbeiten. Die Szenen auf dem Meer waren sehr schwierig zu drehen. Der Film war einer der unbefriedigendsten, weil die Besetzung nichts taugte. Mit besseren Schauspielern hätte man vielleicht was machen können. Es ist totaler Wahnsinn, solche Remakes mit einem schmaleren Budget und mit schlechteren Schauspielern zu veranstalten. Ich war sehr dagegen, aber ich brauchte das Geld und tat, was ich konnte. Ich habe sehr, sehr hart daran gearbeitet und ich bin sicher, der Film taugt überhaupt nichts. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ |
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